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Konferenzbericht (PDF-Dokument, 3 MB) - SID

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Wissen wandert<br />

die sich sowohl mit den Potenzialen der MigrantInnen in<br />

der Aufnahmestadt als auch mit den Potenzialen zur<br />

Förderung der Entwicklung des Herkunftslandes befasst.<br />

Die Frage der Anerkennung der mitgebrachten Qualifi-<br />

kationen stellt sich formal, aber auch gesellschaftlich-<br />

kulturell:<br />

- Auf formaler Ebene: Können bilaterale Abkommen<br />

98<br />

über eine gemeinsame Anpassung der Curricula da-<br />

zu führen, dass AbsolventInnen bestimmter Schulen<br />

in anderen Ländern automatisch auch hier anerkannt<br />

werden? Manchmal hilft auch schon die bessere In-<br />

formation der anerkennenden Stelle. Es gibt auch<br />

die Möglichkeit, die z.B. Schulen und Universitäten in<br />

England beschreiten, direkte Partnerschaften mit<br />

Schulen und Universitäten einzugehen, um gemein-<br />

same Curricula zu nutzen.<br />

- Auch unsere Universitäten müssten mehr Möglich-<br />

keiten bekommen, Abschlüsse ausländischer Uni-<br />

versitäten anzuerkennen.<br />

- Die Universitäten hier können auch aktiver werden<br />

mit gezielten Angeboten, z.B. mit dem Angebot von<br />

straffen Abendkursen, um MigrantInnen den Einstieg<br />

in die Wirtschaftswelt des Ziellandes zu erleichtern.<br />

- Herr Leuprecht zeigte verschiedene Modelle aus<br />

Kanada, bei denen sich professionelle MigrantIn-<br />

nen-Vereinigungen gründeten und mit den einhei-<br />

mischen professionellen Gesellschaften in Dialog<br />

treten, um sich anzunähern.<br />

- Oder er zeigte, wie Kanada neuerdings MigrantInnen<br />

Darlehn gewährt, um deren Weiterbildung zu finan-<br />

zieren.<br />

Die gesellschaftliche Anerkennung des Know-hows und<br />

des Unternehmergeistes der MigrantInnen ist nötig.<br />

Dazu können konkrete Modelle ausprobiert werden, wie<br />

z.B. a) Abkommen mit Berliner Firmen, regelmäßig<br />

MigrantInnen-PraktikantInnen aufzunehmen, b) Herstel-<br />

lung von persönlichen Beziehungen durch regelmäßige<br />

Austauschbörsen zwischen den verschiedenen Sektoren<br />

knowledge migrates<br />

von einheimischen und Migranten-UnternehmerInnen, c)<br />

Verstärkung des Lobbyings der Universitäten für ihre<br />

AbolventInnen mit Migrationshintergrund, d) Bildungs-<br />

einrichtungen können sich im Sinne eines dualen Schu-<br />

lungssystems und on-the-job-trainings mit Firmen zu-<br />

sammenschließen und die jeweils benötigte Zusatzquali-<br />

fikation anbieten. Und: Es muss ein neuer Wind durch<br />

alle zuständigen Organisationen, einschließlich der<br />

Medien, gehen!<br />

Schauen wir wieder mit der globalen Brille: MigrantInnen<br />

haben enge Beziehungen zum Herkunftsland, die den<br />

Firmen und Universitäten des Aufnahmelandes bzw.<br />

Berlins bei allen Formen der Kooperation helfen können<br />

und die zur Erweiterung des Berliner Know-hows und<br />

Blickwinkels beitragen. Es geht nicht immer darum,<br />

bessere Ausbildungschancen für die MigrantInnen an-<br />

zubieten. Es geht ebenso darum, das internationale<br />

Know-how Berlins zu erweitern, um neue Wirkungsbe-<br />

reiche auch hier in Berlin zu erschließen. Im Bereich der<br />

Entwicklungszusammenarbeit werden die Potenziale der<br />

MigrantInnen schon seit einiger Zeit verstärkt genutzt,<br />

wie die Darstellung des GTZ-Sektorvorhabens im Annex<br />

zeigt.<br />

Als erstes aufgegriffen werden sollte der Vorschlag,<br />

Dialoge zu initiieren, wobei es wichtig ist, dass sie ziel-<br />

orientiert sind und dass die DialogpartnerInnen nicht nur<br />

aus der eingesessenen Gruppe der sozial mit MigrantIn-<br />

nen arbeitenden Berufe kommen sollten, sondern alle<br />

Kreise einbeziehen sollte, und eben gerade jene, die<br />

bislang die Potenziale der MigrantInnen noch nicht<br />

anerkannt haben. Es gilt, verstärkt die Firmen und Uni-<br />

versitäten anzusprechen und zu motivieren, den Aus-<br />

tausch mit MigrantInnen zu verbessern und gemeinsa-<br />

me professionelle Nutzen zu ermitteln. Die Tagung woll-<br />

te dazu einen ersten Beitrag leisten. <strong>SID</strong> Berlin und der<br />

Beirat Entwicklungszusammenarbeit werden diesen<br />

Ansatz weiterverfolgen.

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