Raiffeisenbank Murau Ihre Bank im Krankenhaus ... - LKH Stolzalpe
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Wenn einer eine Reise tut, dann …<br />
China-Reise November 2008<br />
1. Tag<br />
Prof. Dr. Graf<br />
Abreise Graz<br />
Der Lufthansafl ug von Graz nach<br />
Frankfurt hat Verspätung. Es kann<br />
niemand Auskunft geben wie es weiter<br />
geht.<br />
Frankfurt<br />
Bei der Ankunft in Frankfurt sind noch<br />
4 Mitreisende(!), die ebenfalls nach Peking<br />
wollen. Wir werden direkt vom<br />
Flugzeug in einen gesonderten Bus verfrachtet<br />
und mit einem eigenen Guide<br />
durch sämtliche Hallen außen herum<br />
zum Gate geführt. Die Nachfrage hinsichtlich<br />
meines Gepäcks erfolgt und<br />
wird positiv beantwortet. Also: Gepäck<br />
kommt mit, ich reise nicht umsonst.<br />
Im Flugzeug selbst ist natürlich alles<br />
voll, es gibt Schwierigkeiten das Handgepäck<br />
zu verstauen, da die Maschine<br />
ausgebucht ist und in den Fächern natürlich<br />
durch die zuvor ankommenden<br />
Mitreisenden in der Gepäckablage alles<br />
vollgestopft ist. Ich sitze eingeklemmt<br />
zwischen Daunenjacke, Sakko und<br />
dem Lufthansa-Menü. Dieses gibt einen<br />
ersten Vorgeschmack auf China,<br />
da be<strong>im</strong> Frühstück die Eier ausgegangen<br />
sind und es ein chinesisches Frühstück<br />
mit Nudeln gibt.<br />
2. Tag<br />
Ankunft um 9:30 in Peking<br />
Die Passkontrolle funktioniert besser<br />
als bei uns, es geht blitzschnell, die<br />
Beamten sind mehr als freundlich. Anschließend<br />
geht es mit einem kleinen<br />
Zug mehrere Kilometer quer durch das<br />
Gelände, um das Gepäck abzuholen.<br />
Auch der Koff er ist tatsächlich da. Mit<br />
etwas fl auem Gefühl verlasse ich nun<br />
die Gepäckshalle, weil vor dem Tor alles<br />
schwarz vor Leuten ist, die irgendwelche<br />
Tafeln in den Händen halten,<br />
um ihre Ankommenden einzufangen.<br />
Ein Chinese mit breitem Lächeln stürzt<br />
direkt auf mich zu; er hat mich anhand<br />
des vorher gesandten Passfotos sofort<br />
erkannt und fängt mich ein, sodass keine<br />
Gefahr besteht, dass ich bereits am<br />
Flugplatz in Peking verloren gehe. Mit<br />
asiatischer Höfl ichkeit wird mir sofort<br />
das gesamte Gepäck abgenommen und<br />
wir queren die gesamten Anlagen bis<br />
zum Auto. Dies ist ein Kleinbus, sehr<br />
komfortabel, völlig neu mit Kl<strong>im</strong>aanlage<br />
und wir beginnen unsere Reise.<br />
Es geht um ganz Peking herum Richtung<br />
Süden - 700km erwarten uns.<br />
Nach den ersten 300km sind wir<br />
richtig am Land, es ist alles fl ach, die<br />
Sonne kommt durch den Smog nur<br />
andeutungsweise durch, man hat den<br />
Eindruck in einem permanenten Nebel<br />
zu fahren. Nach ca. 300km erste<br />
Rast in einer Raststation: ich fi nde<br />
mich zwischen Lastwagenfahrern wieder.<br />
Beeindruckend dabei ist, dass sie<br />
mit großer Treff sicherheit um sich spucken.<br />
Noch beeindruckender ist, dass<br />
sie zu viert um einen Kanal herumstehen<br />
und direkt am Parkplatz in den<br />
Kanal pipi machen und off ensichtlich<br />
dies niemandem stört. Nur die Westler<br />
sind off ensichtlich so degeneriert, dass<br />
sie eine Toilette aufsuchen. Türen die<br />
nicht geschlossen sind, bieten eine tolle<br />
Übersicht über sämtliche Hock-Klos.<br />
Weiter geht es die nächsten 2 Std. bis<br />
zur nächsten Pause. Gelernt ist gelernt:<br />
bei dieser Klopause habe ich bereits das<br />
Verhalten meiner chinesischen Gastgeber<br />
voll angenommen. Nach 8Std.<br />
Fahrt nähern wir uns langsam unserem<br />
Zielort, einer chinesischen Kleinstadt<br />
von 4Mio., wobei es mittlerweile dunkel<br />
geworden ist. Die ersten Versuche<br />
zuhause anzurufen scheitern. Durch<br />
die Zeitumstellung und mittlerweile<br />
doch nahezu 24-stündiger Reise fallen<br />
Reisetagebuch<br />
mir permanent die Augen zu. Dies hindert<br />
meine Gastgeber nicht daran mir<br />
mitzuteilen, dass noch ein festliches<br />
Dinner mit dem Vizebürgermeister<br />
und dem Chef der örtlichen Krankenhäuser<br />
am Programm steht.<br />
Ohne Umschweife fahren wir direkt<br />
zum Veranstaltungsort. Dies ist ein<br />
modernes Hotel, beeindruckend in der<br />
Halle ein riesiges Aquarium mit für<br />
uns sehr exotischen Fischen, die sich<br />
kurze Zeit später am Esstisch in leicht<br />
abgewandelter Form wiederfi nden.<br />
Die Gastgeber von off ensichtlich sehr<br />
hohem Rang sind rührend bemüht.<br />
Ich selbst habe mich mittlerweile der<br />
chinesischen Höfl ichkeit angepasst, sodass<br />
mir die gekochten Hendl-Haxen<br />
samt Krallen in der Suppe nur mehr<br />
bedingt einen Schrecken einjagen.<br />
Dass der gereichte Schnaps in 1/8 l –<br />
Gläser genossen wird und unter allgemeinen<br />
„Kampei“ –Rufen vernichtet<br />
wird, ist selbst für mich etwas gewöhnungsbedürftig,<br />
aber off ensichtlich die<br />
einzige Chance das Essen heil zu überstehen.<br />
Das plötzliche Aufstehen des<br />
Vizepräsidenten an meiner linken Seite<br />
ist das Zeichen die Essstäbchen blitzartig<br />
fallen zu lassen (Gott sei Dank),<br />
weil das Dinner beendet ist und die<br />
Gäste zum Hotel gebracht werden.<br />
Auf der Fahrt dorthin wird mir mitgeteilt,<br />
dass am nächsten Tag kein Kurs<br />
stattfi ndet, sondern ich <strong>im</strong> <strong>Krankenhaus</strong><br />
Patienten anschauen soll. Ich ertappe<br />
mich bei dem Gedanken: ganz<br />
gleich was kommt, am Montag kann<br />
ich wieder he<strong>im</strong> fl iegen und bis dorthin<br />
werde ich nicht gleich sterben.<br />
Die Unterbringung <strong>im</strong> Hotel ist exzel-<br />
Chinesisches Abendessen<br />
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