Praktische Erfahrung bei der Reinigung von ... - Ipse Service

Neumarkt i. d. OPf.
27 27. Oktober 2010
Praktische Erfahrung bei der Reinigung von
Trinkwasserleitungen g und
Trinkwasserbehältern
Dipl.-Ing. (FH) Martin Ramming
Zweckverband zur Wasserversorgung der
Reckenberg-Gruppe, Gunzenhausen
Praktische Erfahrung bei der Reinigung von
Trinkwasserleitungen und Trinkwasserbehältern
Zweckverband zur Wasserversorgung
der Reckenberg-Gruppe

Zweckverband zur Wasserversorgung der Reckenberg-
Gruppe (RBG)
Reutbergstraße 34
91710 Gunzenhausen
Tel. 0 98 31/67 81 - 0
Fax: 0 98 31/67 81 - 40
e-mail: info@reckenberg-gruppe.de
• Körperschaft des öffentlichen Rechts
• 20 Verbandsgemeinden
• 189 Ortschaften mit ca. 44.000 Einwohnern
• Höhenlagen im Verbandsgebiet zwischen
375 m NN und 539 m NN
• 13 Brunnen
• 14 Speicherbauwerke mit 23.210 m3 Volumen
• 8 Pumpwerke
• ca. 850 km Wasserleitungen
• Nordbayerisches Ausgleichs- und
Verbundsystem mit ca. ca 140.000 140 000 Einwohnern
• Jahresabgabemenge ca. 6.500.000 m3 Praktische Erfahrung bei der Reinigung von
Trinkwasserleitungen und Trinkwasserbehältern 2
Zweckverband zur Wasserversorgung
der Reckenberg-Gruppe

Reinigung g g von Trinkwasserleitungen g und
Trinkwasserbehältern
• Die Reinigung von Trinkwasserleitungen und
Trinkwasserbehältern dient der Sicherung einer einwandfreien
Trinkwasserqualität.
• Dies gilt nicht nur für die Beseitigung von Verunreinigungen,
die zu einer Trübung bzw. bzw chemisch-physikalischen chemisch physikalischen Anreicherung
des Wassers führen, sondern auch für die Beseitigung von
Substanzen, die zu einer Vermehrung von Mikroorganismen
führen können können.
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Reinigungsverfahren
Mechanisch
• Spülen
�� Die Rohrleitung wird mit
Trinkwasser gespült. Dabei sollte
eine Fließgeschwindigkeit von 2-3
m/s in der Rohrleitung g erreicht
werden. Dieses Verfahren
funktioniert bei ausreichendem
Druck bei Rohrleitungen bis
ungefähr einer Nennweite von 150
mm.
• Molchen
� Durch die Rohrleitung wird mit
Wasser oder Druckluft ein
annähernd kugelförmiger kugelförmiger, in der
Mitte taillierter Gegenstand, eben
der Molch, gepresst.
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• Impulsspülen
�� Die Rohrleitung wird mit einem Luft-
Wassergemisch gespült. Dabei wird das
Luft-Wassergemisch impulsartig in die
Rohrleitung gepresst gepresst. Durch die
Kompressibilität der Luft kann eine
ausreichende
Strömungsgeschwindigkeit g g g von min. 2-3
m/s an der Rohrwandung auch bei
großen Rohrquerschnitten und
unzureichendem Vordruck hergestellt g
werden. Allerdings können auch
wesentlich höhere
Strömungsgeschwindigkeiten erzeugt
werden, die dann mechanische Schäden
an der Rohrleitung bzw. –beschichtung
erzeugen können.
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Reinigungsverfahren
Ch Chemisch i h
• Sprühen
� Der Behälter wird mittels einer Sprühlanze mit Reinigungsmittel
eingesprüht. Nach der Einwirkzeit wird das Reinigungsmittel mit
Trinkwasser abgespült abgespült. Die reinigungsmittelhaltigen Abwässer
müssen entsorgt werden.
Achtung:
� Reinigungsmittel können Stoffe enthalten, die zu einer Vermehrung von
Mikroorganismen g und infolgedessen g auch zu einer Koloniezahlerhöhung g
im Wasser führen können.
Achtung:
� Reinigungsmittel enthalten Stoffe, die nach TrinkwV nicht zugelassen
sind. Nach der Anwendung muss zwingend die Restkonzentration im
Trinkwasser ermittelt werden werden.
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Desinfektion
Sprühen
Dosieren
� Die Rohrleitung/ - statisch:
Behälter wird
mittels itt l einer i
Sprühlanze mit
Desinfektionsmittel
eingesprüht. i üht NNach h
der Einwirkzeit wird
das Desinfektions-
�� Die Rohrleitung/Behälter wird mit Wasser
gefüllt, dem Desinfektionsmittel zudosiert
worden ist. Durch die Einwirkzeit und die
Desinfektionsmittelkonzentration entfaltet das
Desinfektionsmittel seine antiseptische Wirkung
- dynamisch:
mittel mit
Trinkwasser
abgespült.
�� Di Die Rohrleitung/Behälter R h l it /B hält wird i d mit it WWasser
gespült, dem Desinfektionsmittel zudosiert wird.
Durch das Spülen wird anhaftender Schmutz
ausgespült ausgespült. Das Desinfektionsmittel kann seine
antiseptische Wirkung besser entfalten.
Achtung:
� Desinfektionsmittel können Stoffe enthalten, deren Konzentration bzw.
die nach TrinkwV nicht zugelassen sind. In diesen Fällen muss nach der
Anwendung zwingend die Restkonzentration ermittelt werden werden.
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Auswahl von Desinfektionsmitteln nach:
• HHandhabung dh b und d Wi Wirksamkeit k k it ddes DDesinfektionsmittels i f kti itt l
• Werkstoffe der zu desinfizierenden Rohrleitung und Anlagenteile
• Beseitigung und Entsorgung des Desinfektionsmittels
f
Bewährte Desinfektionschemikalien in der Reihenfolge ihrer Handhabbarkeit:
• Wasserstoffperoxid (für alle Materialien bis zu einem pH-Wert von 8 geeignet,
keine Trink Trinkwasserzulassung, asser lass ng unproblematische nproblematische Entsorg Entsorgung) ng)
• Kaliumpermanganat (für alle Materialien bis zu einem pH-Wert von 8, aber auch
besonders für zementgebundene Werkstoffe geeignet, keine
Trinkwasserzulassung, unproblematische Entsorgung)
• Natriumhypochlorit (für alle Materialien bis zu einem pH-Wert von 8 geeignet,
Neutralisation vor der Entsorgung)
• Chlordioxid (für alle Materialien geeignet, aufwendige Neutralisation vor der
Entsorgung) g g)
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Grundsätze
• Ti Trinkwasser k iist tunser LLebensmittel b ittlNNummer 1 – di die RRohrleitung, h l it
der Behälter ist die Verpackung dafür
• Bei Neubau Neubau, Umbau Umbau, Reparatur oder sonstigen Arbeiten an einer
Rohrleitung/Behälter ist daher auf äußerste Sauberkeit und
Sorgfalt zu achten
• Alle verwendeten Geräte, die direkt oder indirekt in Kontakt mit
trinkwasserberührten Anlagenteilen kommen, müssen eine
Ti Trinkwasser- k oder d LLebensmittelzulassung b itt l l bbesitzen it
• Eine mechanische Reinigung ist immer einer chemischen
Reinigung bzw. bzw Desinfektion vorzuziehen
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Vorgehensweise zur Reinigung von Wasserleitungen
Reinwasserleitung
(Rohwasserleitung)
Inbetriebnahme Wartung Instandsetzung
Zementauskleidung Kunststoff, Stahl Alle Werkstoffe Alle Werkstoffe
–(Impuls) Spülen –Spülen
–(Impuls) Spülen
oder Molchen
–Desinfektion
–Desinfektion
–Probeentnahme –Probeentnahme –Probeentnahme
+ Druckprobe
–Druckprobe
–Desinfektion –Probeentnahme
–(Impuls) Spülen
–Probeentnahme –Probeentnahme
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Aus der Praxis
• BBei i sauberer b VVerlegung l und d AArbeiten b it mit it zugelassenen l
Hilfsstoffen kann eine neue zementmörtelausgekleidete Leitung
aufgrund g der alkalischen Rohrwandung g normalerweise nur mit
Spülen ohne Desinfektion ohne mikrobiologische Auffälligkeit in
Betrieb genommen werden.
• Bei allen anderen Werkstoffen funktioniert dies normalerweise
nicht.
• BBei i anhaltender h lt d VVerkeimung k i nach h IImpulsspülen l ül und d statischer t ti h
Desinfektion ist durch eine über einen längeren Zeitraum
eingerichtete g dynamische y Desinfektion am zuverlässigsten g eine
saubere Rohrleitung zu erreichen.
• Bei anhaltenden Verkeimungsproblemen sollten feste
Probeentnahmestellen mit metallisch dichtenden
Probeentnahmehähnen am Leitungsende eingerichtet werden.
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Aus der Praxis
• Bei der Leitungsdesinfektion dürfen die Armaturen und auch die
Be- und Entlüfter nicht vergessen werden.
• Ein verkeimter Be- und Entlüfter kann nur durch Demontage g mit
anschließender Desinfektion der Einzelteile desinfiziert werden.
• Häufige Ursachen von Verkeimungsproblemen sind zuviel bzw.
nicht zugelassenes gelassenes MMuffengleitmittel, ffengleitmittel Verschm Verschmutzung t ng ddurch rch
Fremdwassereintrag, Schmutzeintrag bei der Schachtinstallation
und auch Gülleausbringung während des Leitungsbaus.
• Bei Probeentnahmen, die ausnahmsweise an einem Hydranten
stattfinden müssen, sollte immer die Standrohraufnahme bzw. das
Kupplungsstück und die Dichtung am Überflurhydranten
ausreichend lange desinfiziert werden. Für die Probeentnahme am
Unterflurhydranten ist ein desinfiziertes Edelstahlstandrohr mit
Probeentnahmehahn Probeentnahmehahn, das nur zur Probeentnahme eingesetzt wird wird,
zu verwenden.
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Vorgehensweise zur Reinigung von Wasserbehältern
BBehälterreinigung hält i i
inspizieren reinigen prüfen
hygienisch baulich
–mechanisch mechanisch –Mikrobiologie
Mikrobiologie
–Geruchsbildung g –Fremdwasser
–chemisch
–Wasserverlust
–Belagsbildung –Tauwasser –Desinfektion –Reinigungsmittel
–Bewuchsbildung
–Organismen
–Beschichtungs-
schäden
–Korrosion
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Aus der Praxis
• IIm Trinkwasserbehälter T i k b hält dürfen dü f nur Kleidungstücke Kl id tü k und d
Arbeitsmittel mit DVGW W 270, KTW oder UBA-Zulassung
eingesetzt g werden.
• Kleidungsstücke und Arbeitsmittel, die nicht mit DVGW W 270,
KTW oder UBA-Zulassung zu kaufen sind, können auch über
Lieferanten für Lebensmittelbetriebe mit Lebensmittelzulassung
beschafft und eingesetzt werden.
• All Alle Kl Kleidungsstücke id tü k und d AArbeitsmittel, b it itt l di die zur BBehälterreinigung hält i i
benötigt werden, sollten nur für diesen Zweck im Betrieb
eingesetzt g werden. Der Transport p und die Aufbewahrung g muss
unter hygienisch einwandfreien Umständen erfolgen.
• Bei der Reinigung mit einem Hochdruckreinigungsgerät sollte der
Druck und der Sprühabstand für die Behälterauskleidung bekannt
sein und eingehalten werden.
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Aus der Praxis
• VVor dem d BBehältereingang hält i sollte llt eine i WWanne, ausreichend i h d gefüllt füllt
mit Desinfektionsmittellösung, zur Stiefeldesinfektion stehen. Das
Desinfektionsmittel sollte so konzentriert werden, , dass innerhalb
von 30 Sekunden eine Desinfektion stattfindet.
• Reinigungsmittel sind zur Reinigung von zementgebundenen
Oberflächen nicht notwendig. Sauere Reinigungsmittel schädigen
sogar zementgebundene Oberflächen.
• BBei i Ed Edelstahlbehältern l t hlb hält kö können sauere RReinigungsmittel i i itt l zur
Lösung von Ablagerungen hilfreich sein.
• Eine Desinfektion darf nach einer fachgerechten Reinigung nicht
notwendig sein. Wenn ein mikrobiologisch auffälliger Befund nach
der Reinigung vorliegt, ist die Reinigung nochmals sorgfältig
durchzuführen.
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Aus der Praxis
• BBei i dder PProbeentnahme b t h iist t es iimmer zweckmäßig k äßi ddas
Trinkwasser im Netz und parallel das Trinkwasser im Behälter
beproben p zu lassen. So kann festgestellt g werden, , ob eine
Aufkeimung im Behälter oder durch das Füllwasser stattgefunden
hat.
• Ein mit zwei Schraubkappen versehenes 2‘‘ Rohr als
Mauerdurchführung in der Behälterwand kann bei der Reinigung
zur Durchführung des Hochdruckreinigerschlauches dienen dienen.
• Feste Anschlagpunkte bei Einstieg von oben ersparen das
Aufstellen eines Dreibeins zur Absturzsicherung. g
• Mobile Beleuchtungsgeräte in der Wasserkammer müssen immer
über einen Trenntrafo betrieben werden.
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Trenntrafo
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Martin Ramming
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Reutbergstr. 34 · 91710 Gunzenhausen
Dipl.-Ing. Versorgungstechnik (FH) Tel. 09831/6781-34 · Fax 09831/6781-40
Technischer Betriebsleiter E-mail: mramming@reckenberg-gruppe.de
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