Infodienst Krankenhäuser - Ver.di
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RENATE STIEBITZ, POTSDAM (4)<br />
einzelnen Bereichen zugeordnet<br />
werden. So wäre es z.B. möglich,<br />
alle Stellen, <strong>di</strong>e durch Mutterschutz<br />
frei werden, ab dem ersten<br />
Mutterschutztag zu besetzen. Dies<br />
würde eine konkrete Entlastung<br />
für <strong>di</strong>e jeweils betroffenen Bereiche<br />
bedeuten.<br />
■ Ebenfalls möglich wäre es, das<br />
Geld für Notfallspringer<strong>di</strong>enste<br />
oder Ruf<strong>di</strong>enste zu verwenden, um<br />
im konkreten Einzelfall Arbeitsspitzen<br />
abzufangen.<br />
■ Denkbar wäre es auch, <strong>di</strong>e<br />
Stellen in Spezialfunktionen einzusetzen<br />
(z.B. Stomatherapeut, Pain-<br />
<strong>Info<strong>di</strong>enst</strong> <strong>Krankenhäuser</strong> Nr. 45 ■ Juni 2009<br />
Nurse usw.), in der Hoffnung, dass<br />
<strong>di</strong>ese Funktionen zu einer Entlastung<br />
für viele Bereiche führen.<br />
Das Problem hierbei ist nur, dass<br />
<strong>di</strong>e allgemeinen Erfahrungen auf<br />
den Stationen eher <strong>di</strong>e sind, dass<br />
<strong>di</strong>es nicht zu einer Entlastung sondern<br />
zu einer <strong>Ver</strong>komplizierung<br />
führt und im Zweifelsfall <strong>di</strong>e jeweils<br />
zustän<strong>di</strong>ge Fachkraft gerade<br />
nicht anwesend ist oder sein kann<br />
und man deswegen <strong>di</strong>e Arbeit<br />
dann doch wieder selbst machen<br />
muss.<br />
■ Eine weitere Möglichkeit wäre<br />
es, Interme<strong>di</strong>ate-Care-Stationen<br />
mit einer verbesserten Personalbesetzung<br />
einzurichten, <strong>di</strong>e dann<br />
<strong>di</strong>e Aufgabe hätten, zu verhindern,<br />
dass schwere Fälle zu früh<br />
von Intensiv- auf Normalstation<br />
(und ggf. wieder zurück) verlegt<br />
werden müssen. Auch das würde<br />
zu einer Entlastung auf den Normalstationen<br />
führen.<br />
Man sieht, es gibt keine<br />
einfache Lösung<br />
<strong>Ver</strong>mutlich wäre ein Mix aus<br />
spezieller Hilfe für einzelne stark<br />
überlastete Bereiche und Maßnahmen,<br />
<strong>di</strong>e für möglichst viele<br />
eine <strong>Ver</strong>besserung bedeuten, am<br />
sinnvollsten. Hinzu kommt, dass<br />
<strong>di</strong>e Geschäftsleitung in den <strong>Ver</strong>handlungen<br />
mit dem Personalrat<br />
vermutlich durchsetzen will, dass<br />
Leistungssteigerungen finanziert<br />
werden. ■<br />
Christina Ernst, ver.<strong>di</strong> Stuttgart,<br />
in: Krankenhausinfo der ver.<strong>di</strong>-<br />
Betriebsgruppe am Klinikum Stuttgart,<br />
Nr. 2, April 2009, Seite 3<br />
http://gesundheit-soziales.ver<strong>di</strong>.de/branchenpolitik/krankenhaeuser/pflegefoerderprogramm<br />
Download der ver.<strong>di</strong>-Handlungshilfe »Pflegeförderprogramm«<br />
Mit dem Krankenhausfinanzierungsreformgesetz vom Februar 2009<br />
wird <strong>di</strong>e Einstellung von zusätzlichem Pflegepersonal drei Jahre finanziell<br />
unterstützt.<br />
ver.<strong>di</strong> will erreichen, dass <strong>di</strong>e Fördermittel maximal ausgeschöpft werden,<br />
denn <strong>di</strong>e Pflegenden brauchen dringend Entlastung. Sie haben Entlastung<br />
ver<strong>di</strong>ent.<br />
Wir haben dazu eine Handlungshilfe für Betriebsräte/Personalräte/Mitarbeitervertretungen<br />
erstellt. Sie wird immer dann aktualisiert, wenn wir<br />
aufgrund von Hinweisen und Rückmeldungen aus der Praxis dazu Bedarf<br />
sehen. ■<br />
■ 5<br />
Gesundheitspolitik