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Infodienst Krankenhäuser - Ver.di

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Vor Ort<br />

Siehe auch <strong>Info<strong>di</strong>enst</strong><br />

44, S. 38<br />

Weg frei zum größten universitären<br />

Herzzentrum Deutschlands<br />

Tarifeinigung für das Herz- und<br />

Kreislaufzentrum Bad Krozingen/<br />

Freiburg – Tarifsicherheit für <strong>di</strong>e<br />

rund 1.300 Beschäftigten!<br />

Durch <strong>di</strong>e Tarifeinigung Ende<br />

April 2009 ist der Weg frei für den<br />

Zusammenschluss zwischen dem<br />

Herzzentrum der Universitätsklinik<br />

Freiburg und dem Herzzentrum<br />

Bad Krozingen zum größten universitären<br />

Herz- und Kreislaufzentrum<br />

Deutschlands ab 2010.<br />

Die Tarifeinigung kam zwischen<br />

ver.<strong>di</strong> Südbaden, dem Marburger<br />

Bund Baden-Württemberg auf der<br />

einen Seite und den künftigen<br />

Gesellschaftern Herzzentrum Bad<br />

Krozingen sowie Uniklinik Freiburg<br />

auf der anderen Seite zustande.<br />

Die Tarifeinigung sieht <strong>di</strong>e <strong>Ver</strong>gütungs-,<br />

Mantel- und Altersversorgungstarifverträge<br />

des öffentlichen<br />

Dienstes bzw. der Uniklinik<br />

Freiburg weiter vor. Zusätzlich<br />

wurden attraktive Mobilitätszuschüsse,<br />

Mitbestimmungsregeln<br />

und Kün<strong>di</strong>gungsschutzregeln vereinbart.<br />

Damit gibt es für <strong>di</strong>e<br />

Beschäftigten eine lückenlose<br />

Fortgeltung der bisherigen Tarifverträge<br />

des öffentlichen Dienstes<br />

und des Tarifvertrags für <strong>di</strong>e Unikliniken<br />

des Landes Baden-Württemberg.<br />

Gesichert wurden unter anderem<br />

<strong>di</strong>e vollen Gehaltszahlungen, Zulagen,<br />

Urlaubsansprüche und <strong>di</strong>e<br />

betriebliche Altersversorgung.<br />

Hauptaugenmerk der Gewerkschaften<br />

war eine Absicherung der<br />

Beschäftigten in der neuen Gesellschaft.<br />

So gibt es für 3 Jahre einen<br />

Schutz vor betriebsbe<strong>di</strong>ngten Kün<strong>di</strong>gungen,<br />

ein Rückkehrrecht für<br />

Uniklinikbeschäftigte in das Mutterunternehmen<br />

für <strong>di</strong>e Dauer von<br />

fünf Jahren und eine <strong>Ver</strong>handlungsoption<br />

bei wirtschaftlichen<br />

Schwierigkeiten mit dem Gesellschafter<br />

Bene<strong>di</strong>kt Kreuz.<br />

■ 42<br />

Fortschrittlich sind auch <strong>di</strong>e Mitbestimmungsrechte<br />

der Beschäftigten<br />

über einen Wirtschaftsausschuss<br />

geregelt. Im neuen<br />

Aufsichtsrat wurde <strong>di</strong>e Arbeitnehmerseite<br />

mit zwei Sitzen berücksichtigt,<br />

was über dem gesetzlichen<br />

Rahmen liegt.<br />

Zufrieden zeigten sich Ingo<br />

Busch, Personalratsvorsitzender<br />

der Uniklinik Freiburg, und Christiana<br />

Schmidt, Betriebsratsvorsitzende<br />

des Herzzentrums Bad<br />

Krozingen, <strong>di</strong>e beide ihren Sachverstand<br />

in der ver.<strong>di</strong>-Tarifkommission<br />

einbrachten. So konnten sie<br />

<strong>di</strong>e Fortdauer zahlreicher Betriebsvereinbarungen<br />

durchsetzen.<br />

Laut ver.<strong>di</strong>-<strong>Ver</strong>handlungsführer<br />

Reiner Geis ist der Tarifabschluss<br />

ein sehr gutes Ergebnis, da ein<br />

Maximum an Sicherheit für <strong>di</strong>e<br />

Beschäftigten in der neuen Gesellschaft<br />

vereinbart wurde: »Angesichts<br />

eines verschärften Wettbewerbs<br />

in der Kliniklandschaft<br />

haben wir hier einen zukunftsträchtigen<br />

Weg frei gemacht!«<br />

Auch der <strong>Ver</strong>handlungsführer<br />

des Marburger Bundes, Frieder<br />

Schmitt, ist mit dem Abschluss zufrieden:<br />

»Der Tarifabschluss stellt<br />

sicher, dass auch in Zukunft gute<br />

tarifliche Arbeitsbe<strong>di</strong>ngungen für<br />

Ärztinnen und Ärzte in der neuen<br />

Gesellschaft erhalten bleiben«.<br />

Beide <strong>Ver</strong>handlungsführer bewerten<br />

<strong>di</strong>e gewerkschaftliche Zusammenarbeit<br />

als positiv.<br />

Laut Bernhard Grotz, Kaufmännischer<br />

Direktor in Bad Krozingen,<br />

signalisiert <strong>di</strong>e Arbeitgeberseite<br />

mit ihren umfangreichen Zugeständnissen<br />

eine Wertschätzung<br />

für <strong>di</strong>e bisherige Arbeit und setzt<br />

ein positives Signal für <strong>di</strong>e künftige<br />

Zusammenarbeit in neuer<br />

Gesellschaftsform. Der Kaufmännische<br />

Direktor der Uniklinik Freiburg,<br />

Frank Wertheimer, betont,<br />

dass zwei wirtschaftlich gesunde<br />

Unternehmen sich zusammenschließen<br />

und somit für <strong>di</strong>e Beschäftigten<br />

eine interessante und<br />

sichere Aufgabe in der neuen Gesellschaft<br />

entsteht.<br />

Mit rund 20.000 stationären Behandlungen<br />

und rund 40.000 ambulanten<br />

Anwendungen wird das<br />

neue universitäre Herzzentrum zu<br />

einem der größten Herzzentren in<br />

Deutschland. Durch <strong>di</strong>e Fusion<br />

werden wirtschaftliche Synergien<br />

erwartet und eine bessere fachliche<br />

<strong>Ver</strong>netzung. So werden beispielweise<br />

künftig noch schneller<br />

Forschungsergebnisse zum Wohle<br />

der Patienten in <strong>di</strong>e Behandlung<br />

einfließen. ■<br />

Aus der gemeinsamen Presseerklärung<br />

von ver.<strong>di</strong> Südbaden,<br />

Marburger Bund, Herzzentrum Bad<br />

Krozingen und Uniklinik Freiburg<br />

<strong>Info<strong>di</strong>enst</strong> <strong>Krankenhäuser</strong> Nr. 45 ■ Juni 2009

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