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Infodienst Krankenhäuser - Ver.di

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Uniklinik Leipzig:<br />

Tarifverhandlungen abgeschlossen<br />

Was lange währte<br />

– wurde richtig gut!<br />

Jetzt haben <strong>di</strong>e ver.<strong>di</strong>-Mitglieder<br />

des Uniklinikums wieder einen<br />

gültigen Tarifvertrag.* Insbesondere<br />

wegen der zum Teil weit<br />

auseinander liegenden Positionen<br />

zu Tabelle und Eingruppierung<br />

waren nach dem Streik 2006 zahlreiche<br />

<strong>Ver</strong>handlungsrunden notwen<strong>di</strong>g,<br />

da sich <strong>di</strong>e Arbeitgeberseite<br />

strikt weigerte, den TV-L eins<br />

zu eins zu übernehmen.<br />

Am 12. Mai 2009 konnten nun<br />

<strong>di</strong>e redaktionellen <strong>Ver</strong>handlungen<br />

über <strong>di</strong>e Tarifvertragstexte (u.a.<br />

mit neuer Tabelle und Eingruppierungsvorschriften)<br />

abgeschlossen<br />

werden. Die Tarifkommission hat<br />

dem Abschluss der Tarifverträge<br />

zugestimmt.<br />

Die ver.<strong>di</strong>-Mitglieder werden am<br />

28. Mai in einer Mitgliederversammlung<br />

ihr Votum zum Ergebnis<br />

abgeben.<br />

Für alle Beschäftigten gelten<br />

jetzt einheitlich folgende Tarifverträge<br />

■ Einheitlicher Mantel- und<br />

Entgelttarifvertrag,<br />

■ Tarifvertrag zur betrieblichen<br />

Altersvorsorge,<br />

■ Tarifvertrag zur Überleitung<br />

der Beschäftigten in das neue<br />

Tarifrecht und<br />

■ Tarifvertrag für Auszubildende.<br />

Damit sind <strong>di</strong>e Zeiten unterschiedlicher<br />

Arbeits- und Einkommensbe<strong>di</strong>ngungen<br />

bei gleicher Tätigkeit<br />

auch am Universitätsklinikum<br />

Leipzig endlich vorbei!<br />

* Die Tarifverträge treten zum 1. Januar<br />

2009 in Kraft. Davon abweichend treten<br />

einige Paragrafen des Haus- und Überleitungstarifvertrages<br />

rückwirkend zum<br />

1. April 2007 (betrifft überwiegend <strong>di</strong>e<br />

bereits umgesetzten Regelungen der Tarifeinigung<br />

von 2006), zum 1. Februar 2009<br />

(betrifft Entgelttabelle und Besitzstände<br />

hierzu) oder zum 1. April 2009 (Zeitzuschläge)<br />

in Kraft.<br />

<strong>Info<strong>di</strong>enst</strong> <strong>Krankenhäuser</strong> Nr. 45 ■ Juni 2009<br />

Der Manteltarifvertrag ist – zum<br />

Teil verbessert – auf TV-L-Niveau.<br />

Tarifiert wurden u.a. Wege- und<br />

Umkleidezeit, Erholungsurlaub 27,<br />

30 und 31 Tage und Entgeltsicherung<br />

bei Leistungsminderung.<br />

Für <strong>di</strong>e Eingruppierung wurden<br />

<strong>di</strong>e für das UKL relevanten Vorschriften<br />

des BAT/MTArb zusammengefasst<br />

und um neue Tätigkeitsmerkmale<br />

ergänzt.<br />

Von der neuen Entgelttabelle<br />

profitieren alle. Einige sofort, andere<br />

etwas später.<br />

Die Zuordnung der jeweiligen<br />

<strong>Ver</strong>gütungsgruppe erfolgt mit Inkrafttreten;<br />

der Überleitungszeitpunkt<br />

in <strong>di</strong>e neue Tabelle ist <strong>di</strong>fferenziert<br />

geregelt.<br />

Das Urlaubsgeld beträgt 255,65<br />

Euro, <strong>di</strong>e Jahressonderzahlung<br />

70% eines Monatsentgelts (fix:<br />

55% plus 15% variabel bei positivem<br />

Jahresergebnis).<br />

Der Überleitungsvertrag sieht<br />

zahlreiche Besitzstandregelungen<br />

vor, u.a. Kinder-/Sozialzuschlag,<br />

Ortszuschlag Stufe 2 und eine fixe<br />

Jahressonderzahlung von 64%<br />

(Niveau Zuwendung BAT-O).<br />

Für <strong>di</strong>e Beschäftigten, <strong>di</strong>e in<strong>di</strong>viduell<br />

<strong>di</strong>e dynamische Fortgeltung<br />

des BAT eingeklagt hatten, wurden<br />

gesonderte, nicht abschmelzende<br />

Besitzstände vereinbart.<br />

Ebenfalls wurde ein Tarifvertrag<br />

zur betrieblichen Altersvorsorge<br />

und zur Entgeltumwandlung abgeschlossen,<br />

der auch einen Besitzstand<br />

der VBL-Pflichtversicherten<br />

vorsieht.<br />

Der Auszubildendentarifvertrag<br />

(BBiG und Heilberufe) regelt <strong>di</strong>e<br />

qualitativen Ausbildungsbe<strong>di</strong>ngungen<br />

auf sehr gutem Niveau.<br />

So gibt es klare Tarifregelungen<br />

u.a. zu Unterrichts-, Praxiszeiten<br />

und Ruhezeiten, Freistellungsansprüchen<br />

vor der Abschlussprüfung<br />

bzw. für gesellschaftspoliti-<br />

sche Fortbildung sowie eine Übernahmeregelung<br />

nach der Ausbildung.<br />

Die Entgelte sind gegenüber<br />

dem bisherigen Stand deutlich<br />

erhöht, bleiben aber hinter dem<br />

TV-L- Niveau zurück. Nach langem<br />

<strong>Ver</strong>handlungsstillstand liegt der<br />

Kompromiss ab 1.9.2009 nun<br />

zwischen 82 und 84% (Krankenpflege)<br />

und 92 und 99% (BBiG).<br />

Die Tabellenentgelte der Beschäftigten<br />

und Auszubildenden<br />

sind zum 31.12.2009 kündbar, so<br />

dass bereits Anfang 2010 eine<br />

neue Lohnrunde ansteht.<br />

Großer Dank gebührt insbesondere<br />

den Mitgliedern der <strong>Ver</strong>handlungs-<br />

und Tarifkommission, <strong>di</strong>e<br />

<strong>di</strong>e zahlreichen <strong>Ver</strong>handlungsrunden<br />

begleitet und <strong>di</strong>e Zwischenstände<br />

über <strong>di</strong>e ganze Zeit miteinander<br />

<strong>di</strong>skutiert und erarbeitet<br />

haben. ■<br />

Katja Paul, ver.<strong>di</strong>-Bundesverwaltung<br />

Universitätsklinikum Leipzig AöR<br />

■ 39<br />

Vor Ort<br />

Weitere Informationen<br />

sind nachzulesen im Flugblatt unter<br />

https://gesundheit-soziales.ver<strong>di</strong>.de/tarifpolitik/uni-klinika<br />

■ Jährlich werden 305.500 Patienten ambulant, etwa 47.400<br />

vollstationär und 2.300 teilstationär behandelt.<br />

■ Das Uniklinikum ist mit rund 3.200 Beschäftigten in 28 Kliniken<br />

und 5 Instituten nach der Stadt Leipzig der größte Arbeitgeber<br />

der Region.<br />

■ Jedes Jahr bildet das Uniklinikum 500 Azubis und Schüler in<br />

Pflegeberufen aus.<br />

Angaben von: www.uniklinikum-leipzig.de<br />

JASCHA MÜLLER<br />

BIANCA TÖLKE, HANNOVER

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