Infodienst Krankenhäuser - Ver.di
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Vor Ort<br />
Asklepios-Kliniken Hamburg:<br />
Rahmenbetriebsvereinbarung SP-EXPERT<br />
Die Dienstplanung wird in einigen<br />
Häusern der Asklepios-Kliniken<br />
Hamburg seit rund zehn Jahren<br />
mit SP-EXPERT1 durchgeführt.<br />
Ende 2008 war es endlich soweit:<br />
Die vom Gesamtbetriebsrat zusammen<br />
mit seinem externen Sachverstän<strong>di</strong>gen2<br />
mungen in <strong>di</strong>e Berechnungsden. In einer aufwän<strong>di</strong>gen Dokuformeln<br />
der Software einfließen mentation sind <strong>di</strong>e Schnittstellen<br />
sollen. Zu dem Zweck wurde ein abschließend beschrieben. Auch<br />
Tarifhandbuch vereinbart, das erst- hier gilt: Keine Änderung ohne<br />
malig <strong>di</strong>e Tarifverträge so darstellt, vorheriges Mitbestimmungsverfah-<br />
dass genaue Vorgaben für <strong>di</strong>e ren auf Gesamtbetriebsrats-Ebene!<br />
Parameterwerte, <strong>di</strong>e <strong>di</strong>e Software<br />
entwickelte und in steuern, abzuleiten sind.<br />
Qualifzierung der Mitarbeiter/<br />
langwierigen <strong>Ver</strong>handlungen aus-<br />
innen<br />
gefeilteRahmenbetriebsvereinba- Testsystem für Betriebsräte Bei einem derart ausgefeilten,<br />
rung (RBV) wurde unterzeichnet. Bis heute einmalig ist <strong>di</strong>e <strong>Ver</strong>ein- mit vielen Funktionen versehenen<br />
barung, dass den Betriebsräten ein Dienstplanprogramm ist <strong>di</strong>e aus-<br />
Vorbild-Charakter<br />
eigenes SP-EXPERT-Softwaresystem giebige Qualifizierung unerläss-<br />
Die RBV kann sich sehen lassen. zur <strong>Ver</strong>fügung gestellt wird. Üblich. Die Erfahrungen der letzten<br />
Sie ist Kompromiss, mit dem beide lich sind heutzutage Regelungen, Jahre flossen erfolgreich in <strong>di</strong>e<br />
Seiten zufrieden sein können. Der <strong>di</strong>e den Arbeitnehmervertretungen <strong>Ver</strong>einbarung ein. Ein spezifizier-<br />
Konzern wird nun alle Hamburger den Lesezugriff auf das Diensttes Schulungskonzept legt genau<br />
Kliniken mit der Software ausstatplanprogramm ermöglichen, wie fest, wie viele Beschäftigte jeweils<br />
ten und vorhandene Dienstplan- es auch hier vereinbart wurde. wie zu qualifizieren sind.<br />
programme anderer Anbieter er- Darüber hinaus steht den Hambursetzen.<br />
Er verspricht sich dadurch ger Betriebsräten eine eigenstän- Weitere Informationen<br />
einheitliche, fehlerfreie und siche<strong>di</strong>ge Kopie der Software zur<br />
Interessante Textauszüge aus<br />
re <strong>Ver</strong>fahren zur Abrechnung der <strong>Ver</strong>fügung, <strong>di</strong>e in regelmäßigen <strong>di</strong>eser Rahmenbetriebsvereinba-<br />
Dienstzeiten. Ziele, <strong>di</strong>e auch aus Abständen mit Originaldaten der rung und viele Hinweise zur Ge-<br />
Betriebsratssicht grundsätzlich Hamburger Kliniken in Kopie bestaltung derartiger <strong>Ver</strong>einbarun-<br />
unterstützenswert sind.<br />
stückt wird. Die Betriebsräte köngen sind in dem Buch »Geregelte<br />
nen damit in aller Ruhe und Tiefe Zeitwirtschaft« nachzulesen<br />
Abbildung der Tarifverträge das System kennenlernen, Simula-<br />
Für den Gesamtbetriebsrat war tionen vornehmen, ihre Kenntnisse<br />
eines der Ziele, <strong>di</strong>e gesetzlichen ausbauen.<br />
und tariflichen Grundlagen einheitlich<br />
für alle Beschäftigten in Datenschutz<br />
den Hamburger Kliniken in der Dem Schutz der personenbezo-<br />
Software abzubilden. Bisher ergenen Daten von Beschäftigten<br />
rechneten <strong>di</strong>e unterschiedlichen widmete der Gesamtbetriebsrat<br />
Dienstplanprogramme für <strong>di</strong>eselbe hohe Aufmerksamkeit. Beispiels-<br />
Arbeit zu derselben Zeit nicht weise wurde ein einheitliches Be-<br />
immer <strong>di</strong>eselben Ergebnisse. Um rechtigungskonzept installiert, das<br />
Gerechtigkeit durch Gleichbe- den Missbrauch der Daten weitgehandlung<br />
aller Beschäftigten zu hend ausschließt. Auswertungen<br />
erzielen, muss genau definiert der Daten sind nur in engen Gren-<br />
werden, wie <strong>di</strong>e tariflichen Bestimzen zulässig. Zusätzliche Auswertungen<br />
muss der Arbeitgeber<br />
mittels spezieller Formulare beim<br />
Gesamtbetriebsrat beantragen.<br />
Ein besonderes Augenmerk legten<br />
<strong>di</strong>e <strong>Ver</strong>handlungspartner auf <strong>di</strong>e<br />
Schnittstellen, über <strong>di</strong>e Mitarbeiter/innen-Daten<br />
aus dem Dienstplanprogramm<br />
herausgeleitet wer-<br />
3 KADE<br />
.<br />
Auf der »SP-EXPERT-Konferenz<br />
für Betriebsräte, Personalräte und<br />
Mitarbeitervertretungen« (7.-10.9.<br />
2009, siehe <strong>Info<strong>di</strong>enst</strong> 44, S. 41)<br />
wird <strong>di</strong>ese <strong>Ver</strong>einbarung vorgestellt<br />
und erläutert. ■<br />
Karl-Hermann Böker, TEMPI GmbH<br />
Karl-Günther Mühlenpfordt, GBR<br />
Asklepios-Kliniken Hamburg<br />
1 SP-EXPERT ist ein Softwaresystem für<br />
<strong>di</strong>e Dienstplanung in deutschen Kliniken.<br />
Anbieter: Interflex, Erlangen.<br />
<strong>Ver</strong>trieb für das Gesundheitswesen<br />
durch Pro Client GmbH, Erlangen,<br />
www.pro-client.de<br />
2 Karl-Hermann Böker, TEMPI GmbH,<br />
Bielefeld, www.tempi.de<br />
3 Böker: Geregelte Zeitwirtschaft, Shaker<br />
Me<strong>di</strong>a <strong>Ver</strong>lag, ISBN 978-3-86858-144-7<br />
■30 <strong>Info<strong>di</strong>enst</strong> <strong>Krankenhäuser</strong> Nr. 45 ■ Juni 2009<br />
LORCH, HANNOVER