Infodienst Krankenhäuser - Ver.di
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PETER PANSE (2)<br />
ARMIN LOEW<br />
Hessen: Neuer Anlauf für kommunalen<br />
Klinikverbund im Rhein-Main-Gebiet<br />
Wiesbaden<br />
Offenbach<br />
Hanau<br />
Darmstadt<br />
<strong>Info<strong>di</strong>enst</strong> <strong>Krankenhäuser</strong> Nr. 45 ■ Juni 2009<br />
Das Rhein-Main-Gebiet ist der<br />
zweitgrößte Ballungsraum der<br />
Bundesrepublik. Allen größeren<br />
Städte der Region unterhalten<br />
(noch) <strong>Krankenhäuser</strong> der Maximalversorgungsstufe<br />
in kommunaler<br />
Trägerschaft. Alle Kliniken<br />
haben z.T. erhebliche wirtschaftliche<br />
Probleme. Belegschaften und<br />
Betriebsräte blicken z.T. auf jahrelangeRestrukturierungsprogramme<br />
in den einzelnen Kliniken,<br />
teilweise auch begleitet mit Sanierungstarifverträgen<br />
zurück.<br />
Erfolgsquote: mäßig. Wo bestehende<br />
Probleme gelöst wurden,<br />
taten sich auch wieder neue auf.<br />
Unter den Betriebs- und Personalräten<br />
ist daher inzwischen <strong>di</strong>e<br />
Erkenntnis gewachsen, dass kommunale<br />
Kliniken im Rhein-Main-<br />
Gebiet enger kooperieren müssen,<br />
um stationäre <strong>Ver</strong>sorgung gemeinsam<br />
zu organisieren und zu verhindern,<br />
dass kommunale Kliniken,<br />
<strong>di</strong>e im Wettbewerb verlieren,<br />
privatisiert werden.<br />
In einer gemeinsamen Erklärung<br />
mit dem ver.<strong>di</strong>-Landesfachbereich 3<br />
Hessen haben Betriebs-/Personalräte<br />
der Kliniken Hanau, Offenbach,<br />
Wiesbaden, Darmstadt<br />
Friedberg und Schotten/Gedern<br />
den <strong>Ver</strong>bund ihrer Kliniken als<br />
Chance für den Erhalt der kommunalen<br />
Klinikstruktur im Rhein-<br />
Main-Gebiet bezeichnet und ihre<br />
kommunalen Träger aufgefordert,<br />
den Prozess jetzt einzuleiten.<br />
Dieser Prozess ist inzwischen<br />
mit einer von den Maximalversorgungskliniken<br />
in Wiesbaden, Offenbach,<br />
Darmstadt und Hanau in<br />
Auftrag gegebenen gemeinsamen<br />
Stu<strong>di</strong>e zu »Synergieeffekten«<br />
eines <strong>Ver</strong>bundes ihrer Kliniken<br />
aufgenommen worden. Die erste<br />
Stu<strong>di</strong>e soll bis Mitte Mai von den<br />
Wirtschaftsprüfern der BDO er-<br />
stellt werden, danach wird sie aus<br />
Arbeitnehmersicht von dem arbeitnehmernahen<br />
Beratungsbüro<br />
Korthäuer & Partner aus Essen<br />
gegengecheckt.<br />
Denn aus Sicht der Beschäftigten<br />
müssen in einem Kooperationsprozess<br />
wesentliche Mindestbe<strong>di</strong>ngungen<br />
garantiert sein: Tarifbindung<br />
an den TVöD, Schutz vor<br />
betriebsbe<strong>di</strong>ngten Kün<strong>di</strong>gungen<br />
und Unternehmensmitbestimmung.<br />
Mit Betriebs-/Personalräten, Geschäftsführungen,<br />
ver.<strong>di</strong> und kommunalpolitisch<br />
<strong>Ver</strong>antwortlichen<br />
für <strong>di</strong>e Kliniken ist der Prozess<br />
beteiligungsorientiert eingeleitet<br />
worden.<br />
Im nächsten Schritt steht <strong>di</strong>e<br />
Diskussion mit den politischen<br />
Entscheidungsgremien in der Region<br />
an. Eine schwierige Phase in<br />
dem Prozess, da bisher im Rhein-<br />
Main-Gebiet jede Stadt nur für<br />
ihre eigene Klinik verantwortlich<br />
ist und in den jeweiligen Kommunalparlamenten<br />
<strong>di</strong>e Sorge besteht,<br />
künftig auch noch für <strong>di</strong>e Risiken<br />
der Kliniken der Nachbarkommune<br />
aufkommen zu müssen.<br />
Ungeachtet der Schwierigkeiten<br />
sehen <strong>di</strong>e beteiligten Betriebs-/<br />
Personalräte den Kooperationsprozess<br />
trotzdem als einzige Chance<br />
an, <strong>di</strong>e kommunale Klinikstruktur<br />
im Rhein-Main-Gebiet auf Dauer<br />
zu erhalten. ■<br />
Georg Schulze-Ziehaus, ver.<strong>di</strong><br />
Hessen<br />
Informationen auch bei<br />
■ betriebsrat@hsk-wiesbaden.de<br />
■ betriebsrat@klinikum-offenbach.de<br />
■ betriebsrat@klinikum-stadt-hanau.de<br />
■ personalrat@klinikum-darmstadt.de<br />
■ 29<br />
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