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Infodienst Krankenhäuser - Ver.di

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Internationales<br />

Siehe auch <strong>Info<strong>di</strong>enst</strong><br />

44, S. 24<br />

Änderung der EU-Arbeitszeitrichtlinie<br />

ist gescheitert<br />

Nachdem das Europaparlament<br />

im Dezember 2008 mit absoluter<br />

Mehrheit den Standpunkt des<br />

Ministerrates zur EU-Arbeitszeitrichtlinie<br />

abgelehnt hatte, war es<br />

zum <strong>Ver</strong>mittlungsverfahren gekommen<br />

Das Europaparlament forderte:<br />

»Der gesamte Bereitschafts<strong>di</strong>enst,<br />

einschließlich der inaktiven Zeit,<br />

wird als Arbeitszeit angesehen«.<br />

Außerdem sollen Opt outs innerhalb<br />

von 3 Jahren auslaufen und<br />

damit <strong>di</strong>e maximale wöchentliche<br />

EU-Parlament: Tödliche Zwischenfälle in<br />

<strong>Krankenhäuser</strong>n verringern<br />

Bei 6,7 bis 15 Millionen Krankenhauspatienten<br />

und mehr als 37<br />

Millionen me<strong>di</strong>zinisch behandelten<br />

Patienten in der Europäischen<br />

Union kommt es während ihrer<br />

regulären Behandlung zu gesundheitsschä<strong>di</strong>genden<br />

Zwischenfällen,<br />

konstatiert das Europäische Parlament.<br />

Ungefähr jeder zwanzigste<br />

Patient – das sind 4,1 Millionen<br />

Patienten jährlich – erkrankt an<br />

einer gefährlichen Infektion, an<br />

der jährlich ca. 37.000 Menschen<br />

sterben.<br />

Die Abgeordneten verlangen<br />

deshalb in einem Bericht »zur<br />

Sicherheit der Patienten unter Einschluss<br />

der Prävention und Eindämmung<br />

von therapieassoziierten<br />

Infektionen« von den Mitgliedstaaten<br />

Maßnahmen, um <strong>di</strong>e in<br />

<strong>Ver</strong>bindung mit der Behandlung<br />

stehenden gesundheitsschä<strong>di</strong>genden<br />

Zwischenfälle um 20% zu<br />

verringern. Anvisiert wird <strong>di</strong>ese<br />

<strong>Ver</strong>ringerung bis 2015, das sind<br />

900.000 Fälle jährlich.<br />

■ 24<br />

Arbeitszeit tatsächlich auf 48 Stunden<br />

begrenzt sein.<br />

Im April 2009 sind <strong>di</strong>e <strong>Ver</strong>handlungen<br />

im <strong>Ver</strong>mittlungsausschuss<br />

zur möglichen Änderung bzw. <strong>Ver</strong>schlechterung<br />

der Arbeitszeitrichtlinie<br />

zumindest in <strong>di</strong>eser Legislaturperiode<br />

des Europarlamentes<br />

gescheitert.<br />

Dies bedeutet, dass <strong>di</strong>e bestehende<br />

Richtlinie nicht geändert<br />

wird. Es kommt zu keiner weiteren<br />

Flexibilisierung bzw. der Einführung<br />

von inaktiven Zeitanteilen.<br />

Abgesehen davon stellt <strong>di</strong>e unzureichende<br />

Sicherheit der Patienten<br />

ein schwerwiegendes Problem<br />

der öffentlichen Gesundheit und<br />

auch eine hohe finanzielle Belastung<br />

der sehr begrenzten Gesundheitsbudgets<br />

dar.<br />

In dem von Berichterstatterin<br />

Amalia Sartori (EVP-ED, Italien)<br />

vorgelegten Bericht stimmen <strong>di</strong>e<br />

Abgeordneten überein, dass<br />

Patienten besser informiert werden<br />

müssen, unter anderem über<br />

Sicherheitsniveaus sowie Beschwerde-<br />

und Rechtsbehelfsmöglichkeiten.<br />

Auch <strong>di</strong>e Einstellung von mehr<br />

spezialisiertem Pflegepersonal ist<br />

von entscheidender Bedeutung.<br />

Zur wirksamen Infektionskontrolle<br />

ist eine spezialisierte Krankenpflegekraft<br />

je 250 Krankenhausbetten<br />

notwen<strong>di</strong>g.<br />

Generell wird vom Parlament<br />

eine angemessene Aus- und<br />

Weiterbildung aller im Gesundheitswesen<br />

beschäftigten Arbeitskräfte<br />

gefordert, damit <strong>di</strong>ese beispielsweise<br />

me<strong>di</strong>zinische Geräte<br />

Leider kommt es aber auch nicht<br />

zum Auslaufen der Opt-out-Regelungen.<br />

■<br />

Dirk Völpel-Haus, ver.<strong>di</strong>-Bundesverwaltung<br />

korrekt be<strong>di</strong>enen können. Des<br />

Weiteren fordern <strong>di</strong>e Abgeordneten,<br />

dass jeder Ausbruch therapieassoziierter<br />

Infektionen an das<br />

Europäische Zentrum für <strong>di</strong>e Prävention<br />

und Eindämmung von<br />

Krankheiten gemeldet wird.<br />

521 Abgeordnete stimmten für<br />

den Bericht, 6 dagegen, 5 enthielten<br />

sich der Stimme. ■<br />

Pressemitteilung des Europaparlaments<br />

vom 23.4.2009 zum<br />

Bericht »Sicherheit der Patienten«<br />

(A6-0239/2009), www.europarl.de/<br />

presse/pressemitteilungen<br />

<strong>Info<strong>di</strong>enst</strong> <strong>Krankenhäuser</strong> Nr. 45 ■ Juni 2009<br />

KADE LORCH, HANNOVER (2)

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