Infodienst Krankenhäuser - Ver.di
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Vor dem Johanneswerk in Bielefeld am 6. Mai 2009<br />
Streiks und das große Presseecho<br />
passen den <strong>di</strong>akonischen<br />
Arbeitgebern gar nicht<br />
Deshalb drohten sie – nach der<br />
üblichen Manier: Wer streikt, bekomme<br />
eine Abmahnung, denn<br />
Beschäftigte der Diakonie dürften<br />
gar nicht streiken.<br />
ver.<strong>di</strong> ist sich in Sachen Streikrecht<br />
bei der Diakonie sicher:<br />
»Selbstverständlich dürfen auch<br />
Beschäftigte der Diakonie streiken«,<br />
betont ver.<strong>di</strong>-Chef Frank<br />
Bsirske.<br />
Gelassen sehe er einem Gerichtsurteil<br />
entgegen, das <strong>di</strong>ese Frage<br />
dann letztlich klärt – wenn <strong>di</strong>e<br />
Arbeitgeber ihre Ankün<strong>di</strong>gung<br />
wahr machen und tatsächlich gerichtlich<br />
gegen <strong>di</strong>e Aktionen vorgingen.<br />
Bisher blieb es aber immer<br />
nur bei Drohungen.<br />
<strong>Info<strong>di</strong>enst</strong> <strong>Krankenhäuser</strong> Nr. 45 ■ Juni 2009<br />
Wobei <strong>di</strong>e Diakonie-Chefs auch<br />
2009 mal wieder versuchten,<br />
sich <strong>di</strong>e Situation schön zu reden:<br />
»Die Beteiligung war sehr gering«,<br />
oder: »Eigentlich streike ja niemand«.<br />
Doch tatsächlich blieben<br />
zwei Operationssäle ab 11 Uhr geschlossen.<br />
Und <strong>di</strong>e Produktion in<br />
einer der Werkstätten stand still.<br />
Das war erst der Anfang<br />
Die Beschäftigten jedenfalls werden<br />
nicht locker lassen. Wenn <strong>di</strong>e<br />
Arbeitgeber nicht einlenken, wird<br />
es zu weiteren Aktionen kommen,<br />
auch zu weiteren Streiks. Die Beschäftigten<br />
wollen einen Tarifvertrag,<br />
damit sie für ihre gute Arbeit<br />
auch gutes Geld bekommen. Bisher<br />
– nach dem dritten Weg – vergibt<br />
der Arbeitgeber Almosen. ■<br />
Jana Bender<br />
<strong>Ver</strong>handlungen auf Augenhöhe<br />
unmöglich<br />
Die <strong>Ver</strong>treterinnen und <strong>Ver</strong>treter der<br />
Arbeitnehmerseite in der ARK des Diakonischen<br />
Werkes der Evangelischen Kirche<br />
in Deutschland warfen im Sommer 2008<br />
<strong>di</strong>e Brocken hin: Faire <strong>Ver</strong>handlungen<br />
über Einkommenserhöhungen auf Augenhöhe<br />
seien in der Arbeitsrechtlichen Kommission<br />
nicht mehr möglich.<br />
Dieses besondere kirchliche Gremium<br />
ist zwar paritätisch besetzt, doch hat <strong>di</strong>e<br />
Arbeitnehmerseite nicht <strong>di</strong>e Durchsetzungsmacht<br />
wie eine Gewerkschaft:<br />
»Die Arbeitgeber nutzen ihre strukturelle<br />
Überlegenheit im so genannten<br />
3. Weg schamlos aus«, heißt es in der<br />
Erklärung der Arbeitnehmerseite vom<br />
8. Oktober 2008.<br />
Wenn <strong>di</strong>e Arbeitnehmerseite nicht<br />
spurt, verändern <strong>di</strong>e Arbeitgeber einfach<br />
<strong>di</strong>e Spielregeln. Das haben sie jetzt angedroht.<br />
Schätzungen zufolge werden etwa<br />
150.000 Beschäftigte bundesweit nach<br />
<strong>di</strong>esen Richtlinien entlohnt, wobei <strong>di</strong>e<br />
Einrichtungen über das gesamte Bundesgebiet<br />
verstreut sind. ■<br />
Gemeinsam für Tarifverträge – Mitarbeitervertretungen<br />
und ver.<strong>di</strong> (April 2009)<br />
Diese und weitere Publikationen gibt es unter<br />
http://gesundheit-soziales.ver<strong>di</strong>.de/kirchen_<strong>di</strong>akonie_caritas/publikationen<br />
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■ 17<br />
Tarifpolitik<br />
JÜRGEN SEIDEL (3)