05.01.2013 Aufrufe

Infodienst Krankenhäuser - Ver.di

Infodienst Krankenhäuser - Ver.di

Infodienst Krankenhäuser - Ver.di

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Asklepios-Akutkliniken:<br />

Wortbruch der Arbeitgeber!<br />

Für viele Kliniken soll der Tarifvertrag nicht gelten –<br />

und dann noch Arbeitszeitverlängerung gefordert!<br />

Tarifkommission lehnt Forderung<br />

der Arbeitgeber einstimmig<br />

ab!<br />

In der Tarifverhandlung am<br />

30./31. März 2009 zeigten <strong>di</strong>e<br />

Arbeitgeber ihr wahres Gesicht.<br />

Wortbruch bei der Frage, für<br />

welche Kliniken der<br />

Tarifvertrag gelten soll<br />

Die Kliniken Langen, Seligenstadt,<br />

Lich, Südpfalzkliniken,<br />

St. Augustin, Paulinenklinik Wiesbaden,<br />

Lindenlohe und Schwalm-<br />

Eder sollen ausgenommen werden.<br />

Bei Aufnahme der Tarifverhandlung<br />

gab es eine gemeinsame<br />

Abstimmung, dass <strong>di</strong>ese Kliniken<br />

selbstverständlich einzubeziehen<br />

sind. Davon wollen <strong>di</strong>e Arbeitgeber<br />

heute nichts mehr wissen.<br />

Asklepios hat ver.<strong>di</strong> mittlerweile<br />

<strong>di</strong>ese Auffassung auch schriftlich<br />

mitgeteilt. Damit zeigen sie ihr<br />

wahres Gesicht: Asklepios ist ein<br />

unzuverlässiger <strong>Ver</strong>handlungspartner!<br />

Weiterhin gibt es keine Einigung<br />

für <strong>di</strong>e Einbeziehung der sog.<br />

Mischhäuser Akut/Reha. Asklepios<br />

verweigert auch hier <strong>di</strong>e Geltung<br />

des Tarifvertrages. ver.<strong>di</strong> fordert<br />

<strong>di</strong>e uneingeschränkte Geltung des<br />

Tarifvertrages für <strong>di</strong>ese Kliniken.<br />

Arbeitszeitverlängerung<br />

gefordert<br />

Asklepios fordert eine Arbeitszeit<br />

von 40 Stunden wöchentlich.<br />

Die Kliniken, <strong>di</strong>e in West und Ost<br />

ihre bisherige Arbeitszeit von<br />

38 Std. bzw. 38,5 Std. beibehalten<br />

wollen, sollen <strong>di</strong>es mit Gehaltsverzicht<br />

bezahlen.<br />

<strong>Info<strong>di</strong>enst</strong> <strong>Krankenhäuser</strong> Nr. 45 ■ Juni 2009<br />

Begründet wird <strong>di</strong>es mit einer<br />

angeblich erforderlichen identischen<br />

Regelung der Arbeitszeit für<br />

Ärztinnen und Ärzte. Hierfür hat<br />

Asklepios aller<strong>di</strong>ngs <strong>di</strong>e Gehälter<br />

entsprechend erhöht. Diese liegen<br />

um 1,6% höher als im öffentlichen<br />

Dienst. Ein Angebot, <strong>di</strong>e<br />

Gehälter aller Beschäftigten entsprechend<br />

zu erhöhen, liegt ver.<strong>di</strong><br />

natürlich nicht vor.<br />

Im Gegenteil: Mit einer Arbeitszeitverlängerung<br />

werden umgehend<br />

Personalreduzierungen<br />

verbunden. Die höchste Produktivitätssteigerung<br />

bei höchster<br />

Belastung wird von den Arbeitgebern<br />

ignoriert, sogar noch mit<br />

Gehaltskürzung bestraft.<br />

In allen anderen großen Klinikkonzernen<br />

sowie im öffentlichen<br />

Dienst gibt und gab es keine Arbeitszeitverlängerung.<br />

Auch bei<br />

Asklepios wird es mit ver.<strong>di</strong> keine<br />

Arbeitszeitverlängerung geben.<br />

Heuern und Feuern<br />

über Befristungen<br />

Auch zu Befristungen gab es<br />

keine Einigung – im Gegenteil!<br />

Jetzt will Asklepios den vollstän<strong>di</strong>gen<br />

<strong>Ver</strong>zicht auf jegliche Regelung<br />

zum Abschluss von befristeten<br />

Arbeitsverhältnissen. Sie haben erklärt,<br />

dass nur noch befristet eingestellt<br />

werden soll, und begründen<br />

<strong>di</strong>es mit der Finanzkrise.<br />

Asklepios schwimmt im Geld,<br />

steigert ihre Gewinne zu Lasten<br />

des Personals und jammert. Das<br />

ist unredlich! Bis jetzt gibt es<br />

keine negativen Auswirkungen der<br />

Bankenkrise auf <strong>di</strong>e Krankenhausfinanzierung.<br />

Es gibt jedoch negative<br />

Auswirkungen für <strong>di</strong>e Beschäftigten<br />

bei Asklepios. Diesen<br />

ist endlich Einhalt zu gebieten.<br />

Es reicht!<br />

Die Tarifkommission hat in ihrer<br />

Sitzung am 16./17. April 2009 das<br />

<strong>Ver</strong>halten der Arbeitgeber auf das<br />

Schärfste kritisiert und <strong>di</strong>e Forderungen<br />

abgelehnt.<br />

Wir fordern<br />

■ Einhaltung der Zusage für den<br />

Geltungsbereich der Kliniken!<br />

■ Keine Arbeitszeitverlängerung!<br />

■ Klarheit bei Befristung: Das unbefristete<br />

Arbeitsverhältnis ist<br />

<strong>di</strong>e Regel!<br />

Nichts Neues am 13. Mai 2009<br />

Einziger Tagesordnungspunkt:<br />

Für welche Kliniken soll der konzernweite<br />

Tarifvertrag gelten?<br />

ver.<strong>di</strong> hat Asklepios aufgefordert,<br />

<strong>di</strong>e gemeinsame <strong>Ver</strong>einbarung<br />

bei Aufnahme der Tarifverhandlungen<br />

umzusetzen und alle<br />

Akut-Kliniken in den Geltungsbereich<br />

aufzunehmen.<br />

Bis zum 15. Juni 2009 wollen <strong>di</strong>e<br />

Arbeitgeber nun klären, ob sie <strong>di</strong>e<br />

Vollmachten der Kliniken dazu<br />

haben oder sie damit wortbrüchig<br />

bleiben und der Vorwurf eines unzuverlässigen<strong>Ver</strong>handlungspartners<br />

bestehen bleibt. ■<br />

Gabriele Gröschl-Bahr, ver.<strong>di</strong>-<br />

Bundesverwaltung<br />

■ 15<br />

Tarifpolitik<br />

GEORG SCHULZE-ZIEHAUS<br />

Siehe auch <strong>Info<strong>di</strong>enst</strong><br />

44, S. 18,<br />

43, S. 53,<br />

42, S. 21,<br />

40, S. 26,<br />

38, S. 25,<br />

37, S. 20,<br />

36, S. 25,<br />

35, S. 36 und<br />

32, S. 39/40

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!