PDF mit schwulem Schwerpunkt - Löwenherz
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Friedrich Kröhnke: Nach Asmara!<br />
Ö 2011, 150 S., geb., € 18.00<br />
Ans Ende der Welt<br />
reisen, um einen neuen<br />
Anfang zu machen?<br />
Frick fliegt nach<br />
Asmara. Auch wenn er<br />
in der seltsam europäisch<br />
anmutenden<br />
Moderne von Eritreas<br />
Hauptstadt kurz glaubt,<br />
der Erleuchtung näher<br />
zu kommen, bleibt der<br />
unheroische Held des<br />
Romans doch der nervöse Melancholiker, der<br />
er auch vorher schon gewesen ist. Und auf<br />
der Suche nach dem Glück - neues Leben<br />
und neue Lust - begibt er sich nach Rangoon,<br />
Berlin, Bali, Indien und Japan - getrieben von<br />
Ort zu Ort. Am Ende ist die Reise um den<br />
ganzen Globus und nur haarscharf am Tod<br />
vorbei gegangen. Denn beinah überlebt Frick<br />
eine Operation nicht. Doch für ihn ist es nur<br />
ein Anlass, um noch tiefer ins Leben einzutauchen.<br />
Ein Zur-Ruhe-Kommen gibt es nicht für<br />
ihn - in diesem Porträt eines Reisenden.<br />
Pier Paolo Pasolini:<br />
Afrika, letzte Hoffnung.<br />
Dt. v. A. Kopetzki & D. Dieckmann.<br />
D 2011, 141 S. <strong>mit</strong> zahlreichen S/W-Fotos,<br />
geb., € 25.60<br />
»Afrika ist das Anderswo,<br />
<strong>mit</strong> dem sich die Moderne<br />
versöhnen muss.« P.P.<br />
Pasolini. - Die besonderen<br />
Landschaften, Sprachen,<br />
Körper und Kulturen Afrikas<br />
stellten nach Pasolini<br />
ein Gegenbild zur damaligen<br />
Gegenwart dar. Tatsächlich<br />
erhoffte sich<br />
Pasolini in den 60ern eine<br />
Entwicklung des Schwarzen Kontinents, die zwar<br />
so nicht eingetreten ist, wie er sich das vorstellte.<br />
Aber dennoch besitzen Pasolinis Texte eine Wahrheit,<br />
die auch für die heutige Gegenwart bedeutend<br />
ist. An besondere Lebensweisen gebundene<br />
Körper und Landschaften sind nämlich unvereinbar<br />
<strong>mit</strong> einer kapitalistischen, bzw. globalisierten<br />
Entwicklung. Wie in »Rom, andere Stadt« und in<br />
»Reisen in 1001 Nacht« ergänzen auch in »Afrika,<br />
letzte Hoffnung« Fotos atmosphärisch die verwendeten<br />
Texte Pasolinis.<br />
5<br />
Matthias Énard: Erzähl ihnen von<br />
Schlachten, Königen und Elefanten.<br />
Dt. v. H. Fock & S. Müller.<br />
D 2011, 172 S., geb., € 18.40<br />
Für den osmanischen<br />
Sultan soll Michelangelo<br />
eine Brücke über das Goldene<br />
Horn bauen. Als<br />
er 1506 in Istanbul<br />
ankommt, weiß Michelangelo,<br />
dass er sich<br />
da<strong>mit</strong> den Zorn des Papstes<br />
Julius II. zuziehen<br />
wird: weil der Papst einfach<br />
nicht gezahlt hatte,<br />
hat Michelangelo dessen<br />
Grabmal in Rom einfach unvollendet stehen<br />
gelassen. Das Brückenbauprojekt ist viel zu gut<br />
dotiert, als dass er es hätte ablehnen können.<br />
Zudem war Leonardo da Vinci vor ihm daran<br />
gescheitert. Die multikulturelle Metropole am<br />
Bosporus ist für Michelangelo voller Verführungen<br />
- steht sie doch vollkommen im Kontrast zu<br />
seiner asketischen, arbeitsamen Lebensweise.<br />
Und als er eine hermaphroditische Schönheit<br />
aus Andalusien trifft, hat Michelangelo plötzlich<br />
die nötige Vision für die Brücke zwischen<br />
Orient und Okzident.<br />
Carol Grayson: Im Bann der Lilie.<br />
Gay Historical Fantasy.<br />
D 2011, 190 S., Broschur, € 17.42<br />
Ende des 18. Jahrhunderts<br />
kommt der junge<br />
Marcel Saint-Jacques nach<br />
Paris. Er ist adliger Abstammung,<br />
wurde aber von<br />
seinem Vater nie als Sohn<br />
anerkannt. Im Gegenteil:<br />
der Vater verfolgt den Sohn<br />
<strong>mit</strong> mörderischem Hass.<br />
Und beinah wäre Marcel<br />
einem Mordanschlag zum Opfer gefallen, wäre<br />
da nicht der mysteriöse Marquis Julien de Montespan<br />
auf den Plan getreten und hätte den jungen<br />
Mann durch einen Biss zum Vampir gemacht.<br />
Doch die Französische Revolution fängt an, und<br />
die Wege von Marcel und Julien trennen sich<br />
wieder. Dennoch bleibt eine geheimnisvolle Verbindung<br />
zwischen den beiden Vampiren bestehen.<br />
Als sich Marcel kurz vor einer Seeschlacht<br />
an Bord eines Schiffes in den Schiffsjungen Silvio<br />
verliebt, beginnt Julien dem neuen Freund Marcels<br />
nach dem Leben zu trachten.