PDF mit schwulem Schwerpunkt - Löwenherz
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Jan Stressenreuter: Aus Wut.<br />
Quer Criminal. Bd. 12<br />
D 2011, 396 S., Broschur, € 13.26<br />
Torsten Brinkhoff ist<br />
immer noch traumatisiert.<br />
Zwar ist er jetzt endlich<br />
<strong>mit</strong> seinem geliebten<br />
Markus zusammen gezogen,<br />
aber an ein normales<br />
Leben ist nicht zu<br />
denken. Seit er im Dienst<br />
einen jungen Kriminellen<br />
tötete, um das Leben<br />
seiner Chefin und deren<br />
Kinder zu retten, quälen<br />
ihn Schuldgefühle, Selbstzweifel<br />
und Albträume. Doch Maria Plasberg<br />
zwingt ihn in den Dienst – der neue Fall hat<br />
es in sich. Ein Serientäter, offenkundig von<br />
Wut und Vergeltungsabsichten getrieben, stellt<br />
<strong>mit</strong> seinen brutalen Morden die Kölner Polizei<br />
vor ein Rätsel. Brinkhoff und seine Kolleginnen<br />
und Kollegen fördern zwar eine Reihe von<br />
Spuren zu Tage, alle Tote scheinen ein ungesühntes<br />
Verbrechen begangen zu haben. Doch<br />
weder lässt sich aus diesen Schatten der Vergangenheit<br />
gleich ein Mordmotiv erklären noch<br />
einen Gemeinsamkeit, die auf den einen<br />
Serientäter deutete. Erst die modernen Methoden<br />
eines Profilers und ein Zufallsfund bringen<br />
die Er<strong>mit</strong>tler auf eine ganz andere,<br />
vielversprechende Spur. Im dritten Plasberg-<br />
Brinkhoff-Krimi läuft Autor Jan<br />
Stressenreuter zur Hochform auf:<br />
Erstens gelingt es ihm Krimi-technisch,<br />
ständig plausible Spuren<br />
zu legen und Leserin und Leser<br />
beständig in die Irre zu führen. Das<br />
Gemeine dabei ist, dass schon auf<br />
den ersten Seiten die Lösung enthalten<br />
ist und dass man das auch<br />
von vornherein ahnt. Nur was dies<br />
konkret bedeuten kann, erschließt<br />
sich erst nachdem der ganze Irrgarten<br />
durchlaufen worden ist.<br />
Zweitens pendelt der Krimi sprachlich zwischen<br />
rasanter Erzählung der Er<strong>mit</strong>tlungsarbeit<br />
Veit empfiehlt Krimis<br />
Die zwei neuesten Krimis<br />
aus der Reihe »Quer Criminal»<br />
sind wärmstens zu<br />
empfehlen.<br />
15<br />
krimi<br />
und einem in Auszügen eingeschobenen Polizeibericht<br />
in sachlich-distanziertem, erörterndem<br />
Duktus. Durch diese ruhigeren Einschübe,<br />
deren Verknüpfung zum Fall sich erst ganz<br />
zum Schluss erschließt, steigt die Spannung<br />
der Haupthandlung noch mehr, der Krimi wird<br />
zu einem sprachlichen Erlebnis. Und drittens<br />
lässt ein dramaturgischer Erzähl-Kniff jeden<br />
dem süßen Stotterer Torsten Brinkhoff verfallen<br />
und hoffen, dass er so schnell wie möglich<br />
wieder er<strong>mit</strong>telt.<br />
Corinna Waffender:<br />
Sterben war gestern.<br />
Quer Criminal. Bd. 11<br />
D 2011, 268 S., Broschur, € 13.26<br />
Inge Nowak kann <strong>mit</strong><br />
ihrer Freundin Verónica<br />
einfach nicht zur Ruhe<br />
kommen und eine glückliche<br />
Beziehung aufbauen.<br />
Neben der grundsätzlichen<br />
Schwierigkeit, dass<br />
die eine in der Beziehung<br />
klammert, die andere<br />
aber große Freiheiten<br />
braucht, leidet Inge so<br />
stark unter Schuldgefühlen,<br />
dass sie einer klinischen<br />
Behandlung zugestimmt hat. Doch kaum<br />
hat sie ihr Zimmer in der entlegenen Klinik<br />
Seerose bezogen, wird eine andere Patientin<br />
dort kaltblütig ermordet. Und als<br />
eine weitere Patientin, die sich <strong>mit</strong><br />
Inge wegen des Mordes aussprechen<br />
wollte, spurlos verschwindet,<br />
ist die Kommissarin nicht mehr zu<br />
halten. Wie eine Droge ergreift<br />
die kriminalistische Er<strong>mit</strong>tlung von<br />
ihr Besitz, zunächst versucht sie<br />
es auf eigene Faust, dabei hilft<br />
ihr Ewald Klee, auch Patient der<br />
Seerose und fürchterlich vom Entspannungs-<br />
und Ruhe-Programm<br />
gelangweilt und genervt. Doch<br />
bald erkennt die vor Ort er<strong>mit</strong>telnde Polizistin<br />
Sylvia Eberstätter, welch eine kompetente Unter-