Betriebliche Aufgabenstellung - Meistersite

3.2 Ausgangssituation zum Fallbeispiel Plankostenrechnung
Wir nehmen einmal an, das Unternehmen ist strukturiert in die Bereiche Beschaffung /
Materialwirtschaft, Fertigung, Unternehmensleitung / Verwaltung und in den Bereich
Absatz / Vertrieb.
Der Fertigungsprozess ist organisiert in zwei Hauptableitungen. In der Hauptabteilung I
dominiert die Maschinenbearbeitung (Vorfertigung); in der Hauptabteilung II werden die
mechanisch bearbeiteten Teile zu fertigen Baugruppen für die Sichelpumpen montiert.
Wir gehen davon aus, es werden nur diese zwei Erzeugnisse gefertigt. Der Preis für die
Erzeugnisse und die zu liefernde Menge werden jährlich neu verhandelt. Wegen der
Konkurrenz muss ständig an der Weiterentwicklung der Erzeugnisse gearbeitet werden
und gleichzeitig erwartet der Auftraggeber Preisnachlässe, bzw. innovativere Produkte.
Die Jahresplanung geht deshalb von vorab gestimmten Mengen der beiden
Erzeugnisse und voraussichtlichen Preisen aus. Dabei ist zu den
Vertragsverhandlungen mit Mengenänderungen und auch mit Preisänderungen zu
rechnen.
Der Kostenplanung liegen Standards des Unternehmens für die Maschinenbearbeitung
und für die Montageprozesse zugrunde. Auf dieser Basis werden für Maschinen- und
Handarbeitsplätze die erforderlichen Maschinenarbeitsstunden und
Normarbeitsstunden berechnet.
Das Fertigungsmaterial und die bezogenen Teile wurden aus den Stücklisten ermittelt.
Die Plankostenrechung geht in der Kostenartenrechung von Planungsgrundlagen aus,
die vom Betriebscontroller ermittelt und von der Geschäftsleitung für die Planung
bestätigt wurden. Deshalb werden sowohl Werte des vergangenen Jahres als auch
Budgets zugrunde gelegt.
In der Kostenstellenrechnung wurden die Gehälter und übrigen Kosten aus der
Personalplanung übernommen. Die weiteren Kostenarten sind aus der vorgelagerten
Kostenartenplanung zu übernehmen.
Für die Verrechnung der Kosten auf die Kostenträger – die zwei Erzeugnisse – hat der
Betriebscontroller Verrechnungssätze festgelegt. So werden zum Beispiel die
Fertigungsgemeinkosten auf der Grundlage der Maschinenstunden auf die Erzeugnisse
verrechnet. Deshalb ist für die Kostenträgerplanung die Berechnung der
Verrechnungssätze erforderlich.
Die Plankostenrechnung erfordert die Planung der insgesamt im Unternehmen
anfallenden Kosten. Von der Beschaffung, Lagerung und Bereitstellung des Materials
im Beschaffungsbereich über die Fertigung in den beiden Hauptabteilungen
Vorfertigung und Endmontage bis zum Absatz im Vertriebsbereich. Zum Bereich
Unternehmensleitung gehört das Rechnungswesen und die allgemeine Verwaltung.