Meisterhaft - Baugewerbeverband Schleswig-Holstein
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Das Projekt<br />
XVergabe...<br />
Im Projekt XVergabe haben die<br />
namhaften deutschen Anbieter<br />
von eVergabe-Lösungen unter<br />
Leitung des Beschaffungsamtes<br />
des Bundesministeriums des<br />
Innern Grundlagen für einen<br />
plattform-übergreifenden Standard<br />
für den sicheren<br />
Austausch von Daten und Dokumenten<br />
zwischen Bietern und<br />
elektronischen Vergabeplattformen<br />
definiert. Ende 2011 wurde<br />
die erste Version dieser Kommunikationsschnittstelle<br />
bereitgestellt. Damit ist die<br />
Grundlage für einen einheitlichen,<br />
standardisierten Bieterzugang<br />
zu den verschiedenen<br />
Vergabeplattformen der öffentlichen<br />
Hand geschaffen.<br />
eVergabe<br />
in Deutschland<br />
Die eVergabe-Landschaft in<br />
Deutschland ist zersplittert.<br />
Vergabestellen nutzen unterschiedliche<br />
Vergabesysteme.<br />
Jedes System kommuniziert<br />
bisher nur mit seiner eigenen<br />
Bieterlösung. Unternehmen,<br />
die sich an eVergabe-Verfahren<br />
verschiedener Auftraggeber<br />
beteiligen, müssen häufig mehrere<br />
Bieterlösungen nutzen. In<br />
Deutschland haben es Firmen<br />
häufig schon mit mehreren verschiedenen<br />
Vergabelösungen<br />
zu tun, wenn sie sich an Ausschreibungen<br />
nur im Umkreis<br />
von 100 km beteiligen. Das Problem<br />
verstärkt sich, je größer<br />
der Aktionsradius des bietenden<br />
Unternehmens ist. Europaweit<br />
werden von öffentlichen<br />
Auftraggebern derzeit etwa<br />
300 verschiedene eVergabe-<br />
Lösungen eingesetzt.<br />
Komplizierte Vergabeve<br />
Heute soll per eVergabe<br />
BAUAKTUELL: Herr Grimm, die<br />
elektronische Vergabe – kurz<br />
eVergabe genannt – bietet<br />
eigentlich viele Vorteile: Man<br />
kann Vergabeunterlagen herunterladen<br />
und Angebote elektronisch<br />
abgeben. Die eVergabe<br />
hat sich aber bisher längst nicht<br />
in dem Umfang durchgesetzt<br />
wie erwartet. Woran liegt das?<br />
Grimm: bi medien ist nach wie<br />
vor überzeugt, dass die eVergabe<br />
sich durchsetzen wird: Sie<br />
spart Zeit und Kosten für alle<br />
Beteiligten, sie ist transparent<br />
und für die Nutzer rechtssicherer<br />
als das konventionelle Verfahren<br />
nur mit Papier. Aber es gibt Hürden:<br />
Eine davon ist, dass Bieterfirmen<br />
sich auf verschiedenen<br />
Plattformen einloggen und mit<br />
verschiedener Software arbeiten<br />
müssen, wenn sie sich an<br />
elektronischen Vergabeverfah-<br />
8 BAUAKTUELL <strong>Baugewerbeverband</strong> <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> · Oktober 2012<br />
n bi-medien-Geschäftsführer Rudi Grimm im Interview zum aktuellen<br />
Elektronische Vergabe von öffentlichen Aufträgen:<br />
Das klingt für viele kompliziert und aufwändig.<br />
Die bi-AusschreibungsDienste haben jetzt ein Werkzeug<br />
entwickelt, das Bieterfirmen die Teilnahme an elektronischen<br />
Vergabeverfahren erleichtert.<br />
Der Geschäftsführer von bi-medien, Rudi Grimm, erklärt<br />
im Interview mit BAU AKTUELL-Chefredakteurin<br />
Susanne Sander-Thumann, was es damit auf sich hat.<br />
ren beteiligen wollen. Das ist<br />
lästig und macht die Sache ziemlich<br />
umständlich.<br />
BAUAKTUELL: Gibt es denn eine<br />
Lösung, die diese Hürde beseitigt?<br />
Die es den Bieterfirmen<br />
vereinfacht, an eVergaben teilzunehmen?<br />
Grimm: Ja, durchaus. Man<br />
braucht einfach gemeinsame<br />
Schnittstellen. Deshalb hat das<br />
Bundesbeschaffungsamt in ein -<br />
er Initiative namens „XVergabe“<br />
alle im Bereich eVergabe tätigen<br />
Softwarehäuser an einen Tisch<br />
geholt. Ziel war es, einen Standard<br />
für Schnittstellen zu entwikkeln,<br />
damit die verschiedenen<br />
Systeme auf dem Markt miteinander<br />
kommunizieren können.<br />
BAUAKTUELL: Gibt es denn<br />
schon Ergebnisse?<br />
Grimm: Allerdings. Die Phase<br />
der Absprachen und Definition<br />
der sogenannten X-Vergabe-<br />
Schnittstelle ist bereits abgeschlossen,<br />
nun müssen die Softwareanbieter<br />
die Schnittstelle in<br />
ihre eVergabe-Systeme einbauen.<br />
Damit wird es endlich möglich,<br />
mit einer einzigen Bietersoftware<br />
von verschiedenen<br />
Plattformen Vergabeunterlagen<br />
herunterzuladen und Angebote<br />
elektronisch abzugeben. Firmen<br />
finden beispielsweise bei den bi-<br />
AusschreibungsDiensten eine<br />
Ausschreibungs-Bekanntmachung<br />
mit einem Verweis auf Vergabeunterlagen,<br />
die zum<br />
Download auf einer anderen Vergabeplattform<br />
bereit liegen.<br />
Dann kann die Firma mit Hilfe der<br />
von bi-AusschreibungsDiensten<br />
neu entwickelten X-Vergabesoftware<br />
die dazugehörigen Vergabeunterlagen<br />
von einer anderen<br />
X-Vergabefähigen Plattform<br />
herunterladen. Die Software, die<br />
das kann, nennt sich XVergabe<br />
Multiplattform-Bieterclient.<br />
BAUAKTUELL: Das klingt im<br />
ersten Moment doch etwas<br />
kompliziert. Wie weit sind Sie<br />
denn bei den bi-Ausschrei -<br />
bungsDiensten damit?<br />
Grimm: bi medien war von An -<br />
fang an ganz vorn mit dabei. Wir<br />
waren an der Entwicklung der<br />
Standards für die X-Vergabe<br />
Schnittstelle beteiligt, und<br />
schon im Oktober 2012 wird der<br />
Multiplattform-Bieterclient von<br />
bi auf den Markt kommen – also<br />
endlich eine Software für eVergabe<br />
auf verschiedenen Plattformen.<br />
BAUAKTUELL: Klingt gut doch<br />
nach echten Ergebnissen. Gibt<br />
es schon Reaktionen?