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Meisterhaft - Baugewerbeverband Schleswig-Holstein

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Bericht aus Berlin<br />

So langsam trüben sich die Zahlen wieder ein<br />

n ZDB-Präsident Loewenstein prognostiziert Umsatzsteigerungen am Bau nur bis Jahresende<br />

Zweimal im Jahr stellt sich der Präsident<br />

des Zentralverbandes des Deutschen<br />

Baugewerbes (ZDB), Dr.-Ing. Hans-<br />

Hartwig Loewenstein, den Fragen der versammelten<br />

Hauptstadt- und auch der Fachpresse.<br />

Regelmäßig im Frühjahr sowie im<br />

Herbst erläutert der 69-Jährige dabei die<br />

Lage der Baubranche und gibt aus seiner<br />

Sicht eine Prognose ab, wie die konjunkturelle<br />

Entwicklung zu künftig verlaufen wird. Im<br />

September war es wieder soweit. Die Herbst-<br />

Pressekonferenz konnte sich sehen lassen.<br />

„Wir gehen trotz Konjunktureintrübung<br />

weiter von einer Steigerung des Umsatzes im<br />

Bauhauptgewerbe bis zum Jahresende aus.<br />

Der Umsatz wird insgesamt bei etwas mehr<br />

als 94 Mrd. Euro erwartet, was einer Steigerung<br />

von 2,3 % entspräche. Bei unserer Frühjahrsprognose<br />

gingen wir noch von fast 96<br />

Mrd. Euro aus, was einem Plus von 3,8 % entsprochen<br />

hätte. Während wir für den Wohnungsbau<br />

weiter von +6,7 % ausgehen, müssen<br />

wir den Wirtschaftsbau mit nunmehr<br />

+2,5 % statt +4,1 % und den öffentlichen Bau<br />

mit -2,7 % statt +0,3 % korrigieren. Das<br />

Beschäftigtenniveau wird bei etwa 745.000<br />

und damit leicht im Plus (+1,5 %) erwartet“,<br />

fasste Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein<br />

das Zahlenwerk zusammen.<br />

Aufgrund der Baugenehmigungszahlen<br />

geht der älteste und mitgliederstärkste Bauverband<br />

in Deutschland davon aus, dass die<br />

gute Wohnungsbaukonjunktur weiter trägt.<br />

Denn von Januar bis Juni 2012 wurden mit<br />

fast 100.000 Genehmigungen im Wohnungsneubau<br />

5.000 Wohneinheiten mehr genehmigt<br />

als im Vergleichsvorjahreszeitraum<br />

(+5 %). Die Steigerung resultiert aus der<br />

höheren Nachfrage bei Mehrfamilienhäusern<br />

(+5.300) und Wohnheimen (+2.500). Demgegenüber<br />

sind für Einfamilienhäuser ca. 2.800<br />

Genehmigungen (-6 %) weniger erteilt worden<br />

als im Vergleichszeitraum 2011.<br />

Auch die per Juni 2012 eingegangenen Aufträge<br />

lassen auf eine anhaltend hohe Nachfrage<br />

schließen: Sie lagen im ersten Halbjahr<br />

bei plus 12 %, in den alten Ländern bei +13<br />

% und in den neuen bei + 10 %. Die positive<br />

Entwicklung im Wohnungsneubau wird<br />

gegenwärtig immer noch durch ein niedriges<br />

Zinsniveau, einen stabilen Arbeitsmarkt und<br />

steigende Einkommen gestützt. Die Verunsicherung<br />

über die Folgen der Staatsschulden-<br />

krise lässt Investitionen in heimische Immobilien<br />

vorteilhaft erscheinen. So zeigt der<br />

Erwerb von Wohneigentum überproportionale<br />

Steigerungsraten von 16 %.<br />

Sorgen bereitet dem ZDB-Präsidenten weiterhin<br />

der Öffentliche Bau, dessen Umsatzrückgang<br />

von 8,4 Prozent im ersten Halbjahr<br />

2012 überaus deutlich ausfiel. „Im Angesicht<br />

zu erwartender steigender Finanzierungsüberschüsse<br />

bei Ländern und Kommunen,<br />

wie auch des Investitionsbeschleunigungsprogrammes<br />

des Bundes hatten wir die<br />

Erwartung, dass die während der Umsetzung<br />

der Konjunkturpakete liegengebliebenen<br />

Tiefbauprojekte nun verstärkt angegangen<br />

würden“ sagte Loewenstein.<br />

Diese Erwartung hatte sich in den ersten<br />

sechs Monaten nicht erfüllt, obwohl die<br />

20 BAUAKTUELL <strong>Baugewerbeverband</strong> <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> · Oktober 2012<br />

Sie haben schön fröhlicher geschaut bei besseren Zahlen: Das ZDB-Trio Felix Pakleppa,<br />

Hartwig Loewenstein und Ilona Klein.<br />

Unter diesem Motto steht der Deutscher<br />

Baugewerbetag 2012 des Zentralverbandes<br />

des Deutschen Baugewerbes (ZDB)<br />

am 8. November 2012 von 10.30 bis 13.00<br />

Uhr im Steigenberger Hotel Berlin (Los-<br />

Angeles-Platz 1, 10789 Berlin). Ihr Kommen<br />

haben die potenziellen Kontrahenten der<br />

Bundestagswahl im kommenden Jahr zugesagt.<br />

So treffen Bundeskanzlerin Dr. Angela<br />

Merkel und ihr möglicher Widersacher SPD-<br />

Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier<br />

zusammen und werden jeweils 35 Minuten<br />

nutzen, um ihre Sicht der Dinge den Vertretern<br />

der Bauwirtschaft zu erläutern.<br />

In der Einladung an Interessenten schreibt<br />

Steuereinnahmen einmal mehr über den<br />

Erwartungen liegen. „Daher gehen wir davon<br />

aus, dass es im zweiten Halbjahr höhere<br />

Investitionen im öffentlichen Tiefbau geben<br />

wird. Darauf weisen im Übrigen auch die Auftragseingänge<br />

hin; sie liegen per Juni 2012<br />

um 14 % höher als in 2011“ so der Baugewerbe-Chef<br />

zur aktuellen Situation.<br />

Loewenstein wies daraufhin, dass die jährlichen<br />

Investitionen in Umbau, Ausbau und<br />

Sanierung der kommunalen Verkehrsnetze<br />

im letzten Jahrzehnt stark gesunken seien<br />

und nur noch rund die Hälfte des jährlichen<br />

Bedarfs erreichten. „Das von Generationen<br />

geschaffene gesellschaftliche Vermögen verliert<br />

schon seit Jahren an Wert, weil die Investitionen<br />

wesentlich geringer als die Ab -<br />

schreibungen sind,“ kritisierte Loewenstein.<br />

Die Welt ist eine Baustelle. Wir bauen Zukunft!<br />

n Deutscher Baugewerbetag mit Merkel und Steinmeier<br />

der ZDB denn auch: „Herausforderungen<br />

begegnet man am besten, indem sie tatkräftig<br />

angepackt werden. Das deutsche Baugewerbe<br />

nimmt auch in stürmischen Zeiten klaren<br />

Kurs auf Zukunft und ist damit ein starker<br />

Konjunkturmotor für Deutschland. Fortschritt<br />

und Innovationen sind für den Erfolg<br />

ebenso wichtig wie die qualifizierte Ausbildung<br />

junger Nachwuchskräfte. Keine Klimawende<br />

ohne Baumaßnahmen, kein Erhalt<br />

und Ausbau der Infrastruktur ohne Bauwirtschaft<br />

und keine Arbeitsplätze und damit<br />

kein Wohlstand ohne die inhabergeführten,<br />

mittelständischen Bauunternehmen. Dazu<br />

laden wir Sie herzlich ein!“

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