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Dokumentation des Kongresses 1995 in Bonn - Landschaftsverband ...

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stigmatisierenden E<strong>in</strong>druck der Besonderheit dieser Gruppe <strong>in</strong>nerhalb der<br />

Jugendwerkstatt erwecken könnte. Solch e<strong>in</strong>e mögliche äußere Selektion könnte<br />

das negative Selbstbild der Schülerteilnehmer/-<strong>in</strong>nen verfestigen helfen. Die ersten<br />

Wochen der vorsichtigen Mitarbeit <strong>in</strong> verschiedenen Projekten und Kursen<br />

haben demonstriert, daß die Jugendlichen <strong>in</strong> heterogenen Gruppen zu bedeutend<br />

sozialverträglicherem Verhalten imstande s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>e zentrale Rolle spielt dabei<br />

zweifelsohne, daß sie nicht mehr die Schülerrolle übernehmen müssen und als<br />

relativ vollwertige Arbeitskraft <strong>in</strong> Projekten mit Ernstcharakter e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />

Des weiteren haben junge Erwachsene für Jugendliche e<strong>in</strong>e prägende Vorbildfunktion.<br />

Die Integration kann natürlich nur stabilisierende Auswirkungen zeitigen, soweit<br />

diese Vorbildfunktion die Jugendlichen auf ihrem Weg voranbr<strong>in</strong>gen und soweit<br />

sie am Arbeitsplatz ernstgenommen werden – e<strong>in</strong>e Vorbed<strong>in</strong>gung, die unbed<strong>in</strong>gt<br />

die E<strong>in</strong>beziehung der Projektteams, <strong>in</strong> welchen die Jugendlichen<br />

weiterarbeiten werden, erfordert, um die entsprechenden Voraussetzungen <strong>in</strong> den<br />

Werkstätten, auf den Baustellen und <strong>in</strong> den Unterrichtsräumen soweit wie möglich<br />

herstellen zu können. Die kont<strong>in</strong>uierliche Kooperation der Schüler-Betreuer/<br />

-<strong>in</strong> mit den Projektteams ist auch unerläßlich, um die Weiterentwicklung der<br />

Qualifikationsprofile zu ermöglichen. Dabei handelt es sich um e<strong>in</strong>e komplexe<br />

Aufgabe, da die verschiedenen Projekte für 12 bis 28 junge Arbeitslose von fünf bis<br />

acht Mitarbeitern/-<strong>in</strong>nen an vier verschiedenen Standorten betreut werden. E<strong>in</strong>e<br />

Vere<strong>in</strong>barung darüber, welcher der Mitarbeiter e<strong>in</strong>e Art Patenschaft über die <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>em Projekt aufgenommenen Schülerteilnehmer/-<strong>in</strong> übernimmt, sollte nach e<strong>in</strong><br />

paar Tagen getroffen werden, sofern diese Patenschaft nicht schon bei Übergabe<br />

<strong>in</strong> das Projekt naheliegt.<br />

In e<strong>in</strong>er ersten mehrwöchigen Orientierungsphase lernen die Jugendlichen ihre<br />

Gruppe, die verschiedenen Teamer <strong>in</strong> den Projektwerkstätten und die Arbeitsbereiche<br />

kennen. Diese Phase dient dem Abbau möglicher Hemmschwellen, um sich<br />

auf unbekannte Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen und wechselnde Arbeitsanleiter und Pädagogen<br />

sowie andere Teilnehmer/-<strong>in</strong>nen leichter e<strong>in</strong>lassen zu können. Zu diesem Zweck<br />

wird neben e<strong>in</strong>er Besichtigung aller E<strong>in</strong>richtungen der Projektwerkstätten an mehreren<br />

Tagen mit der ganzen Gruppe <strong>in</strong> verschiedenen Projekten der Jugendprojektwerkstätten<br />

unter Leitung <strong>des</strong> Schüler-Gruppenbetreuers gearbeitet. Dabei wird<br />

darauf geachtet, daß möglichst für die Arbeit der jeweiligen Projektgruppe s<strong>in</strong>nvolle<br />

und <strong>in</strong> dieser kurzen Zeit abschließende Arbeitsergebnisse <strong>in</strong> das Gesamtprojekt<br />

e<strong>in</strong>gebracht werden können. Diese Tage zielen auf den Ausbau e<strong>in</strong>es engen<br />

Verhältnisses zum Betreuer und auf die Stimulierung e<strong>in</strong>er Neugierde, die aus<br />

der Erfahrung nützlicher und abwechslungsreicher Arbeitsprodukte resultiert.<br />

Die anschließende Phase von acht Wochen setzt sich aus e<strong>in</strong>er Abfolge von<br />

„Schnupperkursen“ <strong>in</strong> verschiedenen Arbeitsfeldern zusammen. Dort wird von<br />

verschiedenen Mitarbeitern/-<strong>in</strong>nen der Jugendprojektwerkstätten e<strong>in</strong>e jeweils zweiwöchige<br />

E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> ihren jeweiligen Arbeitsbereich angeboten. Diese Arbeitsfelder<br />

s<strong>in</strong>d: Hauswirtschaft, Gartenbau, Büro und Verwaltung, Metalltechnik, Holztechnik,<br />

Elektrotechnik sowie Hoch- und Tiefbau.<br />

Die „Schnupperkurse” werden so angelegt, daß den Beteiligten verschiedene,<br />

den jeweiligen Voraussetzungen angemessene eigenständige Aufgaben übertragen<br />

werden können, die - soweit im Rahmen e<strong>in</strong>es „Schnupperkurses“ möglich -<br />

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