Dokumentation des Kongresses 1995 in Bonn - Landschaftsverband ...
Dokumentation des Kongresses 1995 in Bonn - Landschaftsverband ...
Dokumentation des Kongresses 1995 in Bonn - Landschaftsverband ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
82<br />
mentoren (Experten für das Fachgebiet am Praxisplatz) beratend bzw. fachlich<br />
anleitend begleitet und unterstützt.<br />
Anders lernen heißt auch anders lehren und setzt demzufolge e<strong>in</strong>e veränderte<br />
Pädagogenrolle voraus. Die zuständigen Pädagogen werden im wesentlichen zu<br />
Organisatoren von Bildungssituationen, zu Initiatoren und Moderatoren von<br />
Bildungsprozessen. Mit ihren Schülern geme<strong>in</strong>sam erschließen sie die Praxissituation<br />
für Bildung. Ausgehend von den konkreten Praxissituationen an den außerschulischen<br />
Lernorten, dem <strong>in</strong>dividuellen Bildungsstand, dem Tätigkeits- und<br />
Bildungs<strong>in</strong>teresse sowie <strong>in</strong>dividuellen sozialen und emotionalen Bedürfnissen der<br />
Jugendlichen entwickeln sie <strong>in</strong> Absprache mit ihnen und den Praxismentoren jeweils<br />
<strong>in</strong>dividuelle Lernpläne.<br />
Die Bildungs<strong>in</strong>tentionen, vor allem auch die <strong>in</strong>haltlichen, gelten ke<strong>in</strong>eswegs nur<br />
für das Lernen <strong>in</strong> Unterrichtsangeboten <strong>in</strong>nerhalb der Schule. Sie gelten gleichermaßen<br />
für das Lernen vor Ort <strong>in</strong> den Praxislernprojekten. Dies unterscheidet das<br />
Bildungsangebot der Stadt-als-Schule konzeptionell z. B. von berufsbefähigenden<br />
Maßnahmen und von beruflichen Bildungsgängen, bei denen e<strong>in</strong>e Trennung von<br />
allgeme<strong>in</strong>bildenden und fachlichen bzw. fachpraktischen Inhalten überwiegt.<br />
Das Bildungsangebot <strong>in</strong>nerhalb <strong>des</strong> Schulprojekts („Lernen im Schulprojekt“; LISP)<br />
hat e<strong>in</strong>e Aufarbeitung, Vertiefung und Ergänzung der Erfahrungen aus den Praxislernprojekten<br />
sowie e<strong>in</strong>e Erarbeitung von Grundkenntnissen und Fertigkeiten zum<br />
Ziel.<br />
Im LISP-Bereich ist auch der Ort für das Lernen <strong>in</strong> der Gruppe der Gleichaltrigen.<br />
In der Arbeit <strong>in</strong> den schul<strong>in</strong>ternen Lerngruppen werden - neben entsprechenden<br />
Möglichkeiten an Praxisplätzen - Teamarbeit und soziales Verhalten gefördert. Hier<br />
kann auch Geborgenheit und Sicherheit gegeben werden, aus der heraus die Schüler<br />
Praxislernprojekte entwickeln und <strong>in</strong> die Tat umsetzen.<br />
Entsprechend diesen vielfältigen Ansprüchen setzt sich das <strong>in</strong>nerschulische Angebot<br />
aus <strong>in</strong> Inhalt und methodischem Ansatz unterschiedlich arbeitenden Gruppen<br />
zusammen: Zum LISP-Bereich gehören die Kommunikationsgruppen, die fächerübergreifenden<br />
Lernbereiche „Sprache, Kunst, Kommunikation“, „Natur und<br />
Technik“, „Gesellschaft und Wirtschaft“ sowie die thematischen Gruppen (Englisch,<br />
Mathematik, Wahlpflicht). Darüber h<strong>in</strong>aus haben die Schüler während ihrer<br />
Schulzeit und ihrer freien Zeit die Möglichkeit, die projekteigenen Materialien und<br />
Ressourcen zu nutzen und zusätzliche Angebote im offenen Ganztagsbetrieb wahrzunehmen.<br />
Wichtig für das verb<strong>in</strong>dliche Bildungsangebot im Schulprojekt aber auch als<br />
Ausgleich für das <strong>in</strong>dividuelle und an wechselnden Orten stattf<strong>in</strong>dende „Lernen <strong>in</strong><br />
der Stadt“ ist es, mit den Schulräumen und dem „Schulleben“ e<strong>in</strong>en „Lebensort<br />
Schule“ zu schaffen, an dem sich mite<strong>in</strong>ander vertraute Menschen begegnen.<br />
Dazu gehört auch die Gestaltung der Räumlichkeiten, an der die Schüler beteiligt<br />
se<strong>in</strong> sollten, damit sie von ihnen angenommen werden. E<strong>in</strong>e eher<br />
schuluntypische Lernumgebung verbessert die Lernatmosphäre und bietet vielleicht<br />
den Anreiz, die „Schulräume“ als Treffpunkt anzusehen, der auch noch nach<br />
dem „Lernen <strong>in</strong> der Stadt“ angesteuert wird (ganztägig offene Schule). Dies entspricht<br />
auch den Erfahrungen aus dem Jugendbildungsprojekt. Hierzu gehört auch,<br />
daß die Pädagogen die Räume über ihre Unterrichtsverpflichtungen h<strong>in</strong>aus als<br />
Arbeitsort ansehen und nutzen. Dies dient der Kooperation und dem - auch spon-