Dokumentation des Kongresses 1995 in Bonn - Landschaftsverband ...
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was hier noch so los ist!?“ bis „Eigentlich ist Schule gar nicht so schlecht - vielleicht<br />
versuche ich es doch noch e<strong>in</strong>mal! “. Wird dieses „ab und zu mal auftauchen“ auch<br />
noch negativ sanktioniert <strong>in</strong> Form von Aussagen wie z. B.: „Was willst Du denn<br />
hier?“ oder: „Wer bist Du denn? Muß ich Dich kennen?“, wird der Glaube <strong>in</strong> die<br />
Institution Schule, an mögliche Hilfen und Unterstützung, sicherlich nicht bestärkt.<br />
Die vorausgegangenen Ausführungen machen e<strong>in</strong>en Handlungsbedarf deutlich<br />
der sich an folgenden Zielsetzungen orientiert:<br />
1. Lernziele bezogen auf e<strong>in</strong>e Stärkung <strong>des</strong> Selbstwertgefühls<br />
Zu e<strong>in</strong>er erfolgreichen Förderung von Mädchen ist neben der schulischen und<br />
werkpraktischen Ausbildung auch der Erwerb von Durchsetzung- und Selbstbehauptungsstrategien<br />
unumgänglich, um sich vor Übergriffen verbaler und körperlichen<br />
Art wirksam zur Wehr zu setzen und e<strong>in</strong> positives Selbstbild zu entwikkeln<br />
und zu stabilisieren. Dazu gehören neben der Ause<strong>in</strong>andersetzung der<br />
eigenen Lebensbiographie, den weiblichen Vorbildern, der Selbstreflektion ebenso<br />
Körperarbeit, Selbstverteidigung und die Erschließung weiterer Bewegungsräume.<br />
Umsetzung: Kurse, Wochenendsem<strong>in</strong>are: JBH e.V., e.V.. unter Beteiligung e<strong>in</strong>er<br />
Fachfrau (Wen-Do).<br />
2. Lernziele bezogen auf das Sozialverhalten<br />
Entwicklung von Konfliktfähigkeit, Gesprächs- und Kooperationsfähigkeit Als E<strong>in</strong>stieg<br />
soll hierbei die Verschiedenartigkeit der Menschen, ihre Individualität und<br />
E<strong>in</strong>zigartigkeit verdeutlicht werden. Die Umsetzung dieser Lernziele erfolgt<br />
schwerpunktmäßig <strong>in</strong> der Jugendwerke<strong>in</strong>richtung (JWE). So geht die Arbeit nach<br />
festen Regeln vonstatten, die grundlegende soziale Qualifikationen für das Arbeitsleben<br />
darstellen: a) Regelmäßiges Kommen b) Diszipl<strong>in</strong>iertes Verhalten c)<br />
E<strong>in</strong>fügen <strong>in</strong> die Gruppe. Weiterh<strong>in</strong> werden durch die Werkpraxis Erfolgserlebnisse<br />
möglich, die ansonsten <strong>in</strong> ihrem Leben selten s<strong>in</strong>d (Kompetenzgew<strong>in</strong>n und<br />
Steigung <strong>des</strong> Selbstwertgefühls).<br />
Umsetzung: Soziale Gruppenarbeit (E<strong>in</strong>satz von Medien und Rollenspielen): JWE.<br />
3. Lernziele bezogen auf schulische Leistungen<br />
Der allgeme<strong>in</strong>bildende Unterricht seitens der Lehrer<strong>in</strong> bildet e<strong>in</strong>e wichtige Grundlage,<br />
um e<strong>in</strong>e Verbesserung der (schulischen) Lern- und Leistungsmotivation aufzubauen.<br />
Der außerschulische Lernort bietet die Möglichkeit, “Lernen neu zu lernen” und<br />
eröffnet Chancen im Aufbau e<strong>in</strong>er vertrauensvollen und tragfähigen Beziehung<br />
zwischen Schüler<strong>in</strong> und Lehrer<strong>in</strong>. In der Folge kann e<strong>in</strong>e andere Sicht auf Schule<br />
entstehen. Im Kontext mit sozialer Gruppenarbeit und E<strong>in</strong>zelhilfe können Gründe<br />
für das Schulverweigerungsverhalten offengelegt, bearbeitet und im E<strong>in</strong>zelfall<br />
Chancen e<strong>in</strong>er Re<strong>in</strong>tegration <strong>in</strong> Schule eröffnet werden .<br />
Umsetzung: Unterricht <strong>in</strong> allgeme<strong>in</strong>bildenden Fächern, E<strong>in</strong>zel- und Gruppenarbeit.