Dokumentation des Kongresses 1995 in Bonn - Landschaftsverband ...
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te er. Schule habe grundsätzlich die Möglichkeit, sich zu verändern und damit den<br />
Lebensbedürfnissen von K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen gerechter zu werden. Dazu müsse<br />
sie aber ihren Blick verändern: Prämiert als beste Schulen würden z.Zt.. jene,<br />
die „Pr<strong>in</strong>zenerziehung“ (Henseler) betreiben. Thünken charakterisierte die Schule<br />
als e<strong>in</strong>e Institution <strong>in</strong> der Zwickmühle zweier gegensätzlicher Interessenslagen,<br />
zwischen Integration und Selektion. Er plädierte nachhaltig<br />
für Anstöße von außen, um geme<strong>in</strong>sam Schule<br />
Moderation:<br />
Markus Schnapka<br />
Inge Mewes-Turz, Dortmund<br />
Andreas Henseler, Köln<br />
zu verändern, warnte jedoch davor, Schule aus ihrer<br />
Pflicht zu entlassen und neue Regelsysteme zu entwickeln.<br />
Wenn aber doch Schule den Schwachen wenig zu<br />
bieten hat, muß diesem Problem mit neuen Projekten<br />
aus der Jugendhilfe begegnet werden, war die Frage<br />
an Klaus Schäfer als Jugendhilfevertreter vom M<strong>in</strong>isterium<br />
für Arbeit, Gesundheit und Soziales.<br />
Auch Klaus Schäfer warnte e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>glich vor e<strong>in</strong>em<br />
neuen Regelsystem, bezeichnete dies sogar als e<strong>in</strong>e<br />
bildungs- und jugendpolitische Katastrophe. Die Katastrophe<br />
läge dar<strong>in</strong>, daß Jugendhilfe e<strong>in</strong>e Zuständigkeit<br />
übernähme, die sie nicht habe. Jugendhilfe könne<br />
ke<strong>in</strong>e Bildungspolitik im klassischen S<strong>in</strong>ne machen.<br />
Statt <strong>des</strong>sen müsse es gel<strong>in</strong>gen, durch engere Kooperation,<br />
neue Selbstverständnisse und Abbau von Eitelkeiten<br />
e<strong>in</strong> Handlungssystem zu f<strong>in</strong>den, das durch<br />
verpflichtende Vernetzungsformen funktioniert. Die<br />
Schaffung neuer Modellprojekte für Schulverweigerung<br />
sei e<strong>in</strong> Indiz für die Vernachlässigung dieser Klientel,<br />
deren Existenz der Schule und Jugendhilfe<br />
bereits im Vorfeld bekannt sei. Die bisherigen Handlungsspielräume,<br />
zum<strong>in</strong><strong>des</strong>t seitens <strong>des</strong> K<strong>in</strong>der- und<br />
Jugendhilfegesetzes, seien ausreichend. Was nicht<br />
angehe ist, daß Schule als System nicht handele, und<br />
es dem Zufall überbliebe, ob Lehrer<strong>in</strong>nen oder Lehrer<br />
Kooperationen mit der Jugendhilfe e<strong>in</strong>gehen oder<br />
nicht.<br />
Welche Funktion denn e<strong>in</strong> Lan<strong>des</strong>jugendamt habe,<br />
Verb<strong>in</strong>dlichkeiten <strong>in</strong> der Kooperation für die Seite<br />
der Jugendhilfe herzustellen, dazu nahm<br />
Hans Peter Schaefer vom Lan<strong>des</strong>jugendamt<br />
Rhe<strong>in</strong>land Stellung. Da es aus<br />
se<strong>in</strong>er Sicht auch nicht darum gehen<br />
kann, neue Regelsysteme herzustellen,<br />
müßten die bestehenden sich ändern.<br />
Dazu würden von Seiten <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>jugendamtes<br />
die bestehenden Beziehungen<br />
zu den Bezirksregierungen <strong>in</strong>tensiviert.<br />
Für die Fortbildungen sei der