Dokumentation des Kongresses 1995 in Bonn - Landschaftsverband ...
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5.Schule als Teil e<strong>in</strong>er Gesellschaft, die Drop-Outs nicht nur h<strong>in</strong>nimmt, sondern im<br />
Zustandekommen teils noch begünstigt, bedarf unbed<strong>in</strong>gt externer Unterstützungs-<br />
und Auffangsysteme. Die Jugendhilfe ist e<strong>in</strong>es davon.<br />
Wenn die Schule bei den durchaus widersprüchlichen Anforderungen, die die<br />
Gesellschaft an sie stellt, dar<strong>in</strong> stabilisiert werden soll, Schulverweigerung,<br />
Schulversagen und Schulpflichtverletzungen frühzeitig zu begegnen, dann bedarf<br />
sie vielfältiger Rückmeldungen über ihre Wirkungen, über Negativentwicklungen,<br />
aber vor allem auch darüber, was sie <strong>in</strong> diesem Bereich zu leisten vermag und welche<br />
Chancen noch nicht genutzt werden. Die Jugendhilfe aus ihrer speziellen Sicht<br />
der Problemlagen junger Menschen sollte daher nicht nur e<strong>in</strong>e Auffangfunktion<br />
am Ende e<strong>in</strong>er von der Schule nicht mehr zu lösenden Negativentwicklung haben.<br />
Sie kann im Dialog mit den Schulen dazu beitragen, daß Probleme frühzeitiger<br />
gesehen werden, Lösungsstrategien gefunden und die Sensibilität aller an Schule<br />
Beteiligten für die Probleme von Jugendlichen geschärft werden.<br />
Wenn wir alle im S<strong>in</strong>ne der Jugendlichen, die durch den Rost zu fallen drohen,<br />
mehr erreichen wollen, gibt es ke<strong>in</strong>e Alternative zu e<strong>in</strong>er Bündelung aller Kräfte<br />
und trotz oder vielleicht auch gerade wegen der begrenzten Ressourcen zu e<strong>in</strong>er<br />
verbesserten Zusammenarbeit zwischen Schule und Jugendhilfe.<br />
Ber Beruf Ber uf ufsv uf sv svorber svorber<br />
orber orbereitungsklasse orber eitungsklasse (B (BVK) (B VK)<br />
für für über über überalt über über alt alter alt er erte er e und und und sc schulmüde sc hulmüde Sc Schüler Sc hüler<br />
1. Die Die Die Situation<br />
Situation<br />
Für e<strong>in</strong>e nicht ger<strong>in</strong>ge Zahl von Jugendlichen wird das Erreichen <strong>des</strong> Hauptschulabschlusses<br />
immer unrealistischer.<br />
Es handelt sich <strong>in</strong>sbesondere um überalterte SchülerInnen, die teilweise erst mit<br />
12 Jahren die Grundschule verlassen und dort schon Mißerfolgserlebnisse hatten,<br />
um SchülerInnen, die Klassen anderer Schulformen der Sek. I wiederholt haben<br />
und dann zur Hauptschule gewechselt s<strong>in</strong>d und auch um Seitene<strong>in</strong>steiger, die nach<br />
anfänglicher Beschulung <strong>in</strong> Auffang- oder Vorbereitungsklassen bemerken, daß<br />
sie den Anforderungen <strong>in</strong> den Regelklassen nicht gewachsen se<strong>in</strong> werden.<br />
Zu dieser Klientel gesellt sich die Schar der Schulverweigerer, deren Leistungsrückstände<br />
aufgrund von Langzeitschwänzen so groß geworden s<strong>in</strong>d, daß sie kaum<br />
noch oder bereits nicht mehr aufholbar s<strong>in</strong>d.<br />
Diese SchülerInnen s<strong>in</strong>d durch differenzierende Maßnahmen und alternative<br />
Methoden welcher Art auch immer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Regelklasse nicht mehr erreichbar.<br />
2. 2. 2. Die Die Entsc Entscheidung<br />
Entsc Entscheidung<br />
heidung<br />
Trotz der derzeit stark betriebenen Integrationsdiskussion entschied sich die<br />
Lehrerkonferenz der Schule zur Bildung e<strong>in</strong>er besonderen Klasse für diese<br />
SchülerInnen. Mit <strong>in</strong>neren Differenzierungsmaßnahmen, wo auch immer angesetzt,<br />
war Mißerfolg vorprogrammiert. Das Argument, die <strong>in</strong> Frage stehenden SchülerInnen<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Klasse zusammenzufassen, werde sie lediglich stigmatisieren,<br />
wurde überwiegend als sekundär betrachtet.