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Dokumentation des Kongresses 1995 in Bonn - Landschaftsverband ...

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Biographische Faktoren<br />

11. Persönlichkeitsfaktoren, psychische Defizite bzw. Mangel an sozialen Strategien<br />

(Faktor 12)<br />

– Planungsfähigkeiten, Zukunftsperspektivität<br />

– Leistungsmotivation<br />

– Kontrollfähigkeiten<br />

– Selbstdiszipl<strong>in</strong>ierungs-, E<strong>in</strong>ordnungsbereitschaft<br />

12. Störeridentität (Faktor 11)<br />

Sonstiges<br />

13. Häufige Schulwechsel<br />

Zum Projekt Schule <strong>des</strong> Lebens und ersten Evaluierungsergebnissen<br />

Schulkritisch markierten die Jugendlichen selbst <strong>in</strong> Interviews <strong>in</strong> je unterschiedlicher<br />

Gewichtung und Komb<strong>in</strong>ation folgende Belastungsposten:<br />

– Zu große Klassen und zu große Schulen<br />

– Künstlichkeit von Lehren und Lernen: sie mochten sich nicht „ausquetschen“<br />

und belehren lassen (auch,<br />

nicht nur, weil sie dabei schlecht abschnitten)<br />

– Abstrakte und im S<strong>in</strong>n nicht nachvollziehbare Lern<strong>in</strong>halte <strong>in</strong> Fächerzergliederung<br />

– Hoher Selektionsstreß, ständiger Bewertungsdruck: Beurteilung be<strong>in</strong>haltete für<br />

sie Entwertung, Beschämung<br />

und Blamage<br />

– Exkommunikation von Lebensproblemen; Verständnisarmut gegenüber Jugendlichen<br />

– Lernniederlagen ohne E<strong>in</strong>hilfen<br />

– Bedürfnis-, Lustferne: ihre Talente waren un<strong>in</strong>teressant, nicht gefragt; <strong>in</strong> der „Dr<strong>in</strong>nen“–Schule<br />

kam ihr<br />

”wirkliches Leben“ nicht vor; symbolische bzw. verbale Niveaus dom<strong>in</strong>ierten die<br />

Orientierung an praktischen<br />

Erfahrungen<br />

– Angst vor Mitschülern<br />

– Sture und humorlose LehrerInnen: Autoritätskonflikte degenerierten zu Machtkämpfen<br />

nach dem Gew<strong>in</strong>ner<br />

– Besiegten–Pr<strong>in</strong>zip.<br />

Wir selbst versuchten, Schulflucht systematisch zu verstehen. Vorweg: Erleben<br />

Jugendliche das Schwänzen subjektiv als s<strong>in</strong>nvoll und lohnend, spannungsmildernd,<br />

statussteigernd, erfolgreich h<strong>in</strong>sichtlich von Angstbewältigung etc., kann aus<br />

Schwänzen Verweigerung werden. Geschlechtsspezifisch gilt: Jungen machen „statt<br />

Schule“ <strong>in</strong> der Regel subjektiv befriedigendere Erfahrungen im öffentlichen Raum<br />

als Mädchen. Nicht zuletzt <strong>des</strong>halb s<strong>in</strong>d sie stärker vertreten. Doch e<strong>in</strong>e weitere<br />

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