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Dokumentation des Kongresses 1995 in Bonn - Landschaftsverband ...

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38<br />

In ihrer Selbste<strong>in</strong>schätzung erstellen SchulschwänzerInnen gemäß Forschungs<strong>in</strong>stitut<br />

–wieder nur Eckstunden- und Tagesschwänzer – diese Rangfolge an Gründen,<br />

wobei Gefahren der Verschleierung, Rationalisierung, „Veredelung“ (Institut)<br />

mitbedacht werden müssen:<br />

1. Langeweileerwartung (36,9%)<br />

2. Animation durch Gleichaltrige (27,5%)<br />

3. Leistungskontrollen (19,5%)<br />

4. Erwartung von Konflikten mit Lehrkräften (14,7%)<br />

5. Erwartung von Konflikten mit Schülern (10,7%)<br />

Mädchen begründen ihre Abwesenheit eher mit Angst vor Leistungsversagen,<br />

Jungen mit drohenden Konflikten.<br />

Bevor ich am Ende e<strong>in</strong>ige Auswertungsgesichtspunkte zu der Arbeit im<br />

Schulversuch „Schule <strong>des</strong> Lebens“ vortrage, der <strong>in</strong> der Vorbereitungsmappe ja<br />

ausreichend dokumentiert ist, noch e<strong>in</strong>ige Leitl<strong>in</strong>ien zur Flucht-, Schwänz-,<br />

Verweigerungsprävention für Regelschule <strong>in</strong> Anlehnung an die Brandenburger<br />

Forschungsergebnisse:<br />

1. Unterricht muß mehr Spaß machen. Das fordert die Lehrkräfte, den Unterricht<br />

didaktisch–methodisch offener und schülerzentrierter, überraschender und animierender<br />

zu gestalten.<br />

2.Bildungs<strong>in</strong>halte s<strong>in</strong>d auf Nützlichkeit und Lebensweltbezug zu überprüfen.<br />

3.Brüchen <strong>in</strong> Bildungsbiographien ist Aufmerksamkeit zu widmen. (Für mehr als<br />

60% der Schüler aus dem Projekt “Schule <strong>des</strong> Lebens” begann der Aus- und Abstieg<br />

nach der Grundschulzeit <strong>in</strong> Klasse 7)<br />

4.B<strong>in</strong>nendifferenzierung muß Leistungsschwächere, Langsamere, Unmotiviertere<br />

besonders <strong>in</strong>s Auge nehmen und fördern.<br />

5.Tagesschwänzen ist ernst zu nehmen und muß E<strong>in</strong>hilfen zeitigen.<br />

6.Angst von SchülerInnen vor Mitschülern ist auf die Spur zu kommen, Repression<br />

ist zu unterb<strong>in</strong>den.<br />

7. Dem Klassenklima, den offenen und heimlichen Normen muß Aufmerksamkeit<br />

gewidmet werden.<br />

8.Leistungskontrollen dürfen nicht irreversible Angst generieren.<br />

Im Schulversuch lernen drei genu<strong>in</strong>e Störer, sieben „Flüchtl<strong>in</strong>ge“ und zwei „Mischtypen“.<br />

In der sicherlich ke<strong>in</strong>en wissenschaftlichen Ansprüchen genügenden Evaluierung<br />

<strong>des</strong> schulischen Scheiterns der Projektjugendlichen <strong>in</strong> der “Schule <strong>des</strong> Lebens” zeigen<br />

sich als Primärfaktoren (mit folgender Sekundärsymptomatik) <strong>in</strong> der Rangordnung<br />

der Bedeutsamkeit:<br />

1. Leistungsthematiken<br />

2.Repression und Isolation <strong>in</strong> der Schülergeme<strong>in</strong>schaft<br />

3.Machtkämpfe mit Lehrern bzw. Übernahme von Lehrererwartungen

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