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Dokumentation des Kongresses 1995 in Bonn - Landschaftsverband ...

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– Erfahrungs-, Erlebens-, Jetzigkeitsorientierung<br />

– Fächerübergreifender Unterricht, Lernbereichsdidaktik, Projekte<br />

– Produkt- und Handlungsausrichtung<br />

– Ganztagsschule und Stärkung außerunterrichtlicher Aktivitäten<br />

– Lernentwicklungsberichte<br />

– Realitätsbezüge, zur Arbeitswelt, zu außerschulischen Lernorten, E<strong>in</strong>bezug<br />

externer Expert<strong>in</strong>nen und Experten u. ä.<br />

Schule be<strong>in</strong>haltet und umfaßt – das ist das ABC der Aufgaben- und Funktionsbestimmung<br />

— Wissenserwerb<br />

— Schon- und Schutzraumfunktion<br />

— E<strong>in</strong>übung <strong>in</strong> Kultur und Gesellschaft<br />

— Ergänzung zur Familienerziehung<br />

— Berechtigungverteilung, Lebenschancenzuteilung, Plätzezuweisung für das<br />

Morgen<br />

Neu ist nunmehr, daß neben dem Lehren (Schüler als Objekt) und Lernen (Schüler<strong>in</strong><br />

als Subjekt) drei andere Modalitäten auch jenseits <strong>des</strong> Grundschulbereichs<br />

zunehmend Legitimation erlangen:<br />

1. Begleiten, Unterstützen, Beraten oder modern: Hilfe zur Selbstsozialisation,<br />

2. Spiel und Arbeit als berechtigte Bildungspr<strong>in</strong>zipien und -medien<br />

3. Leben (zulassen), also auch unterrichts- und erziehungsfreie Zeit <strong>in</strong> Schule<br />

erlauben<br />

Schule ist nicht Reparaturbetrieb der Gesellschaft. Das entspricht nicht ihrem<br />

Auftrag – und es würde die Institution überfordern. Aber sie muß außerschulische<br />

Erfahrungen ernstnehmen und veränderte Bildungsverständnisse ermöglichen.<br />

Sonst wird der Vorwurf, daß Schule hochwissenschaftlich bzw. bildungsbürgerlich–<br />

zeitwidrig das Falsche anbiete, von Jugendlichen <strong>in</strong> der Sekundarstufe I so gefüllt,<br />

daß ihre Leiber und Seelen sich mehr und mehr <strong>in</strong> Totstellreflexe, <strong>in</strong> Emigration, <strong>in</strong><br />

Widerständigkeit flüchten.<br />

Zum Verhältnis von Jugendhilfe und Schule<br />

Kann die Jugendhilfe, die Sozialpädagogik hier beispr<strong>in</strong>gen? Untersuchen wir<br />

die Gesetzeslage (aber z. B. auch die Indikationen für Heimerziehung), so fällt zunächst<br />

auf, daß für die Jugendhilfe Schule zentral ist, umgekehrt fällt <strong>in</strong> der Regel<br />

kaum e<strong>in</strong> Nebensatz ab.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs, wenn Jugendhilfe sich selbst wahrnimmt und präsentiert und Schule<br />

etikettiert, dann erhalten wir schnell die Polarität <strong>des</strong> „gut“ versus „böse“. Ich rezitiere,<br />

Schule <strong>in</strong> erster und Sozialpädagogik <strong>in</strong> zweiter Nennung:<br />

– Pflicht, Zwang – Kür, Selbstbestimmung<br />

– Leistung – Beziehung: Vertrauen, Unterstützung, Hilfe, daraus mehr oder<br />

wenigerableitbar:<br />

– Monologisch–direktive Kultur – Dialogische Aushandlungskultur<br />

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