in Laßnitz! - LKH Stolzalpe
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Bild 3, Zentrale Lungenembolie -<br />
Obduktionspräparat. Über dem Herzen ist das<br />
Ger<strong>in</strong>nsel <strong>in</strong> der aufgeschnittenen Lungenarterie gut<br />
erkennbar.<br />
unklaren Fällen werden wir e<strong>in</strong>e Röntgenkontrastmitteldarstellung<br />
der Venen<br />
(Phlebografie) veranlassen. Andere<br />
Möglichkeiten s<strong>in</strong>d MR-Angiographie<br />
oder CT-Angiographie, also Darstellung<br />
der Gefäße mittels Kernsp<strong>in</strong>tomografie<br />
oder Computertomografie.<br />
Bei Verdacht auf Lungenembolie (mit<br />
Atemnot, Hustenreiz oder Bluthusten<br />
ohne andere Ursache, bestimmten<br />
EKG-Veränderungen und e<strong>in</strong>er typische<br />
Vorgeschichte, z.B. kürzlich<br />
stattgehabte Operation oder Venenthrombose)<br />
führen wir zusätzlich zur<br />
Laborabnahme e<strong>in</strong>e arterielle Blutgasanalyse,<br />
e<strong>in</strong> Throraxröntgen und vor<br />
allem e<strong>in</strong>en Herzultraschall durch.<br />
Ergänzend dazu ist e<strong>in</strong>e Computerto-<br />
mografie die aussagekräftigste Untersuchung<br />
(derzeitiger Goldstandard), zudem<br />
wir unsere Patienten leider nach<br />
Judenburg br<strong>in</strong>gen lassen müssen, da<br />
für diese Untersuchung <strong>in</strong> unserem<br />
Krankenhaus ke<strong>in</strong> Gerät zur Verfügung<br />
steht.<br />
Kle<strong>in</strong>ere Lungen<strong>in</strong>farkte („periphere<br />
Pulmonalembolien“), lassen sich mit<br />
e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>fachen Ultraschalluntersuchung<br />
der Lunge oft e<strong>in</strong>deutig feststellen.<br />
Ist nun die Diagnose Thrombose<br />
oder Lungen<strong>in</strong>farkt gestellt, wird normalerweise<br />
die Ger<strong>in</strong>nung des Blutes<br />
medikamentös erschwert (umgangssprachlich<br />
„verdünnt“). Dies kann<br />
mit e<strong>in</strong>er „Bauchspritze“ (niedermolekulares<br />
Hepar<strong>in</strong>) oder mit Tabletten<br />
(Marcoumar, S<strong>in</strong>trom) erfolgen. Die<br />
Therapiedauer beträgt beim ersten<br />
Ereignis meist zw. 3-6 Monaten, bei<br />
neuerlichem Auftreten lebenslang. Für<br />
Marcoumar und S<strong>in</strong>trom s<strong>in</strong>d die regelmäßigen<br />
Ger<strong>in</strong>nungskontrollen<br />
notwendig, wobei gerade neue Medikamente<br />
vor der Markte<strong>in</strong>führung stehen,<br />
bei denen diese Kontrollen nicht<br />
mehr notwendig se<strong>in</strong> werden. Außerdem<br />
sollen Patienten mit e<strong>in</strong>er Be<strong>in</strong>venenthromboseKompressionstrümpfe<br />
tragen, damit sich ke<strong>in</strong> Blut <strong>in</strong> den<br />
Tabelle 2, Wells Score<br />
Fachartikel<br />
Be<strong>in</strong>venen sammelt („stehen bleibt“)<br />
und sich dadurch ke<strong>in</strong> neues Ger<strong>in</strong>nsel<br />
bilden kann.<br />
Falls sich der Patient <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em kreislaufmäßig<br />
schlechten Zustand bef<strong>in</strong>det<br />
(Schock, niedriger Blutdruck, schwere<br />
Atemnot, etc.) wird er bei uns sofort<br />
auf der Herzüberwachungsstation<br />
aufgenommen und erhält Sauerstoff,<br />
sowie bei Bedarf kreislaufstützende<br />
Medikamente, Flüssigkeit, etc. In bestimmten<br />
Fällen kann der Versuch e<strong>in</strong>er<br />
medikamentösen Auflösung des<br />
Ger<strong>in</strong>nsels, e<strong>in</strong>er Lyse, unternommen<br />
werden, oder - sehr selten - e<strong>in</strong>e chirurgische<br />
Entfernung versucht werden.<br />
Was kann man nun als Patient zur<br />
Vorbeugung tun?<br />
Kurz gesagt: Ausreichend tr<strong>in</strong>ken und<br />
<strong>in</strong> Bewegung bleiben. Leider leichter<br />
gesagt als getan, da dies bei manchen<br />
Erkrankungen nicht möglich ist und<br />
sich manche Risikofaktoren nicht bee<strong>in</strong>flussen<br />
lassen. Deswegen sollte man<br />
verordnete Kompressionstrümpfe und<br />
Medikamente konsequent verwenden,<br />
sowie vere<strong>in</strong>barte Kontrollen wahrnehmen.<br />
Sollten sie den Verdacht haben<br />
e<strong>in</strong>e Venenthrombose oder e<strong>in</strong>en Lungen<strong>in</strong>farkt<br />
erlitten zu haben, zögern sie<br />
nicht ihren Arzt zu rufen.<br />
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