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in Laßnitz! - LKH Stolzalpe

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Vielen Patienten<br />

s<strong>in</strong>d diese Ausdrücke<br />

bekannt<br />

und sie verb<strong>in</strong>den<br />

damit e<strong>in</strong><br />

gewisses Maß an<br />

Gefährlichkeit,<br />

aber was s<strong>in</strong>d die-<br />

Ass. Dr. Mart<strong>in</strong> Gäbler se Erkrankungen<br />

und wie kommt es zu ihrem Auftreten,<br />

bzw. wie behandelt man sie?<br />

E<strong>in</strong>e Thrombose ist e<strong>in</strong> Blutger<strong>in</strong>nsel<br />

<strong>in</strong> der Vene. Es entsteht meist durch<br />

das Zusammenkommen mehrerer Veränderungen<br />

im Körper, und zwar e<strong>in</strong>er<br />

Verlangsamung des Blutflusses, e<strong>in</strong>er<br />

höheren Ger<strong>in</strong>nbarkeit des Blutes und<br />

e<strong>in</strong>es Gefäßwandschadens. Diese Ursachenkomb<strong>in</strong>ation<br />

wurde bereits 1856<br />

von dem Berl<strong>in</strong>er Pathologen Virchow<br />

beschrieben.<br />

Wenn nun e<strong>in</strong>e Vene verschlossen wird,<br />

staut sich der Blutfluss im Be<strong>in</strong> und es<br />

kommt typischerweise zum Anschwellen,<br />

der blaurötlichen Verfärbung und<br />

der Überwärmung des nun schmerzhaften<br />

Be<strong>in</strong>es. In mehr als 90% der<br />

Fälle s<strong>in</strong>d die tiefen Be<strong>in</strong>- oder Beckenvenenthrombosen<br />

betroffen, man<br />

spricht von e<strong>in</strong>er tiefen Venenthrombose,<br />

e<strong>in</strong>er TVT (Bild 1).<br />

Zu e<strong>in</strong>em Lungen<strong>in</strong>farkt, e<strong>in</strong>er sogen.<br />

„Pulmonalarterienembolie“, kurz PAE,<br />

6<br />

Fachartikel<br />

Thrombose und Lungen<strong>in</strong>farkt<br />

Bild 1, Venenthrombose<br />

kommt es, wenn e<strong>in</strong> Ger<strong>in</strong>nsel (meist<br />

von e<strong>in</strong>er Thrombose im Be<strong>in</strong>) <strong>in</strong> die<br />

Lungenstrombahn kommt und dort<br />

e<strong>in</strong> Lungengefäß verstopft. Dadurch<br />

wird dieser Teil der Lunge nicht mit<br />

Blut versorgt und es kann dort ke<strong>in</strong><br />

Gasaustausch stattf<strong>in</strong>den, wodurch<br />

der Patient weniger Sauerstoff <strong>in</strong>s Blut<br />

bekommt. Zusätzlich kommt es aber<br />

auch zu e<strong>in</strong>em Blutrückstau zum rechten<br />

Herzen, der umso stärker ist, je<br />

größer (und damit zentraler) das verstopfte<br />

Gefäß ist (Bild 2 und 3).<br />

Beim Patienten führt dies je nach<br />

Schwere zu Atemnot, Hustenreiz,<br />

Schmerzen beim Atmen, eventuell<br />

blutigem Auswurf, Blutdruckabfall,<br />

Herzrasen oder unregelmäßigem<br />

Herzschlag, im schlimmsten Fall sogar<br />

Kreislaufversagen, wobei nicht immer<br />

alle Symptome gegeben se<strong>in</strong> müssen.<br />

Die Risikofaktoren für beide Erkrankungen<br />

ergeben sich aus den<br />

Ursachen für e<strong>in</strong>e Thrombose , d.h.<br />

1. Veränderung des Blutflusses durch<br />

Ruhigstellung (z.B. Gips), Bettlägerigkeit,<br />

Lähmung, Herzschwäche,<br />

medikamentöse Entwässerung,<br />

Austrocknung (z.B. bei massiven<br />

Durchfällen), Krampfadern oder<br />

durch das lange Sitzen bei Reisen,<br />

2. Schädigung der Gefäßwand durch<br />

Operationen, Unfälle oder frühere<br />

tiefe Venenthrombose (TVT),<br />

3. Erhöhung der Blutger<strong>in</strong>nung durch<br />

e<strong>in</strong>e angeborene Ger<strong>in</strong>nungsstörung<br />

oder durch Hormongabe (Pille),<br />

Schwangerschaft, Wochenbett,<br />

Operationen, Nierenerkrankungen,<br />

Gefäßkatheter, Krebs, Chemotherapie,<br />

aber auch Übergewicht oder<br />

zunehmendes Lebensalter.<br />

Wie erfolgt nun die Diagnose bei<br />

uns im Krankenhaus?<br />

Bild 2; Herz-Lungenkreislauf, aus: Gorgaß, Ahnefeld (1980): Der Rettungssanitäter, Spr<strong>in</strong>ger-Verlag<br />

Bei Verdacht auf Thrombose, d.h. bei<br />

Vorbestehen von Risikofaktoren, typischen<br />

Schmerzen im Be<strong>in</strong>, Anschwellen,<br />

Überwärmung und blaurötlicher<br />

Verfärbung - nur im „Idealfall“ s<strong>in</strong>d<br />

alle Symptome vorhanden, wir verwenden<br />

daher zur Risikoe<strong>in</strong>schätzung<br />

den sogenannten Wells-Score (Tabelle<br />

2) - nehmen wir e<strong>in</strong>erseits Blut ab, da<br />

wir mit dem D-Dimer-Wert (falls er<br />

nicht erhöht ist), e<strong>in</strong>e Thrombose mit<br />

hoher Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit ausschließen<br />

können und führen e<strong>in</strong>e Dupplexsonografie<br />

der Be<strong>in</strong>venen durch, d.h. e<strong>in</strong>e<br />

Ultraschalluntersuchung der Be<strong>in</strong>gefäße,<br />

<strong>in</strong> denen der Blutfluss (oder se<strong>in</strong><br />

Fehlen) dargestellt werden kann. In

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