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in Laßnitz! - LKH Stolzalpe

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12<br />

Aus der Pflege<br />

„Aber bitte mit Sahne…“<br />

DGKS Gudrun Harter<br />

Männlicher Patient, ca. 50 Jahre alt,<br />

verheiratet, zwei erwachsene K<strong>in</strong>der,<br />

arbeitet als selbständiger Bäckermeister<br />

im eigenen Betrieb mit 5 Angestellten.<br />

Der Patient ist leicht übergewichtig,<br />

isst gerne se<strong>in</strong> eigenes Gebäck. Vom<br />

Typ her eher gemütlich und fröhlich,<br />

sehr umgänglich. Hat Angst vor<br />

Spritzen und <strong>in</strong>vasiven mediz<strong>in</strong>ischen<br />

Maßnahmen. Seit e<strong>in</strong>em Monat fühlt<br />

er sich zunehmend abgeschlagen und<br />

müde und hat auch bemerkt, dass sich<br />

auf se<strong>in</strong>em Rücken und Oberarmen<br />

vermehrt Hautentzündungen und Pickel<br />

bilden. Deshalb war er vor zwei<br />

Wochen <strong>in</strong> der Praxis vorstellig geworden.<br />

Im Rahmen von e<strong>in</strong>igen Untersuchungen<br />

fiel im Labor e<strong>in</strong> erhöhter<br />

Nüchternblutzucker auf und spezielle<br />

Laborwerte waren auffällig gewesen,<br />

so dass die Diagnose e<strong>in</strong>es Typ 2- Diabetes<br />

Mellitus gestellt werden konnte.<br />

Bereits se<strong>in</strong>e beiden Eltern waren Diabetiker<br />

und beide Anfang 70 an Spätkomplikationen<br />

(Mutter Nierenversa-<br />

Mögliche Spätschäden bei Missachtung<br />

der Fußpflege beim Diabetes<br />

gen, Vater Herz<strong>in</strong>farkt) verstorben.<br />

Dieses fiktive Fallbeispiel tritt <strong>in</strong> ähnlicher<br />

Art und Weise <strong>in</strong> der Realität<br />

sehr häufig auf. Die anfangs schockierende<br />

Diagnose bewirkt bei den Patienten<br />

meist Ratlosigkeit. Dementsprechend<br />

wichtig ist, sie <strong>in</strong> dieser ersten<br />

Phase kompetent zu unterstützen.<br />

Diabetes Mellitus ist e<strong>in</strong>e weltweit<br />

zunehmende Erkrankung. War der<br />

Typ 2- Diabetes <strong>in</strong> der Vergangenheit<br />

eher e<strong>in</strong>e Erkrankung der älteren Generation,<br />

tritt er heute zunehmend<br />

<strong>in</strong> mittleren Generationen und zum<br />

Teil sogar bei Jugendlichen auf. Die<br />

Zuckerkrankheit (Diabetes Mellitus)<br />

ist e<strong>in</strong>e der schwerwiegendsten<br />

chronischen Krankheiten <strong>in</strong> den Industrienationen.<br />

Etwa fünf von hundert<br />

Menschen s<strong>in</strong>d davon betroffen.<br />

Aufgrund von Stoffwechselstörungen<br />

kann der Körper den Blutzuckerspiegel<br />

nicht mehr <strong>in</strong> Schranken halten.<br />

Bei dauerhaft erhöhtem Blutzuckerspiegel<br />

werden vor allem kle<strong>in</strong>e<br />

Blutgefäße geschädigt und die<br />

Durchblutung im gesamten Kreislauf<br />

verschlechtert sich. Langfristig führt<br />

dies unter anderem zu Schäden an<br />

den Nieren, den Nerven, am Herz-<br />

Kreislauf-System und am Gehirn. Diabetes<br />

Mellitus ist e<strong>in</strong>e der häufigsten<br />

chronischen Krankheiten der Gegenwart.<br />

Über Diabetes weiß jeder etwas:<br />

Zuckerkranke s<strong>in</strong>d dick, dürfen<br />

nichts Süßes essen und müssen immer<br />

Insul<strong>in</strong> spritzen etc. – doch was<br />

stimmt wirklich?<br />

Es gibt <strong>in</strong>sgesamt <strong>in</strong><br />

4 verschiedene Typen<br />

von Diabetes.<br />

Ich werde <strong>in</strong> weiterer<br />

Folge den Typ<br />

2 näher beleuchtet.<br />

Diabetes Mellitus<br />

Typ 2<br />

Hierbei handelt es<br />

sich um e<strong>in</strong>e Störung<br />

des Glucosestoffwechsels.<br />

Die<br />

Insul<strong>in</strong>resistenz<br />

wird aufgrund e<strong>in</strong>er<br />

jahrelangen Überer-<br />

nährung (Adipositas) verstärkt. Man<br />

bezeichnet dies auch gerne als Wohlstandssyndrom.<br />

E<strong>in</strong> Glucoseüberangebot<br />

ist die Folge. Wegen der Insul<strong>in</strong>resistenz<br />

muss der Körper mehr Insul<strong>in</strong><br />

freisetzen und <strong>in</strong>folgedessen kommt es<br />

zu e<strong>in</strong>er verstärkten Arbeit der Bauchspeicheldrüse.<br />

Die aufgenommene<br />

Energie kann durch verm<strong>in</strong>derte Bewegung<br />

nicht verbraucht werden, sondern<br />

wird <strong>in</strong> Form von Fett am Bauch<br />

gespeichert. Jedes Kilo mehr an Fett<br />

verstärkt die Insul<strong>in</strong>resistenz. In Anbetracht<br />

dessen lässt sich e<strong>in</strong>e Typ 2-<br />

Diabeteserkrankung bei Jugendlichen<br />

bereits durch zu wenig Bewegung und<br />

falsche Ernährung begründen.<br />

Da beim Typ 2- Diabetiker über e<strong>in</strong>en<br />

längeren Zeitraum (bis zu zehn Jahren)<br />

ke<strong>in</strong>e oder nur ger<strong>in</strong>ge Symptome auftreten,<br />

wird die Erkrankung meist nur<br />

durch Zufall entdeckt.<br />

Symptome bei Typ 2- Diabetes:<br />

• Vermehrtes Harnlassen( Polyurie)<br />

• Vermehrter Durst (Polydipsie)<br />

• Müdigkeit & Kraftlosigkeit<br />

• Nächtliche Wadenkrämpfe<br />

• Schlechte Wundheilung, Infektionen<br />

Es ist von besonderer Wichtigkeit, erste<br />

Anzeichen zu erkennen und ernst<br />

zu nehmen, um bereits <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em frühen<br />

Stadium der Krankheit adäquat<br />

reagieren zu können. Durch e<strong>in</strong>e frühzeitige<br />

Behandlung kann das Risiko,<br />

der durch Diabetes Mellitus möglicherweise<br />

resultierenden Folgeschäden<br />

wie etwa Herz<strong>in</strong>farkte, Nierenversagen<br />

(Dialyse) oder Schlaganfälle, m<strong>in</strong>imiert<br />

werden. Die Nebenwirkungen können<br />

bis h<strong>in</strong> zur Erbl<strong>in</strong>dung führen.<br />

Unbehandelt ist Diabetes letztendlich<br />

e<strong>in</strong>e tödliche Erkrankung. Das rechtzeitige<br />

Erkennen der Symptome hilft<br />

dabei die Folgeschäden abzuschwächen,<br />

h<strong>in</strong>auszuzögern oder eventuell<br />

ganz zu verh<strong>in</strong>dern.<br />

Fußpflege bei Diabetes Mellitus Gesunde<br />

Füße s<strong>in</strong>d Bestandteil e<strong>in</strong>er guten<br />

Lebensqualität, daher verdienen<br />

sie e<strong>in</strong>e besondere Pflege und Zuwendung.<br />

Gerade Menschen mit Diabetes<br />

Mellitus sollten ihre Füße hegen und

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