Timo Kollmeier - Club 100
Timo Kollmeier - Club 100
Timo Kollmeier - Club 100
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MAGAZIN<br />
Getränke<br />
Gastronomie<br />
Veranstalter<br />
Ausgabe: 03/08<br />
4.Jahrgang<br />
www.pk-club<strong>100</strong>.de<br />
Ein Abenteuer-Bericht<br />
zum regionalen Meeting<br />
in Berlin<br />
Seite 4 bis 9
nullzwei...Editorial<br />
I Impressum<br />
impressum:<br />
Verlag: Bily & Kestermann GbR<br />
Schleißheimerstraße 78<br />
80797 München<br />
<strong>Club</strong> <strong>100</strong>: Herzogstraße 78<br />
80769 München<br />
Telefon: 089. 3000 14 40<br />
Fax: 089. 3000 19 30<br />
Online: www.pk-club<strong>100</strong>.de<br />
Druck: dpi advertisings.de<br />
Herausgeber: Paul Kestermann<br />
Editorial<br />
Liebe Partner,<br />
spürt Ihr sie, die Vorfreude auf die Fußball-EM? Aber nur<br />
Fernseher und Kühlschränke aufzustellen, reicht nicht.<br />
Erlebniswelten müssen geschaffen werden um die Gäste von<br />
den Public-Viewing-Aktionen der Städte in die Läden zu<br />
holen.<br />
Dass bei der WM vor zwei Jahren bei einigen die Kreativität<br />
gefehlt hat, mussten sie schmerzhaft erfahren. Wenn Ihr<br />
schon Ideen habt, bitte schickt sie uns.<br />
Nach einem stressigen zweiwöchigem Umzug sind wir in<br />
unseren neuen Räumen angekommen und haben jetzt mehr<br />
Platz für gute Ideen. Platz genommen hat auch seit 1. April<br />
Bernd Dietrich (Ex-VKL bei Campari). Er verstärkt unser<br />
Team als Marketingdirektor für den Bereich Markenkommunikation.<br />
(Interview: Seite ???)<br />
Also, Ihr seht es gibt viel neues bei uns und hoffentlich auch<br />
bei Euch. Wir erfinden uns jeden Tag neu, dass zeichnet uns<br />
aus und macht uns spannend für uns, für die Industrie und<br />
in erster Linie für unsere Gäste.<br />
Einbahnstraßen-Gastronomie überlassen wir anderen, wir<br />
sind die Weichensteller für eine etwas andere Gastronomie.<br />
Bis bald, Euer Paul<br />
bild_des_monats:<br />
How to open a Bar: Tobi Schwab, Axel Schneider und Mark Beutelspacher<br />
bei der Einweihungsfeier der neuen Büroräume der Agentur PK.beverage<br />
Chefredakteur: Paul Kestermann<br />
Redaktion: Claudia Galleis<br />
Daniela Ott<br />
Damir Fister<br />
Schlussredaktion: Claudia Galleis<br />
Kontakt: Claudia Galleis<br />
Daniela Ott<br />
Layout: Daniela Ott<br />
Email: vorname.nachname@pk-club<strong>100</strong>.de<br />
Internet: www.pk-club<strong>100</strong>.de<br />
5 years anniversary<br />
Eine halbe Dekade und kein bisschen müde!<br />
So könnte das Resümee der Allzeit bekannten Eventreihe<br />
lauten. Nach viel Auf und Ab und Hin und Her,<br />
wie allgemein üblich bei solcher Art Veranstaltungsreihen<br />
ist man bei liveDEMO jedoch in der glücklichen<br />
Lage konstant eine Marke etabliert zu haben,<br />
die inzwischen national und international von<br />
Relevanz ist und für Furore sorgt.<br />
Viele Sternchen aus den frühen Tagen sind inzwischen<br />
zu Stars geworden. Einer dieser Stars ist nun<br />
beim fünfjährigen Jubiläum zu Gast. UK Hitlist NR.1<br />
Künstlerin Estelle („American Boy“) kehrt an die<br />
Stätte zurück, an welcher sie vor drei Jahren bereits<br />
beim 2. liveDEMO Geburtstag live den B-Day rockte.<br />
Ihr Talent ist jetzt auch von John Legend, Will.I.Am<br />
und Kanye West erkannt worden und somit spricht<br />
man bereits vom Durchbruch in die Galaxien der<br />
Superstars.<br />
liveDEMO Band, Orchester Setup, Opus 1<br />
Da liveDEMO nach wie vor engagiert die Suche nach<br />
der Symbiose von musikalischen Spannungsfeldern<br />
betreibt, um sie in den harmonischen Hafen der<br />
wissbegierigen Zuhörer zu geleiten, ist diesmal ein<br />
musikalischer Kapitän mit an Bord der seine Heimat<br />
in der Klassik und im Hip Hop hat.<br />
Miki aus Düsseldorf ist nicht nur Solist im Orchester,<br />
sondern wird mit seinem Projekt OPUS 1 eine höchst<br />
anschauliche Verschmelzung von Klassik und Hip<br />
Hop zelebrieren. Unterstützt wird er dabei von<br />
Künstlern wie Chima, Fetsum, Larissa Sirah, Ono,<br />
und Reen.<br />
Eingebettet in dieses Line-up sind auch die Granden<br />
des New York Latin Hip-Hop – The Beatnuts! Da<br />
schließt sich auch der Kreis, denn seit fünf Jahren<br />
liveDEMO gilt für alle die sich Tickets ergattern wollen<br />
sowieso schon das Motto: “Watch out now!”<br />
5 years anniversary<br />
date: Freitag, 09. MAI 2008<br />
location: Spindler & Klatt<br />
web: www.live-demo.com
Als führende Braugruppe im Bereich Gastronomie,<br />
mit einem Fassbierausstoß von 2 Mio.<br />
hl und deutschlandweit 75.000 Gastronomie-<br />
Objekten, ist es der Bitburger Braugruppe<br />
ein wichtiges Anliegen, ihre Kunden bestmöglich<br />
zu unterstützen.<br />
Ein neues Instrument hierfür stellte die<br />
Bitburger Braugruppe im Rahmen der<br />
Internorga 2008 vor. Die Internetplattform<br />
DasGastroPortal ist ein im deutschen<br />
Biermarkt einzigartiges Angebot für Gastronomen.<br />
Sie bietet nicht nur Möglichkeiten zur<br />
Information und zum gegenseitigen Austausch,<br />
sondern auch geldwerte Vorteile für<br />
ihre Kunden, z. B. im Bereich Einkauf,<br />
Verkauf oder Kostenmanagement.<br />
„In Zeiten, in denen Wirte mit sinkenden<br />
Gästezahlen, rückläufigem Bierkonsum und<br />
staatlichen Eingriffen wie dem Rauchverbot<br />
konfrontiert sind, wird es immer wichtiger,<br />
dass wir unseren Kunden Mittel an die Hand<br />
geben, mit denen sie ihren Umsatz steigern<br />
und so ihre Existenz sichern können“, betont<br />
Peter Rikowski, Geschäftsführer Marketing<br />
und Vertrieb und Sprecher der Geschäftsführung<br />
der Bitburger Braugruppe. Das Besondere<br />
des Gastroportals ist, dass sich das<br />
Angebot nicht an ausschließlich Bier oder<br />
Getränke orientierte Betriebe richtet, sondern<br />
alle Wünsche und Bedürfnisse eines<br />
Gastronomen anspricht. „Im Mittelpunkt des<br />
Gastroportals stehen die wichtigsten Bedürfnisse<br />
unserer Kunden: Absatz optimieren und<br />
Kosten senken“, erklärt Rikowski weiter.<br />
Die Plattform ist in drei Ebenen gegliedert:<br />
einen offenen Bereich für alle Gastronomen,<br />
einen Bereich exklusiv für Kunden der Bitburger<br />
Braugruppe und schließlich das<br />
besondere Highlight des Gastroportals, die<br />
Premiumwelt. Für zehn Euro (inkl. MwSt.) pro<br />
Monat winken den Mitgliedern der Premiumwelt<br />
eigens ausgehandelte Vorzugskonditionen<br />
bei Premium-Partnern der Bitburger<br />
Braugruppe. Zwei der wichtigsten Partner<br />
sind VISA und Mastercard. Mitglieder der<br />
Premiumwelt zahlen nur noch 1,75 bzw. 1,95<br />
Prozent Kreditkartengebühren. Über einen<br />
auf die Branche spezialisierten Versicherungsmakler<br />
können Gastronomen bis zu 50<br />
Prozent ihrer jährlich anfallenden Versicherungsbeiträge<br />
sparen. Das Angebot zum<br />
PKW-Leasing bietet den Mitgliedern auf verschiedene<br />
Modelle wie BMW, Audi oder Opel<br />
einen Erlass von bis zu 30 Prozent. Mit der<br />
Lohn AG können Gastronomen bis zu fünf<br />
Prozent ihrer Personalkosten reduzieren.<br />
Über Einkaufsvorteile hinaus gehen Angebote<br />
wie der Betriebsvergleich oder der Objektkalkulator.<br />
Mit diesen Hilfsmitteln können<br />
Gastronomen durch Eingabe ihrer Kenndaten<br />
ermitteln, wie sie im Vergleich zum Wettbewerb<br />
abschneiden oder prüfen, wie wirtschaftlich<br />
der eigene Betrieb ist. Tipps und<br />
Angebote, wie sich die Wirtschaftlichkeit<br />
optimieren lässt, findet man mit dem nächsten<br />
Klick, z. B. im Event-Bereich. Hier stellt<br />
die Bitburger Braugruppe regelmäßig Event-<br />
Ideen vor, inklusive Vorschlägen für die<br />
Umsetzung und Werbung.<br />
„Wer das Potential des GastroPortals mit der<br />
Premiumwelt voll ausschöpft, hat nicht nur<br />
Preisvorteile, sondern erleichtert auch seinen<br />
Arbeitsalltag und kann sich so voll auf<br />
seine Gastgeberrolle konzentrieren. Damit<br />
steigert er die Zufriedenheit seiner Gäste.<br />
Und nur zufriedene Gäste machen einen<br />
Gastronomen erfolgreich“, betont Rikowski.<br />
Aus der Testphase liegen bereits positive<br />
nulldrei<br />
Die Bitburger Braugruppe...<br />
Bitburger Braugruppe weitet Service<br />
für Gastronomiekunden aus<br />
Einfach Besser! mit www.DasGastroPortal.de<br />
Rückmeldungen von Gastronomen vor. „Die<br />
gebündelten Informationen, Beratungsangebote<br />
sowie Hilfsmittel wie Tassenkalkulator,<br />
Saisontipps oder Rezeptedatenbank sind<br />
genau auf den Alltag eines Gastronomen<br />
zugeschnitten und eine große Erleichterung.<br />
Zudem freue ich mich auf viele Diskussionen<br />
mit den Kollegen aus ganz Deutschland zu<br />
fachspezifischen Themen wie dem Rauchverbot<br />
oder betriebswirtschaftlichen Fragen. Es<br />
lohnt sich auf jeden Fall, täglich im Gastro-<br />
Portal vorbeizuschauen“, so Thomas Herrig,<br />
Inhaber und Geschäftsführer des Gasthaus<br />
Herrig, Meckel (Eifel).<br />
Auch Michael Thalhofer, Inhaber des Gambrinus<br />
Musikclub in Bad Homburg, schaut<br />
mehrmals täglich auf das GastroPortal<br />
vorbei: „Ich nutze die gesamte Bandbreite<br />
des GastroPortals. Von den News über die<br />
verschiedenen Kalkulationstools und die<br />
Check-Listen zur Veranstaltungsorganisation.<br />
Über den Stammtisch kann man sich<br />
zudem mit anderen Kollegen austauschen,<br />
Ideen und Inspirationen sammeln. Das hat<br />
mir gerade jetzt in der Zeit des Nichtraucherschutzgesetzes<br />
sehr geholfen“, erklärt er.<br />
„Das GastroPortal ist einzigartig, ich nutze es<br />
seit dem ersten Tag. Als moderner Wirt ist<br />
man ja heutzutage ein All-Rounder: von der<br />
Sekretärin über den Hausmeister bis hin zum<br />
Manager. Bei diesen vielfältigen Aufgaben ist<br />
das GastroPortal eine tolle Unterstützung<br />
und echte Entlastung. Nur hier bekommt<br />
man Informationen und Hilfsmittel wie die<br />
verschiedenen Kalkulationstools preiswert<br />
und auf einen Klick“, ist auch Stefan Singer,<br />
Inhaber des Palais Wachsberg, Erfurt,<br />
überzeugt.<br />
www.DasGastroportal.de
nullvier...<strong>Club</strong><br />
<strong>100</strong>-Meeting, Berlin<br />
::zeigefreudig ::come_together<br />
Pics by: Nils Krüger (berlin4fun.com)<br />
::ick_bin_ein_berliner ::ansage<br />
Regionales<br />
<strong>Club</strong> <strong>100</strong>-Meeting<br />
in Berlin<br />
Ein Abenteuerbericht<br />
von Damir Fister<br />
Wir schreiben Anfang März und ein ganz besonderes Event steht vor der<br />
Tür. Genauer gesagt befinde ich mich exakt einen Tag vor Abflug Richtung<br />
Berlin, wo nun nach München der nächste Austragungsort des<br />
nationalen und denkwürdigen <strong>Club</strong>-<strong>100</strong>-Treffens stattfinden wird. Paul<br />
K., der Impressario des <strong>Club</strong>-<strong>100</strong>-Magazins, für welches ich als Buchstabensetzer<br />
tätig bin, hat mich mit nach Berlin eingeladen, um dort im<br />
Rahmen des Gastro-Meetings als Haupt-Act aufzutreten.<br />
Ich kann zwar weder singen, Feuer spucken noch Saltos schlagen, dennoch<br />
meint Paul, dass Berlin eine perfekte Feuertaufe wäre, um die<br />
erste überregionale Lesung über mein kürzlich erschienenes Buch<br />
Members Only abzuhalten. Geehrt über das mir entgegenschlagende<br />
Vertrauen, trete ich also einen Tag später die Reise an und befolge dabei<br />
auch Pauls weisen Rat, 20 Bücher zum Direktverkauf für die mich in<br />
Berlin frenetisch erwartende Fangemeinde einzupacken.<br />
Dann, der Tag der Abreise. Wir werden von einer Art Privatchauffeur der<br />
aber eigentlich Markenbotschafter ist, sicher zum Flughafen eskortiert.<br />
Während ich in meiner Zeitung blättere und ganz nebenbei erfahre, dass<br />
genau heute der halbe Himmel wegen zu wenig Manna streikt, führt
::visitenkarten-dealer ::mikro-kosmos<br />
::the_next_rocky? ::sympatisanten<br />
Paul ebenso nebenbei mehrere Dutzend, anscheinend sehr wichtiger<br />
Telefonate. Auf jeden Fall aber laut genug, um mich schon mal auf den<br />
ohrenbetäubenden Druckanstieg im Flieger vorzubereiten.<br />
Nach Ticketerhalt bemerken wir unsere eigene Verspätung und drängeln<br />
uns unter Einsatz freundlicher Ellbogen vor. Trotz murren anderer<br />
in der Schlange wartender, schaffen wir es auf den letzten Drücker ans<br />
Gate, erfahren dort aber, dass der Pilot unserer Maschine im Gegensatz<br />
zu uns, noch nie was von Pünktlichkeit gehört hat oder sich einfach mal<br />
in der Münchner Wolkendecke verfangen hat. Nach 2 Stunden, 9 Cappucinos<br />
und 200 weiteren Telefonaten meines Chefs hat dann auch der<br />
Flieger wieder genügend Aufwind, um endlich loszudüsen.<br />
Der Flug ist zwar wackelig, aber nicht einmal die neue Ausgabe des<br />
Penthouse hält mich vom Kurzschlaf ab. Tränselnd und mit geöffnetem<br />
Mund erwache ich in Berlin. Am Flughafen empfangen uns Helga und<br />
Nico, die zwar beide nicht schwarz sind, dennoch aber eingefleischte<br />
Afri-kaner zu sein scheinen. Die erste mir schon im Wagen kredenzte<br />
Flasche coffeinhaltiger Brause bestätigt dann auch meine Vermutung.<br />
<strong>Club</strong> <strong>100</strong>-Meeting, Berlin... nullfünf<br />
::zahnspangen-casting<br />
Pics by: Nils Krüger (berlin4fun.com)
nullsechs<br />
Pics by: Nils Krüger (berlin4fun.com)<br />
...<strong>Club</strong> <strong>100</strong>-Meeting, Berlin<br />
::augenblicke ::fashion-victims<br />
::culture-blues<br />
::buntes_treiben<br />
::tuchfühlung<br />
Nach einer halbstündigen Berlin-Ralley stehen wir dann auch schon vor<br />
einem sternlosen Hotel, welches von außen an eine Waschstraße erinnert.<br />
Als in orange-blauen Farben dann auch noch ein Schild mit der<br />
Aufschrift A&O Youth-Hostel über meinem Kopf prangt, knall ich mir zur<br />
Ernüchterung die zweite Flasche Afri auf Ex rein.<br />
An der Rezeption, die irgendwie an einen Bahnhofskiosk anmutet, empfangen<br />
uns dann eine Hand voll niedlich uniformierter, vermutlich noch<br />
in der Ausbildung befindlicher Hotelkaufleute mit Schiebermützen, die<br />
Paul, Helga und mir ein gebuchtes 4-Bett-Zimmer zuweisen wollen.<br />
Während ich Helgas Augen den Wunsch ablese, lieber vor dem Hotel zu<br />
nächtigen als sich von uns zwei Schnarchern der Nachtruhe berauben<br />
zu lassen, übernimmt Paul, der Mann mit dem umzingelten und nun zu<br />
Berge stehenden Haar die Initiative und korrespondiert mit Organisationsmanagerin<br />
Dani aus München, die sich für diese Buchung verantwortlich<br />
zeichnet.<br />
Nach kurzem Tauziehen klärt sich letztlich der Nebel und jeder von uns<br />
bekommt ein fesches Einzelzimmer, was Helga sichtlich aufatmen<br />
lässt. Ein wenig geschafft vom enormen Jetlag München-Berlin, betrete
<strong>Club</strong> <strong>100</strong>-Meeting, Berlin...<br />
::flaschendrehn ::model_contest<br />
::hohe_literatur ::schmunzel-mania<br />
ich meine eher für Japaner zugeschnittene Schlafkabine, die zwar einen<br />
Fernseher hat, leider aber einen in Deckenhöhe montierten ohne<br />
Fernbedienung, was mich beim Zappen jedes Mal aufs Bett zwingt. Das<br />
Bad dagegen trumpft mit europäischen Komfort auf und hat mit integriertem<br />
Waschbecken, Dusche und Klo alles, was man braucht. Erst als<br />
sich bei meinem ersten Toilettengang für große Jungs die Türe wegen<br />
meiner hervorstehenden Knie nicht ganz schließen lässt, entfährt mir<br />
der leise Gedanke, dass der Architekt dieses Nassbereichs entweder ein<br />
Lilliputaner war, oder ich für einen jugendlichen Hotelabsteiger einfach<br />
nur viel zu lange Beine habe.<br />
Doch egal, denn schon klopft Paul an der Tür und mahnt zum Aufbruch.<br />
Abermals ist es Nico, der uns abholt und ortskundig zum Ziel des <strong>Club</strong>-<br />
<strong>100</strong>-Treffens chauffiert. Austragungsort ist das Spindler & Klatt, ein<br />
geräumiges Kombinat aus Restaurant, Lounge und <strong>Club</strong>, das mit seiner<br />
komplett überdachten Terrasse auch noch einen malerischen Blick auf<br />
die noch leicht gefrorene Spree freigibt. Auch an diesem Abend wird<br />
parallel zu unserer geschlossenen Veranstaltung ganz normal im<br />
öffentlichen Restaurant gespeist. Wir sind relativ früh dran, Paul über-<br />
::kalt_wie_eis<br />
nullsieben<br />
Pics by: Nils Krüger (berlin4fun.com)
nullacht<br />
Pics by: Nils Krüger (berlin4fun.com)<br />
...<strong>Club</strong> <strong>100</strong>-Meeting, Berlin<br />
::lass_die_sonne_rein ::damenwahl<br />
::zurückhaltung ::peace_&_glory<br />
nimmt noch ein paar organisatorische Feinheiten und hängt wie immer<br />
am Telefon und das für diesen Abend angestellte Personal wuselt fleißig<br />
herum. Dann treffen die ersten Gäste ein. Es wird begrüßt, vorgestellt,<br />
manchmal sogar umarmt, wobei die Szenerie doch etwas dezenter<br />
wirkt als in meiner kussverwöhnten Münchner Bussi-Bussi-Metropole.<br />
Dennoch schüttele auch ich einige dutzend Hände, ergebe mich ebenfalls<br />
der vorherrschenden Small-Talk-Stimmung und sammle zwar<br />
keine Fleißbildchen, dafür aber einige bunte Visitenkärtchen.<br />
Paul arbeitet sich inzwischen charmant durch alle Grüppchen hindurch,<br />
wobei sein tanzendes Wallehaar dabei sogar an verschiedenen Orten gleichzeitig<br />
aufzutauchen scheint. In etwa so, wie damals bei diesem Jesus.<br />
Die Akkustik nimmt langsam zu, die Terrasse füllt sich und die perfekt<br />
ausgeleuchtete Abenddämmerung läutet den Höhepunkt des Abends -<br />
meine Lesung ein. Paul schnappt sich das Mikrofon, erklärt den Abend<br />
als offiziell eröffnet und bereitet die ca. <strong>100</strong> Gäste schon mal auf mein<br />
Buchstabenejakulat vor, vergisst aber darauf hinzuweisen, dass die 20<br />
Stück des Werkes, die ich seit zwei Stunden in einem Karton vor mir<br />
hertrage, inkl. Autorenwidmung schon für läppische 20 Berliner Euro zu<br />
haben sind. Eine halbe Stunde später übergibt mir Paul das Mikro und<br />
es geht los.<br />
Schon nach den ersten beiden Absätzen merke ich jedoch, dass die<br />
miteinander kommunizierenden Gäste lieber mit meiner immer lauter<br />
werdenden Stimme in Konkurrenz treten wollen, als dieser zuzuhören.<br />
So kämpfe ich schreiend noch weitere 15 Minuten gegen die sich immer<br />
hartnäckiger manifestierende Lautstärke einer thailändischen Suppenküche<br />
an, bis ich letztlich aufgebe und mitten in einer Pointe<br />
innehalte. Als dies ebenfalls kaum jemand merkt, applaudiere ich mich<br />
selbst an die Bar und begieße das Happening mit sechs auf Ex heruntergekippten<br />
Flaschen eines Biersponsors.<br />
Überrascht ernte ich dennoch ein paar Schulterklopfer und Komplimente<br />
und kann gegen Ende sogar ein paar Bücher verkaufen - um<br />
genau zu sein, zwei. Nachdem gegen Mitternacht dann schließlich auch<br />
die letzten Gäste des erfolgreichen Cometogethers von meinem Gag<br />
nochmals lesen zu wollen in die Flucht geschlagen sind, machen sich
::unter_vier_augen ::schräglagen<br />
::food-finger ::understatement<br />
Paul, ich und weitere acht übrig gebliebene auf den Weg, um an diesem<br />
Mittwoch im März noch ein wenig Berlins Nachtleben aufs Korn zu<br />
nehmen.<br />
Einige hundert Meter weiter, ebenfalls direkt an der Spree, soll es einen<br />
<strong>Club</strong> geben, der nicht nur offen hat, sondern uns laut Paul sogar auf der<br />
Gästeliste führt. Dort angekommen, erfahren wir von einem maulfaulen,<br />
mit spärlichem Wortschatz gesegneten Türsteher, dass uns der<br />
Besitzer des <strong>Club</strong>s, der ja zuvor noch auf dem Gastrotreff die Einladung<br />
aussprach, uns anscheinend doch nicht auf die Gästeliste setzen ließ.<br />
Diese Ungerechtigkeit bringt Paul auf den Plan, der tumben Berliner<br />
Türsteherschnauze ein 10-minütiges Referat über das <strong>Club</strong>-<strong>100</strong>-<br />
Treffen wie auch die überregionale Wichtigkeit unserer vor der Türe<br />
bibbernden Truppe um die Ohren zu knallen. Als der Türmann mit den<br />
angeborenen Schulterpolstern auf dieses sinnlose Unterfangen abermals<br />
mit Schmatzen und Schulterzucken reagiert, trete ich aus dem<br />
Schatten hervor, fixiere den Selekteur mit klarem Blick an und gebe ihm<br />
fern eines vollständigen Satzes nur ein paar kurze, knappe Hinweise,<br />
die sogar ein Orang-Utan verstehen würde. Schon 2 Minuten später<br />
<strong>Club</strong> <strong>100</strong>-Meeting, Berlin... nullneun<br />
Pics by: Nils Krüger (berlin4fun.com)<br />
steht ein “Schichtleiter” vor uns, der nicht nur unserer Sprache mächtig<br />
ist, sondern uns auch noch alle umsonst hineinlässt, was dem Berliner<br />
Kassengirl mal so gar nicht in den Kopf rein will.<br />
Im Inneren des streng bewachten <strong>Club</strong>s erwartet uns dann eine äußerst<br />
schummrige Höhle mit dementsprechend understyltem T-Shirt-<br />
Publikum, was bei den günstigen Getränkepreisen und der basslastigen<br />
Elektromucke nicht weiter ins Gewicht fällt. Alles in allem wippen,<br />
tanzen und ratschen wir uns alle bis um 4 Uhr morgens fest und haken<br />
das Treffen als gelungen ab.<br />
Nächsten Tages verabschieden wir uns noch im Cafe Frida von sechs<br />
ortsansässigen Partnern mit einem ausgiebigen und leckeren<br />
Frühstück für das Paul weniger berappen muss, als für drei Münchner<br />
Weißbiere. Die Taxifahrt mit Sightseeing zum Flughafen übernimmt<br />
abermals Nico. Der Flug zurück dagegen, ist Sache des Piloten.<br />
Damir Fister
Pics by Nachtgalerie<br />
Liberalitas<br />
Bavariae –<br />
der Dunstkreis<br />
wächst<br />
Münchens<br />
größter<br />
Raucherclub:<br />
Die Nachtgalerie<br />
Interview mit Alex Thiel<br />
und Richie Distler<br />
Das Nichtraucherschutzgesetz in Bayern galt bis dato als<br />
das härteste der Republik; keine Ausnahmen und keine<br />
Möglichkeiten, das Gesetz zu umgehen. Doch einige findige<br />
Gastronomen und der Verein zum Erhalt der bayerischen<br />
Wirtshauskultur i. G. (VEBWK) stießen auf eine<br />
Lücke. Schon am 1. Januar gründeten Gastronomen die<br />
ersten <strong>Club</strong>s und Vereine. Seither wächst die Anzahl der<br />
Betriebe, die durch die Registrierung ihrer Gäste und<br />
Ausgabe von <strong>Club</strong>karten oder einer Deklarierung von<br />
Geschlossenen Gesellschaften den Zigaretten-Afficionados<br />
entgegenkommen. So genannte Raucherclubs sind<br />
sogar im gesetzlichen Rahmen, wie aus einem Schreiben<br />
des Gesundheitsministeriums vom 6.02.2008 an den<br />
VEBWK ersichtlich ist. Die Voraussetzungen wurden<br />
explizit benannt (Zitat):<br />
· Es muss sich um eine echte Mitgliederstruktur handeln,<br />
d.h. der Geschäftsführung ist der Mitgliederstand bekannt<br />
oder dieser ist abrufbar (Name, Adresse).<br />
· Es werden Einlasskontrollen durchgeführt. Nur demjenigen<br />
wird Zutritt gewährt, der sich als Mitglied ausweisen<br />
kann. Laufkundschaft erhält keinen Zutritt.<br />
· Die Mitgliedschaft kann nicht am Eingang, z. B. mit dem<br />
Lösen einer Eintrittskarte, einmalig für einen Abend oder<br />
eine Veranstaltung erworben werden.<br />
Weiterhin heißt es: „… Der Raucherclub ist nach dem allgemeinen<br />
Begriffsverständnis nicht öffentlich zugänglich, da<br />
nur ein Mitglied, aber nicht jedermann ohne weiteres und zu<br />
jeder Zeit Einlass erhält. Ein Raucherclub mit echter, dauerhafter<br />
Mitgliedschaft und Einlasskontrollen widerspricht
auch nicht dem Sinn und Ziel des Gesetzes. Denn das Gesetz<br />
will nicht das Rauchen generell untersagen, sondern die<br />
Nichtraucher vor den gesundheitlichen Gefahren des Passivrauchens<br />
schützen. Kein Nichtraucher muss sich in einem<br />
Raucherclub ungewollt den Gefahren des Rauchens aussetzen.<br />
Wird ein Nichtraucher Mitglied in einem Raucherclub,<br />
ist das eine bewusste Entscheidung des Einzelnen, gewisse<br />
gesundheitliche Risiken in Kauf zu nehmen ...“<br />
Und so wächst der „Dunstkreis“ in Bayern von Tag zu Tag.<br />
Größtes Beispiel ist die Nachtgalerie, die den Verein<br />
Gemeinsames feiern in der Naga e. V. gründete. Seit dem 14.<br />
März dürfen die Gäste wieder in geselliger Runde ihrem<br />
Genuss frönen.<br />
Wir sprachen mit unseren <strong>Club</strong>-<strong>100</strong>-Partnern Alex Thiel und<br />
Richard (Richie) Distler, zwei von insgesamt acht Betreibern.<br />
Erstmal vorab, wie habt Ihr das Inkrafttreten des neuen<br />
Nichtraucherschutzgesetzes aufgenommen?<br />
Richie: Bei uns in der Firma waren die Reaktionen gemischt.<br />
Ein Teil fand es toll, dass nicht mehr geraucht wird, der<br />
andere Teil hat gesagt ‚Was für‘n Scheiß, jetzt muss ich in<br />
meinem eigenen Laden immer raus gehen zum Rauchen‘.<br />
Und der dritte Teil war der Meinung ‚Das kann uns richtig<br />
Umsatz kosten‘. Vielleicht im Winter noch weniger als im<br />
Sommer, wo die Konkurrenz mit Isarfesten, Gartenfesten,<br />
Biergärten und Open-Air-Locations groß ist, weil man sich<br />
dort ja noch mit Zigaretten aufhalten darf. Sprich, es besteht<br />
die Gefahr eines größeren Sommerlochs, einfach durch die<br />
vielfältigen Möglichkeiten. Wir haben natürlich auch schon<br />
Informationen aus anderen Bundesländern bekommen, dass<br />
die Umsätze einbrachen und vor allem, dass es stinkt – das<br />
hat uns alle an einen Tisch gebracht.<br />
Alex: Allerdings haben wir das Thema dann auch erstmal<br />
wieder verdrängt, da es ja noch sechs Wochen vor dem Start<br />
des Nichtraucherschutzgesetzes hieß, dass es einen<br />
Raucherbereich geben könnte – bei uns wäre es der <strong>Club</strong><br />
gewesen – und wir lediglich nur in der Halle nicht rauchen<br />
dürften. Für uns war klar, wir warten erstmal ab wie es wird<br />
– bis die Entscheidung kam: ganz oder gar nicht.<br />
Wie hat sich das Feiern während Einhaltung des Raucherreglements<br />
auf eure Gäste und den Abend ausgewirkt und<br />
entstanden Euch dadurch auch Umsatzeinbußen?<br />
Alex: Ich fand es ganz problemlos. Silvester war der letzte<br />
Tag und wir haben unsere Gäste noch rauchen lassen. Es<br />
war ganz harmonisch. Natürlich gibt es immer welche, die<br />
dagegen schießen und sich demonstrativ noch vor der Bar<br />
eine anzünden, aber der große Teil ist anstandslos raus<br />
gegangen zum Rauchen. Wir hatten geringfügige Gästeeinbußen.<br />
Bei den Umsatzeinbußen verhielt es sich so, dass<br />
die Gäste, während sie draußen geraucht haben natürlich<br />
drinnen nichts konsumiert haben.<br />
Habt Ihr draußen keine Bars?<br />
Alex: Doch wir haben eine überdachte Bar, aber die meisten<br />
Gäste hielten sich im Durchgang zwischen <strong>Club</strong> und Halle<br />
auf, da dass das Nächste war, wo geraucht werden konnte.<br />
Viel weiter sind sie auch nicht gegangen, und dort befindet<br />
sich keine Bar. Der Zwischenraum war komplett überfüllt,<br />
dort hast du für 10 Meter Luftlinie knapp fünf Minuten
einszwei...Münchens<br />
größter Raucherclub: Die Nachtgalerie<br />
gebraucht. Und vor allem musste man aufpassen, kein<br />
Brandloch zu bekommen – denn dort stand jeder mit einer<br />
Zigarette.<br />
Richie: Umsatzeinbußen gab es deshalb, da viele Impulskäufe<br />
wegfielen. Kam ein „schlechtes“ Lied, ging man<br />
normalerweise an die Bar, um sich was zu bestellen; so ging<br />
man raus, um zu rauchen.<br />
Wie seid Ihr letztendlich auf die Idee mit dem Raucherclub<br />
gekommen und warum erst zweieinhalb Monate nachdem<br />
das Rauchverbot erlassen wurde?<br />
Alex: Wir haben darüber diskutiert, was wir ändern können<br />
und haben vieles auf den Prüfstand gestellt. Außerdem<br />
bekommen wir von unseren Zigaretten-Auto-<br />
Die Nörgler<br />
sind aus der<br />
Generation<br />
der Fahrradhelmträger<br />
...<br />
maten-Aufstellern regelmäßig Rundschreiben<br />
was es Neues, auch von der Politik, gibt.<br />
Ich hatte am Vortag ein Schreiben über die<br />
Deutung des Gesetzes bekommen und habe<br />
Frank, einem der wenigen von uns, der noch<br />
nie geraucht hat, innerhalb von 20 Minuten<br />
von einem Raucherclub-Konzept überzeugen<br />
können. Er ist kein militanter Nichtraucher, für ihn steht einfach<br />
das miteinander Feiern im Vordergrund. In unserem<br />
Gästebuch hat es einer so bezeichnet: ‚Die, die es stört, das<br />
ist die Generation der Fahrradhelmträger‘. Als ich diese<br />
vorher genannte Gesetzesinterpretation gelesen habe war<br />
klar, wir wollen eigentlich nur, dass alle gemeinsam feiern<br />
können. Relativ schnell waren dann alle überzeugt von der<br />
Idee des größten Münchner Raucherclubs. Das hat keinen<br />
Tag gedauert.<br />
Es ist Schwachsinn, jemanden zum Rauchen woanders hinzuschicken;<br />
dadurch entsteht nur<br />
Das Prinzip<br />
sollte sein, ganz<br />
oder gar nicht.<br />
Wir haben uns für<br />
ganz entschieden ...<br />
Unruhe und Traffic, was die Party<br />
stört. Wir können ja auch einen<br />
Nichtraucher nicht zwingen, Mitglied<br />
in einem Raucherclub zu<br />
werden, nur weil er mal den <strong>Club</strong>,<br />
also einen Teilbereich unseres<br />
Ladens, besuchen möchte.<br />
Richie: Initialzündung für mich war der Tag, als wir gemeinsam<br />
am Viktualienmarkt beim Essen waren. 20 Leute, super<br />
lustig – aber von den 20 waren immer zehn draußen beim<br />
Rauchen. Da hat es bei mir Klick gemacht. Das Prinzip<br />
sollte sein, ganz oder gar nicht. Und wir haben uns für ganz<br />
entschieden.<br />
Alex: Wir haben am 14. März gestartet. Die Idee selber ist<br />
bereits Anfang Februar ausgearbeitet worden. Wir<br />
wollten zwar die ersten sein, aber wir wollten keinen<br />
Schnellschuss machen, wo uns womöglich nach<br />
einer Woche die Politik, auf deutsch gesagt, den<br />
Arsch aufreißt, nachdem wir das an die große Glokke<br />
gehängt haben. Wir haben uns das natürlich, von<br />
Seiten der Stadt, absegnen lassen, gerade mit den<br />
Strukturen und den Einlasskontrollen. Wir wollen ja<br />
mit unseren Mitgliedskarten nicht nur den Raucher<br />
belohnen sondern auch den Nichtraucher. Mit unserem<br />
Bonussystem spart man mehr, je öfter man<br />
kommt. Nichtmitglieder kommen auch in die Nachtgalerie<br />
in Begleitung eines Mitglieds mit einer<br />
Sofort-Ermäßigung. Auch die Mitgliedschaft an sich<br />
kostet nichts. Man kann also bei uns nur gewinnen.<br />
Richie: Ausschlaggebend für die Zeitspanne von der<br />
Entscheidung bis zum Opening des Raucherclubs<br />
war, dass eine neue Datenbank für uns programmiert<br />
werden musste. Allein dafür braucht man vier<br />
Wochen Vorlaufzeit. Das war fast ein Husarenritt. Es<br />
gibt ja viele Raucherclubs, die draußen lediglich ein<br />
Schild an die Tür hängen. Bei uns kann das KVR<br />
kommen und wir können auf die Person genau<br />
sagen, wer heute da ist. Wasserdichter kann man es<br />
nicht machen. Entscheidend für uns war auch das<br />
Bonussystem: Rauchen und dabei Geld sparen.<br />
Ihr habt nun dafür extra die Naga <strong>Club</strong> Karte eingeführt.<br />
Neben den verschiedenen Varianten gibt es<br />
diverse andere Karten wie die S-<strong>Club</strong>-Karte, die<br />
Studentenkarte und dann noch temporäre Vergünstigungsgutscheine.<br />
Seit der Eröffnung des Raucherclubs<br />
muss sich jeder Gast registrieren. Nur<br />
wie werden die anderen Karten verrechnet?<br />
Richie: Mit dem S-<strong>Club</strong> (Sparkassen-<strong>Club</strong>) haben<br />
wir einen Monatsdeal. Die Gäste mit der S-<strong>Club</strong>-
Card bekommen 50 Prozent Rabatt auf den Eintritt zusätzlich<br />
zu dem Bonus ihrer Naga-Card. Die Gäste müssen allerdings<br />
beide Karten mitbringen. Wir arbeiten zudem noch mit<br />
Studentenkarten oder der <strong>Club</strong>stars-Card zusammen, hier<br />
gibt es meistens Vergünstigungen wie z. B. Cocktailgutscheine.<br />
Man zeigt an der Kasse einfach beide Karten vor und<br />
erhält dafür einen Gutschein.<br />
Alex: Mit der normalen <strong>Club</strong>karte zahlt der Gast bei uns acht<br />
Euro. Mit der zweiten Stufe sieben Euro. Es ist auch so, dass<br />
wenn wir Veranstaltungen haben, die kostenlos sind der<br />
Besuch auf der <strong>Club</strong>karte gut geschrieben wird.<br />
Und Ihr könnt das genau überblicken?<br />
Richie: Ja, können wir. Deshalb hat es seine Zeit gedauert<br />
diese Datenbank zu erstellen.<br />
Es gibt sogar<br />
ein Battle, wer<br />
zuerst die blaue<br />
Naga-Karte<br />
besitzt ...<br />
Alex: Nach fünf Veranstaltungstagen hatten<br />
wir bereits die ersten vier Leute, die<br />
fünf Besuche hatten. Da hat sich sogar ein<br />
kleines Battle entwickelt, wer zuerst die<br />
blaue Naga-Karte bekommt. Mittlerweile<br />
gibt es 30 stolze Besitzer der blauen Karte<br />
nach der siebten Veranstaltung.<br />
Wie läuft der Betrieb in der Nachtgalerie seit der<br />
Wiedereinführung des Rauchens?<br />
Alex: Die Stimmung kommt jetzt wieder wesentlich<br />
früher, da alle Gäste gemeinsam drinnen sind und<br />
nicht die Hälfte draußen steht. Wir sind besucherzahlenmäßig<br />
auf dem alten Stand, wenn nicht sogar<br />
ein bisschen drüber und die Umsätze sind wieder<br />
deutlich gestiegen.<br />
Richie: Man merkt es deutlich an der Stimmung.<br />
Während des Nichtrauchens war es ca. halb eins<br />
und jetzt fängt schon um halb zwölf die Super-<br />
Party-Vollgas-Stimmung an, und die Leute bleiben<br />
wieder länger.<br />
Andere Gastronomen sprechen sogar von Wettbewerbsverzerrung,<br />
wenn es um die sogenannten<br />
Raucherclubs geht. Was sagt Ihr dazu?<br />
Alex: Wettbewerbsverzerrung ja, weil es Läden gibt<br />
die es „nicht legal“ machen, einfach eine Liste an<br />
den Eingang legen und nichts investieren. Wir halten<br />
uns an das Gesetz. Wir können eine komplette<br />
Mitgliederstruktur nachweisen, wir können die Einlasskontrollen<br />
und alle anderen geforderten Punkte<br />
von Seiten des Gesetzes her nachweisen. Das können<br />
viele so genannte Raucherclubs nicht; daraus<br />
entsteht die Wettbewerbsverzerrung.<br />
Richie: Ich möchte die Läden jetzt nicht genauer<br />
benennen, aber es gibt in München Ballungszentren<br />
von <strong>Club</strong>s. Dort steht draußen ganz einfach<br />
„Raucherclub“. Allerdings gibt es das Verbot der Adhoc-Mitglieder-Werbung.<br />
Sprich, Laufkundschaft<br />
darf nicht vor dem Laden geworben werden. Das ist<br />
vielen leider egal, aber das ist für mich Wettbewerbsverzerrung.<br />
Es steht jedem Gastronom frei,<br />
sich mit der Thematik eingehend zu beschäftigen.<br />
Da versteh ich es nicht, von Wettbewerbsverzerrung<br />
Münchens größter Raucherclub: Die Nachtgalerie... einsdrei<br />
zu sprechen. Wir hatten ja auch eine wahnsinnige Angst dieses<br />
Ding anzupacken, aber wir hatten den Mut.<br />
Alex: Unser Nachbar meinte sogar, das wird unser Untergang<br />
sein. Wir hatten auch in unserem Gästebuch diverse<br />
unschöne Einträge zu diesem Thema und mit Gegenwind zu<br />
kämpfen.<br />
Wie habt Ihr auf die Beschwerdeeinträge reagiert?<br />
Alex: Zum Teil haben wir mit E-Mails reagiert. Es gibt sogar<br />
bei den Lokalisten eine eigene Gruppe „Boykottiert die<br />
Nachtgalerie“, wo man sich auch zum Teil darüber auslässt,<br />
dass wir auf die Beschwerde-E-Mails reagiert haben.<br />
Richie: Gerüchte gab es, dass die Craft Veranstaltungs AG<br />
eine Tochterfirma von Philipp Morris ist. Also höchste Spekulationen<br />
wurden verbreitet.<br />
Alex: Wir sind acht Jungs und somit keine Tochter von<br />
irgendjemanden.<br />
Richie: Es liegt nun mal in der<br />
Natur des Menschen, dass er<br />
nickt, wenn er was gut findet<br />
und wenn er was nicht gut findet,<br />
den Mund aufmacht. Wir<br />
hatten alle schlaflose Nächte<br />
Es wurde tatsächlich<br />
spekuliert dass wir<br />
eine Tochter von<br />
Philipp Morris sind ...
Pics by Nachtgalerie<br />
vor dem Opening. Für uns war aber immer wichtig, zu polarisieren.<br />
Die Nachtgalerie stand immer schon für Polarisierung.<br />
Entweder man geht hin oder man geht<br />
Unser neues<br />
Motto: Alles<br />
kann - nichts<br />
muss ...<br />
nicht hin.<br />
Nach unserem Umzug, wir haben jetzt einen<br />
schlechteren Standort, haben wir auch nicht<br />
mehr dieses Alleinstellungsmerkmal mit den<br />
günstigen Getränkepreisen. Da gibt es ja<br />
mittlerweile auch einige Mitbewerber mit<br />
unserem Konzept, und somit war klar, wir brauchen einen<br />
neuen USP. Mit Münchens größtem Feier- und Raucherclub<br />
haben wir wieder ein Alleinstellungsmerkmal.<br />
Alex: Unser neues Motto: Alles kann – nichts muss.<br />
Und wie verhält es sich inzwischen mit den Beschwerden<br />
der Nichtraucher?<br />
Alex: Die verstummen jetzt langsam. Aber Kritik wird bei uns<br />
immer ernst genommen und da kümmern wir uns auch<br />
drum.<br />
Richie: Das ist ganz entscheidend. Man braucht eine Art<br />
Krisenmanagement. Denn jeder Gast ist ein Multiplikator,<br />
das darf man nicht vergessen. Man muss dafür einfach ein<br />
Händchen und ein Gespür haben.<br />
Was viele andere <strong>Club</strong>-<strong>100</strong>-Partner in Bayern sicher<br />
brennend interessiert: Was für Voraussetzungen und<br />
gesetzliche Rahmenbedingungen sind für einen Raucherclub<br />
notwendig?<br />
Richie: Man braucht von Anfang an einen guten Stamm an<br />
Adressen, ohne die geht’s nicht. Das ist das A und O. Mit den<br />
Stammgästen kann man im Vorfeld die Idee besprechen und<br />
Meinungen einholen. Man muss ihnen einen einfachen Weg<br />
ermöglichen, Mitglied zu werden. Wenn du bei Null anfängst<br />
und sagst ich bin jetzt ein Raucherclub, dann funktioniert es<br />
nicht, da es sehr schwierig ist, Mitglieder zu werben. Wie<br />
gesagt, das Thema Laufkundschaft ist tabu.<br />
Alex: Es gibt allerdings das System, über einen Nachbarladen<br />
Mitglieder zu werben. Zum Beispiel macht das das<br />
Münchner Valentinstüberl in Zusammenarbeit mit dem<br />
Bavarese so. Das Valentinstüberl ist eine geschlossene<br />
Gesellschaft, zu der die Mitglieder einen Schlüssel haben.<br />
Den Schlüssel wiederum kann man sich an der Bar vom<br />
Bavarese holen, gegen Abgabe seiner persönlichen Daten<br />
und einem Pfand für den Schlüssel.<br />
Persönliche Daten sind also das A und O.<br />
Richie: Da kommst du nicht drum rum. Das KVR hat uns<br />
deutlich gesagt, sie wollen von jedem Gast bzw. Mitglied den<br />
Vor- und Nachnamen sowie das Geburtsdatum. Die kommen<br />
auch vorbei und machen Stichpro-<br />
Bei niedriger<br />
Deckenhöhe würde<br />
ich keinen Raucherclub<br />
empfehlen ...<br />
ben bei den Gästen und lassen<br />
sich die Mitglieder-Karten zeigen.<br />
Was ich auch für einen Raucherclub<br />
ganz entscheidend finde, ist<br />
der Raum. Wenn du z. B. eine<br />
niedrige Deckenhöhe hast, würde<br />
ich persönlich keinen Raucherclub empfehlen.<br />
Alex: Sobald wir unsere Nebelmaschine einschalten, sagen<br />
die Leute ‚Man ist es hier verraucht‘. Früher hieß es ‚Geile<br />
Nebelmaschine’. Psychologie spielt hier eine große Rolle.<br />
Bei niedriger Deckenhöhe oder schlechter Lüftungsanlage<br />
stehst du einfach im Qualm.
Richie: Es muss einfach alles passen, damit es dem Nichtraucher<br />
so angenehm wie möglich gemacht wird. Wir haben<br />
damals bei unserem Umzug eine<br />
neue Lüftungsanlage installieren<br />
müssen, bei der du, wenn sie voll<br />
aufgedreht ist, sogar Kitesurfen<br />
könntest. Somit können wir unseren<br />
Laden mit komplett frischer Luft<br />
versorgen. Wir haben eine Raumhöhe<br />
von bis zu neun Metern, und jeder hat bei Winnetou<br />
gelernt: Der Rauch steigt nach oben.<br />
Wenn unsere<br />
Lüftungsanlage<br />
voll aufgedreht ist,<br />
könnte man sogar<br />
Kitesurfen ...<br />
Wie viel Prozent Eurer Gäste sind Raucher bzw. Nichtraucher?<br />
Alex: Im Moment sind es 45 Prozent Nichtraucher und 55<br />
Prozent Raucher. Das wird bei den Mitgliedsanträgen angegeben,<br />
aber man muss dazu sagen dass alle, die das Feld<br />
freilassen automatisch zu den Nichtrauchern zählen.<br />
Richie: Aber die Leute geben gerne ihren Senf dazu. Es gibt<br />
manche, die das Kreuzchen bei Nichtraucher durch Pfeile<br />
oder Herzchen besonders hervorheben.<br />
Wir hatten außerdem einen Sonderfall. Ein Mädchen, das<br />
wirklich schlimme Lungenprobleme hat, hat uns geschrieben,<br />
dass sie wahrscheinlich aufgrund des Raucherclubs<br />
nicht mehr kommen kann. Wir haben sie dann eingeladen,<br />
sich persönlich ein Bild zu machen und sie meinte, für sie<br />
wäre es ertragbar bei uns.<br />
Alex, Du bist Ex-Raucher und Richie, Du qualmst nach wie<br />
vor. Was haltet Ihr persönlich von dieser, nennen wir es<br />
mal „Entmündigung des Bürgers“?<br />
Richie: Allgemein was das Rauchen betrifft, hab ich kein<br />
Problem gehabt, raus zu gehen. Ich fand es eigentlich gar<br />
nicht mal so schlecht, weil ich dadurch weniger geraucht<br />
habe. Aber großes Thema war wie gesagt der Abend am Viktualienmarkt,<br />
dieses ständige Kommen und Gehen am Tisch<br />
war das, was mich am meisten gestört hat. Ich hab mich<br />
allerdings auch ein paar Mal erwischt mit einer Kippe im<br />
Laden.<br />
Alex: Ich fand‘s schrecklich. Wenn wir zu zehnt feiern waren,<br />
waren wir Nichtraucher immer die Zurückgelassenen. Als<br />
Nichtraucher sitzt du andauernd allein am Tisch.<br />
Richie: Bei einem Ritteressen waren von zehn Gästen neun<br />
Raucher, die sich untereinander absprechen mussten, wer<br />
jetzt raus darf und wer sitzen bleibt damit der einzige Nichtraucher<br />
nicht alleine ist.<br />
Alex: Ich versteh das Ganze in öffentlichen Räumen, Universitäten,<br />
Gerichten usw., also überall dort, wo Minderjährige<br />
Zutritt haben. Auch in Speisegaststätten vor 22 Uhr halte ich<br />
es für sinnvoll. Aber es kann nicht sein, dass auf einer<br />
geschlossenen Veranstaltung bei der kleine Kinder sind<br />
geraucht werden darf und abends in <strong>Club</strong>s nicht. Meiner<br />
Meinung nach sollte jeder<br />
Wir hatten mal eine<br />
Nichtraucherparty<br />
mit sage und schreibe<br />
98 Gästen ...<br />
selber entscheiden dürfen, ob<br />
er auf Veranstaltungen, auf<br />
denen unter 18-Jährige sowieso<br />
nichts zu suchen haben, rauchen<br />
möchte oder nicht.<br />
Richie: Wir hatten im August<br />
letzten Jahres eine Nichtraucher-Party, die sogar vom<br />
Gesundheitsministerium unterstützt war, in einer Fremd-<br />
Location veranstaltet. Und wir haben richtig viel Werbung
einssechs ...Münchens<br />
dafür gemacht. Sage und schreibe 98 Gäste waren dort trotz<br />
plakativer „Vollgas und Rauchfrei“-Werbung. Trotzdem muss<br />
man klipp und klar sagen, dass gerade diese strikte Gesetzeslösung<br />
erst unseren Raucherclub ermöglicht hat.<br />
Für was genau steht die Nachtgalerie und wie würdet Ihr<br />
Euer Publikum beschreiben?<br />
Alex: Die Nachtgalerie steht für maximalen Spaß und günstige<br />
Preise. Wir haben komplett gemischtes Publikum, das<br />
sich überall in den Münchner <strong>Club</strong>s wiederfindet.<br />
Ritchie: Wir haben bei den Lokalisten eine eigene Nachtgaleristen-Gruppe<br />
mit rund 5.200 Mitgliedern, wo man sehen<br />
kann, was unsere Gäste ansonsten noch für Hot-Spots angegeben<br />
haben. Vom Nobelclub bis zur Absteige ist alles dabei.<br />
Und wie ist das Durchschnittsalter?<br />
Alex: Ca. 22 bis 23 Jahre<br />
Richie: Ist auf alle Fälle in den letzten Jahren angestiegen<br />
und bunt gemischt. Die Nachtgalerie steht für gemeinsames<br />
feiern in der Gruppe. Du kannst bei uns deinen 30ten<br />
Geburtstag oder auch deinen 18ten feiern. Ich bin jetzt bei<br />
uns für die Geburtstage zuständig und grad schön ist es. Wir<br />
haben jetzt drei Areas und ich hab mir auf die Fahne<br />
geschrieben, den House- und Elektrobereich mit hohem<br />
Niveau zu fahren.<br />
Wie sieht es bei Euch mit Drogen- und Alkoholmissbrauch<br />
aus und wie werdet Ihr dieser Problematik Herr?<br />
Richie: Unser Vorteil sind die günstigen Getränkepreise, die<br />
die Leute dazu veranlassen, nicht auf andere unangenehme<br />
Hilfsmittel zurückzugreifen. Das<br />
Wir haben max.<br />
drei Notarzteinsätze<br />
pro Monat ...<br />
Drogenproblem haben wir in<br />
unserem Laden fast gar nicht. Ab<br />
und zu wird jemand mit einem<br />
Joint erwischt, aber das ist alles.<br />
Zum Alkoholismus möchte ich<br />
sagen, wir haben freiwillig Sanitäter bei uns im Haus und wir<br />
kommen im Moment auf maximal drei Einsätze wegen Alkoholmissbrauch.<br />
Pro Veranstaltung?<br />
Richie: Nein, pro Monat. Wir haben hier ein super angenehmes<br />
Publikum. Die kennen ihre Grenzen und es gibt so gut<br />
wie keine Schlägereien. Viele denken natürlich aufgrund<br />
unseres Konzeptes, dass hier saufen Programm ist, klar gibt<br />
es Betrunkene, aber auf keinen Fall sind wir auf RTL2-<br />
Niveau.<br />
Wir leben in Bayern in einem Polizeistaat und darüber bin als<br />
<strong>Club</strong>betreiber ganz froh. Hier gibt es keine Türsteher-Mafia<br />
und auch sonst keine Mafia. Allerhöchstens sind wir Betreiber<br />
eine Mafia, die andere Läden besuchen und dort<br />
umsonst trinken.<br />
Was gibt es im Vergleich zu anderen Diskotheken nur bei<br />
Euch?<br />
Richie: Wir definieren uns nicht als Großraum-Diskothek<br />
sondern als großer Feierschuppen. Da legen wir Wert darauf.<br />
Wir sind keine durchgestylte Kiste mit Motto-Räumen. Bei<br />
uns gibt es jeden Freitag und Samstag Halli-Galli und Remmi-Demmi.<br />
größter Raucherclub: Die Nachtgalerie<br />
Alex: Und vor der Tür gibt es einen Imbiss mit den besten<br />
Burgern der Stadt. Das beste Personal hinter der Bar, die<br />
freundlichsten Securitys, die lustigsten Chefs.<br />
Richie: Wir sind acht Chefs – alleine das ist schon einzigartig.<br />
Und das funktioniert seit zehn Jahren. Mindestens eine<br />
Person davon ist am Abend vor Ort. Ich kann von mir auch<br />
behaupten, dass ich an dem Tag<br />
an dem ich nicht arbeiten muss<br />
Wir sind acht Chefs -<br />
und das funktioniert<br />
seit zehn Jahren ...<br />
und weggehen möchte zu 95 Prozent<br />
in der Naga lande oder im<br />
Apartment 11. Nicht weil ich wissen<br />
will, wie es läuft sondern weil<br />
die rund 180 Leute, die für uns<br />
arbeiten Freunde sind. Mit denen gehen wir privat essen<br />
oder ins Fußballstadion und feiern Geburtstage. Hört sich<br />
albern an, aber unsere Angestellten sind Freunde und arbeiten<br />
seit, zum Teil, zehn Jahren mit uns. Wenn mal einer aufhört,<br />
dann nur weil er durch ist mit dem Nachtleben und<br />
nicht in einem anderen Laden neu anfangen möchte.<br />
Alex: Wir haben sehr wenig Fluktuation, denn wir haben keine<br />
Söldner als Angestellte sondern Leute die hinter unserem<br />
Laden stehen und vor allem hinter den Gästen. Das<br />
macht den Unterschied und ist wohl einzigartig für München.<br />
Wie viele von Euren Gästen kennt Ihr denn persönlich?<br />
Richie: Durch das, dass ich jetzt die Geburtstage betreue lerne<br />
ich mehr Gäste kennen. Bei ca. 2000 Gästen kenne ich im<br />
Durchschnitt ca. 50 mit Namen.<br />
Alex: Also jeden Stammgast kennen wir vom Sehen und so<br />
ca. 30 bis 50 mit Namen, je nach Veranstaltung.<br />
Ihr habt Euer musikalisches Konzept vor Kurzem umgestellt,<br />
warum und wie wird es angenommen?<br />
Alex: Bei acht Chefs gibt es immer unterschiedliche Meinungen.<br />
Einer von uns war sicher, dass Rock die Musik der<br />
Zukunft ist. Es hat etwas gedauert uns zu überzeugen, dass<br />
Rock eine Chance verdient. Aber wir spielen kein Brian<br />
Adams oder Bon Jovi sondern eher Alternativ und Grunge.<br />
Richie: Guns n‘ Roses und Nirvana, Lieder die wir aus unserer<br />
Jugend kennen. Die Musik passt gut in unseren kleinen<br />
Raum – wir nennen ihn die Garage. In unserem <strong>Club</strong> soll<br />
eigentlich nur noch House und Electro laufen mit guten Bookings.<br />
Wir haben eine Riesen-Leinwand reingezogen mit 40<br />
Quadratmetern für VJs. Wir wollten unserem <strong>Club</strong> wieder<br />
ein elektronisches Gesicht geben. Unsere Gäste sollen<br />
sicher sein, dass jeden Freitag und Samstag gute elektronische<br />
Musik läuft. Vorher lief freitags Black im <strong>Club</strong>. Einige<br />
unserer Gäste hatten das allerdings nicht mitbekommen und<br />
versuchten dann mit ihren Black-Tanzschritten á la Detlef D.<br />
Soost bei House mitzuhalten. Die kommen übrigens immer<br />
noch und versuchen sich an die „neue“ Musikrichtung zu<br />
gewöhnen.<br />
Wie kam es überhaupt dazu, dass Ihr zu acht seid und<br />
braucht man für so einen Laden wie die Nachtgalerie so<br />
viele Leute?<br />
Alex: Das Ganze ist aus einem Freundeskreis entstanden vor<br />
vielen, vielen Jahren.<br />
Richie: Bei unserer ersten Party war ich dreizehn und stand<br />
schon an der Bar. Da gab es dann einen Sonder-Elternabend,
Münchens größter Raucherclub: Die Nachtgalerie... einssieben<br />
weil wir ein Fest mit Alkohol-Ausschank gemacht haben,<br />
obwohl wir selber noch keinen trinken durften.<br />
Acht Leute braucht man nicht, aber du kannst dich auf<br />
sieben weitere verlassen und z. B. mal ganz entspannt in<br />
Urlaub fahren mit der Sicherheit, dass alles genau in deinem<br />
Sinne weiterläuft. Auch bei solchen Meilensteinen an Entscheidungen<br />
wie dem Raucherclub sitzen acht Leute zehn<br />
Stunden an einem Tisch und diskutieren. Aber du hast Recht,<br />
es ist eigentlich unüblich, dass so viele Leute gleichberechtigt<br />
sind. Aber das ist nun mal eine gewachsene Partnerschaft.<br />
Alex: Man kann aber nicht pauschal sagen, wir machen jetzt<br />
zu acht einen Laden auf und es funktioniert. Wir sind immer<br />
noch die Stammmannschaft und jeder hat seinen Aufgabenbereich.<br />
Angefangen haben wir<br />
als die zehn kleinen Jägermeister,<br />
bis einer nicht mehr wollte<br />
und ein anderer für<br />
seinen eigenen Laden das Geld<br />
brauchte. Den haben wir ausbezahlt.<br />
Richie: Jeder hat anfangs alles<br />
gegeben. Jede Mark. Raucher<br />
haben selbst gedreht, um zu<br />
sparen, Fotoausrüstungen wurden verkauft, Zweck-Wohngemeinschaften<br />
gegründet, um Geld zu sparen und alles was<br />
wir am Wochenende eingenommen haben, wurde montags<br />
in Mörtel und Zement investiert.<br />
Das Geld was wir<br />
am Wochenende<br />
verdient haben,<br />
wurde Montags für<br />
Mörtel und Zement<br />
ausgegeben ...<br />
Was wäre denn aus Euch zwei sonst geworden, wenn es mit<br />
der Gastronomie nicht geklappt hätte?<br />
Alex: Wahrscheinlich Banker. Aber eigentlich war es klar seit<br />
ich dreizehn war und einen Tag in einer Schänke gearbeitet<br />
hab, dass ich in der Gastro ende. Trotzdem habe ich mich von<br />
meinem Vater zunächst zu einer Banklehre überreden<br />
lassen.<br />
Richie: Ich glaube, mich hätte es in die Werbebranche verschlagen.<br />
Und irgendwann möchte ich noch mal Präsident<br />
von 1860 München werden.<br />
Beschreibt uns kurz den besten Abend, den Ihr in der<br />
Nachtgalerie miterlebt habt.<br />
Richie: Jeweils die beiden Eröffnungsabende. Sowohl am<br />
alten Standort als auch jetzt, nach dem Umzug, in der<br />
Landsbergerstraße. An beiden Abenden fiel mir jedes Mal<br />
ein Stein vom Herzen, dass sich die Arbeit ausbezahlt hat<br />
und die Gäste Spaß hatten. Es ist eine Belohnung, wenn die<br />
Gäste sich wohlfühlen.<br />
Alex: Für mich war es zeitnah – der Tag, an dem wir zum<br />
Raucherclub wurden. Das der ganze Ablauf und das System<br />
funktioniert haben, so wie wir es in unseren acht Köpfen<br />
ausgedacht und geplant hatten, war für mich das Beste.<br />
Was macht einen perfekten Barmann bzw. eine Barfrau aus?<br />
Richie: Am besten ist jemand unverbrauchtes, der noch nicht<br />
irgendwo anders gearbeitet hat – wir wollen unsere Angestellten<br />
selber verziehen. Dann die üblichen Voraussetzungen<br />
natürlich. Freundlichkeit, Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit<br />
usw. und ganz wichtig bei uns: schnelle Schnelligkeit.<br />
Nach welchen Auswahlkriterien gehen Eure Türsteher vor?<br />
Richie: Unsere Jungs haben durch ihre langjährige<br />
Erfahrung in der Nachtgalerie ein gutes Auge für unser<br />
Publikum. Die spüren, wenn jemand Ärger machen will.<br />
Dann ist bei uns natürlich die Ausweiskontrolle für alle<br />
Pflicht. Und bitte keine Turnhosen – wir sind schließlich<br />
keine Sporthalle.<br />
Welches war Euer persönliches Waterloo seit die Nachtgalerie<br />
existiert?<br />
Richie: Halbfinale Deutschland – Italien, Liveübertragung in<br />
der Nachtgalerie, 117te Minute. Ich stand am DJ-Pult und<br />
bin nach dem Tor der Italiener über das Pult gesprungen,<br />
hab mich auf mein Fahrrad gesetzt und bin heimgefahren.<br />
Alex: Oh ja, meine Narbe. Dreijähriges in der Nachtgalerie.<br />
Ich hatte auf der Bar getanzt und bin beim Runtersteigen<br />
unglücklich auf einer Kiste ausgerutscht und mit meiner<br />
Stirn in einen frisch zusammengefegten Scherbenhaufen<br />
gelandet.<br />
Was könnt Ihr uns über die Zukunft Nachtgalerie sagen?<br />
Richie: Die Craft Veranstaltungs AG plant sicherlich ein paar<br />
neue Sachen, aber über die kann ich hier noch nicht<br />
sprechen.<br />
Alex: Im März 2009 soll der neue Busbahnhof an der Hackerbrücke<br />
eröffnen und wir können im August oder September<br />
in unsere neue Location rein.<br />
Zieht die Nachtgalerie dann wieder um?<br />
Richie: Genaues weiß man nicht.<br />
Alex: Wenn wir diesen Standort hier an der Landsbergerstraße<br />
behalten können, werden wir mit der Nachtgalerie<br />
eventuell hier bleiben und drüben mit einem neuen Projekt<br />
starten. Aber hundert Prozent spruchreif ist noch nichts.<br />
Richie: Und wir bauen gerade den Bereich Events aus.<br />
Veranstaltungen wie z. B. Global Convention, demnächst mit<br />
Armand van Helden und mehr in dieser Richtung.<br />
Vervollständige diesen Satz: Wenn ich Gastrokönig von<br />
Deutschland wäre, dann ...<br />
Alex: … gäbe es die Nachtgalerie in jeder deutschen Stadt.<br />
Richie: … hätte ich hoffentlich noch die Zeit Präsident von<br />
1860 München zu sein.<br />
Vielen Dank für das nette Gespräch.<br />
Zahl der Mitarbeiter insgesamt: 180<br />
Anzahl pro Abend in der Nachtgalerie: ca. 74<br />
Gästekapazität: 2.500 bis 3.000 im Durchlauf<br />
Preislevel alkoholische Getränke: ab 1 Euro bis 4,50 Euro<br />
Preislevel alkoholfreie Getränke: 0,50 bis 2,50 Euro<br />
Größe: mit Außenfläche 1.600 qm<br />
Öffnungszeiten: Fr., Sa., jeden ersten Do. und vor Feiertagen<br />
Die Nachtgalerie wird betrieben von der:<br />
CRAFT Veranstaltungs AG<br />
Landsbergerstrasse 185 · 80687 München<br />
Tel: 089. 32 45 55 95<br />
www.nachtgalerie.de · www.craft.ag
einsacht<br />
Alkoholverkauf<br />
an Tankstellen und<br />
im Einzelhandel<br />
Bitburger<br />
dementiert Pläne<br />
für eigene<br />
Gastronomiekette<br />
Rauchverbot:<br />
Weitere Verfassungsbeschwerden<br />
in Karlsruhe<br />
...News<br />
Einige Städte greifen bereits durch, haben den nächtlichen Verkauf alkoholischer Getränke an<br />
Jugendliche eingeschränkt. Jetzt plant die Landesregierung von Baden-Württemberg den Verkauf<br />
von Alkohol nachts von 22 bis 6 Uhr an Tankstellen und im Einzelhandel gänzlich zu verbieten.<br />
Damit sollen Jugendliche geschützt werden, heißt es. Fragt sich nur was ist, wenn junge Erwachsene<br />
bei den Gruppen dabei sind. Das Vorhaben scheint sprichwörtlich blauäugig zu sein.<br />
Die Bitburger Braugruppe dementiert einen Bericht des Handelsblatts vom 05. März 2008 über<br />
Pläne zur Gründung einer eigenen Gastronomiekette. Die Zeitung hatte Peter Rikowski, den Sprecher<br />
der Geschäftsführung der Braugruppe, mit dem Satz zitiert: “Wir wollen unseren Gastronomen einen<br />
Systematisierungsgrad geben, wie ihn die Systemgastronomie besitzt” und daraus den Schluss gezogen,<br />
Bitburger plane eine eigene Gastronomiekette nach angelsächsischem Vorbild. “Das Zitat war<br />
korrekt, die Schlussfolgerungen daraus allerdings falsch”, so Kerstin Flötner,<br />
Leiterin Unternehmenskommunikation der Bitburger Braugruppe. “Angesichts der schwierigen Lage,<br />
in der sich Gastronomen momentan befinden, haben wir ein Konzept entwickelt, das unseren Kunden<br />
die Systematisierung und Professionalisierung in wichtigen Bereichen des Gastronomiemanagements<br />
ermöglicht. Ein zentraler Baustein des Konzepts ist das neue Gastronomieportal, welches die<br />
Bitburger Braugruppe auf der Messe Internorga 2008 vorgestellt hatte”, erklärt Flötner weiter.<br />
Mit Unterstützung des Bundesverbandes deutscher Discotheken und Tanzbetriebe (BDT/Dehoga<br />
Bundesverband) wurde Anfang April eine weitere Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht<br />
in Karlsruhe eingereicht. Drei Discothekenunternehmer aus Baden-Württemberg,<br />
alle Mitglied im BDT, wehren sich beim höchsten deutschen Gericht gegen das absolute Rauchverbot<br />
in Discotheken.<br />
„In Baden-Württemberg wie auch in einigen anderen Bundesländern haben Discotheken nicht die<br />
Möglichkeit, einen Raucherraum einzurichten. Umfragen in den letzten Monaten ergaben bei den<br />
betroffenen Discotheken Umsatzrückgänge von durchschnittlich 30 %. Diese massive<br />
wirtschaftliche Betroffenheit durch das absolute Rauchverbot hat der Verband zum Anlass genommen,<br />
das Nichtraucherschutzgesetz einer gerichtlichen Überprüfung zu unterziehen“, erklärt<br />
Rechtsanwalt Stephan Büttner, Geschäftsführer des BDT im Dehoga Bundesverband. Nach Auffassung<br />
des Verbandes ist das<br />
Nichtraucherschutzgesetz<br />
verfassungswidrig, da es vor<br />
allem gegen die grundgesetzlich<br />
geschützte Berufsausübungsfreiheit<br />
sowie<br />
gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz<br />
verstößt.<br />
Hauptbeschwerdeführer sind<br />
die Geschäftsführer Wolfgang<br />
Wirsing und Patrick Geis von<br />
der Discothek Musikpark<br />
Heilbronn.<br />
Nach Ansicht des BDT enthält<br />
das Nichtraucherschutzgesetz<br />
in Baden-Württemberg<br />
einen eklatanten Wertungswiderspruch:<br />
Es sei<br />
nicht nachvollziehbar, warum<br />
Discotheken, die ausschließlich<br />
Erwachsenen den<br />
Zutritt gewähren, vom Gesetz<br />
her schlechter gestellt werden<br />
als andere gastronomische<br />
Betriebe, die einen<br />
Raucherraum einrichten dürfen.<br />
www.dehoga.de
Die Jungen Helden feierten am 24.April zum zweiten Mal bei und mit unseren <strong>Club</strong>-<strong>100</strong>-Partnern<br />
vom Mainzer 50° eine spektakuläre Party, um in entspannter Atmosphäre auf das Thema Organspende<br />
aufmerksam zu machen. Bereits am 16. März hieß es: Das 50° voller Helden! Die Partys<br />
der Jungen Helden sind nicht zuletzt dafür bekannt, dass die zahlreichen, den Verein unterstützenden<br />
Prominenten (z. B. Jürgen Vogel oder Nora Tschirner) an diesen Abenden das Personal des<br />
jeweiligen <strong>Club</strong>s maßgeblich unterstützen: so fungierte Nora zusammen mit Till Schweiger schon<br />
als Türsteher, Jürgen mixte zusammen mit der Band Silbermond Drinks hinter der Bar, die No<br />
Angels kümmerten sich um die Garderobe und die Beatsteaks sorgten als Gast-DJs für tanzbare<br />
Musik. Das zentrale Anliegen des 2004 gegründeten gemeinnützigen Vereins ist es, das Thema<br />
Organspende verstärkt in die öffentliche Diskussion einzubringen. www.junge-helden.org<br />
Erst war es Kult, berühmt durch Daisy Dees <strong>Club</strong>rotation auf Viva. Mekka für Elektro-Fans. Zuletzt<br />
war das Tarm Center in Frechen nur noch für Schlägereien berüchtigt. Der Höhepunkt vor dem<br />
Aus: ein Pumpgun-Überfall aus dem Milieu. Aus diesem Laden macht Kölns „King vom Ring“ Dirk<br />
Budach (Betreiber von Nachtflug, Stars, Omega) jetzt die sicherste Disko Deutschlands. Der neue<br />
Name: Juby Q. Eine gute halbe Million investiert der Ehemann von Schauspielerin Janine Kunze in<br />
Umbau und Hightech-Sicherheitsanlagen. Mehr als 40 Überwachungskameras werden derzeit<br />
installiert, Wärme- und Infrarot-Sensoren in sensiblen Bereichen, Geheimgänge für Security. Der<br />
Höhepunkt: Sprachmodule in den Wänden. Benimmt sich ein Partygast daneben, kriegt er aus<br />
dem versteckten Lautsprecher in der Wand die passende Ansage aus der Einsatzzentrale. Na,<br />
sicher ist sicher ...<br />
Tchibo baut seine Filialen um und stärkt im Zuge dessen seine Gastro-Kompetenz. Der Prototyp<br />
des neuen Formats eröffnete kürzlich im Hamburger Alstertal Einkaufszentrum. „Wir stellen die<br />
dampfende Tasse Kaffee wieder in den Mittelpunkt“, so Wolfgang Merkle, General Manager Retail.<br />
Dem F&B-Bereich wird entsprechend mehr Platz eingeräumt.<br />
Statt der üblichen Stehtische soll es künftig bequeme Sessel, Bänke und Stühle an kleinen Bistrotischen<br />
geben - Lounge-Feeling fortan also auch bei Deutschlands führendem Kaffeeröster. Am<br />
Gastrotresen, wo neben den klassischen Kaffeespezialitäten und Saisongetränken bisher vornehmlich<br />
süße Kleinigkeiten angeboten wurden, ergänzen in den umgerüsteten Filialen herzhafte<br />
Snacks (Sandwiches, Foccaccia, Ciabatta) das Sortiment.<br />
Coffeehouse- und Fachhandelsatmosphäre unter einem Dach, so das Credo für die Filial-Metamorphose.<br />
Zentrale Voraussetzung: Alle Läden sollen künftig über <strong>100</strong>-120 qm Verkaufsfläche<br />
verfügen (aktuelle Durchschnittsgröße: 85 qm). Im Klartext bedeutet das, dass rund <strong>100</strong> der über<br />
1.000 bestehenden Filialen zu<br />
klein sind für das neue Konzept.<br />
Verkaufen oder (insbesondere<br />
für kleine Läden in Top-Lagen)<br />
eine Sonderlösung finden lautet<br />
hier der Auftrag. In knapp 60<br />
Filialen wird demnächst der<br />
Mobilfunkbetreiber E-Plus als<br />
Nachmieter einziehen. Auch<br />
dem Non-Food-Bereich wird<br />
mit dem Umbau der Tchibo-<br />
Stores mehr Raum gegeben.<br />
Der Look: offen & modern. Ein<br />
Ausschnitt der verschiedenen<br />
Themenwelten wird auf Warenträgern<br />
zentral in Szene<br />
gesetzt. Erstmals werden auch<br />
Umkleidekabinen in die Läden<br />
integriert. Neben dem Modellbetrieb<br />
im Alstertaler Einkaufszentrum<br />
wurden bisher 19 weitere<br />
Shops umgestellt. Bis Ende<br />
2009 soll das Konzept in 85 %<br />
aller Läden umgesetzt werden.<br />
Investition: ein hoher zweistelliger<br />
Millionen-Betrag.<br />
News... einsneun<br />
Party im 50°<br />
zugunsten<br />
des Vereins<br />
Junge Helden<br />
Köln:<br />
Neue Disko wird<br />
total überwacht<br />
Tchibo: Neues<br />
Filialkonzept mit<br />
erweitertem<br />
Gastrobereich
zweinull<br />
...Menschen<br />
Bea Schlierf verstärkt das<br />
Team der Agentur PK.beverage<br />
seit dem 01. April 2008, als<br />
Assistentin von Bernd Dietrich<br />
im Bereich Markenkommunikation.<br />
Kontakt:<br />
089. 3000 17 33<br />
bea.schlierf@pk-beverage.de<br />
Mark Beutelspacher startet<br />
ab sofort als Markenbotschafter<br />
für unseren neuen Kunden,<br />
die Rivella International<br />
AG, im Großraum Stutttgart.<br />
Kontakt:<br />
0163. 170 95 27<br />
mark.beutelspacher<br />
@pk-beverage.de<br />
Nadja Hammacher gehört<br />
ebenfalls ab sofort zum Team<br />
der Agentur PK.beverage.<br />
Nadja wird, als Markenbotschafterin,<br />
den Gastronomen<br />
in und um München die<br />
Schweizer Marke Rivella<br />
näher bringen.<br />
Kontakt:<br />
0163. 170 84 97<br />
nadja.hammacher<br />
@pk-beverage.de<br />
Tobias Schwab ist das neue<br />
Gesicht für die Bitburger<br />
Braugruppe GmbH. Als Markenbotschafter<br />
betreut er seit<br />
Anfang März das Gebiet<br />
Baden-Württemberg.<br />
Kontakt:<br />
0163. 170 77 62<br />
tobias.schwab<br />
@pk-beverage.de<br />
Pauls Gedanken:<br />
Der Maler ...<br />
Da sitzt Du nun wieder vor Deiner Leinwand<br />
und versuchst Deine Gastroträume zu malen.<br />
Deine Bildtechnik wechselt zwischen Impressionismus,<br />
Naivität, Surrealismus und Pop Art.<br />
Realismus hast Du immer abgelehnt,<br />
war Dir zu einfach.<br />
Deine Bilder passten in keinen Rahmen,<br />
sie wurden von keinem verstanden –<br />
nicht einmal von mir.<br />
Du hast Erfolg, sogar großen.<br />
Drum male weiter und versuche<br />
Deine Gastroträume zu verwirklichen,<br />
auch und weil Dich keiner versteht –<br />
Du bist der Unterschied.
Die Kessel GbR<br />
präsentiert<br />
die aschkarte®<br />
Warum aschkarte®?<br />
Jedem ist die rote<br />
Karte im Fußball ein<br />
Begriff. Der Schiedsrichter<br />
trägt sie in<br />
seiner Gesäßtasche,<br />
der Arschtasche. Die<br />
gezogene rote Karte symbolisiert den Platzverweis des Spielers<br />
– und so wird sie für ihn zur Arschkarte. So wie die Fußballer<br />
vom Platz verwiesen werden, werden die Raucher<br />
inzwischen in der Gastronomie vor die Tür verbannt. Und<br />
hier kommt die aschkarte® ins Spiel!<br />
Doch was hat es mit der aschkarte® auf sich?<br />
Sie ist ein kleines, auf den ersten Blick vielleicht unscheinbares<br />
Wesen. Jedoch birgt sie aufsehenerregende Fähigkeiten<br />
in sich: Sie dient Dir als Einladung, Give-away oder<br />
Geschenk an Deine Gäste. Im Handumdrehen schafft sie den<br />
Spagat zwischen Spaß und Verständigung. Denn sie ist die<br />
Karte, die sich zum Aschenbecher falten lässt.<br />
Die aschkarte® kommt im Postkartenformat, mit präziser<br />
Stanzung auf schwer entflammbarem Papier. Und Du<br />
bestimmst mit Deinem Logo oder Flyermotiv, welche Ausdruckskraft<br />
die aschkarte® entfaltet. Schau doch mal auf<br />
www.aschkarte.de vorbei und entdecke die originellen Motive,<br />
die für ordentlich Gesprächsstoff sorgen werden - und<br />
zwar nicht nur vor der Tür!<br />
Viel Spaß beim Greifen, Spielen, Aschen!<br />
zweieins<br />
Idee + Idee I Cocktail des Monats...<br />
Für mehr Informationen:<br />
Die Kessel GbR<br />
Untere Grasstraße 6 · 81541 München<br />
Telefon: 089. 64 94 360<br />
info@aschkarte.de · www.aschkarte.de<br />
Cocktail des Monats:<br />
“Niagara Martini”<br />
Mauro Mahjoub,<br />
Negroni München<br />
Frisch und exklusiv geschüttelt für <strong>Club</strong> <strong>100</strong>:<br />
von Mauro Mahjoub / Negroni, München<br />
“Niagara Martini“<br />
5 cl Vodka Russian Standard<br />
1/2 cl Grand Manier Centenaire<br />
1/2 cl Cinzano Dry<br />
1/2 cl Ahornsirup<br />
2 Tropfen Angostura<br />
2 Tropfen Wasser<br />
(von den Niagarafällen, falls vorhanden)<br />
Im Shaker auf Eis gut schütteln<br />
und in einem Martiniglas servieren.<br />
Mit einem Twist Orangenschale dekorieren.
zweizwei...A<br />
bis Z: Hühnerposten, Hamburg<br />
Huhnerposten Event<br />
A<br />
B<br />
:<br />
<strong>Timo</strong> <strong>Kollmeier</strong>, Frank Bender und Daniel Beez betreiben seitdem 01. September 2007 die denkmalgeschützte Eventlocation, die ein lebendiges<br />
Bindeglied zwischen der Hamburger Innenstadt und dem Stadtteil St. Georg darstellt. Seinen Namen verdankt der Hühnerposten einem im<br />
17. Jahrhundert vor den Toren der Stadt gelegenen Wachposten. Auch ein Wirtshaus gab es hier, in dem die Bewohnerinnen aus der Deichgegend<br />
und von den Elbinseln beim Tanz ihre bunten Röcke fliegen ließen. Von diesen Aktivitäten soll sich der Name abgeleitet haben. Fast <strong>100</strong> Jahre<br />
wurden hier Briefe und Pakete bewegt.<br />
Heute bewegt diese außergewöhnliche Eventlocation die Menschen. Nicht nur die Deutsche Post, Zentralbibliothek und Goetheinstitut sind hier<br />
ansässig, sondern auch eine der eindrucksvollsten und vielfältigsten Eventlocations der Elbmetropole. Die Hühnerposten Eventlocation bietet<br />
verschiedene Eventzonen und Veranstaltungsräume, die bis zu 2.800 Menschen feiern oder tagen lassen.<br />
Für uns beantworteten die drei Betreiber das etwas andere Interview von A bis Z:<br />
Aller Anfang: War im Hühnerposten schwer, weil die<br />
Location durch die vorherigen Betreiber ein schlechtes<br />
Image in Hamburg hatte und wir dadurch zu<br />
Beginn sehr viel Arbeit, Zeit und Geld in den Image-<br />
Aufbau stecken mussten. Doch es hat sich gelohnt,<br />
wenn man sich ansieht, welchen Erfolg wir heute<br />
haben.<br />
Bauchlandung: Haben wir zu Beginn leider machen<br />
dürfen. Es gab am Anfang zu wenig Partyveranstalter,<br />
welche im Hühnerposten Partys veranstalten<br />
wollten. So haben wir in Eigenregie DJ-Bookings<br />
übernommen und Partys organisiert, mit eher mäßigem<br />
Erfolg. Heute können wir uns vor Anfragen<br />
kaum retten.<br />
C<br />
D<br />
Chance: Haben unsere Chance genutzt, und uns<br />
vermehrt auf die Ausrichtung von Firmenveranstaltungen<br />
spezialisiert.<br />
DJs: DJs sind notwendig und viel zu oft überbezahlt.<br />
Drinnen und Draußen: Beides ist im Hühnerposten<br />
möglich. Durch die zentrale Lage mitten in der City,<br />
außerhalb eines Wohngebietes, können unsere Gäste<br />
bei Bedarf auch den Outdoor-Bereich nutzen.
location<br />
E<br />
F<br />
G<br />
H<br />
I<br />
Einrichtung: Unsere Einrichtung variiert von Raum<br />
zu Raum. Im Mainfloor dominiert die Farbe Schwarz<br />
und ist eher spartanisch eingerichtet. Der White<br />
Floor ist komplett in Weiß gestrichen und auf verschiedenen<br />
Ebenen laden weiße Loungemöbel zum<br />
Chillen ein. Die Lounge ist in warmen Tönen gestrichen<br />
und die roten <strong>Club</strong>sessel bilden einen schönen<br />
Kontrast zum Industriecharme der Decke.<br />
Freunde & Freizeit: Kommen durch unsere Arbeitszeiten<br />
leider viel zu kurz.<br />
Gästeliste: Sollte man abschaffen.<br />
Handy: Notwendiges Übel unserer Zeit, man sieht<br />
sich dem Zwang ausgesetzt, ständig für jeden<br />
erreichbar sein zu müssen. Zum Glück werden sie<br />
immer kleiner…<br />
Internet: Das Internet ist mittlerweile das wichtigste<br />
Medium und die Homepage das Aushängeschild<br />
einer jeden Location.<br />
J<br />
K<br />
L<br />
M<br />
N<br />
O<br />
P<br />
Q<br />
R<br />
S<br />
T<br />
Job: Durch die Vielfältigkeit unserer Veranstaltungen<br />
wird man immer wieder vor neue Herausforderungen<br />
gestellt, so dass der Job immer interessant<br />
bleibt.<br />
Konkurrenz: Wir betrachten unsere Mitbewerber<br />
nicht als Konkurrenten, sondern bieten bei Anfragen<br />
auch Alternativ-Locations an, sollte die Veranstaltung<br />
aus irgendeinem Grund bei uns nicht realisierbar<br />
sein.<br />
Liebe & Leidenschaft: Die Liebe kommt manchmal<br />
zu kurz, aber der Hühnerposten ist einfach unsere<br />
Leidenschaft.<br />
Leibspeise: Freue mich auf jeden Mittwoch, denn da<br />
ist bei uns mittags „Nudel-Tag“.<br />
Motivation: Die Motivation ist, dass wir bei jeder Veranstaltung<br />
<strong>100</strong>% geben, damit der Kunde einen<br />
unvergesslichen Abend geniessen kann.<br />
Neider: Wird es immer geben ...<br />
zweidrei<br />
Organisation: Organisation ist das A und O in unserer<br />
Branche. Durch eine vernünftige Organisation im<br />
Vorwege kann man sich vieles erleichtern.<br />
Personal: Das Personal ist ein sehr wichtiger<br />
Bestandteil in unserem Unternehmen. Es repräsentiert<br />
auf einer Veranstaltung das Unternehmen und<br />
sorgt dafür, dass sich der Gast wohl fühlt.<br />
Querdenken: Wer nicht quer denken kann, hat im<br />
Veranstaltungsbereich nichts zu suchen.<br />
Rauchen: Das Rauchen ist eine Entscheidung des<br />
Veranstalters. Bei absolutem Rauchverbot können<br />
die Gäste immer noch unseren Outdoor-Bereich<br />
nutzen.<br />
Szene: Wir waren und wollten nie ein Szene-Laden<br />
sein. Szene bedeutet Kurzlebigkeit und wir wollen<br />
uns langfristig im Eventbereich etablieren.<br />
Tempo & Trends: Das Tempo - mit dem die Trends<br />
kommen und gehen - wird immer schneller und man<br />
sollte nicht unbedingt alle Trends mit machen.
U<br />
V<br />
X<br />
Uhr: Ich trage keine Uhr, der Tag ist sowieso zu kurz<br />
und daran muss mich nicht der ständige Blick auf die<br />
Uhr erinnern.<br />
Veranstaltung: Es gibt nichts besseres, als sich nach<br />
einer gelungenen Veranstaltung zurückzulehnen und<br />
mit dem Kunden und den Kollegen mit einem Bier<br />
auf die erfolgreiche Veranstaltung anzustoßen.<br />
X-mal: X-mal im Monat sich neuen Aufgaben stellen,<br />
um dem Kunden das Unmögliche möglich zu machen<br />
- es gibt keinen interessanteren Job.<br />
Daniel Beez (links)<br />
Alter: 27 Jahre<br />
Sternzeichen: Schütze<br />
Werdegang: Neben der Lehre und dem<br />
Beruf (gelernter Fein-<br />
Mechaniker) fünf Jahre in<br />
einer Personal-Dienstleistungs-Agentur<br />
für Events<br />
gearbeitet. EBAM Studiengang<br />
für Eventmanagement.<br />
Seit 2003 selbstst. als DJ.<br />
Aufgaben: Personal / Eventplanung<br />
Hobbies: DJing und Musik<br />
Motto: Man sieht sicht nicht nur<br />
einmal im Leben.<br />
Eventlocation Hühnerposten, Hamburg<br />
Grundfläche gesamt: 1.455 qm Nutzfläche<br />
Hühnerposten: 735 qm<br />
Foyer: 720 qm<br />
Eventlocation:<br />
Lounge: 245 qm<br />
Mainfloor: 245 qm<br />
White Floor: 245 qm<br />
Foyer: 720 qm<br />
Mitarbeiter fest: 3<br />
Mitarbeiter frei: 30<br />
A bis Z: Hühnerposten, Hamburg...<br />
Y<br />
Z<br />
Frank Bender (mitte)<br />
Alter: 39 Jahre<br />
Sternzeichen: Schütze<br />
Werdegang: Vordiplom BWL.<br />
Verschiedene Jobs in<br />
der Gastronomie.<br />
Selbstständig seit 2000.<br />
Aufgaben: Gastro / Eventplanung<br />
Hobbies: Fußball<br />
Motto: Ich glaube immer noch an<br />
das Gute im Menschen.<br />
YPS-Hefte: Was hab ich die damals geliebt, vor allem<br />
das Agenten-Zubehör ...<br />
Ziel: Unser Ziel ist es, nicht „angesagt“ zu sein, sondern<br />
eine Institution zu werden.<br />
Vielen Dank für das Interview!<br />
Daniela Ott<br />
<strong>Timo</strong> <strong>Kollmeier</strong> (rechts)<br />
Alter: 33 Jahre<br />
Sternzeichen: Widder<br />
Werdegang: Selbstständig seit 2002<br />
im internationalem<br />
Grosshandelsvertrieb.<br />
Aufgaben: CEO / Finanzen /<br />
Entscheidungen<br />
Hobbies: Snowboarden, Tauchen,<br />
Kitesurfen<br />
Motto: Wer denkt etwas zu sein<br />
hat aufgehört etwas zu<br />
werden.<br />
Preislevel beverage: von 2,50 für Wasser bis 120 Euro für Champagner<br />
Events: Von Firmenfeiern bis <strong>Club</strong>veranstaltungen<br />
Öffnungszeiten: Mittagstisch von 11 bis 15 Uhr<br />
Am Wochenende abhängig von den<br />
Veranstaltungen.<br />
Hühnerposten Events<br />
<strong>Timo</strong> <strong>Kollmeier</strong><br />
Hühnerposten 1 A · 20097 Hamburg<br />
Fon: 040. 23 53 28 83 · Fax: 040. 23 53 28 85<br />
info@huehner-posten.de<br />
www.huehner-posten.de<br />
zweifünf
zweisechs ...Vier<br />
Hallo Tom, was waren DIE Highlights<br />
der letzten vier Jahre?<br />
Und was waren deine persönlichen<br />
Highlights der letzten vier Jahre?<br />
Du warst früher Barchef im P1. Wie<br />
kam es überhaupt dazu, dass Du selbst<br />
vom Angestellten zum eigenen Chef<br />
wurdest und was genau, sind Deine<br />
Aufgaben im 8seasons?<br />
Der <strong>Club</strong> galt anfangs als P1-Alternative.<br />
Inzwischen hat sich das Konzept<br />
gewandelt. Es gibt Bookings auf hohem<br />
Niveau, allerdings kommerzieller als<br />
z. B. im Pacha. Wo würdest Du das 8seasons<br />
inzwischen einordnen?<br />
Jahre 8seasons, München<br />
Vier Jahre<br />
8 seasons Interview mit Tom Kriegenherdt<br />
Tom Kriegenherdt<br />
Aus ursprünglich geplanten zwei Jahren sind<br />
inzwischen vier Jahre geworden. Sprich, das<br />
8seasons hat inzwischen 16 seasons hinter<br />
sich. Am 4. und 5. April läuteten die Betreiber<br />
Franz Jüttner und Tom Kriegenherdt zusammen<br />
mit der Crew und den Gästen das fünfte<br />
Jahr mit vielen Specials ein. Bei der ersten<br />
Party am Freitag gab es alle Longdrinks für 5<br />
Euro (statt 8 bis 11 Euro). Zudem gab es ein<br />
Bändchen, das bei der zweiten Party am<br />
Samstag gegen eine Flasche Wodka (0,5 l) eingelöst<br />
werden konnte. Eine Geburtstagsparty<br />
bei der die Gäste, auf ihre Kosten kamen.<br />
Tom Kriegenherdt, der vor vier Jahren zusammen<br />
mit Franz Jüttner und Michi Kern das<br />
8seasons eröffnete, beantwortete uns Fragen<br />
zum <strong>Club</strong> und zu seiner Person.<br />
Seinen Werdegang schildert er wie folgt: „Geboren vor fast 29 Jahren in Dresden, beschloss ich vor 11<br />
Jahren in die weite Welt hinaus zu gehen und vielen, vielen Leuten Spaß zu bereiten.<br />
Nach Stops in Cambridge/UK, London/UK und Hossegor/F, kam ich vor 7 Jahren zum geplanten Kurzaufenthalt<br />
in die Weltstadt mit Herz und wart seit dem nicht mehr losgelassen.“<br />
Stimmungsmäßig kann man da wohl eine Menge nennen – angefangen bei unseren großen Superstarbookings,<br />
über Rococopartys oder Geburtstagspartys bis hin zum Supersommerfest „Jamaica“ mit einem<br />
Live-Konzert von Zoe. Doch unser größtes Highlight ist uns, glaube ich, zusammen mit Andreas Haidingers<br />
Team gelungen – seit nunmehr bald 3 Jahren steht der Dienstag in München ganz im Zeichen vom<br />
8seasons.<br />
Partymäßig standen natürlich immer die Events von ‚Nachtagenten Music‘ ganz hoch im Kurs. In ähnlicher<br />
Form wird das ganze jetzt mit den Jungs von ‚Follow Me‘ weitergeführt. Für mich persönlich fand ich recht<br />
tapfer, dass ich trotz Nachtleben, nach 10 Jahren das Rauchen aufgegeben habe.<br />
Ich hatte sensationelle 3 Jahre im P1 mit jeder Menge Spaß und Geld, nur leider blieb die Langzeitperspektive<br />
und die Chance, sich selbst zu verwirklichen auf der Strecke – es fehlte also ein Impuls. Nach dem P1-<br />
Umbau und jeder Menge internem Tauziehen war die Zeit reif für mich. Als Franz Jüttner im Sommer 2003<br />
das P1 verließ war es also nicht weit her, dass wir unsere Köpfe zusammensteckten und Pläne schmiedeten.<br />
Heute kümmere ich mich hauptsächlich um den 8seasons <strong>Club</strong> und Franz um die anderen Geschäftsfelder<br />
unserer Gesellschaft – wie zum Beispiel den Soccerpark, die Vermietungen in der Residenzpost,<br />
unsere Aktivitäten in Brasilien sowie die Suche nach einer neuen Location für den Fall, dass wir doch eines<br />
Tages das wunderschöne Haus in Maximilianstraße 2 an den Hotelbetreiber übergeben müssen.<br />
Eine Alternative fürs Münchner Feiervolk war zweifelsohne angestrebt – aber zum P1? Dass es dazu keine<br />
Alternative gibt, hat sich oft genug in den letzten Jahren gezeigt. Das P1 funktioniert nach anderen<br />
Gesetzmäßigkeiten. Die Münchner haben uns nur aufgrund der Gesellschafterkonstellation zum P1-Jäger<br />
ernannt – gewollt war das sicher nie. Unser Ziel war es von Anfang an, nicht zu polarisieren. Unsere Gäste<br />
sollten am Ende des Besuchs feststellen, einen perfekten Abend gehabt zu haben. Die Vielzahl der dafür<br />
notwendigen Parameter mussten wir auch erst so nach und nach sammeln. Heute können wir doch mit
Neben Franz Jüttner und Dir steht auch<br />
Michael Kern (Pacha) immer noch als<br />
Betreiber auf vielen Webseiten. Allerdings<br />
hört man von ihm im Zusammenhang<br />
mit dem <strong>Club</strong> seit einigen<br />
Monaten nichts mehr. Kannst Du uns<br />
zu diesem Sachverhalt aufklären?<br />
Ihr seid vom Charakter und Werdegang<br />
doch sehr unterschiedlich. Wie kam es<br />
zu dem Zusammenschluss und wie<br />
habt Ihr die jeweiligen Interessensschwerpunkte<br />
unter einen Hut<br />
gebracht?<br />
Gerüchte besagen, dass der <strong>Club</strong> noch<br />
bis Ende des Jahres bestehen wird. Wie<br />
lange könnt Ihr die Räumlichkeiten tatsächlich<br />
nutzen und gibt es bereits eine<br />
Nachfolgelocation bzw. Pläne für einen<br />
neuen <strong>Club</strong>, wenn das endgültige Aus<br />
für das 8seasons kommt?<br />
Im März gab es ein Line-up, das sich<br />
gewaschen hatte. Auch diesen Monat<br />
habt Ihr wieder hochkarätige DJs auf<br />
dem Programm. Warum verlagert Ihr<br />
die Bookings verstärkt zum Jahresanfang<br />
und auf wen können sich Eure<br />
Gäste die nächsten Monate freuen?<br />
Zwar hat der <strong>Club</strong> eine Terrasse, auf<br />
der geraucht werden darf, aber auch im<br />
8seasons innen gilt das Rauchverbot.<br />
Hat sich das Nichtraucherschutzgesetz<br />
seit Januar bemerkbar gemacht?<br />
Vier Jahre 8seasons, München...<br />
zweisieben<br />
ein wenig Stolz sagen, mit unserer Freundlichkeit am Gast, Münchens Nachtleben attraktiv bereichert zu<br />
haben. Unsere Gäste lieben es, zu den Househymnen der ganzen Welt zu feiern und sich dabei in stilvollem<br />
Ambiente wieder zu finden. Wir werden heute trotz nur vierjähriger Geschichte im selben Atemzug mit<br />
den Aushängeschildern und Legenden der Münchner Feierkultur genannt.<br />
Michi Kern hat Anfang 2007 seine Anteile am 8seasons abgetreten. Die Erweiterung der Geschäftsfelder<br />
der 8seasons GmbH und der unmittelbare Konflikt als gleichzeitiger Geschäftsführer der Pacha Deutschland<br />
GmbH ließ ihn diese Entscheidung treffen. Gleichwohl verbindet uns eine enge Freundschaft, so dass<br />
wir auch geschäftlich stets eng zusammenarbeiten.<br />
Vom Werdegang her sind wir eigentlich sehr ähnlich. Charakterlich sind wir wohl sehr verschieden, allerdings<br />
hatten wir stets dieselben Ziele im Kopf. Ende 2003 sollte ein neuer <strong>Club</strong> das Münchner Nachtleben<br />
bereichern. Wirklich wichtig war, dass jeder von uns seine wertvollen Erfahrungen aus den unterschiedlichsten<br />
Bereichen einbringen konnte. Hierbei sei auch ausdrücklich unser damaliger vierter Partner (er<br />
kommt aus der Filmbranche) erwähnt, der auch heute noch Partner und wertvoller Berater in all unseren<br />
Geschäften ist.<br />
Im Augenblick geht’s weiter, wie schon die letzten Jahre. Wann in den nächsten Jahren mal das endgültige<br />
Aus kommt, ist im Augenblick nicht absehbar. Wenn es aber kommt, werden wir es voll auskosten und<br />
mit jeder Menge Elan ins nächste Projekt starten. Obwohl dafür noch keine Eile besteht, arbeiten wir im<br />
Hintergrund mit unserem Netzwerk daran, um zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein.<br />
Sicherlich ist die Konzentration in den ersten beiden Märzwochen recht hoch gewesen. Das Frühjahr ist<br />
eine entscheidende Phase, um den <strong>Club</strong> gleich in die richtige Richtung fürs gesamte Jahr zu bringen. In<br />
den kommenden Monaten sind Roger Sanchez, David Guetta, Mousse T. und natürlich monatlich die<br />
‚Follow Me‘-Events geplant.<br />
Ich hatte gehofft, um dieses Thema herum zu kommen. Natürlich hat sich das Rauchverbot auch bei uns<br />
bemerkbar gemacht. Gruppen werden immer wieder auseinander gerissen, weil eine Hälfte raucht,<br />
Partys werden immer wieder gebremst, weil eine Hälfte raucht, mit hohem Aufwand werden Vereine<br />
gegründet und gepflegt, Abendplanungen werden über den Kopf geschmissen, weil man hier und da<br />
besser oder schlechter rauchen kann.<br />
Nach dem, was mir zu Ohren kommt, sind wohl recht viele Gastronomen und Gäste an einer Überarbeitung<br />
interessiert. Aber wir sind keine Politiker und haben als einzelne leider keinen Einfluss auf die<br />
Entscheidungen von oben. Offensichtlich stößt das Gesetz auf dermaßen hohen Widerstand, dass nicht<br />
einmal die Behörden willens sind, das Gesetz durchzusetzen. Das Bedauerliche daran ist, dass es dadurch<br />
der Willkür überlassen ist, wer sich daran hält und wer nicht. Nichtraucherschutz in allen Ehren, aber das<br />
hätte man deutlich besser machen können.<br />
Liebe Münchner Leser, einige von Euch werden Teile dieses Interviews bereits aus dem Undercover Magazin kennen.<br />
Da Claudia Galleis seit Jahren für beide Magazine schreibt, wollen wir unseren Partnern aus den anderen Städten<br />
die interessanten Antworten nicht vorenthalten.
zweiacht<br />
...Interview: Bernd Dietrich<br />
Willkommen an Bord!<br />
Interview mit Bernd Dietrich<br />
neuer Leiter Markenkommunikation bei der Agentur PK.beverage<br />
Wie kam es zum dem Wechsel von Campari zur Agentur<br />
PK.beverage?<br />
Ich kenne Paul schon seit einigen Jahren, und habe sein Projekt<br />
<strong>Club</strong> <strong>100</strong> von Anfang an beobachtet und miterlebt. Der<br />
Kontakt ist nie abgebrochen und wir haben uns regelmäßig<br />
auf Messen, <strong>Club</strong>-<strong>100</strong>-Veranstaltungen o. ä. gesehen. Als die<br />
Agentur dann eine gewisse Größe und eine gewisse Anzahl<br />
von Kunden und Aufträgen erreicht hat, hat Paul mich<br />
gefragt ob ich mir nicht vorstellen könnte, mit einzusteigen.<br />
Das hat mich sehr gereizt, da ich das Wachsen der Agentur<br />
stetig mitverfolgt habe.<br />
In vielen Konzernen und Industrieunternehmen herrscht ein<br />
völlig anderes Arbeitsklima. Dort geht es meistens nur noch<br />
um Liter und Volumen, um Leistung und Absätze. Leider<br />
bleibt dort, gerade im Bereich Gastronomie, das Menschliche<br />
auf der Strecke. Es geht nur noch um Zahlen und die Mitarbeiter<br />
müssen funktionieren wie Maschinen. Das ist<br />
schwierig, da es gerade in der Gastronomie um Persönlichkeit<br />
und Menschlichkeit geht. Man muss so einen Kanal ganz<br />
anders behandeln als z. B. den Handel. Da sehe ich bei vielen<br />
Firmen ein gewisses Defizit. Was mich hier an der Agentur<br />
PK.beverage reizt ist, hier etwas aufzubauen und anzubieten,<br />
was viele Firmen bei sich nicht haben oder was in den<br />
letzten Jahren etwas verkümmert ist. Wir als Agentur, wir<br />
können die Kreativen, die Spinner sein. Wir können unsere<br />
Beziehungen zu den Gastronomen pflegen, ohne ständig auf<br />
die Liter schauen zu müssen. Wir können uns Zeit nehmen,<br />
die Marken in der Gastronomie aufzubauen. Erfolg muss<br />
wachsen und braucht seine Zeit, um zu entstehen. Nur wenn<br />
du es schaffst, dir in der Gastronomie ein Image aufzubauen,<br />
wird man später im Handel Erfolg haben. Deshalb ist die<br />
Gastronomie so wichtig. Viele Firmen wissen das auch, wissen<br />
aber nicht, wie sie damit umgehen sollen.<br />
Am Anfang wurde Dein Name noch geheim gehalten. Gab<br />
es wilde Spekulationen um Deine Person?<br />
Das hängt damit zusammen, dass ich noch bis Ende März bei<br />
Campari festangestellt war, obwohl Paul und ich schon seit<br />
längerem zusammen Pläne geschmiedet haben. Somit durfte<br />
das Ganze noch nicht offiziell verkündet werden. Erst nach<br />
meinem offiziellen Ausscheiden bei Campari durfte das<br />
Geheimnis um Mister X gelüftet werden.<br />
Klar gab es Spekulationen. Ich hatte mal gehört, dass ich zu<br />
Bacardi wechseln würde, obwohl ich nie Gespräche mit<br />
Bacardi geführt habe. Aber sicher gab es einige, die wussten<br />
wie eng mein Verhältnis zu Paul ist und haben daraus ihre
Schlüsse zogen. Trotzdem waren die meisten schlussendlich<br />
überrascht.<br />
Erzähl uns doch bitte kurz von Deinem bisherigen Werdegang?<br />
Meine berufliche Laufbahn hab ich auf Agentur-Seite, bei<br />
der Avantgarde, begonnen. Hier hab ich fünf Jahre als Projektleiter<br />
„Events“ gearbeitet und u. a. für Philipp Morris die<br />
gesamten Marlboro-Events in Deutschland betreut. Hab<br />
dann nach fünf Jahren harter Agentur-Tätigkeit – viel Arbeit,<br />
wenig Lohn – auf die Unternehmensseite gewechselt. Zuerst<br />
hab ich eine zeitlang in der Marketing-Abteilung bei einem<br />
Software-Unternehmen gearbeitet, und bin dann für drei<br />
Jahre nach Frankfurt in die Spirituosenbranche zu Allied<br />
Domecq gewechselt. Aber ehrlich gesagt, wollte ich gerne<br />
wieder zurück nach München. Und wie der Zufall es will, hat<br />
Campari zu der Zeit einen Verkaufsleiter Deutschland für<br />
den Bereich Gastronomie gesucht. Das war meine Branche<br />
und München meine Stadt. Und so bin ich für vier Jahre bei<br />
Campari gelandet.<br />
Status 1. April: Neues Büro, neue Mitarbeiter, neue Abteilungen.<br />
Wie sieht es aus bei PK.beverage?<br />
Sehr spannend. Viel ist passiert in den letzten Wochen und<br />
Monaten und viel wird sich entwickeln. Es kamen einige<br />
neue spannende Kunden dazu, z. B. Rivella. Das Team ist<br />
gewachsen, der Umzug ist geschafft und ich freue mich auf<br />
die neuen Aufgaben.<br />
Dein neuer Titel ist „Leiter Markenkommunikation“. Was<br />
kannst Du uns über Deine neuen Aufgaben erzählen?<br />
Es gibt nun eine Unterteilung in der Agentur PK.beverage,<br />
einmal in den <strong>Club</strong> <strong>100</strong> mit all seinen Events und Meetings,<br />
dem Magazin und sonstigen Aktivitäten, sowie den Bereich<br />
Markenkommunikation mit der Betreuung der Markenbotschafter,<br />
die im ganzen Land verstreut unterwegs sind für<br />
verschiedene Kunden. Und diesen Bereich leite ich ab sofort.<br />
Daneben gibt es auch sicherlich noch im Bereich PK.erlebnis<br />
einige Dinge, die anstehen und angekurbelt werden müssen.<br />
Aber momentan liegt der Schwerpunkt sicherlich auf<br />
dem Bereich Markenkommunikation und der Betreuung der<br />
Markenbotschafter.<br />
Typische Woche bei Bernd Dietrich?<br />
Momentan, erst mal einen Überblick verschaffen. Es sind<br />
fünf namhafte Kunden im Bereich Markenkommunikation zu<br />
betreuen, zwölf Markenbotschafter zu koordinieren und meine<br />
neue Assistentin Bea einzuarbeiten. Dann müssen klare<br />
Strukturen geschaffen sowie Aufgaben und Verantwortlichkeiten<br />
definiert und verteilt werden. Später möchte ich aber<br />
auf jeden Fall wieder mehr raus ins Feld. Mit auf Termine,<br />
Interview: Bernd Dietrich...<br />
zweineun<br />
Gespräche, meine bestehenden Kontakte pflegen und intensivieren<br />
sowie neue generieren.<br />
Das Thema Markenkommunikation ist bei der Agentur<br />
PK.beverage im letzten Jahr förmlich explodiert. Wie<br />
siehst Du die momentane Situation?<br />
Die Markenbotschafter sind ein spannendes Thema, und viele<br />
Firmen, auch unsere Kunden, möchten gerne aktiver sein<br />
in der Gastronomie; dort ihre Produkte vermarkten und vertreiben,<br />
haben aber dazu leider nicht die eigenen Außendiensttruppen<br />
und auch nicht die richtigen Kontakte. Somit<br />
nehmen sie hier die Dienstleistung der Agentur PK.beverage<br />
in Anspruch. Wie gesagt, wir haben momentan einige spannende<br />
Kunden und es kommen hoffentlich noch ein paar<br />
dazu. Schließlich ist das ein tolles Angebot und es gibt kaum<br />
Firmen, die gezielt diese Dienstleistung anbieten. Letztendlich<br />
haben die Erfolge mit den bestehenden Kunden bewiesen,<br />
dass wir auf dem richtigen Weg sind.<br />
Trotzdem ist das Thema Markenbotschafter ja nicht unbedingt<br />
was Neues. Was unterscheidet die Agentur PK.beverage von<br />
anderen Markenkommunikations-Agenturen?<br />
Es gibt natürlich einige Agenturen, Vertriebsagenturen, die<br />
auch Vertriebsarbeit in der Gastronomie anbieten, aber die<br />
Gastronomie funktioniert anders als z. B. der Lebensmittelseinzelhandel.<br />
In der Gastronomie geht es viel um persönliche<br />
Kontakte, um Beziehungen zu den Gastronomie-Kunden.<br />
Das ist sehr wichtig, das muss man erstmal haben bzw.<br />
aufbauen und vor allem pflegen. Viele Agenturen bieten ihre<br />
Dienstleistung an, gehen einmal zum Kunden, verkaufen<br />
dort ihr Produkt rein und lassen sich nicht mehr blicken.<br />
Zum Erfolg führt aber eine regelmäßige Betreuung und Pflege<br />
des Kunden sowie die Nachhaltigkeit. Nur so kann man<br />
ein Produkt in der Gastronomie erfolgreich platzieren und<br />
letztendlich auch verkaufen. Viele Firmen haben das so nicht<br />
erkannt und das unterscheidet die Agentur PK.beverage von<br />
allen anderen.<br />
Kannst Du uns zu den Markenbotschaftern noch Näheres<br />
sagen? Was sind das für Typen und wo kommen die her?<br />
Unsere Markenbotschafter sind keine klassischen Vertriebs-<br />
Außendienstler, die nur ihren Absatzzahlen bzw. Volumen<br />
hinterherlaufen, sondern wir haben in erster Linie interessante<br />
Persönlichkeiten, die etwas zu erzählen haben und<br />
eine Affinität zur Gastronomie mitbringen. Unsere Leute<br />
stammen selbst aus der Gastronomie und verkehren dort<br />
auch nach wie vor; sei es, als Barfrau bzw. Barmann oder als<br />
DJ. Sie sprechen die Sprache der Gastronomie und kennen<br />
und verstehen die Welt der Gastronomie. Aber auf der anderen<br />
Seite bringen sie eine gewisse Seriosität mit, um die<br />
Marken aufzubauen.<br />
Aber sie sind eher Individualisten, zum Teil Quereinsteiger
dreinull<br />
...Interview: Bernd Dietrich<br />
die aus völlig verschiedenen Bereichen stammen. Aber eben<br />
alles Typen und Charaktere, die etwas darstellen. Das war<br />
uns bei der Auswahl besonders wichtig.<br />
Wie siehst Du die momentane Getränke-Lage in Deutschland?<br />
Es gibt fast täglich neue Produkte, die den Markt überschwemmen.<br />
Gerade im Energy-Bereich oder bei den Biermisch-Getränken.<br />
Ständig neue Produktideen, neue<br />
Geschmacksrichtungen, neue Mischungen, von denen aber<br />
die wenigsten das Potenzial haben, auf dem deutschen<br />
Markt zu bestehen und sich zu etablieren. Ein guter Gastronomie-Betrieb<br />
versucht eher sein Sortiment zu reduzieren,<br />
als ständig neue Marken aufzunehmen. Von <strong>100</strong> neu vorgestellten<br />
Marken, haben realistisch gesehen vielleicht zwei<br />
die Chance und das Potenzial, sich dauerhaft zu etablieren.<br />
Was braucht es denn Deiner Meinung nach für den Erfolg?<br />
Es braucht ein gutes Konzept und eine klare Strategie für<br />
das Produkt. Zudem eine Langfristigkeit, sprich einen langen<br />
Atem. Man muss sich auf jeden Fall zwei, drei Jahre Zeit<br />
nehmen, um sich in der Gastronomie zu etablieren. Und vor<br />
allem braucht es Investitionen in die Marke, die Werbung<br />
und die Kommunikation. Nicht nur für Distribution sondern<br />
auch für begleitende werbliche Maßnahmen.<br />
Wie hast Du Paul eigentlich kennen gelernt?<br />
An den allerersten Kontakt kann ich mich gar nicht mehr so<br />
genau erinnern.<br />
Ich war bei Campari, und Paul hatte gerade seine Idee mit<br />
dem <strong>Club</strong>-<strong>100</strong>-Netzwerk. Wahrscheinlich haben wir uns auf<br />
irgendeiner Messe, irgendeinem Branchentreff kennen<br />
gelernt. Wir waren uns sympathisch und ich fand auch die<br />
Idee von dem Gastronomie-Netzwerk sehr gut, und wir<br />
haben uns ausgetauscht. Wir haben uns regelmäßig<br />
wieder getroffen und der Kontakt ist nie abgebrochen.<br />
Trotzdem ist es nie zu einer Partnerschaft zwischen<br />
Campari und <strong>Club</strong> <strong>100</strong> gekommen.<br />
Das war auch immer das Problem, was der Paul mit<br />
mir hatte (schmunzelt). Das hatte mehrere Gründe.<br />
Grundsätzlich fand ich die Idee sehr, sehr gut. Aber<br />
es ist natürlich so, dass Campari als etabliertes<br />
Unternehmen, was selber viel Gastro-Arbeit macht<br />
und eigene Mitarbeiter für die Gastronomie hat,<br />
selbst über ein sehr großes Netzwerk in der Gastronomie<br />
verfügt. In so fern hat in dem Bereich das<br />
<strong>Club</strong>-<strong>100</strong>-Netzwerk Campari nicht viele neue Kontakte<br />
bringen können, da Campari mit den meisten<br />
durch ihre Gastro-Arbeit schon engen Kontakt<br />
gepflegt hat.<br />
Ich glaube das Thema ist spannender für Firmen,<br />
die nicht selbst über die Kontakte zur Top-Szene<br />
verfügen oder nicht die Möglichkeit haben, diese<br />
Kontakte regelmäßig zu pflegen und sich auszutauschen.<br />
Was schätzt Du an Paul bzw. an Deinem neuen<br />
Team?<br />
Der etwas unkonventionelle und andersartige<br />
Ansatz. Hier herrscht noch Menschlichkeit und das<br />
Individuum zählt. Der Paul ist natürlich auch<br />
jemand, der das sehr fördert und die Menschen so<br />
nimmt, wie sie sind. Das gefällt mir und spiegelt<br />
sich in der Firmenphilosophie wider. Man kann sich<br />
hier in der Agentur PK.beverage frei entfalten und
kreativ arbeiten ohne sich dabei verstellen zu müssen.<br />
Dein Familienstand?<br />
Seit drei Jahren glücklich verheiratet mit meiner wundervollen<br />
Frau Anja, zwei reizende Kinder (Ben und Mia)<br />
im Alter von zwei und vier Jahren.<br />
Gebürtiger Münchner, auch fast immer in München<br />
gelebt und sehr verbunden mit dieser Stadt.<br />
Dein Alter?<br />
38 Jahre, bald 39.<br />
Klassiker Frage: Hobbys?<br />
Am Wochenende bin ich gerne im Münchner<br />
Umland, z. B. in die Berge fahren, Mountainbiken,<br />
Bergsteigen, die Seen rund um München besuchen,<br />
in Biergärten gehen, Sport machen usw..<br />
Was für Musik hörst Du privat?<br />
Ein relativ breites Spektrum, je nach Stimmungsund<br />
Gemütslage. Es variiert zwischen klassischer<br />
und elektronischer Musik, allerdings nicht unbedingt<br />
Minimal sondern eher den Hausfrauen-House,<br />
gerne auch Chill-Musik oder Modern Jazz.<br />
Dein Sternzeichen?<br />
Zwilling<br />
2008 wird ...<br />
... Deutschland Europameister!<br />
Ansonsten warten viele neue Aufgaben und spannende<br />
Herausforderungen, auf die ich mich sehr<br />
freue.<br />
Vielen Dank für das interessante Interview!<br />
Interview: Bernd Dietrich... dreieins<br />
Kontakt:<br />
Agentur PK.beverage<br />
Bernd Dietrich<br />
Leitung Markenkommunikation / Prokurist<br />
Hessstraße 72 / Rgb.<br />
80798 München<br />
Telefon: 089. 3000 17 33<br />
bernd.dietrich@pk-beverage.de<br />
www.pk-beverage.de<br />
Daniela Ott