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Auf in den Festivalherbst - Eifel-Literatur-Festival

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HERBST 2010 N o. 2<br />

Herta Müller<br />

Simon Beckett<br />

Susanne Fröhlich<br />

Die D schönsten<br />

Momente<br />

M<br />

Der D <strong>Festival</strong>-Frühl<strong>in</strong>g<br />

im i Rückblick<br />

Spannung S<br />

pur<br />

<strong>in</strong> i der <strong>Eifel</strong><br />

Mit M bekannten Top-Autoren<br />

„Thriller „ & Krimi“<br />

Power-Frauen<br />

P<br />

der d <strong>Literatur</strong><br />

Susanne S Fröhlich<br />

& Co.<br />

JOURNAL<br />

DIE ZEITSCHRIFT DES EIFEL-LITERATUR-FESTIVALS<br />

<strong>Auf</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong><strong>Festival</strong>herbst</strong><br />

27. August bis 6. November Sternstun<strong>den</strong> für <strong>Literatur</strong> <strong>in</strong> der <strong>Eifel</strong>


02<br />

editorial<br />

Frank Schätz<strong>in</strong>g und Simon Beckett,<br />

Professor Grönemeyer und He<strong>in</strong>er<br />

Geißler, Susanne Fröhlich und Judith<br />

Hermann: Was sich wie e<strong>in</strong> „Who is who“ der<br />

aktuellen Bestsellerlisten und Bestenlisten<br />

liest, ist die erlesene Gästeliste des <strong>Eifel</strong>-<strong>Literatur</strong>-<strong>Festival</strong>s<br />

im Herbst.<br />

Denn die Litera-Tour durch die <strong>Eifel</strong> geht weiter:<br />

nach 13 Veranstaltungen <strong>in</strong> 7 <strong>Eifel</strong>orten<br />

und 5 <strong>Eifel</strong>kreisen und gut 6.500 Besuchern<br />

im Frühjahr.<br />

Nach der Sommerpause erweitert sich die<br />

<strong>Festival</strong>bühne <strong>in</strong> die <strong>Eifel</strong>kreise Ahrweiler<br />

und Cochem-Zell, Düren, Euskirchen und<br />

Mayen-Koblenz h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>. Und sie wird e<strong>in</strong>mal<br />

mehr aufgeschlagen <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Eifel</strong>kreisen Aachen,<br />

Bitburg-Prüm und Daun. 15mal <strong>in</strong>sgesamt,<br />

von August bis November. <strong>Literatur</strong> pur,<br />

Autoren live – mit Hochspannung, Humor<br />

Inhalt<br />

rückblick ................<br />

04 Frühjahr 2010<br />

04 Herta Müller<br />

06 Bilder, Stimmen<br />

10 Bilanz-Interview<br />

Impressum<br />

JOURNAL JO JOU · 02-2010<br />

Von August bis November<br />

Spannung, Humor und<br />

spirituelle Impulse –<br />

mit Top-Autoren eifelweit<br />

vorblick ...................................<br />

12 <strong>Literatur</strong>herbst<br />

14 <strong>Literatur</strong>bühne <strong>Eifel</strong><br />

16 Die Autoren – Infos aktuell<br />

mit vielen Interviews<br />

und spirituellen Impulsen. Immer wieder bis<br />

zum „Limit“ – nicht nur mit Frank Schätz<strong>in</strong>gs<br />

atemberaubendem Szenario e<strong>in</strong>er sehr<br />

nahen Zukunft im All. Überall da zu erleben,<br />

wo die <strong>Eifel</strong> zuhause ist – auf Burgen und<br />

Schlössern, <strong>in</strong> Festsälen und Bürgerhäusern.<br />

Herzlich willkommen bei<br />

e<strong>in</strong>em hochkarätigen<br />

„gol<strong>den</strong>en <strong>Literatur</strong>herbst“<br />

<strong>in</strong> der <strong>Eifel</strong>.<br />

Ihr<br />

Dr. Josef Zier<strong>den</strong><br />

Herausgeber<br />

festival-boulevard ................................<br />

32 Walter Schumacher<br />

33 <strong>Festival</strong>gäste<br />

34 Buchtipps, Interview, Impressionen<br />

39 Krimi-Highlights<br />

Herausgeber: <strong>Literatur</strong>Büro <strong>Eifel</strong> e.V. · Redaktion: Dr. Josef Zier<strong>den</strong> · Postanschrift: <strong>Literatur</strong>Büro <strong>Eifel</strong> e.V. - Wenzelbachstraße<br />

90 - 54595 Prüm · Druck: Druckerei Anders, Prüm · Layout: Sab<strong>in</strong>e Hockertz, Druckerei Anders<br />

Fotonachweis: Wir danken für Überlassung von Fotos <strong>den</strong> jeweiligen Tourist-Infos, Verwaltungen und Unternehmen eifelweit<br />

(S. 14f., 34 f., 36), <strong>den</strong> Autoren, Verlagen und Agenturen (S. 1, 3, 12 f., 16f., 18, 19, 20, 21, 22f., 24 f., 26 f., 28, 29, 30f.,<br />

34 f., 39, 40), dem Trierischen Volksfreund (S. 10 Fritz-Peter L<strong>in</strong><strong>den</strong>, S. 11 Friedemann Vetter) und dem Wochenspiegel (S.<br />

14 f.). Foto S. 2: © Dmitriy Melnikov · S. 12/13: © makuba · S. 14/15: © Jakob Jeske · S. 16: © frank peters · S. 34: © ctacik ·<br />

S. 39: © Phase4Photography - alle Fotolia.com.Die übrigen Fotos entstammen des Archiv des <strong>Eifel</strong>-<strong>Literatur</strong>-<strong>Festival</strong>s (S. 1, 2,<br />

4 - 11, 17, 21, 26, 28, 30, 32, 33, 37, 38, 39, 40). Zu E<strong>in</strong>zelnachweisen von Autorenfotos: siehe <strong>Festival</strong>-Programmheft 2010.<br />

Fotos Stefan Schmitz, Hillesheim: S. 33 (3). Nicht <strong>in</strong> jedem Fall waren die Fotorechte ermittelbar. Wir bitten um Nachricht.<br />

Autoren<strong>in</strong>terviews: exclusiv <strong>Festival</strong>journal. Redaktionsschluss: 16. Juli 2010.


start <strong>in</strong> <strong>den</strong> herbst<br />

Mit Deutschlands populärstem und angesehenstem<br />

Mediz<strong>in</strong>er startet das <strong>Eifel</strong>-<br />

<strong>Literatur</strong>-<strong>Festival</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> Herbst. E<strong>in</strong><br />

Arzt mit Herz und Bestsellerautor dazu - aktuell<br />

mit e<strong>in</strong>er neuen „Rückenschule“ für jedermann.<br />

Starke Konzepte für schwache Rücken. Haltung<br />

bewahren - mit alltagstauglichen Tipps. Die Spaß<br />

machen und helfen! E<strong>in</strong> echter „Grönemeyer“.<br />

Zu erleben am 27. August im Forum Daun.<br />

➤ Weitere Infos:<br />

www.eifel-literatur-festival.de/dietrich-groenemeyer;<br />

Programmheft Seite 27<br />

„Sprechstunde“<br />

mit Professor Grönemeyer<br />

Am 27. August <strong>in</strong> Daun – Herbststart 2010<br />

03


04 rückblick<br />

Herta Müller –<br />

die Nobelpreisträger<strong>in</strong> für <strong>Literatur</strong> 2009<br />

las <strong>in</strong> der <strong>Eifel</strong>, <strong>in</strong> Prüm<br />

Sie kam, sie las - und bee<strong>in</strong>druckte<br />

mehr als 800 Zuhörer <strong>in</strong> Prüm: Herta<br />

Müller, die Nobelpreisträger<strong>in</strong> für<br />

<strong>Literatur</strong> 2009. Schon 2001 und zuletzt<br />

2008 war sie zu Gast beim <strong>Eifel</strong>-<strong>Literatur</strong>-<br />

<strong>Festival</strong>. Und vergaß auch auf dem Olymp<br />

der <strong>Literatur</strong> nicht die <strong>Eifel</strong>.<br />

Zierlich, schmal, ganz schwarz gekleidet,<br />

mit dunkelroten Lippen im blassen Gesicht:<br />

So betrat sie die große <strong>Festival</strong>bühne <strong>in</strong> der<br />

Wandalbert-Hauptschule <strong>in</strong> Prüm. Sprach<br />

mit Ernest Wichner, Leiter des <strong>Literatur</strong>hauses<br />

Berl<strong>in</strong>, über die Entstehung des<br />

Romans „Atemschaukel“ und immer wieder<br />

über Oskar Pastior, das reale Vorbild für<br />

<strong>den</strong> Erzähler Leo Auberg.<br />

Der am Ende des 2. Weltkriegs selber <strong>in</strong><br />

die Ukra<strong>in</strong>e deportiert wor<strong>den</strong> war und<br />

dort fünf Jahre lang Zwangsarbeit leisten<br />

musste. E<strong>in</strong>drucksvoll auch die Lesung: mit<br />

der immensen Sprachkraft, mit e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>glichen<br />

Bildern von Hunger und Zwangsarbeit,<br />

von Demütigung und Drill, von Töten<br />

und Sterben.<br />

Betroffen und bee<strong>in</strong>druckt verließen die<br />

Besucher die Lesung <strong>in</strong> Prüm.<br />

In nur e<strong>in</strong>er Woche waren die 800 Karten<br />

verkauft wor<strong>den</strong>. Mehr als 2000 hätte man<br />

absetzen können. Alle<strong>in</strong>: der Raum hätte<br />

sie nicht fassen können. Bleibt umso mehr<br />

die Hoffnung auf e<strong>in</strong> Wiedersehen <strong>in</strong> der<br />

<strong>Eifel</strong> …<br />

JOURNAL JO JOU · 02-2010


ückblick<br />

JOURNAL JOU<br />

· 02-2010<br />

05


06 rückblick<br />

» Ihre Veranstaltungen s<strong>in</strong>d so<br />

erbaulich und kurzweilig, dass wir<br />

uns stun<strong>den</strong>lang <strong>in</strong>s Auto setzen,<br />

um aus dem Westerwald (...) <strong>in</strong><br />

die <strong>Eifel</strong> zu gelangen. E<strong>in</strong> Lob dem<br />

<strong>Eifel</strong>-<strong>Literatur</strong>-<strong>Festival</strong>. E<strong>in</strong>en<br />

besseren Botschafter für Ihre<br />

Region können wir uns nicht<br />

vorstellen. Wir kommen immer<br />

gerne wieder.<br />

(Gilla und Gerd Schommers, Hachenburg)<br />

«


» In diesem<br />

<strong>Festival</strong> wird<br />

<strong>Literatur</strong> durch<br />

die Anwesenheit<br />

der Autoren<br />

personifi ziert<br />

und greifbar.<br />

«<br />

(Anke Charlotte Kirsch, Trier)<br />

» E<strong>in</strong>e bunte Palette sehr unterschiedlicher „Lesungen“,<br />

hochkarätige Autoren, die Lesefreude wecken und die man<br />

hautnah erleben kann, dazu die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung e<strong>in</strong>er ganzen<br />

Region <strong>in</strong> dieses Lese-Event – das s<strong>in</strong>d die Kennzeichen des<br />

<strong>Eifel</strong>-<strong>Literatur</strong>festivals. Weiter so und mehr davon!<br />

(Angelika Bräutigam, Mierscher Lieshaus, Luxemburg)<br />

«<br />

rückblick<br />

JOURNAL JOU · 02-2010<br />

07


08 rückblick<br />

» Dieses <strong>Festival</strong> ist das Beste,<br />

was unserer Region passieren konnte.<br />

Ich möchte mich heute noch e<strong>in</strong>mal<br />

ausdrücklich bedanken für die<br />

Sternstun<strong>den</strong> dieses Frühjahrs.<br />

Welche Lesung mir am besten<br />

gefallen hat, kann ich gar nicht sagen,<br />

<strong>den</strong>n jede war anders, jede e<strong>in</strong>zig artig<br />

und jede auf ihre ganz eigene Art<br />

etwas Besonderes.<br />

(Hanne Bares, Trier)<br />

«<br />

»<br />

Roger<br />

Willemsen<br />

war die<br />

Reise<br />

nach Prüm<br />

wert!<br />

(Gerd-Ulrich<br />

Nauroth, Pluwig)<br />

» Die „erste Halbzeit“ war überwältigend.<br />

E<strong>in</strong>e Vielfalt wie sie besser nicht<br />

hätte se<strong>in</strong> können. Musik, Lachen,<br />

Bes<strong>in</strong>nliches und Information!!<br />

Mehr kann man nicht bieten.<br />

(Renate Becker, Konz)<br />

Viele weitere Stimmen unter:<br />

www.eifel-literatur-festival.de<br />

«<br />

«


» Der Schriftsteller<br />

Rafi k Schami hat mich sehr<br />

bee<strong>in</strong>druckt. (...)<br />

Besonders <strong>in</strong>teressant war,<br />

dass er völlig frei von Text<br />

und Bild se<strong>in</strong> Buch dem<br />

Zuhörer spannend und<br />

erlebnisreich nahegebracht<br />

hat. E<strong>in</strong> wahrer Meister der<br />

orientalischen Erzählkunst!“<br />

(Irene Heser-Weimann, Bitburg)<br />

rückblick 09<br />

» Die ,Lesung‘ von Sarah Kuttner hat mir am besten<br />

gefallen. Lustig, klug und e<strong>in</strong>fallsreich kam sie daher.<br />

Beste Unterhaltung.“<br />

(Ingrid Offermanns, Simmerath )<br />

«<br />

«


10<br />

rückblick ZWISCHENBILANZ<br />

Ausverkauft, ausverkauft - immer<br />

wieder ausverkauft: Wer e<strong>in</strong>e Lesung<br />

<strong>in</strong> der ersten Hälfte des <strong>Eifel</strong>-<br />

<strong>Literatur</strong>-<strong>Festival</strong>s erleben wollte,<br />

musste verdammt schnell se<strong>in</strong>. Da<br />

geht e<strong>in</strong>em doch als Veranstalter<br />

das Herz auf, oder?<br />

Ja, das Herz geht e<strong>in</strong>em auf: Wenn<br />

zu 13 Veranstaltungen an sechs<br />

Orten eifelweit rund 6500 Besucher<br />

von nah und fern strömen, im<br />

Durchschnitt also rund 500 Besucher<br />

pro Veranstaltung. Nicht mitgerechnet<br />

die mehr als 2000 Besucher,<br />

die wir locker noch bei Herta Müller<br />

hätten e<strong>in</strong>lassen können. Die Grenzen<br />

der Räume bil<strong>den</strong> die Grenzen<br />

des Zustroms. Nur die Begeisterung<br />

für <strong>Literatur</strong> sche<strong>in</strong>t ke<strong>in</strong>e Grenzen<br />

zu kennen.<br />

Der grandiose Erzähler Rafi k Schami,<br />

die s<strong>in</strong>gende Katja Riemann,<br />

der philosophische Richard David<br />

Precht: Von e<strong>in</strong>er normalen Lesung<br />

waren die bisherigen Gäste weit<br />

entfernt. Wur<strong>den</strong> Ihre Erwartungen<br />

übertroffen?<br />

So schön, so wunderschön wie<br />

2010 ist mir das <strong>Festival</strong> noch nie<br />

vorgekommen: Immer anders,<br />

immer schön. Fesselnd durch die<br />

wechseln<strong>den</strong> Autorenpersönlich-<br />

JOURNAL JO JOU · 02-2010<br />

Am 9. Juni g<strong>in</strong>g das <strong>Eifel</strong>-<strong>Literatur</strong>-<strong>Festival</strong> <strong>in</strong> die<br />

Sommerpause. 6500 Besucher strömten eifelweit<br />

zu 13 Frühjahrs-Lesungen.<br />

Organisator Josef Zier<strong>den</strong> äußert sich <strong>in</strong> der<br />

Zwischenbilanz zufrie<strong>den</strong>:<br />

im Interview mit Stefanie Glandien vom<br />

Medienpartner „Trierischer Volksfreund“.<br />

(Orig<strong>in</strong>alveröffentlichung 11. Juni 2010)<br />

„So wunderschön wie noch nie!“<br />

keiten, durch die wechseln<strong>den</strong><br />

Darbietungsformen: Multimedia mit<br />

Willemsen, freier Vortrag mit Schami,<br />

Precht und W<strong>in</strong>terhoff, Comedyreife<br />

Performance mit Kuttner, die<br />

Nobelpreisträger<strong>in</strong> für <strong>Literatur</strong> live<br />

<strong>in</strong> Prüm - es waren wirklich Sternstun<strong>den</strong><br />

der <strong>Literatur</strong>. Ich habe gar<br />

nicht so viel erwarten können, wie<br />

e<strong>in</strong>getroffen ist.<br />

Es heißt zwar <strong>Eifel</strong>-<strong>Literatur</strong>-<strong>Festival</strong>,<br />

doch Kartenwünsche kommen<br />

längst aus e<strong>in</strong>em weiten Umkreis.<br />

Berl<strong>in</strong>, Hamburg, Köln - die Nummernschilder<br />

der parken<strong>den</strong> Autos<br />

sprechen Bände. Wie hoch ist der<br />

Anteil der <strong>Eifel</strong>er Zuhörer?<br />

Das <strong>Festival</strong> hat se<strong>in</strong>e bundesweite<br />

Strahlkraft deutlich gesteigert: Von<br />

Karlsruhe nach Monschau, von<br />

Hamburg nach Prüm, von Essen<br />

nach Welschbillig: Das ist schon<br />

Normalität. Unser Stammpublikum<br />

aber, sicher gut 80 Prozent, kommt<br />

aber aus e<strong>in</strong>em Umkreis von rund<br />

120 Kilometern, aus der ganzen<br />

<strong>Eifel</strong> und <strong>den</strong> angrenzen<strong>den</strong> Metropolen.<br />

Und das ist gut so: Zuallererst<br />

veranstalten wir das <strong>Festival</strong> für<br />

uns <strong>Eifel</strong>er. Hochkarätige Autoren<br />

im Zweijahrestakt, rund 30 mal <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em <strong>Festival</strong>jahr: Das sollten wir<br />

uns wert se<strong>in</strong>.


E<strong>in</strong>e Sensation, e<strong>in</strong>e Krönung Ihrer<br />

Arbeit war sicherlich die Lesung<br />

der Nobelpreisträger<strong>in</strong> Herta Müller.<br />

Entstan<strong>den</strong> war der Kontakt<br />

vor vielen Jahren. Wann und wie<br />

haben Sie Herta Müller für das<br />

<strong>Festival</strong> entdeckt?<br />

2001 war Herta Müller zum ersten<br />

Mal <strong>in</strong> der <strong>Eifel</strong>, <strong>in</strong> Prüm. 2008 ist<br />

sie kurzfristig für Wilhelm Genaz<strong>in</strong>o<br />

e<strong>in</strong>gesprungen, bei Mayen.<br />

1996 hatte ich sie erstmals <strong>in</strong> der<br />

Region, <strong>in</strong> Trier. Sie als frischgebackene<br />

Nobelpreisträger<strong>in</strong> wieder<br />

nach Prüm zu bekommen, war <strong>in</strong><br />

der Tat e<strong>in</strong>e Sensation, selbst für<br />

<strong>den</strong> Verlag, der es kaum fassen<br />

konnte. Was mich gefreut hat <strong>in</strong><br />

Prüm: der Stolz der Besucher, sie<br />

<strong>in</strong> der <strong>Eifel</strong> erleben zu können; die<br />

tiefe Ergriffenheit angesichts der<br />

ernsten Thematik des Romans und<br />

der außeror<strong>den</strong>tlichen Sprachkraft.<br />

Und: Dass der Nobelpreis Herta<br />

Müller menschlich nicht verändert<br />

hat. Es war e<strong>in</strong> sehr, sehr herzliches<br />

Mite<strong>in</strong>ander <strong>in</strong> Prüm.<br />

Sie lernen die Autoren beim <strong>Festival</strong><br />

persönlich kennen. Welcher<br />

Autor hat Sie mit se<strong>in</strong>em <strong>Auf</strong>tritt<br />

überrascht?<br />

Man mag ja viel von und über Rafi k<br />

Schami gelesen haben. Ihn live zu<br />

erleben, als modernen orientalischen<br />

Märchenerzähler, war e<strong>in</strong><br />

rückblick<br />

beispielloser Genuss. Er hat se<strong>in</strong>e<br />

Zuhörer glänzend unterhalten und<br />

restlos begeistert.<br />

Was sagen die Autoren zum<br />

<strong>Festival</strong> <strong>in</strong> der <strong>Eifel</strong>? Viele s<strong>in</strong>d ja<br />

Wiederholungstäter.<br />

Walser, Müller, Hei<strong>den</strong>reich und<br />

Schroeder: Sie waren e<strong>in</strong>mal mehr<br />

und stärker <strong>den</strong>n je begeistert von<br />

dem, was <strong>in</strong> der <strong>Eifel</strong> literarisch auf<br />

die Be<strong>in</strong>e gestellt wird, nicht zuletzt<br />

auch von <strong>den</strong> riesigen Besucherzahlen<br />

und von der e<strong>in</strong>zigartigen<br />

Sensibilität des Publikums. „Es ist<br />

großartig, was Sie und Ihre Mitarbeiter<br />

da immer wieder leisten“,<br />

schrieb Elke Hei<strong>den</strong>reich.<br />

11


12 vorblick<br />

Rüdiger Safranski<br />

24.09. KLOSTER STEINFELD<br />

Wladimir Kam<strong>in</strong>er<br />

10.09. ADENAU<br />

Prof. Dietrich<br />

Grönemeyer<br />

Grönemeyers<br />

neues Hausbuch<br />

der Gesundheit.<br />

Taschenbuch<br />

März 2010<br />

Michael Kobr und<br />

Volker Klüpfel<br />

Best of Klufti.<br />

Die besten Szenen<br />

der Live-Lesungen (Auswahl)<br />

Februar 2010<br />

Jan Weiler<br />

22.10. DAUN<br />

Prof. Dietrich Grönemeyer<br />

27.08. DAUN<br />

Susanne<br />

Fröhlich<br />

und ewig grüßt<br />

das moppel-ich<br />

März 2010<br />

David Safi er<br />

Plötzlich<br />

Shakespeare<br />

März 2010<br />

Simon Beckett<br />

Voyeur<br />

Taschenbuch-<br />

Ausgabe<br />

April 2010<br />

Jacques Berndorf<br />

11.09. SCHLOSS BÜRRESHEIM<br />

Leonie Swann<br />

Garou.<br />

E<strong>in</strong> Schaf-Thriller<br />

Juni 2010<br />

David Safi er<br />

02.09. HEiMBACH 03.09. BITBURG<br />

Pater Anselm Grün<br />

29.09. KLOSTER HIMMEROD<br />

Simon Beckertt<br />

17.09. MONSCHAU


Frank Schätz<strong>in</strong>g<br />

29.10. BITBURG<br />

„Blätter fallen,<br />

fallen wie von weit...“<br />

Herbst <strong>in</strong> der Natur,<br />

Herbst im Bücherwald.<br />

Nicht nur Vergehen,<br />

immer auch Wer<strong>den</strong>:<br />

Neue <strong>Festival</strong>autoren<br />

kommen - und mit ihnen<br />

viele neue Bücher.<br />

Jacques<br />

Berndorf<br />

Die Nürburg-<br />

Papiere.<br />

Juni 2010<br />

Simon Beckett<br />

Leichenblässe<br />

Taschenbuch-<br />

Ausgabe<br />

August 2010<br />

Leonie Swann<br />

08.10. PRÜM<br />

Judith Hermann<br />

05.11. WITTLICH<br />

Volker Klüpfel & Michael Kobr<br />

25.09. PRÜM<br />

Wladimir Kam<strong>in</strong>er<br />

Me<strong>in</strong>e kaukasische<br />

Schwiegermutter<br />

August 2010<br />

Prof. Dietrich<br />

Grönemeyer<br />

De<strong>in</strong> Herz<br />

Oktober 2010<br />

He<strong>in</strong>er<br />

Geißler<br />

Ou Topos …<br />

als Taschenbuch!<br />

Oktober<br />

2010<br />

He<strong>in</strong>er Geißler<br />

06.11. BITBURG<br />

vorblick<br />

13<br />

Susanne Fröhlich<br />

28.08. ULMEN


14<br />

vorblick<br />

<strong>Literatur</strong>bühne <strong>Eifel</strong> –<br />

im Herbst noch größer<br />

Die ganze <strong>Eifel</strong> - mit dem <strong>Eifel</strong>-<strong>Literatur</strong>-<strong>Festival</strong> wird sie zur <strong>Literatur</strong>bühne.<br />

Im Herbst noch größer - <strong>in</strong> NRW mit dem Kreis Düren (<strong>Festival</strong>-Ort: Heimbach)<br />

und mit dem Kreis Euskirchen (<strong>Festival</strong>-Ort: Kloster Ste<strong>in</strong>feld).<br />

Erstmals für 2010. Neu dabei <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz:<br />

die Landkreise Ahrweiler, Cochem-Zell und Mayen-Koblenz.<br />

JOURNAL JOUURNAL<br />

· 02-2010<br />

P. Bernhard<br />

Kloster Ste<strong>in</strong>feld<br />

„Musik, Sprache und Kunst zeugen von der<br />

Größe des menschlichen Geistes. Der Schöpfer<br />

hat uns großartig ausgestattet mit Fähigkeiten, die uns nur<br />

dankbar machen können. Es ist für mich fasz<strong>in</strong>ierend, wenn<br />

e<strong>in</strong>zelne Menschen diese Schöpferkraft für viele zugänglich<br />

machen können. Das <strong>Eifel</strong>-<strong>Literatur</strong>festival überzeugt mich<br />

mit se<strong>in</strong>er Qualität – Menschen, die e<strong>in</strong>e Ahnung des Schöpfergeistes<br />

Gottes erfahrbar machen.“<br />

Heimbach<br />

Kreis Düren<br />

Bert Züll<br />

Bürgermeister der Stadt<br />

Heimbach<br />

„Ich freue mich, dass<br />

das <strong>Eifel</strong>-<strong>Literatur</strong>-<strong>Festival</strong><br />

2010 erstmalig <strong>in</strong> Heimbach stattfi ndet.<br />

Mit der Lesung des Drehbuchautors<br />

und Schriftstellers David Safi er entsteht<br />

e<strong>in</strong>e spannende Verknüpfung mit ihm,<br />

<strong>den</strong> <strong>in</strong>teressierten Besuchern und der<br />

historischen Burg Hengebach.<br />

Vorlesen - zuhören - genießen.<br />

Der Spannungsbogen der <strong>Literatur</strong><br />

verb<strong>in</strong>det Heimbach mit <strong>den</strong><br />

bisherigen und zukünftigen<br />

Stationen des <strong>Festival</strong>s.“<br />

Safi er kommt.<br />

E<strong>in</strong>e Pressekonferenz<br />

<strong>in</strong> Heimbach<br />

<strong>in</strong>formiert<br />

am 26. Mai.<br />

Ste<strong>in</strong>feld<br />

Kreis Euskirchen<br />

Klassiker e<strong>in</strong>mal anders, völlig entstaubt. Mit Bestsellerautor<br />

Rüdiger Safranski am 24.9. im Kloster Ste<strong>in</strong>feld und se<strong>in</strong>em<br />

Buch über Schiller und Goethe. <strong>Auf</strong> der Pressekonferenz am<br />

7. Juli gab es nähere Informationen.<br />

Mit Mayens Ehrenbürger Mario Adorf<br />

<strong>in</strong> Bitburg begann 2001 die neue Ära des <strong>Festival</strong>s.<br />

Seit 2006 kommt das <strong>Festival</strong> nach Mayen - 2010 mit<br />

Jacques Berndorf über <strong>den</strong><br />

nahegelegenen Nürburgr<strong>in</strong>g.<br />

Im fasz<strong>in</strong>ieren<strong>den</strong> Ambiente<br />

von Schloss Bürresheim. Mayen<br />

Kreis Mayen-Koblenz


Alfred Steimers<br />

Bürgermeister der Verbandsgeme<strong>in</strong>de<br />

Ulmen<br />

„Ich gratuliere zu<br />

<strong>den</strong> bisherigen Erfolgen des <strong>Eifel</strong>-<br />

<strong>Literatur</strong>-<strong>Festival</strong>s und freue mich ganz<br />

besonders, dass am 28. August die<br />

Bestsellerautor<strong>in</strong> Susanne Fröhlich nach<br />

Ulmen kommt. Ich lade alle Frauen und<br />

sehr gerne auch Männer herzlich <strong>in</strong> die<br />

„Fröhlich-Show“ e<strong>in</strong>, um ihre Lachmuskeln<br />

zu tra<strong>in</strong>ieren.“<br />

Daun<br />

Vulkaneifelkreis<br />

A<strong>den</strong>au<br />

Kreis Ahrweiler<br />

Neu dabei im Vulkaneifelkreis<br />

im <strong><strong>Festival</strong>herbst</strong> 2010:<br />

die Kreisstadt Daun.<br />

Susanne Fröhlich kommt! Das ist e<strong>in</strong>e<br />

Pressekonferenz wert: <strong>in</strong> Ulmen am 29. Juni.<br />

Hermann-Josef<br />

Romes<br />

Bürgermeister der<br />

Verbandsgeme<strong>in</strong>de<br />

A<strong>den</strong>au<br />

Werner Klöckner<br />

Verbandsbürgermeister Daun<br />

vorblick<br />

„Ich freue mich erneut auf das <strong>Eifel</strong>-<br />

<strong>Literatur</strong>-<strong>Festival</strong>, weil ich nach <strong>den</strong><br />

besten Erfahrungen der Vorjahre<br />

wieder hochkarätigen <strong>Literatur</strong>genuss<br />

erwarten darf und weil wir <strong>den</strong><br />

Mitmenschen unserer Heimat erneut<br />

e<strong>in</strong> außeror<strong>den</strong>tliches Angebot vor Ort<br />

unterbreiten können.“<br />

„<strong>Auf</strong> die Veranstaltungen <strong>in</strong> Daun<br />

freue ich mich. Prof. Dietrich Grönemeyer<br />

schätze ich sehr als Arzt und Visionär. Viele<br />

se<strong>in</strong>er Themen wer<strong>den</strong> sich <strong>in</strong> unserer Gesundheitslandschaft<br />

Vulkaneifel wieder fi n<strong>den</strong>. Auch Jan Weiler<br />

fi nde ich klasse. Es macht e<strong>in</strong>fach ungeheuren Spaß,<br />

se<strong>in</strong>e Bücher zu lesen.“<br />

Stark vertreten beim <strong>Festival</strong>: Die Vulkaneifel mit Daun und<br />

Gerolste<strong>in</strong>. Im Bild: Pressekonferenz <strong>in</strong> Daun am 19. März 2010.<br />

JOURNAL JOU · 02-2010<br />

15<br />

Ulmen<br />

Kreis Cochem-Zell


16 vorblick<br />

➤ Weitere Infos:<br />

www.eifel-literatur-festival.de/<br />

susanne-froehlich<br />

Programmheft Seite 28<br />

JOURNAL JO JOU · 02-2010<br />

<strong>Auf</strong> und nieder –<br />

der ewige Kampf mit<br />

<strong>den</strong> Pfun<strong>den</strong><br />

Müssen Frauen so dünn se<strong>in</strong>, dass man mit ihnen Mikado spielen könnte?<br />

Wieso wer<strong>den</strong> wir immer dicker, obwohl wir dauernd Diät machen?<br />

Sechs Jahre nach ihrem Megaseller „Moppel-Ich“ zieht<br />

Susanne Fröhlich neuerlich Bilanz über ihren Dauerkampf<br />

mit dem Pfun<strong>den</strong>. Gewohnt schonungslos und<br />

mit e<strong>in</strong>er XXL-Portion Selbstironie. Ihr Fazit: Es gibt<br />

e<strong>in</strong> Leben jenseits von Konfektion 40.<br />

E<strong>in</strong> fl ammendes Plädoyer für e<strong>in</strong>e neue<br />

Gewichtung weiblicher Lebensziele, wider <strong>den</strong><br />

Schlankheitswahn. Fröhlich beweist:<br />

Frauen können mehr als Kalorien zählen und sich<br />

dünne machen...


Bestseller<br />

barometer<br />

➤ Moppel-Ich:<br />

(erschienen im April 2004):<br />

Fast 100 Wochen auf der<br />

„SPIEGEL“-Bestsellerliste Hardcover/Sachbuch<br />

+++ Davon<br />

über 20 Wochen auf Platz 1 +++<br />

Wurde mehr als 1 Million mal<br />

verkauft +++<br />

➤ Und ewig grüßt das<br />

Moppel-Ich:<br />

(erschienen März 2010): Seit 16<br />

Wochen auf <strong>den</strong> Bestsellerlisten<br />

Hardcover/Sachbuch-Bestseller<br />

+++<br />

INTERVIEW<br />

Drei Fragen an Susanne Fröhlich<br />

Mögen Sie Ra<strong>in</strong>er Calmund, <strong>den</strong><br />

gewichtigen Herrn?<br />

Ggf. warum/ warum nicht?<br />

Natürlich mag ich Herrn Calmund.<br />

Er ist e<strong>in</strong> liebenswürdiger, großzügiger<br />

und humorvoller Mann - was<br />

will man mehr.<br />

Warum lässt Sie das Thema „Diät“<br />

nicht los?<br />

Ich habe das Thema mit me<strong>in</strong>em<br />

aktuellen Buch „Und ewig grüßt<br />

das Moppel-Ich“ abgeschlossen.<br />

Das Thema ist zudem omnipräsent.<br />

Ke<strong>in</strong>e Zeitschrift ohne aktuelle<br />

Tipps und Tricks.<br />

Für mich ist aber e<strong>in</strong>s mittler weile<br />

klar: Hungrig werde ich nicht<br />

sterben.<br />

vorblick<br />

Sie moderieren die Buchsendung<br />

„Fröhlich lesen“ im MDR Fernsehen.<br />

Was ist Ihr heißester Buchtipp im<br />

Sommer?<br />

Me<strong>in</strong> Sommer Buch-Tipp ist e<strong>in</strong><br />

Roman von Herman Koch: „Angerichtet“<br />

(ersche<strong>in</strong>t am 19. August).<br />

E<strong>in</strong> kluges Buch, moderne Sprache,<br />

aufwühlendes Thema. E<strong>in</strong> Roman,<br />

der e<strong>in</strong>en auch nach dem Lesen<br />

nicht loslässt. Ke<strong>in</strong> Wunder, dass<br />

„Angerichtet“ <strong>in</strong> <strong>den</strong> Niederlan<strong>den</strong><br />

<strong>den</strong> Publikumspreis „Bestes Buch<br />

2009“ gewonnen hat.<br />

„Das Leben ist zu kurz für e<strong>in</strong>e Dauerdiät.“ +++<br />

„Wer e<strong>in</strong>mal vor 13 Millionen Menschen auf e<strong>in</strong>er Waage stand,<br />

dem ist so schnell nichts mehr pe<strong>in</strong>lich.“ (Zur Wiegeaktion bei<br />

„Wetten, dass...“ 2007) +++ „Ich b<strong>in</strong> der klassische Jo-Jo-Moppel.<br />

,Heute dünn und morgen dick - der Frauen Geschick‘ hat<br />

R<strong>in</strong>gelnatz gedichtet, und bei mir ist es genauso.“ +++ (O-Ton Fröhlich)<br />

Unterhaltung<br />

vom Fe<strong>in</strong>sten:<br />

wenn Susanne<br />

Fröhlich<br />

witzig von<br />

ihrem Kampf<br />

mit der Waage<br />

erzählt. Signierschlangen<br />

begeisterter<br />

Zuhörer s<strong>in</strong>d<br />

der Dank.<br />

28. August 2010, 20 Uhr<br />

ULMEN, Bürgersaal<br />

JOURNAL JOU · 02-2010<br />

17


18<br />

vorblick<br />

DAVID SAFIER –<br />

e<strong>in</strong> Feuerwerk schräger Ideen<br />

INTERVIEW<br />

Glauben Sie, dass Sie mal als Ameise<br />

wiedergeboren wer<strong>den</strong>?<br />

David Safi er: Ich hoffe doch, dass<br />

ich nicht ganz so viel mieses<br />

Karma angehäuft<br />

habe.<br />

Schön wäre<br />

entweder<br />

e<strong>in</strong> Vogel zu<br />

se<strong>in</strong>, dann<br />

könnte ich<br />

zwei D<strong>in</strong>ge,<br />

die ich jetzt<br />

nicht kann:<br />

Fliegen und<br />

S<strong>in</strong>gen. Oder<br />

als e<strong>in</strong> Hund im<br />

Hause Safi er. Wenn<br />

ich unseren Hund so<br />

sehe, <strong>den</strong>ke ich: Der hat e<strong>in</strong> super<br />

Leben. Wenn man mal von der<br />

Kastrationsgeschichte absieht.<br />

Was reizt Sie an Verwandlungen?<br />

An Leben <strong>in</strong> anderen Körpern?<br />

David Safi er: Spannend s<strong>in</strong>d<br />

natürlich die komischen Verwick-<br />

JOURNAL JO JOU · 02-2010<br />

Als Ameise wiedergeboren, per Hypnose <strong>in</strong> das Jahr 1594 zurückgeschleudert:<br />

<strong>in</strong> <strong>den</strong> Körper e<strong>in</strong>es Mannes, der sich gerade duelliert<br />

- und der William Shakespeare heißt. David Safi er begeistert die Leser<br />

mit zauberhaften Verwandlungen und heiteren Zeitreisen. Rolle rückwärts<br />

<strong>in</strong>s 16. Jahrhundert und zurück <strong>in</strong> die Gegenwart.<br />

Safi ers turbulente, leichtfüßige Komödien begeistern immer wieder.<br />

Er zählt zu <strong>den</strong> erfolgreichsten deutschsprachigen Autoren der letzten<br />

Jahre. Se<strong>in</strong>e Romane erreichen Millionenaufl agen.<br />

lungen. Wenn e<strong>in</strong>e Frau, wie Rosa die Held<strong>in</strong> me<strong>in</strong>es neuen Romanes, im<br />

Körper e<strong>in</strong>es Mannes landet, hat das viele komische Möglichkeiten. Wenn<br />

der dann noch William Shakepeare heißt, ist das Chaos komplett.<br />

Sie schreiben sehr erfolgreich Drehbücher fürs Fernsehen. Welche Fernsehproduktionen<br />

schätzen Sie selber besonders?<br />

David Safi er: Um ehrlich zu se<strong>in</strong>, schreibe ich schon seit Jahren nicht<br />

fürs Fernsehen, sondern nur noch fürs K<strong>in</strong>o. Aber es gibt natürlich viele<br />

phantastische Programme. Am besten im deutschen Fernsehen gefällt mir<br />

derzeit Switch Reloaded.<br />

➤ Weitere Infos:<br />

www.eifel-literatur-festival.de/david-safi er; Programmheft Seite 29<br />

Bestseller<br />

barometer<br />

02. Sept. 2010, 20 Uhr<br />

HEIMBACH<br />

AAUSVERKAUFT<br />

Burg B Hengebach<br />

03. Sept. 2010, 20 Uhr<br />

BITBURG, Haus Beda<br />

Safi er ist Stammgast <strong>in</strong> <strong>den</strong> wöchentlichen SPIEGEL-Bestsellerlisten -<br />

oft jahrelang. Etwa mit der Taschenbuchausgabe von<br />

➤ Mieses Karma (seit rund 120 Wochen) oder mit der Hardcover-<br />

Ausgabe von ➤ Plötzlich Shakespeare (seit 20 Wochen).


Charmant, witzig, provokant:<br />

der Bestseller-Schriftsteller Kam<strong>in</strong>er (42) aus<br />

Berl<strong>in</strong> hat viele Gesichter.<br />

Der gebürtige Moskauer schreibt<br />

Geschichten aus dem Alltag, <strong>den</strong> Besonderheiten<br />

der Menschen auf der Spur.<br />

Zuletzt über „Me<strong>in</strong>e russischen Nachbarn“,<br />

aktuell über „Me<strong>in</strong>e kaukasische Schwiegermutter“<br />

(August 2010), h<strong>in</strong>reißend erzählt.<br />

Kaukasisch, komisch - e<strong>in</strong> echter Kam<strong>in</strong>er.<br />

Kam<strong>in</strong>er, <strong>in</strong> der ehemaligen Sowjetunion geboren<br />

und aufgewachsen, lebt seit über 20 Jahren <strong>in</strong><br />

Deutschland und schreibt auf Deutsch.<br />

Er ist e<strong>in</strong>er der beliebtesten und gefragtesten<br />

Autoren Deutschlands.<br />

Witzige<br />

vorblick<br />

Geschichten aus<br />

dem Alltag<br />

INTERVIEW<br />

Sie schreiben Buch über Buch, machen<br />

rund 150 Lesungen im Jahr, haben Familie:<br />

Wie schaffen Sie Ihr Schreibpensum?<br />

Ich schreibe immer die gleiche Geschichte<br />

weiter, Woche für Woche, Tag für Tag. Me<strong>in</strong>e<br />

Lesungen, me<strong>in</strong>e Familie, überhaupt<br />

alles, was mir begegnet, s<strong>in</strong>d Teile dieser<br />

Geschichte. Alle me<strong>in</strong>e Bücher s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>s,<br />

bloß me<strong>in</strong> Verlag will es nicht wahr haben<br />

und br<strong>in</strong>gt sie jedes Jahr unter e<strong>in</strong>em anderen<br />

Cover und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er anderen Farbe,<br />

bevorzugt im grün.<br />

Wie wür<strong>den</strong> Sie sich als Schriftsteller<br />

selber charakterisieren?<br />

Ich fühle mich wie e<strong>in</strong> leerer Koffer, der<br />

von anderer Leuten Geschichten kompakt<br />

verpackt, diese Geschichten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e andere<br />

Zeit zu e<strong>in</strong>em anderen Raum transportiert.<br />

Was erwartet uns <strong>in</strong> A<strong>den</strong>au am 10. Septem<br />

ber? Mit welchem Buch reisen Sie an?<br />

„Me<strong>in</strong>e kaukasische Schwiegermutter“.<br />

JOURNAL JOU · 02-2010<br />

19<br />

10. Sept. 2010, 20 Uhr<br />

A<strong>den</strong>au, Hocheifelhalle<br />

➤ Weitere Infos:<br />

www.eifel-literatur-festival.de/wladimirkam<strong>in</strong>er;<br />

Programmheft Seite 30


20<br />

vorblick<br />

Grusel, Blut und tödliche Fallen<br />

Thriller von Simon Beckett ziehen die Leser <strong>in</strong> <strong>den</strong> Bann – millionenfach<br />

Stark verweste Leichen. Tödliche<br />

Fallen. Tierkadaver als Warnungen.<br />

Es wird schaurig-gruselig, wenn<br />

David Hunter auf Mörderjagd<br />

geht. Rechtsmediz<strong>in</strong>er ist er und<br />

anerkannter „forensischer Anthropologe“.<br />

Also Fachmann zur<br />

I<strong>den</strong>tifi zierung von Skeletten oder<br />

teilskelettierten Leichen. Oftmals<br />

die letzte Hoffnung zur <strong>Auf</strong>klärung<br />

e<strong>in</strong>es Verbrechens.<br />

Über zwei Millionen Hunter-Thriller<br />

(die mit der Todesanzeigen-Optik)<br />

hat der britische Krimiautor Simon<br />

Beckett alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> Deutschland<br />

verkauft. Monatelang stehen sie<br />

auf <strong>den</strong> Bestsellerlisten. Der Autor<br />

selber aber bleibt fast unsichtbar.<br />

Umso schöner, dass der Mann aus<br />

Sheffi eld am 17. September Gast<br />

des <strong>Eifel</strong>-<strong>Literatur</strong>-<strong>Festival</strong>s ist. In<br />

se<strong>in</strong>er Begleitung: der Orig<strong>in</strong>al-<br />

Übersetzer der Beckett-Thriller,<br />

Andree Hesse.<br />

17. Sept. 2010, 20 Uhr<br />

MONSCHAU<br />

JOURNAL JO JOU · 02-2010<br />

AUSVERKAUFFT<br />

INTERVIEW<br />

Interview mit Andree Hesse<br />

Deutscher Übersetzer der Beckett-Thriller<br />

Was schätzen Sie persönlich an<br />

<strong>den</strong> Thrillern von Simon Beckett?<br />

Mir gefällt die klare, sehr deutliche<br />

Sprache von Simon Beckett,<br />

die präzisen und stimmungsvollen<br />

Beschreibungen von Charakteren<br />

und Sozialgefügen.<br />

Gibt es Übersetzungsprobleme<br />

beim Übertragen <strong>in</strong>s Deutsche?<br />

Die meisten Probleme bei der<br />

Übersetzung machen die forensischen<br />

und pathologischen<br />

Fachabschnitte. Man hat als<br />

Autor eben nicht alle Tage mit<br />

Leichenbergen und abgenag-<br />

ten Knochen zu tun, erst Recht<br />

nicht mit ihrer fachmännischen<br />

Analyse.<br />

Alle<strong>in</strong>e <strong>in</strong> Deutschland s<strong>in</strong>d mehr<br />

als zwei Millionen Beckett-Thriller<br />

verkauft wor<strong>den</strong>. Hatten Sie mit<br />

e<strong>in</strong>em solch großen Erfolg gerechnet?<br />

Mir war ziemlich klar, dass die<br />

Bücher ihr Publikum fi n<strong>den</strong><br />

wer<strong>den</strong>, schließlich ist die Figur<br />

des Forensikers und ‚Knochenleser‘<br />

bereits durch andere Romane<br />

und viele Fernsehserien sehr gefragt,<br />

mit e<strong>in</strong>em derartigen Erfolg<br />

hatte ich jedoch nicht gerechnet.<br />

St. Michael-Gymnasium, AAula l ➤ Weitere Infos:<br />

www.eifel-literatur-festival.de/simon-beckett; Programmheft Seite 32


Mehr als 300 Bücher mit e<strong>in</strong>er<br />

Gesamtaufl age von über 15 Millionen<br />

Exemplaren, übersetzt <strong>in</strong><br />

m<strong>in</strong>destens 30 Sprachen: Pater<br />

Anselm Grün ist e<strong>in</strong>er der meistgelesenen<br />

spirituellen Autoren<br />

unserer Gegenwart. Während<br />

sich viele Kirchen leeren, s<strong>in</strong>d<br />

se<strong>in</strong>e Vorträge im In- und Ausland<br />

überfüllt. <strong>Auf</strong> Wunsch des<br />

Klosters Himmerod, das 2010<br />

Jubiläum feiert (vor 875 Jahrenbegründet),<br />

spricht Pater Anselm<br />

Grün über die „Stellung der Frau<br />

<strong>in</strong> Theologie und Kirche“.<br />

29. Sept. 2010, 20 Uhr<br />

KLOSTER HIMMEROD<br />

Klosterkirche<br />

AUSVERKAUFT<br />

T<br />

Sehnsucht<br />

nach Spiritualität<br />

INTERVIEW<br />

Was sagen Sie zur augenblicklichen<br />

Kirchenkrise <strong>in</strong> Deutschland?<br />

Stichworte: Missbrauchsopfer, Mixa.<br />

Es ist sicher e<strong>in</strong>e Herausforderung<br />

für die Kirche, sich <strong>in</strong>nerlich zu re<strong>in</strong>igen<br />

und nach außen h<strong>in</strong> demütiger<br />

aufzutreten. Gerade bei Bischof<br />

Mixa war ja der Widerspruch<br />

zwischen se<strong>in</strong>em <strong>Auf</strong>treten und<br />

Verhalten das, was die Menschen<br />

so geärgert hat. Insgesamt sehe ich<br />

<strong>in</strong> der Krise aber auch e<strong>in</strong>e Chance,<br />

trotz der eigenen Menschlichkeit<br />

authentisch <strong>in</strong> diese Welt h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> zu<br />

wirken und <strong>den</strong> Geist der Barmherzigkeit<br />

<strong>in</strong> unsere unbarmherzige<br />

Welt zu br<strong>in</strong>gen.<br />

Viele Kirchen wer<strong>den</strong> Tag für Tag leerer,<br />

Ihre Veranstaltungen s<strong>in</strong>d eher<br />

überfüllt. Wie erklären Sie sich das?<br />

Ich b<strong>in</strong> dankbar, dass die Menschen<br />

gerne zu <strong>den</strong> Vorträgen kommen.<br />

Sie sehnen sich offensichtlich<br />

nach e<strong>in</strong>er Spiritualität, die nicht<br />

bewertet und moralisiert, sondern<br />

die aus dem Glauben heraus Wege<br />

Pater<br />

Anselm<br />

Grün<br />

vorblick<br />

anbietet, das Leben zu meistern. Die<br />

Menschen sehnen sich danach, mit<br />

ihren gesun<strong>den</strong> christlichen Wurzeln<br />

<strong>in</strong> Berührung zu kommen, um<br />

so die Stürme zu überstehen, <strong>den</strong>en<br />

sie im Leben ausgesetzt s<strong>in</strong>d.<br />

Sie haben so viele Bücher geschrieben<br />

mit so hohen <strong>Auf</strong>l agen: Gibt es<br />

da noch e<strong>in</strong>en Buchtraum, <strong>den</strong> Sie<br />

sich gerne erfüllen wür<strong>den</strong>?<br />

Ich habe nie längerfristige Pläne für<br />

Bücher. Ich traue da immer me<strong>in</strong>er<br />

Intuition oder <strong>den</strong> Gesprächen<br />

mit <strong>den</strong> Lektoren. Wenn mich e<strong>in</strong><br />

Thema berührt, dann bekomme ich<br />

Lust zu schreiben. Aber momentan<br />

habe ich nichts im Herzen, das<br />

heraus muss. Vor dem Urlaub b<strong>in</strong><br />

ich meistens nicht sehr kreativ.<br />

Vielleicht träume ich im Urlaub von<br />

e<strong>in</strong>em neuen Buch.<br />

➤ Weitere Infos:<br />

www.eifel-literatur-festival.de/pater-<br />

anselm-gruen; Programmheft Seite 35<br />

JOURNAL JOU · 02-2010<br />

21


22<br />

vorblick<br />

So spannend und unterhaltsam können „Klassiker“ se<strong>in</strong>:<br />

Safranskis „Goethe & Schiller“<br />

E<strong>in</strong> neuer Zugang zu Goethe und<br />

Schiller? Zu unseren Klassikern,<br />

die uns nicht selten durch Schullektüre<br />

und lustloses Auswendiglernen<br />

verleidet wur<strong>den</strong>?<br />

Wie ke<strong>in</strong> Anderer versteht es<br />

Rüdiger Safranski, uns die Großen<br />

der deutschen Geistesgeschichte<br />

spannend, unterhaltsam und verständlich<br />

näherzubr<strong>in</strong>gen.<br />

„250 Jahre Schiller“ - Safranski<br />

nahm das 2009 zum Anlass, die<br />

Geschichte der Freundschaft von<br />

Goethe und Schiller zu erzählen:<br />

die Geschichte e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zigartigen<br />

Freundschaft. E<strong>in</strong>e Freundschaft,<br />

die <strong>in</strong> der Geistesgeschichte kaum<br />

ihresgleichen hat: zwei schöpferische<br />

Menschen höchsten Ranges<br />

verb<strong>in</strong><strong>den</strong> sich über Gegensätze<br />

h<strong>in</strong>weg - tauschen sich aus, arbei-<br />

JOURNAL JOU · 02-2010<br />

ten zusammen. E<strong>in</strong>e Freundschaft,<br />

die zu <strong>den</strong> Sternstun<strong>den</strong> des deutschen<br />

Geistes gehört.<br />

Safranski br<strong>in</strong>gt uns die<br />

Klassiker näher - als<br />

Menschen, die sich bewunderten,<br />

beneideten und<br />

gelegentlich auch<br />

hassten. Und die<br />

beide <strong>den</strong>noch vom<br />

anderen sagten: er<br />

sei ihm der wichtigste<br />

Mensch gewesen.<br />

Mit Safranski schaut<br />

e<strong>in</strong> Kenner und<br />

Könner <strong>den</strong> Großen<br />

über die Schulter. Mit<br />

Büchern, die bereits<br />

mehr als 1 Million<br />

Leser gefun<strong>den</strong><br />

haben.<br />

➤ Weitere Infos:<br />

www.eifel-literatur-festival.de/ruediger-safranski; Programmheft Seite 33


24. Sept. 2010, 20 Uhr<br />

KLOSTER STEINFELD<br />

Aula des Hermann-Josef-Kollegs<br />

(Gymnasium)<br />

Schiller! E<strong>in</strong>e Comic-Novelle, 2005<br />

➤ Schillers „Lied von der Glocke“:<br />

E<strong>in</strong>es der bekanntesten, meistzitierten und<br />

meistparodierten deutschen Gedichte, 1799<br />

veröffentlicht. Berühmt s<strong>in</strong>d die Anfangsverse:<br />

„Fest gemauert <strong>in</strong> der Er<strong>den</strong>/ Steht die Form,<br />

aus Lehm gebrannt./ Heute muß die Glocke<br />

wer<strong>den</strong>./ Frisch Gesellen, seid zur Hand.“ Gefl<br />

ügelte Worte aus der „Glocke“ s<strong>in</strong>d u.a.: „Da<br />

wer<strong>den</strong> Weiber zu Hyänen“. - „Der Mann muß<br />

h<strong>in</strong>aus <strong>in</strong>s fe<strong>in</strong>dliche Leben.“ - „Wehe, wenn sie<br />

losgelassen!“ - „Wo rohe Kräfte s<strong>in</strong>nlos walten“.<br />

- „Drum prüfe, wer sich ewig b<strong>in</strong>det“. - „Der<br />

Wahn ist kurz, die Reu‘ ist lang“. - Berühmt<br />

wurde He<strong>in</strong>z Erhardts Parodie: „Loch <strong>in</strong> Erde,/<br />

Bronze r<strong>in</strong>./ Glocke fertig,/ bim, bim, bim.“<br />

LESEPROBE „GOETHE & SCHILLER“<br />

„Zuerst war ihm Schiller vom Aussehen her nicht sympathisch gewesen, der lang aufgeschossene,<br />

hagere Mann mit <strong>den</strong> roten Flecken auf <strong>den</strong> Wangen. Ausgezehrt, <strong>in</strong> <strong>den</strong><br />

Be wegungen nachdrücklich, aber ungelenk. Das Haar sorgfältig frisiert, aber dünn. Oft<br />

übernächtigt, mit R<strong>in</strong>gen unter <strong>den</strong> Augen. Dann die gelben Tabakfl ecken unter der scharf -<br />

geschnittenen Nase. Distanziertes <strong>Auf</strong> treten, mehr Würde als Anmut. Die Lebensführung<br />

ganz das Gegenteil von der se<strong>in</strong>en. Nachtarbeit, Schlaf bis zum Mittag, wenig Geselligkeit.<br />

Unablässig Stimulanzien, Kaffee, We<strong>in</strong>, Arrak oder die berühmten faulen Äpfel <strong>in</strong><br />

der Schublade. Als Goethe sie e<strong>in</strong>es Tages zu riechen bekommt, stürzt er zum Fenster, um<br />

frische Luft zu schnappen. Überhaupt war der Geruch von Krankheit immer um Schiller,<br />

der ahnte, daß dies nicht nach Goethes Geschmack war. Deshalb hatte er ihm vor se<strong>in</strong>em<br />

ersten längeren Besuch im Haus am Frauenplan auch geschrieben: Ich bitte bloß um die<br />

leidige Freiheit, bei Ihnen krank se<strong>in</strong> zu dürfen. Doch Goethe respektierte das nicht nur, er<br />

nahm geradezu liebevoll Rücksicht darauf. Schiller, der größere Menschenmengen kaum<br />

ertragen konnte, wurde bei geselligen Aben<strong>den</strong> im Haus am Frauenplan <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>eren<br />

Salon gesetzt, wo nicht mehr als sechs Personen Platz fan<strong>den</strong>. Die Besucher suchten dann<br />

nach und nach se<strong>in</strong>e Nähe. So durfte Schiller Hof halten. Im Weimarer Theater richtete Goethe<br />

ihm e<strong>in</strong>e besondere Loge e<strong>in</strong>, von der aus er sehen konnte ohne gesehen zu wer<strong>den</strong>.“<br />

(Seite 166)<br />

Hätten Sie‘s<br />

gewusst?<br />

vorblick<br />

➤ „Freude schöner<br />

Götterfunken“:<br />

Die Ode „An die Freude“ (1785) ist<br />

e<strong>in</strong>es der berühmtesten Gedichte<br />

von Schiller. Vertont von Beethoven,<br />

wurde sie 1972 zur Europahymne<br />

bestimmt und 1985 von<br />

der Europäischen Geme<strong>in</strong>schaft<br />

als offi zielle Hymne angenommen.<br />

Die Ode beg<strong>in</strong>nt mit <strong>den</strong> Versen:<br />

„Freude, schöner Götterfunken,/<br />

Tochter aus Elysium,/ Wir betreten<br />

feuertrunken,/Himmlische, de<strong>in</strong><br />

Heiligthum.“<br />

➤ „Schillerlocken“:<br />

So heißt, <strong>in</strong> Anspielung auf Schillers<br />

Haartracht e<strong>in</strong> tütenförmiges<br />

Blätterteiggebäck (w<strong>in</strong>dbeutelähnliche<br />

Schaumrollen, gesüßt<br />

mit Schlagsahne oder Creme).<br />

Auch enthäutete, heißgeräucherte<br />

Bauchlappen des<br />

Dornhais heißen<br />

so. Beim Räuchern<br />

rollen sich<br />

die Lappen<br />

röhrenförmig<br />

e<strong>in</strong>.<br />

JOURNAL JOU · 02-2010<br />

23


24<br />

vorblick<br />

Im fünften „Klufti“-Krimi „Rauhnacht“ muss Krim<strong>in</strong>alhauptkommissar<br />

Kluft<strong>in</strong>ger <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>geschneiten<br />

Hotel e<strong>in</strong>en Killer suchen. Eigentlich hat er sich auf e<strong>in</strong><br />

Silvester-Wochende hoch oben <strong>in</strong> <strong>den</strong> Allgäuer-Alpen<br />

gefreut. Nicht genug damit, dass „Klufti“ <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

für die Hotelgäste arrangierten Live-Krim<strong>in</strong>alspiel<br />

se<strong>in</strong> schauspielerisches und krim<strong>in</strong>alistisches<br />

Talent unter Beweis stellen muss. Aus dem Spaß<br />

wird bittererer Ernst. Alle Lichter erlöschen<br />

plötzlich, e<strong>in</strong> Schrei gellt durch die Nacht. Die<br />

Silvesterfeier wird zum Albtraum. E<strong>in</strong>geschneit,<br />

abgeschnitten von der Außenwelt gleicht das<br />

Hotel jetzt e<strong>in</strong>em Gefängnis. Und je<strong>den</strong> Augenblick<br />

kann e<strong>in</strong> zweiter Mord geschehen.<br />

Mit großer Spannung und viel Humor<br />

steuert „Rauhnacht“ auf e<strong>in</strong> Ende zu,<br />

das Agatha Christie alle Ehre macht.<br />

»Der wahrsche<strong>in</strong>lich<br />

sympathischste<br />

Spießer der<br />

<strong>Literatur</strong>geschichte.«<br />

(Die Welt)<br />

»Der kauzige<br />

Allgäu-Kommissar<br />

Kluft<strong>in</strong>ger ist<br />

zum Liebl<strong>in</strong>g der<br />

(Lese-)Nation<br />

avanciert.«<br />

(dpa)<br />

JOURNAL JO JOU · 02-2010


SPANNEND - WITZIG - UNTERHALTSAM<br />

Die Krimis von Deutschlands erfolgreichstem Autorenduo fi n<strong>den</strong> sich<br />

schon kurz nach Ersche<strong>in</strong>en auf <strong>den</strong> Gipfeln aller Bestsellerlisten.<br />

Das Erfolgsgeheimnis: witzige Dialoge, herrlich schräge Gags, e<strong>in</strong><br />

kauzig-komischer Kommissar aus dem Allgäu („Klufti“) - bärbeißig,<br />

bo<strong>den</strong>ständig, bauernschlau. E<strong>in</strong> Kommissar mit Kniebundhosen,<br />

e<strong>in</strong> Voralpen-Columbo. E<strong>in</strong> liebenswert eigenwilliger Ermittler,<br />

e<strong>in</strong> altmodischer Held. Klufti-Krimis begeistern.<br />

Kult-Kommissar Kluft<strong>in</strong>ger:<br />

Allgäuer Grantler<br />

mit Spürnase<br />

INTERVIEW<br />

Wie kamen Sie auf die Idee, Ihre Krimis<br />

bei Live-Lesungen „e<strong>in</strong>mal anders“<br />

zu präsentieren?<br />

Die Idee hat sich aufgedrängt: Wir<br />

s<strong>in</strong>d anders, die Krimis s<strong>in</strong>d anders –<br />

wieso also nicht auch die Lesungen…?<br />

Es war klar, dass wir das Potenzial,<br />

das sich daraus ergibt, dass wir zu<br />

zweit s<strong>in</strong>d, nutzen müssen. Und so<br />

haben sich die „Comedy-Elemente“<br />

eigentlich aufgedrängt.<br />

Ihr jüngster Bestseller-Krimi „Rauhnacht“<br />

gilt als Hommage an Agatha<br />

Christie. Was schätzen Sie an der?<br />

Sie schafft es immer wieder mit m<strong>in</strong>imalsten<br />

Mitteln, maximale Spannung<br />

zu erzeugen. Und das nicht durch die<br />

Sprache, sondern durch die Handlung:<br />

E<strong>in</strong> überschaubarer Ort (Dorf, Zug,<br />

Schiff), jeder ist verdächtig und am<br />

Schluss, im verblüffen<strong>den</strong> und scharfs<strong>in</strong>nigen<br />

Monolog des Detektivs, war<br />

es doch jemand, <strong>den</strong> niemand auf der<br />

Rechnung hatte.<br />

Mord im Berghotel, möglicher Terroranschlag,<br />

e<strong>in</strong>e Leiche am Bergsee:<br />

Gibt es Leser, die dar<strong>in</strong> ke<strong>in</strong>e Werbung<br />

für das Allgäu sehen? Was waren für<br />

Sie die schönsten und orig<strong>in</strong>ellsten<br />

Leserstimmen zu Ihren Krimis?<br />

Bestimmt. Und diese Menschen hätten<br />

völlig recht, <strong>den</strong>n wir schreiben<br />

Bücher, ke<strong>in</strong>e Frem<strong>den</strong>verkehrsbroschüren<br />

für unsere Heimat. Besonders<br />

schön war, als e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> Leser nach<br />

e<strong>in</strong>er Veranstaltung zu uns kam und<br />

sagte, e<strong>in</strong> Bekannter von ihm schreibe<br />

Krimis, worauf wir sagten, wir ja<br />

auch, und er: „Ne<strong>in</strong>, richtige Krimis.“<br />

➤ Weitere Infos:<br />

www.eifel-literatur-festival.de/kluepfel-kobr;<br />

Programmheft Seite 34<br />

25. Sept. 2010, 20 Uhr<br />

PRÜM<br />

Aula der Wandalbert-Hauptschule<br />

vorblick<br />

Volker Klüpfel &<br />

Michael Kobr<br />

JOURNAL JOU · 02-2010<br />

25<br />

Die legendären Allgäu-Krimis<br />

➤ Legendär: die Klufti-Krimishow<br />

live auf der Bühne. Mix aus Krimi &<br />

Comedy<br />

Wer Klüpfel und Kobr schon e<strong>in</strong>mal live<br />

miterlebt hat, weiß: Mit gewöhnlichen<br />

Lesungen haben diese Veranstaltungen<br />

nicht viel geme<strong>in</strong>.<br />

Die Allgäuer Bestsellerautoren liefern e<strong>in</strong>e<br />

funkensprühende Mischung aus Krimi<br />

und Comedy und begeistern damit ihr<br />

Publikum bundesweit. Mit witzigen Wortgefechten<br />

und gagreichen Sticheleien.<br />

Hörproben aus Live-Lesungen unter<br />

www.kommissar-kluft<strong>in</strong>ger.de.<br />

➤ Lese-Tipp: Die Klufti-Homepage!<br />

Alle Infos zu Autoren, Bücher und Auszeichnungen.<br />

Über Kluftis Küche (u.a.<br />

Kässpatzen, Krautkrapfen, Zwetschgendatschi)<br />

oder über Klufti-Verfi lmungen<br />

(<strong>in</strong>ternational ausgezeichnet), mit vielen<br />

Audios und Videos.<br />

Neu: das Kluft<strong>in</strong>ger-Brettspiel - Spieler<br />

gehen mit „Klufti“ auf Mördersuche.


26<br />

vorblick<br />

Leonie Swann Miss Maple & Co.:<br />

Wollige Vierbe<strong>in</strong>er suchen e<strong>in</strong>en Mörder<br />

Ausgerechnet Schafe als Detektive? Die doch eher<br />

als faul gelten und feige und e<strong>in</strong>fältig. Die doch kaum<br />

etwas machen außer Fressen, Schlafen und Blöken?<br />

Mit Leonie Swanns Krimi „Glennkill“ eroberten<br />

die sympathischen wolligen Paarhufer die Krimiwelt.<br />

Miss Maple, das klügste Schaf der Herde und<br />

vielleicht der Welt. Und mit ihr die ganze Herde:<br />

Schafe, die am schnellsten s<strong>in</strong>d oder am schweigsamsten<br />

oder am wolligsten oder am forschesten.<br />

Die das beste Gedächtnis haben oder die beste Nase.<br />

Nur geme<strong>in</strong>sam, nur im Team können Sie die Fälle<br />

lösen. Und während wir gebannt die krim<strong>in</strong>ellen<br />

Schafsabenteuer lesen, merken wir: wie verschie<strong>den</strong><br />

Menschen und Schafe s<strong>in</strong>d und auch - wie ähnlich.<br />

Da gibt es, bei der Schafherde wie bei der Menschenherde,<br />

weiße und schwarze Schafe. Verlorene Schafe.<br />

Dumme Schafe und kluge Schafe. Gutmütige Schafe<br />

- lammfromm. Und räudige Schafe...<br />

»<strong>Auf</strong> alle Felle spannend!«<br />

(Spiegel, 22.05.2007 zu »Glennkill«)<br />

JOURNAL · 02-2010<br />

»Schaf beobachtet.<br />

Schaf komb<strong>in</strong>iert.«<br />

(www.buchwurm.<strong>in</strong>fo)<br />

»Auch der zweite Schaf-Thriller<br />

von Leonie Swann ist e<strong>in</strong><br />

herrlich tierisches Vergnügen.«<br />

(petra)<br />

➤ Weitere Infos:<br />

www.eifel-literatur-festival.de/leonie-swann;<br />

Programmheft Seite 36<br />

Fünf Jahre nach „Glennkill“ (2005) nun endlich die<br />

langersehnte Fortsetzung: „Garou. E<strong>in</strong> Schaf-<br />

Thriller“ (Juni 2010). Dieses Mal jagen die Krimi-<br />

Schafe e<strong>in</strong>en französischen Werwolf, <strong>den</strong> „Garou“.<br />

Mit Leonie Swann reist e<strong>in</strong>e riesige Herde wolliger<br />

Schafe, chaotischer Ziegen und merkwürdiger<br />

Menschen <strong>in</strong> die <strong>Eifel</strong> - auf e<strong>in</strong> literarisches Schäferstündchen<br />

voller Spannung und Humor.


INTERVIEW<br />

„Glennkill“ nannte sich „Krimi“,<br />

„Garou“ nennt sich „Thriller“:<br />

Wo sehen Sie da <strong>den</strong><br />

Unterschied?<br />

Bei e<strong>in</strong>em klassischen Krimi à<br />

la Agatha Christie geschehen<br />

Verbrechen meist aus e<strong>in</strong>em ganz<br />

bestimmten Grund (Eifersucht,<br />

Geldnot, Rache). Daher steht bei<br />

<strong>den</strong> Ermittlungen die Suche nach<br />

e<strong>in</strong>em Motiv im Vordergrund.<br />

Beim Thriller dagegen geht der<br />

(meist psychopathische) Täter<br />

eher wahllos vor. Es könnte je<strong>den</strong><br />

treffen, solange nur gewisse Bed<strong>in</strong>gungen<br />

gegeben s<strong>in</strong>d. Daraus<br />

ergibt sich e<strong>in</strong>e andere Plotstruktur<br />

und e<strong>in</strong>e stärkere Atmosphäre<br />

der Bedrohung. Es geht nicht nur<br />

darum, e<strong>in</strong> Rätsel zu lösen, sondern<br />

vor allem auch darum, neue<br />

Morde zu verh<strong>in</strong>dern.<br />

Bestseller<br />

barometer<br />

Mit ihrem Schafskrimi-<br />

Debüt ➤ Glennkill<br />

landete Leonie Swann<br />

2005 e<strong>in</strong>en Riesenerfolg:<br />

Alle<strong>in</strong> im deutschsprachigen<br />

Raum wurde<br />

er über 2 Millionen<br />

Mal verkauft. Übersetzt<br />

wurde er <strong>in</strong> 30 Sprachen.<br />

Erhielt 2006 <strong>den</strong><br />

Friedrich-Glauser-Preis<br />

der Crim<strong>in</strong>ale für <strong>den</strong><br />

besten Erstl<strong>in</strong>gsroman.<br />

Was hat Sie gereizt, Schafe als<br />

Ermittler e<strong>in</strong>zusetzen?<br />

Zu allererst e<strong>in</strong>mal der offensichtliche<br />

Widerspruch zwischen<br />

der Detektivaufgabe und <strong>den</strong> <strong>in</strong><br />

Sachen Intellekt und Kaltblütigkeit<br />

nur bed<strong>in</strong>gt geeigneten Tieren.<br />

Wie <strong>in</strong> aller Welt sammeln Schafe<br />

Beweise, wie kommen sie an ihre<br />

Informationen, wie stellen sie <strong>den</strong><br />

Täter? Hier kann man nicht die<br />

üblichen Erzählwege gehen – das<br />

fordert heraus, weckt <strong>den</strong> Spieltrieb<br />

und macht e<strong>in</strong>e Menge Spaß.<br />

Und nach und nach merkte ich:<br />

e<strong>in</strong> Team von Schafen als Ermittler<br />

war für me<strong>in</strong>en Fall geradezu<br />

ideal.<br />

Mit „Garou“ erklimmen Sie wiederum<br />

die Bestsellerlisten. War es<br />

e<strong>in</strong>e besondere Herausforderung,<br />

nach e<strong>in</strong>em erfolgreichen Debüt<br />

e<strong>in</strong>e Fortsetzung zu schreiben?<br />

vorblick<br />

Natürlich war es e<strong>in</strong>e Herausforderung.<br />

Ich wollte e<strong>in</strong>erseits an<br />

„Glenn kill“ anknüpfen, die bestehen<br />

<strong>den</strong> Figuren und die Erzählstimme<br />

aufgreifen, mich aber<br />

gleich zeitig auch weiterentwickeln,<br />

Neues bieten, die Leser erneut<br />

überraschen. Da die richtige<br />

Balance zwischen Kont<strong>in</strong>uität und<br />

Innovation zu fi n<strong>den</strong>, war nicht<br />

immer e<strong>in</strong>fach.<br />

LESEPROBE „GAROU“<br />

JOURNAL JOU · 02-2010<br />

27<br />

08. Oktober 2010, 20 Uhr<br />

PRÜM<br />

Aula der Wandalbert-Hauptschule<br />

„Die Herde setzte sich <strong>in</strong> Bewegung. Neuerd<strong>in</strong>gs fl ogen öfters D<strong>in</strong>ge aus dem<br />

Schäferwagen, und manchmal war etwas Interessantes dabei. E<strong>in</strong> Topf mit<br />

nur leicht angebranntem Haferbrei zum Beispiel, e<strong>in</strong>e Zimmerpfl anze, e<strong>in</strong>e<br />

Zeitung. Die Zimmerpfl anze hatte Blähungen verursacht. Die Zeitung hatte<br />

nur Mopple geschmeckt.<br />

Heute war ke<strong>in</strong> schlechter Tag: vor ihnen, im Schnee, lag e<strong>in</strong> Wollpullover.<br />

Rebeccas Wollpullover. Der Wollpullover. Die Schafe mochten diesen Pullover<br />

mehr als alle anderen. Es war das e<strong>in</strong>ige Kleidungsstück, das sie verstan<strong>den</strong>.<br />

Schön und schafsfarben, dick und fellig - und er roch. Nicht nur e<strong>in</strong>fach vage<br />

nach Schaf wie viele Wollpullis, sondern nach bestimmten Schafen. E<strong>in</strong>er Herde,<br />

die am Meer gelebt hatte, salzig Kräuter gegrast, sandigen Bo<strong>den</strong> betrabt,<br />

weit gereisten W<strong>in</strong>d geatmet. Wer ganz genau h<strong>in</strong>roch, konnte sogar e<strong>in</strong>zelne<br />

Schafspersönlichkeiten herauswittern. Da war e<strong>in</strong> erfahrenes, milchiges Mutterschaf,<br />

e<strong>in</strong> harziger Widder und das hagere, zottige Schaf vom Rande der<br />

Herde. Da waren Löwenzahn und Sonne und Möwenschreie im W<strong>in</strong>d.<br />

Die Schafe sogen das wollige Aroma des Pullovers e<strong>in</strong> und seufzten. Sie<br />

sehnten sich nach ihrer alten Weide <strong>in</strong> Irland, nach der Weite und dem grauen<br />

Murmeln des Meeres, nach Klippen und Strand und Möwen und sogar nach<br />

dem W<strong>in</strong>d. Mittlerweile war die Sache klar: der W<strong>in</strong>d sollte reisen - Schafe<br />

sollten daheimbleiben.“ (Garou, Seite 17)


28 vorblick<br />

Neues von Antonio<br />

und der italienischen Großfamilie<br />

Wer kennt ihn nicht: <strong>den</strong> Mega-Bestseller<br />

„Maria, ihm schmeckt‘s nicht!“<br />

von Jan Weiler, <strong>in</strong>zwischen über<br />

1,7 Millionen Mal verkauft und 2009<br />

erfolgreich verfi lmt. Jene fröhliche Liebeserklärung<br />

an die feierfreudige italienische<br />

Großfamilie, <strong>in</strong> die Jan Weiler e<strong>in</strong>geheiratet<br />

hat. Der temperamentvolle Patriarch der<br />

Familie ist Antonio Marcipane, der Schwiegervater.<br />

Der redet ohne Unterbrechung,<br />

wenn er gut gelaunt ist, und gut gelaunt<br />

ist er eigentlich immer. Ansteckend lustig<br />

schon wegen se<strong>in</strong>es Trappatoni-Deutsch.<br />

Mit e<strong>in</strong>em witzigen und unterhaltsam<br />

„Best of“-Bühnenprogramm erleben wir<br />

Jan Weiler <strong>in</strong> Daun: mit viel Neuem rund<br />

um Antonio und mit neuen Abenteuern aus<br />

Weilers Alltag, Woche für Woche<br />

veröffentlicht <strong>in</strong> der Kolumne „Me<strong>in</strong> Leben<br />

als Mensch“ <strong>in</strong> der „Welt am Sonntag“.<br />

➤ Weitere Infos:<br />

www.eifel-literatur-festival.de/jan-weiler;<br />

Programmheft Seite 37<br />

JOURNAL JO JOU · 02-2010<br />

22. Oktober 2010<br />

20.00 Uhr<br />

DAUN · Forum<br />

INTERVIEW<br />

Wie lebt sich <strong>in</strong> Bayern nach<br />

dem Rauchverbot per Volksbegehren?<br />

Es lebt sich ausgezeichnet<br />

mit dem bayerischen Rauchverbot.<br />

Sage ich jetzt mal als<br />

Gelegenheitsraucher. Es gilt<br />

nun schon geraume Zeit und<br />

ich b<strong>in</strong> noch nicht tot.<br />

Wie geht es <strong>den</strong> italienischen<br />

Verwandten?<br />

Danke, <strong>den</strong>en geht es ausgezeichnet,<br />

obwohl der „Maria“-<br />

Film gerade im italienischen<br />

Fernsehen gelaufen ist und<br />

sie nun endlich wissen, was<br />

ich da über sie verzapft habe.<br />

Sie s<strong>in</strong>d aber komischerweise<br />

gar nicht böse auf mich.<br />

Im Herbst ersche<strong>in</strong>t von<br />

Ihnen e<strong>in</strong> neues K<strong>in</strong>derspiel,<br />

e<strong>in</strong> neues Hörspiel und auf<br />

3sat läuft im Oktober e<strong>in</strong>e<br />

neue TV-Sendung namens<br />

„Weilers Welt“. Was kommt<br />

da konkret auf Weiler-Fans<br />

zu? Und wie schaffen Sie das<br />

neben Ihren Lesereisen und<br />

der Familie?<br />

Weilers Welt ist e<strong>in</strong>e Interviewsendung,<br />

<strong>in</strong> der ich<br />

durch die Gegend fahre,<br />

um mehrere <strong>in</strong>teressante<br />

Menschen zu e<strong>in</strong>em Thema<br />

zu befragen. Sollte man zum<br />

Beispiel nicht e<strong>in</strong>fach <strong>den</strong><br />

Bundestag wegen Unfähigkeit<br />

abschaffen? Kann die<br />

Gier der globalen Unternehmen<br />

unseren Planeten vor<br />

der Klimakatastrophe retten?<br />

Beutet der Staat se<strong>in</strong>e armen<br />

ehrenamtlichen Bürger aus?<br />

Ist die Chancengleichheit e<strong>in</strong><br />

Traum oder e<strong>in</strong> Märchen?<br />

Und ist es mir gelungen,<br />

dazu wenigstens e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige<br />

halbwegs gelungene Frage<br />

zu stellen? Die Dreharbeiten<br />

waren schön, aber sehr<br />

anstrengend, weil ich ja auch<br />

noch Familie habe, e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>derbuch<br />

schreiben, Lesungen<br />

absolvieren und Kolumnen<br />

schreiben musste. Wie das<br />

alles geht? Mit e<strong>in</strong>em ganz<br />

straff durchorganisierten<br />

Zeitplan, <strong>in</strong> dem sogar Erkältungen<br />

und Verkaterungen<br />

sorgfältig im Voraus geplant<br />

wer<strong>den</strong>. Und langer Urlaub<br />

im Sommer.


In der Mega-Show zum<br />

Mega-Seller „Limit“ scheut<br />

Frank Schätz<strong>in</strong>g ke<strong>in</strong>en<br />

technischen <strong>Auf</strong>wand, um se<strong>in</strong>e<br />

Leser und Zuhörer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

fremde Welt zu entführen.<br />

vorblick<br />

Mega-Show zu e<strong>in</strong>er<br />

beklemmend nahen Zukunft<br />

LIMIT – Live!<br />

29. Oktober 2010, 20.00 Uhr<br />

BITBURG · Stadthalle<br />

Der Science-Fiction-Thriller<br />

„Limit“ als multimediales Event:<br />

atemberaubende Bilder,<br />

hollywoodreife Filme<strong>in</strong>spielungen,<br />

stimmungsvolle Musik und e<strong>in</strong>e<br />

fasz<strong>in</strong>ierende Geschichte zaubern<br />

e<strong>in</strong> spannendes Szenario e<strong>in</strong>er sehr<br />

nahen Zukunft - des Jahres 2025.<br />

Machtkämpfe um Öl und alternative<br />

Energien, Vorherrschaftsträume<br />

im All - und zum Mond, auf dem<br />

e<strong>in</strong>e tödliche Bedrohung lauert...<br />

➤ Weitere Infos:<br />

www.eifel-literatur-festival.de/frank-<br />

schaetz<strong>in</strong>g; Programmheft Seite 38<br />

JOURNAL JOU · 02-2010<br />

29


30<br />

vorblick<br />

Judith Hermann –<br />

die literarische Stimme<br />

e<strong>in</strong>er neuen Generation<br />

Mit ihrem sensationellen<br />

Debüt „Sommerhaus,<br />

später“ (1998) avancierte<br />

Judith Hermann zum<br />

Shoot<strong>in</strong>g-Start des <strong>Literatur</strong>betriebs,<br />

zur literarischen<br />

Stimme e<strong>in</strong>er neuen<br />

Generation. Sie wurde<br />

zur Galionsfi gur des „literarischenFräule<strong>in</strong>wunders“<br />

(Spiegel 12/ 1999).<br />

E<strong>in</strong> Zustand gleichzeitiger<br />

Normalität und Melancholie<br />

erfüllt die jungen<br />

Figuren Judith Hermanns.<br />

Sie s<strong>in</strong>d müde, rauchen,<br />

tr<strong>in</strong>ken, lieben sich und<br />

s<strong>in</strong>d immerzu <strong>in</strong> Wartestellung.<br />

Schreiben als Experiment<br />

„Schreiben ist e<strong>in</strong> Experiment und<br />

e<strong>in</strong>e große Möglichkeit, das, was das<br />

Leben mit e<strong>in</strong>em macht und man im<br />

Leben nicht ändern kann, <strong>in</strong> <strong>den</strong><br />

Geschichten anders ausgehen zu<br />

lassen. Sich-so-e<strong>in</strong> -Leben-vorstellen.<br />

Sich loslösen.“<br />

Judith Hermann, buchjournal<br />

5. November 2010<br />

20.00 Uhr<br />

WITTLICH · Synagoge<br />

➤ Weitere Infos:<br />

www.eifel-literaturfestival.de/<br />

judith-hermann;<br />

Programmheft<br />

Seite 39<br />

JOURNAL JO JOU · 02-2010<br />

INTERVIEW<br />

Was sagen Sie zur aktuellen Lage<br />

unserer parlamentarischen Demokratie?<br />

Unsere Demokratie wird von <strong>den</strong><br />

Medien schlechter geschrieben als<br />

sie ist. Wir s<strong>in</strong>d nach wie vor e<strong>in</strong><br />

politisch stabiles Land.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs müsste das Parlament<br />

die Entscheidungshoheit von Regierung<br />

und Koalitionsausschüssen<br />

zurückgew<strong>in</strong>nen.<br />

Das Parlament ist der Mittelpunkt<br />

der Demokratie.<br />

Wenn Sie Bundeskanzler wären:<br />

Was wür<strong>den</strong> Sie politisch unbed<strong>in</strong>gt<br />

umsetzen wollen?<br />

06. November 2010, 20 Uhr<br />

BITBURG · Stadthalle<br />

80 Jahre und ke<strong>in</strong> bisschen leise.<br />

Der ewig junge Rebell.<br />

Der Mann, der Berge bezw<strong>in</strong>gt.<br />

E<strong>in</strong> Denker, der se<strong>in</strong>em Denken<br />

immer neue Horizonte setzte.<br />

Der 80. Geburtstag im März 2010<br />

von He<strong>in</strong>er Geißler bot Anlass,<br />

viele Facetten e<strong>in</strong>es Politikers zu ehren,<br />

der nie e<strong>in</strong> Leisetreter war.<br />

Wie könnte und müsste<br />

e<strong>in</strong> friedliches, gerechtes, geordnetes<br />

und freiheitliches Geme<strong>in</strong>wesen aussehen?<br />

Dieser Frage stellt er sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

aktuellen Buch „Ou-Topos“ und bei<br />

der letzten <strong>Festival</strong>veranstaltung 2010.<br />

Die F<strong>in</strong>anztransaktionssteuer im<br />

Sparpaket, e<strong>in</strong>e deutliche Beteiligung<br />

der Reichen am Sparvolumen, die<br />

Kopf pauschale verh<strong>in</strong>dern, Reform<br />

von Hartz IV, Volksversicherung,<br />

Be re<strong>in</strong>igung der Mehrwertsteuer,<br />

Verbot der Zwangsheirat muslimischer<br />

Frauen, Verbot der Burka wie<br />

<strong>in</strong> Frankreich.<br />

Sie s<strong>in</strong>d im März dieses Jahres 80<br />

Jahre alt gewor<strong>den</strong>. Haben Sie <strong>in</strong><br />

Ihrem Leben e<strong>in</strong>en Ort gefun<strong>den</strong>,<br />

<strong>den</strong> Sie als halbwegs vollendet empfun<strong>den</strong><br />

haben?<br />

Die Südpfalz und die Berl<strong>in</strong>er Philharmonie


<strong>Auf</strong> der Suche<br />

nach e<strong>in</strong>er besseren Welt<br />

<strong>Festival</strong>fi nale: He<strong>in</strong>er Geißler - e<strong>in</strong>er der aufregendsten<br />

Quer<strong>den</strong>ker Deutschlands kommt nach Bitburg<br />

➤ Weitere Infos:<br />

www.eifel-literatur-festival.de/he<strong>in</strong>er-geissler;<br />

Programmheft Seite 40<br />

»He<strong>in</strong>er Geißler -<br />

der ewig junge Rebell.«<br />

(stern, 2.3. 2010)<br />

»Er ist der bekannteste,<br />

wortmächtigste,<br />

streitlustigste und<br />

ideenreichste<br />

Sozialpolitiker der CDU,<br />

er ist e<strong>in</strong>er, der Sätze<br />

formulieren kann<br />

wie Schwertstreiche ...«<br />

(Süddeutsche Zeitung, 2.3. 2010)<br />

vorblick<br />

»Geißler ist e<strong>in</strong>er der<br />

prom<strong>in</strong>entesten Quer<strong>den</strong>ker<br />

der CDU.«<br />

(n24, 2.3. 2010)<br />

JOURNAL JOU · 02-2010<br />

31


32<br />

festival-boulevard<br />

Interview mit Kulturstaatssekretär Walter Schumacher, Ma<strong>in</strong>z<br />

„Das <strong>Festival</strong> ist e<strong>in</strong>malig im Land“<br />

INTERVIEW<br />

Wie hat Ihnen die Lesung von Elke<br />

Hei<strong>den</strong>reich & Bernd Schroeder <strong>in</strong><br />

Gerolste<strong>in</strong> gefallen?<br />

Nur gut! Es war e<strong>in</strong> wunderbarer<br />

Abend, das große Publikum hatte<br />

große Freude, die Autoren waren<br />

begeistert - und wir konnten nach<br />

der Lesung unsere alte Liebe auffrischen,<br />

bis nach Mitternacht…<br />

Wechsel vom Regierungssprecher<br />

zum Kulturstaatssekretär: Was hat<br />

Sie gereizt?<br />

Was mich e<strong>in</strong> Leben lang begleitet<br />

hat, zum Beruf zu machen: Kultur!<br />

JOURNAL JO JOU · 02-2010<br />

Welche Pläne haben Sie, die <strong>Literatur</strong><br />

betreffend?<br />

Ke<strong>in</strong>e neuen. Das <strong>Eifel</strong>-<strong>Literatur</strong>-<br />

<strong>Festival</strong> wird auch künftig vom<br />

Land gefördert, es ist e<strong>in</strong>malig im<br />

Land. E<strong>in</strong> kommunikatives und kreatives<br />

Klima für Schriftsteller und<br />

Verleger, Buchhändler, <strong>Literatur</strong>wissenschaftler,<br />

Leser - das ist es. Und<br />

lesen muss jeder für sich…<br />

➤ Zur Person:<br />

Geb. 1950 <strong>in</strong> Kaiserslautern. Nach<br />

Jurastudium Volontariat beim Saarländischen<br />

Rundfunk <strong>in</strong> Saarbrücken.<br />

Danach Arbeit als Journalist vor allem<br />

beim Hörfunk, u.a. beim damaligen<br />

Südwestfunk sowie beim Deutschlandfunk.<br />

Als M<strong>in</strong>isterpräsi<strong>den</strong>t Kurt Beck<br />

(SPD) 1994 die Nachfolge von Rudolf<br />

Scharp<strong>in</strong>g (SPD) als M<strong>in</strong>isterpräsi<strong>den</strong>t<br />

von Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz antrat, holte er<br />

Schumacher als se<strong>in</strong>en Regierungssprecher<br />

<strong>in</strong> die Ma<strong>in</strong>zer Staatskanzlei.<br />

Seit 1. Mai 2010 ist Schumacher<br />

Kulturstaatssekretär, als Nachfolger<br />

von Joachim Hofmann-Göttig, der<br />

seit 1. Mai Oberbürgermeister von<br />

Koblenz ist.<br />

Alte Bekannte feiern e<strong>in</strong> Wiedersehen:<br />

Staatssekretär Walter Schumacher<br />

(3. von l<strong>in</strong>ks) und Elke Hei<strong>den</strong>reich,<br />

<strong>in</strong> Gerolste<strong>in</strong> am 28. Mai. Mit im Bild:<br />

Landrat He<strong>in</strong>z Onnertz (Vulkaneifelkreis)<br />

mit Gatt<strong>in</strong>, Frau Schumacher<br />

(2. von l<strong>in</strong>ks) und Dr. Zier<strong>den</strong> (rechts).<br />

Hans Adler:<br />

Das<br />

Städtchen.<br />

Roman,<br />

2. <strong>Auf</strong>l age,<br />

Düsseldorf<br />

(Lilienfeld-<br />

Verlag), 2010<br />

E<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Buch aus e<strong>in</strong>em<br />

kle<strong>in</strong>en Verlag über e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e<br />

Welt. E<strong>in</strong>e literarische Ausgrabung,<br />

der Roman wurde 1926<br />

geschrieben. Hans Adler erzählt<br />

von e<strong>in</strong>er untergegangenen<br />

Epoche, als Österreich e<strong>in</strong> Reich<br />

war. E<strong>in</strong> herrlich altmodisches<br />

Buch für literarische Fe<strong>in</strong>schmecker.<br />

Der Autor ist übrigens ke<strong>in</strong><br />

Vorbild. Er wurde mit 35 Jahren<br />

schon als Beamter pensioniert -<br />

lebte aber lange.<br />

<strong>Literatur</strong>Tipp


Gäste aus Ma<strong>in</strong>z …<br />

M<strong>in</strong>ister, Staatssekretäre, Landtagsabgeordnete: Es ist erfreulich zu sehen,<br />

wie sie das <strong>Eifel</strong>-<strong>Literatur</strong>-<strong>Festival</strong> unterstützen, wertschätzen und eifrig besuchen.<br />

Landtagsabgeordnete beim<br />

<strong>Festival</strong>start am 23. April <strong>in</strong><br />

Wittlich, u.a. Monika F<strong>in</strong>k<br />

MdL (Dritte von l<strong>in</strong>ks), e<strong>in</strong>e<br />

starke Förder<strong>in</strong> des <strong>Festival</strong>s.<br />

Niemand fördert das <strong>Festival</strong><br />

so stark wie der Kultursommer<br />

Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz. Von Mai bis<br />

Oktober zaubert er Jahr für Jahr<br />

Kultur pur - fast 250 Projekte der<br />

verschie<strong>den</strong>en Kultursparten.<br />

Professor Dr. Jürgen Hardeck ist der<br />

Geschäftsführer und seit Jahren e<strong>in</strong><br />

engagierter Wegbegleiter des <strong>Festival</strong>s.<br />

festival-boulevard<br />

33<br />

Wirtschaftsm<strong>in</strong>ister<br />

Hendrik Her<strong>in</strong>g besuchte die<br />

Lesung mit Nobelpreisträger<strong>in</strong><br />

Herta Müller <strong>in</strong> Prüm<br />

am 17. Mai.<br />

L<strong>in</strong>ks Sparkassendirektor<br />

Ingolf Bermes mit Gatt<strong>in</strong><br />

(Bitburg) für <strong>den</strong> Premium-<br />

Sponsor S-F<strong>in</strong>anzgruppe,<br />

rechts Monika F<strong>in</strong>k MdL.<br />

Die Schirmherr<strong>in</strong>: Kulturm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> Doris Ahnen (Ma<strong>in</strong>z)<br />

präsentierte bei der Hauptpressekonferenz<br />

am 13. Januar das <strong>Festival</strong>programm 2010.<br />

Neben ihr Dr. Joachim Streit, Landrat des <strong>Eifel</strong>kreises<br />

Bitburg-Prüm - kommunaler Träger des <strong>Festival</strong>s 2010.<br />

Den Besuch ließ er sich nicht nehmen:<br />

Staatssekretär Joachim Hofmann-Göttig<br />

eröffnete am 23. April („Welttag des Buches“) das <strong>Festival</strong> <strong>in</strong><br />

Wittlich - mit Katja Riemann und Arne Jansen.<br />

Am 1. Mai trat er schon se<strong>in</strong>en Dienst als OB von Koblenz an.


34<br />

festival-boulevard BUCHTIPPS<br />

Buch-Tipps<br />

Herbstzeit ist Lesezeit. Nichts Schöneres ist<br />

<strong>den</strong>kbar, als sich an trüben Tagen mit e<strong>in</strong>em<br />

Schmöker behaglich zurückzuziehen.<br />

<strong>Festival</strong>partner geben gute Tipps!<br />

JOURNAL JO JOU · 02-2010<br />

Hendrik Her<strong>in</strong>g<br />

M<strong>in</strong>ister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft<br />

und We<strong>in</strong>bau Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz<br />

Javier Marias: Me<strong>in</strong> Herz so weiß.<br />

Roman (1996)<br />

Im Roman „Me<strong>in</strong> Herz so weiß“<br />

schreibt Javier Marías mit bee<strong>in</strong>druckender<br />

Liebe zum Detail über das<br />

Verhältnis der Geschlechter, über Vertrauen und vor<br />

allem über die Macht der Sprache. Er spannt <strong>den</strong> Handlungsbogen<br />

sche<strong>in</strong>bar gemächlich und <strong>den</strong>noch ungeheuer konsequent.<br />

Ich würde mich freuen, wenn die Sprache des Romans und die <strong>Auf</strong>l ösung<br />

der Handlung Sie genauso berührt wie mich.<br />

Inga Scholz<br />

Geschäftsführer<strong>in</strong> „Trierischer Volksfreund“<br />

Mark Rowlands: Der Philosoph und der Wolf (2009)<br />

11 Jahre lebt der Autor mit e<strong>in</strong>em Wolf zusammen: Bren<strong>in</strong> ist<br />

mehr als tierischer Freund, der Wolf lehrt <strong>den</strong> Philosophieprofessor<br />

was es bedeutet, Mensch zu se<strong>in</strong>. Die komplexen<br />

Fragen des Lebens, wor<strong>in</strong> besteht Glück, was ist böse,<br />

warum macht der Tod uns Angst, wie funktioniert unsere<br />

Zivilisation beantwortet Mark Rowlands, <strong>in</strong>dem er se<strong>in</strong><br />

Zusammenleben mit dem Isegrim portraitiert - daraus<br />

wird e<strong>in</strong> tiefs<strong>in</strong>niges, ernsthaftes und trotzdem heiteres<br />

Werk, e<strong>in</strong>e philosophische Studie mit vielen urkomischen<br />

Anekdoten - <strong>in</strong>spirierend und fasz<strong>in</strong>ierend.<br />

Aloysius Söhngen<br />

Bürgermeister der<br />

Verbandsgeme<strong>in</strong>de Prüm<br />

Paulo Coelho: Der Alchimist (1996)<br />

E<strong>in</strong>es me<strong>in</strong>er Liebl<strong>in</strong>gsbücher ist „Der Alchimist“<br />

von Paulo Coelho. Der Autor erzählt <strong>in</strong> tollen<br />

Bildern e<strong>in</strong>e märchenhafte Geschichte voller Spiritualität<br />

und mystischer Elemente. E<strong>in</strong> Buch voller<br />

Lebensbejahung. Es zu lesen tut e<strong>in</strong>fach gut<br />

Dr. Josef<br />

Peter Mertes<br />

ADD-Präsi<strong>den</strong>t<br />

Trier<br />

Jacques Berndorf:<br />

Die Nürburg-Papiere. Krim<strong>in</strong>alroman<br />

aus der <strong>Eifel</strong> (2010)<br />

Der <strong>Eifel</strong>krimi, <strong>den</strong> der M<strong>in</strong>isterpräsi<strong>den</strong>t<br />

von Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz, Kurt<br />

Beck kürzlich persönlich vorgestellt<br />

hat, ist e<strong>in</strong> „Muss“ für je<strong>den</strong><br />

Rhe<strong>in</strong>land-Pfälzer. Der Krimi ist<br />

durchaus spannend zu lesen, obwohl<br />

er relativ viele aus der Presse<br />

bereits bekannte Daten und Fakten<br />

wiederholt. Um die <strong>Auf</strong>klärung der<br />

sogenannten „Nürburgr<strong>in</strong>gaffäre“<br />

bemüht sich e<strong>in</strong> Untersuchungsausschuss<br />

im Landtag Rhe<strong>in</strong>land-<br />

Pfalz. Jacques<br />

Berndorf hat<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />

<strong>Eifel</strong>krimi e<strong>in</strong><br />

für mich und<br />

alle Leser<strong>in</strong>nen<br />

und Leser<br />

überraschendes<br />

Ende<br />

gefun<strong>den</strong>, das<br />

sicher mit der<br />

Realität am R<strong>in</strong>g nichts zu tun hat.


Weltgericht mit Pausen. Aus <strong>den</strong><br />

Tagebüchern von Friedrich Hebbel<br />

(2008)<br />

,Uns freut selten so sehr das e<strong>in</strong>er Natur Gemäße, als das<br />

ihr Nicht Gemäße. Dass Quecksilber fl üchtig ist, fi n<strong>den</strong> wir<br />

zu alltäglich, aber wenn Eisen zu tanzen anfi nge, wür<strong>den</strong><br />

wir klatschen.“ Friedrich Hebbels ,,Weltgericht mit Pausen“<br />

ist ke<strong>in</strong> Werk zum h<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>ander Weglesen. Ich greife<br />

danach, wenn ich mich mal wieder auf e<strong>in</strong>em klugen Gedanken<br />

ausruhen möchte, der sich nicht so leicht verbraucht wie der Alltag.<br />

Welch e<strong>in</strong> Kontrast zu me<strong>in</strong>em Beruf. Journalisten schreiben hundert Zeilen<br />

über e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziges Ereignis, Hebbel erklärt <strong>in</strong> wenigen Sätzen die ganze Welt<br />

- <strong>in</strong> immer neuen, immer überraschen<strong>den</strong> Perspektiven. Die Tagebuchaufzeichnungen<br />

mit Aphorismen, Beobachtungen, Grotesken und Kuriosa hat<br />

der Pianist Alfred Brendel neu zusammengestellt und verdichtet.<br />

und glückliche Momente wieder<br />

er wachen. Illustriert mit zahlreichen<br />

rühren<strong>den</strong> und ergreifen<strong>den</strong><br />

Bildern aus privaten Fotoalben.<br />

E<strong>in</strong> Buch, das zeigt, dass sich<br />

Geschichte aus e<strong>in</strong>er unendlichen<br />

Vielzahl <strong>in</strong>dividueller Biografi en<br />

zusammensetzt. Wir begleiten die<br />

Protagonisten bei e<strong>in</strong>er Spurensuche<br />

nach unserer Herkunft <strong>in</strong><br />

die „schwarzweißen Jahre“ - und<br />

gerade auch jüngere Menschen<br />

mögen schließlich besser verstehen,<br />

wie Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz zu dem<br />

gewor<strong>den</strong> ist, was es heute ist.<br />

Isabell Funk<br />

Chefredakteur<strong>in</strong> „Trierischer Volksfreund“<br />

Dr. Simone Sanftenberg<br />

Landessender-Direktor<strong>in</strong><br />

des SWR <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz<br />

Ewa Harmansa, Ulrike<br />

Gehr<strong>in</strong>g: Wer hat Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz<br />

gemacht (2010)<br />

An diesem wunderbaren<br />

Buch komme ich <strong>in</strong> diesem<br />

Jahr nicht vorbei: ke<strong>in</strong><br />

Roman, ke<strong>in</strong> Sachbuch,<br />

sondern e<strong>in</strong> Geschichtsbuch<br />

voller lebendiger Erzählungen von Rhe<strong>in</strong>land-<br />

Pfälzern, die Ihre persönlichen Er<strong>in</strong>nerungen<br />

an die Gründerjahre unseres Bundeslandes<br />

mit <strong>den</strong> Lesern teilen. E<strong>in</strong> authentisches Landesportrait<br />

über die 50er Jahre, <strong>in</strong> dem fast<br />

vergessene Ereignisse und Gefühle, erschütternde<br />

Helmut Lanio<br />

Geschäftsführer<br />

Weiss Hold<strong>in</strong>g<br />

Monschau<br />

Patti Smith:<br />

Just Kids (2010)<br />

festival-boulevard<br />

Beim Lesen dieses Buches erwartete<br />

ich heimlich im H<strong>in</strong>tergrund Musik<br />

zu hören - aber je mehr mich die<br />

Erzählung fesselt , umso überraschter<br />

b<strong>in</strong> ich über die Wärme der<br />

Worte e<strong>in</strong>er Künstler<strong>in</strong> , die ich mit<br />

„neuen Augen“ entdecke. Die Musik<br />

verstummt und mich fesselt e<strong>in</strong><br />

Buch, dass mich noch Jahre begeistern<br />

wird: Patti Smith „Just Kids“<br />

Die Geschichte e<strong>in</strong>er Freundschaft.<br />

Es war der Sommer, <strong>in</strong> dem Coltrane<br />

starb. Blumenk<strong>in</strong>der erhoben ihre<br />

leeren Arme, und Ch<strong>in</strong>a zündete die<br />

Atombombe. Jimi Hendrix setzte <strong>in</strong><br />

Monterey se<strong>in</strong>e Gitarre <strong>in</strong> Brand. Es<br />

gab Unruhen <strong>in</strong> Newark, Milwaukee<br />

und Detroit. Es war der Sommer von<br />

Elvira Madigan, der Sommer der<br />

Liebe. Dieses Buch, halb Romanze,<br />

halb Elegie im New York der späten<br />

Sechziger und Siebziger Jahre zeichnet<br />

e<strong>in</strong> aufregendes Bild e<strong>in</strong>er<br />

Epoche und fesselt durch<br />

e<strong>in</strong>e Offenheit und sprachliche<br />

Kraft. Fast zärtlich und<br />

umso mehr überraschend<br />

ist die Wärme, mit der die<br />

„laute“ Rockmusiker<strong>in</strong> Patti<br />

Smith die Geschichte e<strong>in</strong>er<br />

tiefen Freundschaft und Liebe<br />

erzählt.<br />

Christ<strong>in</strong>e Kausen Vorsitzende „prüm eifelstark“<br />

Jacques Berndorf: Die Nürburg-Papiere (2010)<br />

Immer wieder begeistern mich an <strong>den</strong> <strong>Eifel</strong>krimis<br />

nicht nur die Charaktere der Hauptakteure Baumeister,<br />

Ro<strong>den</strong>stock und Emma sondern auch die<br />

Beschreibung der e<strong>in</strong>heimischen Bevölkerung. Diese<br />

fi ndet man als Eifl er<strong>in</strong> treffend und sympathisch und<br />

machen <strong>den</strong> Nicht-Eifl er hoffentlich neugierig auf uns.<br />

Passend zur schnellen R<strong>in</strong>g-Strecke fi nde ich diesen neuesten Krimi besonders<br />

rasant geschrieben. Wenn man nicht wüsste, dass Romanhandlungen<br />

immer frei erfun<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d - die unangenehme Nürburgr<strong>in</strong>gaffäre mit ihrer<br />

millionenfachen Steuerverschwendung könnte nicht spannender und unterhaltsamer<br />

thematisiert wer<strong>den</strong>... Für <strong>Eifel</strong>krimi-Fans e<strong>in</strong> absoluter Genuss!<br />

JOURNAL JOU · 02-2010<br />

35


36<br />

festival-boulevard INTERVIEW<br />

„Wir s<strong>in</strong>d <strong>Eifel</strong>“<br />

Der „Wochenspiegel“ unterstützt das <strong>Eifel</strong>-<strong>Literatur</strong>-<br />

<strong>Festival</strong> eifelweit. Interview mit Redakteur Helmut Müller üller<br />

Warum ist es Ihnen und dem „Wochenspiegel“<br />

wichtig, das <strong>Eifel</strong>-<strong>Literatur</strong>-<strong>Festival</strong><br />

zu unterstützen?<br />

Zum e<strong>in</strong>en aus persönlicher Verbun<strong>den</strong>heit<br />

mit dem <strong>Festival</strong>organisator<br />

Josef Zier<strong>den</strong>, <strong>den</strong> ich seit<br />

me<strong>in</strong>er Trierer Studienzeit kenne.<br />

Ich b<strong>in</strong> nachhaltig und tief bee<strong>in</strong>druckt<br />

vom Engagement, dem gewaltigen<br />

Zeit- und Arbeitsaufwand,<br />

<strong>den</strong> er <strong>in</strong>vestiert, und von der<br />

Lei<strong>den</strong>schaft, mit der er zu Werke<br />

geht. Das steckt ganz e<strong>in</strong>fach an!<br />

Er war zudem mehrere Jahre für<br />

uns als freier Mitarbeiter tätig. Die<br />

Ursprünge des <strong>Festival</strong>s wur<strong>den</strong><br />

sozusagen vor Jahren im Prümer<br />

Wochenspiegel gelegt mit e<strong>in</strong>er Artikelserie<br />

von Dr. Zier<strong>den</strong> über Autoren<br />

wie Hem<strong>in</strong>gway, J.D. Sal<strong>in</strong>ger,<br />

Alfred Andersch, He<strong>in</strong>rich Böll und<br />

ihre Werke, die <strong>in</strong> der <strong>Eifel</strong> spielen.<br />

Zum anderen ersche<strong>in</strong>t der Wochenspiegel<br />

eifelweit, e<strong>in</strong>mal<br />

wöchentlich <strong>in</strong> allen Haushalten,<br />

JOURNAL JO JOU · 02-2010<br />

sowohl <strong>in</strong> der rhe<strong>in</strong>land-pfälzischen<br />

<strong>Eifel</strong> als auch <strong>in</strong> der nordrhe<strong>in</strong>westfälischen<br />

<strong>Eifel</strong> – <strong>in</strong> allen Landkreisen,<br />

<strong>in</strong> <strong>den</strong>en <strong>Festival</strong>-Lesungen<br />

stattfi n<strong>den</strong>. Ke<strong>in</strong> anderes Pr<strong>in</strong>tmedium<br />

ist von daher so prädest<strong>in</strong>iert,<br />

dieses <strong>Festival</strong> zu unterstützen.<br />

Das tun wir vor allem durch e<strong>in</strong>e<br />

umfangreiche Vorberichterstattung,<br />

mit der wir helfen, dass möglichst<br />

alle Lesungen ausverkauft s<strong>in</strong>d.<br />

Und das lief ja <strong>in</strong> der Frühjahrsrunde<br />

wieder recht gut. Darüber h<strong>in</strong>aus<br />

i<strong>den</strong>tifi zieren sich unsere Redakteur<strong>in</strong>nen<br />

und Redakteure, aber<br />

auch unsere Verkaufsmannschaft,<br />

die Verlags- und Geschäftsführung<br />

<strong>in</strong> höchstem Maße mit der <strong>Eifel</strong> –<br />

wir s<strong>in</strong>d sozusagen <strong>Eifel</strong>. Wir haben<br />

das Privileg, dort zu leben, wo<br />

andere Urlaub machen. Und dann<br />

noch solch e<strong>in</strong> toller literarischer<br />

Magnet, der die <strong>Eifel</strong> auch kulturell<br />

aufwertet und <strong>in</strong> ganz Deutschland<br />

bekannt macht – was wollen<br />

wir mehr?<br />

Das muss<br />

man e<strong>in</strong>fach<br />

unterstützen<br />

und mit allen<br />

Kräften fördern.<br />

Welcher <strong>Festival</strong>-Autor<br />

im Frühjahrsprogramm<br />

hat Sie besondersbee<strong>in</strong>druckt?<br />

Ke<strong>in</strong>e Frage<br />

– Herta Müller.<br />

Wann hat<br />

man schon<br />

e<strong>in</strong>mal die<br />

Möglichkeit,<br />

e<strong>in</strong>e <strong>Literatur</strong>-Nobel-<br />

preisträger<strong>in</strong> hautnah zu erleben.<br />

Das war bee<strong>in</strong>druckend und bedrückend<br />

zugleich. Bee<strong>in</strong>druckend,<br />

welche Sprachgewalt und persönliche<br />

Ausstrahlung diese doch recht<br />

zerbrechlich wirkende Frau besitzt.<br />

Bedrückend die Geschichte, die sie<br />

<strong>in</strong> ihrem Roman „Atemschaukel“ zu<br />

erzählen hat. Ich habe bisher noch<br />

ke<strong>in</strong>e <strong>Festival</strong>-Lesung erlebt, die<br />

solch e<strong>in</strong>en nachhaltigen E<strong>in</strong>druck<br />

bei <strong>den</strong> Besuchern h<strong>in</strong>terlassen hat.<br />

Und es kamen ja über 800.<br />

Welches Buch hat Ihnen <strong>in</strong> letzter<br />

Zeit besonders gut gefallen?<br />

Ich muss gestehen, Lesen ist auch<br />

me<strong>in</strong>e Lei<strong>den</strong>schaft und e<strong>in</strong>e Welt<br />

ohne Bücher kann ich mir nicht<br />

vorstellen. Von daher fällt es mir<br />

schwer, jetzt nur e<strong>in</strong>es zu nennen.<br />

E<strong>in</strong> Buch, das mich nie wieder losgelassen<br />

hat und das ich immer<br />

wieder e<strong>in</strong>mal aus dem Regal nehme,<br />

ist „Der lange Weg zur Freiheit“<br />

von Nelson Mandela. Aber ich<br />

lasse mich auch gerne durch das<br />

<strong>Festival</strong> <strong>in</strong>spirieren. Deshalb freue<br />

ich mich besonders auf <strong>den</strong> Autor,<br />

dessen Buch „Ou Topos“ ich zurzeit<br />

lese. Ich <strong>den</strong>ke, die Lesung mit He<strong>in</strong>er<br />

Geißler am 6. November <strong>in</strong> der<br />

Bitburger Stadthalle wird der krönende<br />

Abschluss e<strong>in</strong>es <strong>Festival</strong>jahres,<br />

das noch lange <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung<br />

bleiben wird.<br />

Gesamtaufl age der <strong>Eifel</strong>ausgaben<br />

des „Wochenspiegel“: mehr als<br />

340.000 Exemplare.


UNSER WEBMASTER IN<br />

LONDON: Der Herr der Datenströme<br />

auf der <strong>Festival</strong>website<br />

- Marco We<strong>in</strong>and. E<strong>in</strong> „Prümer<br />

Jung“ <strong>in</strong> London. Versendet<br />

auch die wöchentlichen <strong>Festival</strong>-<br />

Newsletter (die man gratis<br />

abonnieren kann) - unter<br />

www.eifel-literatur-festival.de.<br />

Hand <strong>in</strong> Hand …<br />

<strong>Festival</strong>-Hotl<strong>in</strong>e<br />

(06551/2489), Karten<br />

verkauf, Büchertisch:<br />

Sab<strong>in</strong>e Rehm<br />

(l<strong>in</strong>ks) wirkt lieber<br />

still im H<strong>in</strong>tergrund.<br />

Da wird e<strong>in</strong> Foto<br />

schon zum Schnappschuss.<br />

Seit 1994<br />

begleitet die Buchhandlung<br />

Hildesheim das <strong>Festival</strong> - von <strong>den</strong> allerersten Anfängen<br />

an. Heute geht man mit on tour durch die <strong>Eifel</strong>. Mit<br />

dem <strong>Festival</strong> arbeitet man „Hand <strong>in</strong> Hand“, siehe Foto.<br />

Das erste Halbjahr bravourös bewältigt, von April bis Juni:<br />

die <strong>Festival</strong>mannschaft. Und schon im Startloch für <strong>den</strong><br />

Herbst. Am 27. August geht‘s wieder los!<br />

B<br />

rasilien <strong>in</strong> der <strong>Eifel</strong>:<br />

Bärbel Henk P. Campo Campos weilte<br />

gerade <strong>in</strong> der <strong>Eifel</strong>, als sie von der<br />

Herta Herta-Müller-Lesung Müller Lesung <strong>in</strong> PPrüm<br />

erfuhr.<br />

In Brasilien hatte sie Texte der<br />

Nobelpreisträger<strong>in</strong> im Unterricht<br />

behandelt - und wollte unbed<strong>in</strong>gt<br />

Müller live erleben. Die Kartenverlosung<br />

des Wochenspiegel machte<br />

es möglich - Frau Henk überschlug<br />

sich fast vor Freude. Mehr als 9000<br />

Kilometer Luftl<strong>in</strong>ie: Rekordanreise<br />

beim <strong>Festival</strong>. E<strong>in</strong> Fotogruß aus<br />

Brasilien folgte (Frau Henk: Zweite<br />

von rechts). Jetzt wartet man sehnsüchtig<br />

auf die portugiesische Ausgabe<br />

von „Atemschaukel“.<br />

BOULEVARD<br />

„BILD“<br />

auf dem Bild-Schirm:<br />

Bei „Bild.de“ erfuhr man es schon<br />

wenige M<strong>in</strong>uten nach der Sonder-<br />

Pressekonferenz am 3. März 2010:<br />

Herta Müller kommt nach Prüm.<br />

VOM MONITOR<br />

ZUM SCHAUFENSTER:<br />

<strong>Literatur</strong> zum H<strong>in</strong>sehen.<br />

Gesehen im Optikergeschäft<br />

Les Lunettes <strong>in</strong> Prüm.<br />

<strong>Festival</strong>begleiter mit kreativen<br />

Deko-Ideen seit vielen Jahren.<br />

<strong>Festival</strong> im Fernsehen:<br />

Medienpartner SWR Rhe<strong>in</strong>land-<br />

Pfalz hatte <strong>den</strong> <strong>Festival</strong>start<br />

rasch auf dem Monitor, per Videotext.<br />

Großartig: Landesart,<br />

das Kulturmagaz<strong>in</strong> von SWR<br />

Fern sehen, machte <strong>den</strong> <strong>Festival</strong>start<br />

zum Schwerpunktthema<br />

der Sendung. Mit weiter Ausstrahlung.<br />

festival-boulevard<br />

JOURNAL JOU · 02-2010<br />

37<br />

Flanieren, spazieren, Menschen treffen,<br />

<strong>in</strong>s Gespräch kommen:<br />

Boulevards la<strong>den</strong> e<strong>in</strong> zu Begegnungen<br />

und bewegten Momenten.<br />

Folgen Sie uns auf <strong>den</strong> <strong>Festival</strong>-Boulevard …<br />

Das <strong>Festival</strong> bewegt …<br />

Das digitale Schaufenster<br />

des <strong>Festival</strong>s.<br />

Videoimpressionen, Fotogalerie,<br />

ak tu elle Infos, Ticketvorverkauf<br />

onl<strong>in</strong>e, Broschüren bestellen,<br />

News letter abonnieren und vieles<br />

www.<br />

öffnen sich für Sie<br />

mehr: unter<br />

eifel-literatur-festival.<br />

de<br />

Informa tionswelten rund um<br />

das <strong>Festival</strong>. 24 Stun<strong>den</strong> nonstop<br />

geöffnet. Hier können Sie auch mit<br />

uns <strong>in</strong> Kontakt treten: über<br />

„<strong>in</strong>fo@eifel-literatur-festival.de“.<br />

Wir freuen uns über Ihren Besuch.<br />

- auch dank des<br />

VW Phaetons, <strong>den</strong><br />

uns das Autohaus<br />

Müller & Flegel<br />

zum noblen Autorenshuttle<br />

zur Verfügung<br />

stellt (im Bild:<br />

Roger Willemsen <strong>in</strong><br />

Prüm mit <strong>den</strong><br />

<strong>Festival</strong>fahrern<br />

Jakob Weber und<br />

Franz Nett).<br />

ALLE WEGE<br />

FÜHREN ZUM<br />

FESTIVAL<br />

Berühmte Autoren<br />

heißen herzlich<br />

willkommen,<br />

auf Autorentafeln<br />

<strong>in</strong> allen <strong>Festival</strong>orten,<br />

eifelweit.<br />

Hier: Beispiel Prüm.


38<br />

festival-boulevard EINE KURZE GESCHICHTE DES FESTIVALS<br />

v.l. Senta Berger, Pater Anselm Grün, Elke Hei<strong>den</strong>reich, Peter Scholl-Latour und Peter Hahne<br />

Im Schalterraum e<strong>in</strong>er<br />

kle<strong>in</strong>en Bank fi ng alles an …<br />

1994 fi ng alles an, im Schalterraum<br />

e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Bank <strong>in</strong><br />

der Waldstadt Prüm.<br />

E<strong>in</strong> Buch hatte Premiere, das die<br />

<strong>Eifel</strong> <strong>in</strong> der <strong>Literatur</strong> bilanzierte.<br />

Und Autoren kamen, die <strong>in</strong> der<br />

<strong>Eifel</strong> lebten oder doch über die <strong>Eifel</strong><br />

geschrieben hatten: Romane,<br />

Gedichte, Comedy. In zwei Wochen<br />

im Herbst. Fortgesetzt 1996,<br />

fortgesetzt 1998.<br />

2001 dann der Neustart:<br />

mit Größen wie Siegfried Lenz,<br />

Mart<strong>in</strong> Walser und Mario Adorf.<br />

Mit Ausdehnungen <strong>in</strong> Zeit und<br />

Raum: von April bis November,<br />

allüberall <strong>in</strong> der Region Trier und<br />

bald weit darüber h<strong>in</strong>aus, bis vor<br />

die Toren von Aachen und Köln,<br />

von Koblenz und Trier.<br />

E<strong>in</strong> Mammutfestival, eifelweit.<br />

JOURNAL JO JOU U · 02-2010<br />

Mehr als 10.000 Besucher s<strong>in</strong>d es<br />

seit Jahren. Längst reicht da der<br />

Schalterraum e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Bank<br />

nicht mehr aus.<br />

Zwar zählt es <strong>in</strong>zwischen zu <strong>den</strong><br />

12 wichtigsten <strong>Literatur</strong>events <strong>in</strong><br />

der Bundesrepublik, laut „buchjournal<br />

1/2010“. Aber <strong>den</strong>noch<br />

kommt es noch immer aus ohne<br />

große hauptamtliche Apparate,<br />

ohne Hunderte von Praktikanten,<br />

ohne Millionenetat, ohne üppige<br />

Kulturmittel des Bundes.<br />

Spen<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d jederzeit willkommen<br />

- an <strong>den</strong> <strong>Literatur</strong>Büro <strong>Eifel</strong> e.V.,<br />

Kto. 50 13 2000, KSK Bitburg-Prüm<br />

(BLZ 586 500 30).<br />

„E<strong>in</strong>malig <strong>in</strong> Deutschland“<br />

(Jacques Berndorf,<br />

Gebrauchsanweisung<br />

für die <strong>Eifel</strong>, 2008)<br />

***<br />

„E<strong>in</strong>e der größten<br />

privaten<br />

<strong>Literatur</strong><strong>in</strong>itiativen<br />

Deutschlands“<br />

(buchjournal Herbst 2008)<br />

***<br />

„Es macht Lust auf <strong>Literatur</strong>,<br />

es macht Lust auf Lesen“<br />

(Kulturm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong><br />

Doris Ahnen,<br />

Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz, 15.02.08)<br />

***<br />

„Das Mammut-<strong>Festival</strong><br />

<strong>in</strong> der <strong>Eifel</strong>“<br />

(focus, Juni 2001)


Aktuelle Krimi-Highlights<br />

<strong>in</strong> der <strong>Eifel</strong><br />

Top-Autoren beim <strong>Eifel</strong>-<strong>Literatur</strong>-<strong>Festival</strong> · Herbst 2010<br />

Frank<br />

SCHÄTZING<br />

Jacques<br />

BERNDORF<br />

Tickets bequem onl<strong>in</strong>e unter www.eifel-literatur-festival.de.<br />

In mehr als 300 Vorverkaufsstellen von Ticket Regional.<br />

In <strong>den</strong> bekannten Geschäftsstellen von Trierischer Volksfreund & Wochenspiegel. el. l.<br />

In rund 30 Buchhandlungen eifelweit.<br />

Ticket- und Infotelefon: (0 65 51) 24 89<br />

Simon<br />

BECKETT<br />

Volker KLÜPFEL<br />

& Michael KOBR<br />

Leonie<br />

SWANN<br />

spannend witzig unterhaltsam


Fr., 27.08., 27.0 20 Uhr<br />

Fr., 10.09., 20 Uhr h<br />

ADENAU<br />

Hocheifelhalle<br />

WLADIMIR KAMINER<br />

Sa., 11.09., 17 Uhr<br />

SCHLOSS<br />

BÜRRESHEIM<br />

bei Mayen y<br />

DAUN<br />

Forum<br />

Arzt Arzt, Visionär<br />

& Bests Bestsellerautor<br />

Fr., 17.09., 20 Uhr<br />

MONSCHAU<br />

St. Michael-Gymnasium<br />

SIMON BECKETT<br />

Fr., 24.09., 20 Uhr<br />

KLOSTER<br />

STEINFELD<br />

Aula Hermann-Josef-Kolleg<br />

RÜDIGER SAFRANSKI<br />

STERNSTUNDEN FÜR LESER ✶ 2010<br />

AUSVERKAUFT<br />

Neues Ne N vom »Mieses Mi KKarma« und d mehr h<br />

»Mop »Moppel-Ich«<br />

Sa., Sa 28.08.,<br />

Sa., 25.09., 20 Uhr<br />

PRÜM<br />

Aula der Wandalbert-<br />

Hauptschule<br />

V. KLÜPFEL & M. KOBR<br />

Mi., 29.09., 20 Uhr<br />

KLOSTER<br />

HIMMEROD<br />

Klosterkirche<br />

20 Uhr<br />

ULMEN<br />

Bürgersaal<br />

Fr., 08.10., 20 Uhr<br />

PRÜM<br />

Aula der Wandalbert-<br />

Hauptschule<br />

LEONIE SWANN<br />

Fr., 22.10., 20 Uhr<br />

DAUN<br />

Forum<br />

JAN WEILER<br />

PROGRAMM<br />

HERBST<br />

Do., 02. 02.09., 20 Uhr<br />

HEIMBACH<br />

HHEIMB<br />

HHEIM H<br />

Burg B Bu Burg B rg H HHen<br />

Hengebach<br />

en<br />

RKAUFT<br />

HEIM Burg Bu Burg B<br />

rg r H HHe<br />

Fr., 03.09., 03. 20 Uhr<br />

BITBURG<br />

Haus Beda<br />

PROF. DIETRICH SUSANNE<br />

GRÖNEMEYER FRÖHLICH DAVID SAFIER<br />

AUSVERKAAUUFT<br />

AUSVERKAUFT<br />

WIR FAHREN FÜR DAS FESTIVAL!<br />

J. BERNDORF<br />

STIFTUNG<br />

STADT WITTLICH<br />

Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

Vulkaneifel mbH<br />

P. ANSELM GRÜN<br />

www.westside-pruem.com<br />

VG ULMEN<br />

Fr., 29.10., 20 Uhr<br />

BITBURG<br />

Stadthalle<br />

FRANK SCHÄTZING<br />

Fr., 05.11., 20 Uhr<br />

WITTLICH<br />

Synagoge<br />

JUDITH HERMANN<br />

Sa., 06.11., 20 Uhr<br />

BITBURG<br />

Stadthalle<br />

HEINER GEISSLER<br />

Rechtzeitig Tickets sichern!<br />

www.eifel-literatur-festival.de<br />

UNSERE MEDIENPARTNER<br />

Kulturgeme<strong>in</strong>schaft<br />

Bitburg<br />

AUSVER B<br />

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