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Regional- und Minderheitensprachen in Deutschland - des ...

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Grußwort<br />

Wilhelm von Humboldt drückte die Bedeutung der eigenen Sprache so aus:<br />

„Die wahre Heimat ist eigentlich die Sprache. Sie bestimmt die Sehnsucht<br />

danach, <strong>und</strong> die Entfremdung vom Heimischen geht immer durch die<br />

Sprache am schnellsten <strong>und</strong> leichtesten, wenn auch am leisesten vor sich.“<br />

Darum werden das Dänisch der dänischen M<strong>in</strong>derheit <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>, das<br />

Friesisch der Friesen <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>, das Romanes der deutschen S<strong>in</strong>ti <strong>und</strong><br />

Roma, das Sorbisch <strong>des</strong> sorbischen Volks als M<strong>in</strong>derheiten sprachen <strong>und</strong> das<br />

Niederdeutsch als <strong>Regional</strong>sprache <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> besonders geschützt.<br />

Für die Menschen, die diese Sprachen nutzen, bedeuten sie kulturelle<br />

Identität, Pflege von teils Jahrh<strong>und</strong>erte alten Traditionen. Neben Deutsch<br />

sprechen sie <strong>in</strong> der Sprache, die schon ihre Vorfahren benutzt haben, <strong>und</strong><br />

geben dieses Stück Heimat an ihre K<strong>in</strong>der weiter. Der Teil dieser ihrer<br />

kulturellen Identität soll für sie erhalten bleiben, gerade weil sie immer<br />

größere Schwierigkeiten haben, ihre Sprache noch zu pflegen.<br />

Das F<strong>und</strong>ament zum Erhalt dieser Sprachen ist das Sprechen <strong>in</strong> den<br />

Familien <strong>und</strong> mit den Fre<strong>und</strong>en als „Muttersprache“: „modersmål“<br />

(Dänisch), „mamenspriak“ (Nordfriesisch), „määnetoal“ (Saterfriesisch),<br />

„modersprake“ (Niederdeutsch), „mam<strong>in</strong>a rěc“ oder „maśeršć<strong>in</strong>a“ (Niedersorbisch),<br />

„maćeršć<strong>in</strong>a“ (Obersorbisch). Die Muttersprache prägt e<strong>in</strong>en<br />

Menschen se<strong>in</strong> Leben lang. Sie ist die Quelle menschlichen Mite<strong>in</strong>anders,<br />

Hörens <strong>und</strong> Verstehens <strong>des</strong> anderen, Redens mit dem Gegenüber. Fast alle<br />

Menschen denken <strong>und</strong> träumen <strong>in</strong> ihrer Muttersprache. Die Festigung <strong>und</strong><br />

Erweiterung <strong>des</strong> mütterlichen Sprachschatzes, das Lesen <strong>und</strong> Schreiben<br />

der Schriftsprache brauchen aber auch Unterstützung. Diese leisten <strong>in</strong><br />

besonders anerkennenswerter Weise die – meistens ehrenamtlichen –<br />

Mitar beiter<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Mitarbeiter der Verbände <strong>und</strong> E<strong>in</strong>richtungen. Oft<br />

engagieren sich auch Menschen für den Erhalt dieser Sprachen, die sie<br />

selbst nicht als Muttersprache erlernt haben. Als M<strong>in</strong>derheitenbeauftragter<br />

der B<strong>und</strong>esregierung möchte ich mich hierfür besonders bedanken.<br />

Zahlreiche Kommunen, die B<strong>und</strong>esländer sowie die B<strong>und</strong>esrepublik<br />

<strong>Deutschland</strong> helfen gleichfalls mit vielen Maßnahmen, <strong>in</strong>sbesondere<br />

mit schulischen Angeboten.

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