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Regional- und Minderheitensprachen in Deutschland - des ...

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20<br />

Wie groß derzeit das Interesse ist, zeigen zum Beispiel Autorenwett bewerbe.<br />

Heute beherrschen annähernd 8.000 bis 10.000 Personen <strong>in</strong> Nordfriesland<br />

e<strong>in</strong>schließlich Helgoland die friesische Sprache. E<strong>in</strong>zelne Dialekte<br />

werden nur noch von wenigen älteren Menschen gesprochen <strong>und</strong><br />

dürften bald verklungen se<strong>in</strong>. Andernorts ist Friesisch weiterh<strong>in</strong> die erste<br />

Sprache, auch für K<strong>in</strong>der. Die Hochburgen f<strong>in</strong>den sich auf dem Festland im<br />

Norden <strong>des</strong> Kreisgebietes <strong>in</strong> der Bök<strong>in</strong>gharde sowie auf den Inseln, vor<br />

allem im Westteil Föhrs.<br />

Die seit dem 19. Jahrh<strong>und</strong>ert aufgekommene friesische Bewegung hat sich<br />

zum Ziel gesetzt, die friesische Sprache <strong>und</strong> Kultur zu bewahren <strong>und</strong><br />

fortzuentwickeln. Lange Zeit wurden diese Bestrebungen jedoch von der<br />

übermächtigen nationalen Ause<strong>in</strong>andersetzung zwischen Deutsch <strong>und</strong><br />

Dänisch überlagert <strong>und</strong> überschattet.<br />

2.2.2 Ostfriesisch, Saterfriesisch<br />

Ostfriesisch wird heute nur noch <strong>in</strong> Form <strong>des</strong> Saterfriesischen gesprochen.<br />

(Das heute oft unrichtig als „Ostfriesisch“ bezeichnete ostfriesische Platt<br />

wurde zwar vom Friesischen bee<strong>in</strong>flusst, ist aber vom Niederdeutschen<br />

nahezu vollständig ersetzt worden.)<br />

Schon <strong>in</strong> der 1464 gebildeten Reichsgrafschaft Ostfriesland war von<br />

Anfang an nicht Friesisch, sondern Niederdeutsch die Amtssprache. Auf<br />

Kosten <strong>des</strong> Friesischen gewann es<br />

immer mehr Land. Bereits 1543<br />

beklagte e<strong>in</strong> Chronist – auf Niederdeutsch!<br />

– den fortgeschrittenen<br />

Sprachwechsel zum Niederdeutschen:<br />

„Uns Fresen wart naegesecht,<br />

dat wy de Apen gelyken, wat<br />

de sehen, dat wyllen se vort naedoen,<br />

wy Fresen mogen uns <strong>des</strong> wol<br />

schemen, dat wy nicht by unse<br />

Spracke <strong>und</strong> Cledunge bliven,<br />

gelick alle andere Nationen.“<br />

Ortsschild Strückl<strong>in</strong>gen<br />

(Foto: Geme<strong>in</strong>de Saterland)

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