Regional- und Minderheitensprachen in Deutschland - des ...
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Dänisch<br />
H<strong>in</strong>zu kommen noch sogenannte Mischsprachen. Zum e<strong>in</strong>en das Petuh-<br />
Deutsch, welches im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert entstand <strong>und</strong> vermutlich e<strong>in</strong>e vere<strong>in</strong>fachte<br />
Version der Dänen war, Deutsch zu lernen. Zum anderen e<strong>in</strong> Multiethnolekt,<br />
der von e<strong>in</strong>igen Angehörigen der dänischen M<strong>in</strong>derheit gesprochen<br />
wird. Dieser entsteht durch e<strong>in</strong>e direkte Übersetzung aus dem Deutschen <strong>in</strong>s<br />
Dänische ohne Veränderung der Syntax, mit dem Gebrauch von Germanismen<br />
<strong>und</strong> e<strong>in</strong>er deutschen (relativ harten) Aussprache der dänischen Wörter.<br />
Diese Sprache wird von den Angehörigen der M<strong>in</strong>derheit Sydslesvigsk (Südschleswigsch)<br />
genannt <strong>und</strong> als e<strong>in</strong> eigener Dialekt <strong>des</strong> Dänischen angesehen.<br />
Eigentümlich für das Dänische beziehungsweise alle skand<strong>in</strong>avischen<br />
Sprachen s<strong>in</strong>d die zusätzlichen Schriftzeichen im Alphabet. Es gibt drei<br />
weitere Buchstaben: Æ æ, Ø ø, Å å, wobei das Æ <strong>und</strong> das Ø dem deut -<br />
schen Ä <strong>und</strong> Ö nahekommen. Das Å gibt es <strong>in</strong> dieser Form erst seit 1948 im<br />
dänischen Schriftbild, vorher wurde es durch e<strong>in</strong> Doppel-A (Aa, aa) gekennzeichnet.<br />
Der å-Laut oder Bolle-å, wie er im Dänischen genannt wird,<br />
ist e<strong>in</strong>e Ligatur von e<strong>in</strong>em A <strong>und</strong> O, welche durch e<strong>in</strong>e Senkung <strong>des</strong><br />
A verursacht wird.<br />
E<strong>in</strong> weiterer Unterschied ist, dass im Dänischen häufig e<strong>in</strong> T an der Stelle<br />
benutzt wird, wo im Deutschen e<strong>in</strong> Z zu f<strong>in</strong>den ist:<br />
Dänisch<br />
to<br />
et tog<br />
Deutsch<br />
zwei<br />
e<strong>in</strong> Zug<br />
Dies hängt mit der Zweiten Lautverschiebung zusammen, wodurch e<strong>in</strong><br />
stimmloser Verschlusslaut, zum Beispiel e<strong>in</strong> P, T oder K, zu e<strong>in</strong>em stimmlosen<br />
Reibelaut, zum Beispiel e<strong>in</strong>em F, Th/S/Z oder Ch, umgelautet werden<br />
kann. Die Wirkung dieser Lautverschiebung war im nordgermanischen<br />
Raum nicht von so großer Konsequenz wie im westgermanischen.<br />
Typisch für das Dänische ist außerdem der „stød“ (Stoßton). Der Stoßton ist<br />
e<strong>in</strong>e starke Abbremsung der Schw<strong>in</strong>gung der Stimmbänder, wodurch der<br />
Laut <strong>des</strong> Wortes abrupt abgebremst wird. Dieser Ton wird im Dänischen<br />
dazu verwendet, viele Wörter zu unterscheiden, wie zum Beispiel „anden“,<br />
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