Regional- und Minderheitensprachen in Deutschland - des ...

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aus dem Mittelniederdeutschen hat das Dänische mindestens 1.500 Vo -
kabeln übernommen. Auch die geografische Nähe zu Deutschland hat das
Dänische kontinuierlich beeinflusst, da viele Lehnwörter aus dem täglichen
grenzüberschreitenden Kontakt entstanden. Zusätzlich galt bis ins
19. Jahrhundert Deutsch als Sprache der gehobenen Schicht und wurde am
Königlichen Hof in Dänemark gesprochen.
Trotz dieser Einflüsse bleibt Dänisch eine selbstständige Sprache, die nicht
vom Westgermanischen, sondern vom Nordgermanischen abstammt.
Dänisch gilt neben Norwegisch und Schwedisch auch heute noch als eine
der drei skandinavischen Hauptsprachen. Diese Abgrenzung besteht seit
circa dem 16. Jahrhundert, als Schweden und Dänemark eine normierte
Schriftsprache entwickelten. Für Norwegen geschah dies erst im 19. Jahrhundert
nach der politischen Ablösung von Dänemark, zuvor war auch
hier die Amtssprache Dänisch.
1.3 Besonderheiten der Sprache
Eine Besonderheit des Dänischen sind die vielen Dialekte, die selbst für
Muttersprachler schwer zu verstehen sein können. Die dänischen Dialekte
teilen sich in das sogenannte Rigsdansk, welches die gehobene Standardsprache
ist, den Bornholmer Dialekt und die Dialekte im Norden, Westen
und Süden Jütlands. Der südliche Dialekt Jütlands ist der Sønderjyske
Dialekt. Dieser Dialekt wurde ursprünglich in dem Gebiet der heutigen
Minderheit gesprochen, wurde aber seit dem Mittelalter vom Niederdeutschen
verdrängt. Heute ist Sønderjysk im südlichsten Teil von Dänemark,
der an Südschleswig grenzt, noch weit verbreitet, während es in Südschleswig
selbst nur noch wenige Sprecher gibt. Sønderjysk variiert sowohl in der
Aussprache als auch in der Schriftweise oder Wortwahl:
Sønderjysk Dänisch Deutsch
en piché en pige ein Mädchen
[pi:Xə] [pi:je]
Hva´ lawe du? Hvad laver du? Was machst du?
[va la:wə du] [vađ la:vər du ]