Regional- und Minderheitensprachen in Deutschland - des ...

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1. Dänisch
1.1 Sprachgebiet
Dänisch wird nicht nur von weit über 90 Prozent der Einwohner Dänemarks
(einschließlich Grönland und Färöer) gesprochen, sondern auch in
Deutschland, und zwar im nördlichen Teil des Bundeslandes Schleswig-
Holstein, in Südschleswig, dänisch Sydslesvig. In Südschleswig leben heute
ungefähr 50.000 Menschen, die sich mit den als nationale Minderheit
anerkannten Dänen in Deutschland identifizieren. Von diesen sprechen
nicht alle, aber viele manchmal oder häufig Dänisch. Das Zentrum der
Dänischsprachigen ist Flensburg (dänisch Flensborg).
Südschleswig reicht von der Eider und dem Nord-Ostsee-Kanal im Süden
bis zur deutsch-dänischen Staatsgrenze im Norden, von der Nordsee im
Westen bis zur Ostsee im Osten. Seit 1864 – nach dem für Dänemark
verlorenen Krieg und der Zuordnung Nord- und Südschleswigs zu Preußen –
gibt es die in Südschleswig heimische dänische Minderheit. Bei der
Volksabstimmung 1920 votierte Nordschleswig (das Gebiet des ehemaligen
Sønderjyllands Amt) für Dänemark, während sich Südschleswig in
seiner Mehrheit für Deutschland
entschied. Seither besteht die
dänische Minderheit als anerkannte
Minderheit, deren Mutterland
Dänemark ist. In der Schleswig-
Holsteinischen Landessatzung und
in den sogenannten Bonn-Kopenhagener
Erklärungen von 1955,
die zwischen der Bundesrepublik
Deutschland und Dänemark
ausgetauscht wurden, ist das freie
Bekenntnis zur Minderheit rechtlich
garantiert.
Plakat zum „Vinterfestival“ in der dänischen
Heimvolkshochschule, veranstaltet
vom Kulturträger Sydslesvigsk Forening,
vom Jugendverband Sydslesvigs danske
Ungdomsforeninger und der Jaruplund
Højskole (Grafi k: SSFs/SdUs grafi k & layout)