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Frau sein ab 40 - Kwizda

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GESUNDHEITSRATGEBER<br />

<strong>Frau</strong> <strong>sein</strong><br />

<strong>ab</strong> <strong>40</strong><br />

Veränderungen<br />

Lebensphase der <strong>Frau</strong> <strong>ab</strong> <strong>40</strong><br />

Die <strong>Frau</strong> im Wechsel, Hormone im Einsatz<br />

Begleiterscheinungen im Alter –<br />

hormonelle und altersbedingte Veränderungen<br />

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Inhalt<br />

5 Editorial<br />

6 <strong>Frau</strong>en in der Lebensmitte<br />

12 Altern – mehr als ein biologischer Prozess<br />

16 Im Wechsel der Hormone<br />

20 Die <strong>Frau</strong> im Wechsel<br />

28 Begleiterscheinungen im Wechsel und ihre Therapie<br />

<strong>40</strong> Primär hormonell bedingte Symptome<br />

56 Weitere mögliche Alterserscheinungen<br />

66 Life-Style der <strong>Frau</strong> in der Lebensmitte<br />

INHALT<br />

EDITORIAL<br />

KAPITEL 1<br />

KAPITEL 2<br />

KAPITEL 3<br />

KAPITEL 4<br />

KAPITEL 5<br />

KAPITEL 5a<br />

KAPITEL 5b<br />

KAPITEL 6<br />

IMPRESSUM:<br />

Herausgeber und Medieninh<strong>ab</strong>er: MedMedia Verlags- und Mediaservice GesmbH, 1070 Wien‚ Seidengasse 9 / Top 1.1;<br />

Verleger: Mag. Wolfgang Maierhofer; Projektleitung: Mag. Barbara Koller, b.koller@medmedia.at; Redaktionsteam: Mag.<br />

Barbara Koller, Mag. Silvia Feffer-Holik, MedMedia Verlags- und Mediaservice GesmbH; Layout und Grafik: Irene Persché,<br />

www.irenepersche.at; Lektorat: Patricia Halbwidl; Druck: agensketterl; Bild er: iStockphoto, Fotolia, Archiv.<br />

Alle Texte in „<strong>Frau</strong> <strong>sein</strong> <strong>ab</strong> <strong>40</strong>“ sind nach bestem Wissen recherchiert. Irrtümer sind vorbehalten. Trotz sorgfältiger Prüfung<br />

übernehmen Verlag und Medieninh<strong>ab</strong>er keine Haftung für drucktechnische und inhaltliche Fehler. Aus Gründen der leichteren<br />

Lesbarkeit wird jeweils nur die männliche Form der Bezeichnung von Personen ( z. B. der Patient ) verwendet, damit ist <strong>ab</strong>er<br />

sowohl die weibliche als auch die männliche Form gemeint.<br />

3


Wissenschaftlicher Beirat und Mitarbeiter<br />

der Ausg<strong>ab</strong>e „<strong>Frau</strong> <strong>sein</strong> <strong>ab</strong> <strong>40</strong>“<br />

Mag. S<strong>ab</strong>ine Bisovsky<br />

Ernährungswissenschafterin, essenziell GmbH, Wien<br />

Dr. Michael Elnekheli<br />

Facharzt für <strong>Frau</strong>enheilkunde und Geburtshilfe<br />

Präsident Berufsverband der österreichischen Gynäkologen, Wien<br />

Dr. Mons Fischer<br />

Facharzt für Urologie,<br />

1. Vorsitzender der Medizinischen Kontinenzgesellschaft (MKÖ)<br />

Dr. Katharina Hochreiter,<br />

Ärztin für Allgemeinmedizin und Innere Medizin, Wien<br />

Prof. Dr. Markus Metka<br />

Facharzt für Gynäkologe und Geburtshilfe und Experte<br />

im Bereich Andropause, Menopause und Anti Aging, Wien<br />

OA. Dr. Christian Muschitz<br />

II. Medizinische Abteilung, Krankenhaus der Barmherzigen<br />

Schwestern Wien Betriebsgesellschaft m.b.H.<br />

Mag. Susanne Pointner<br />

Psychologin, Psychotherapeutin, Vorstandsmitglied der<br />

Gesellschaft für Logotherapie und Existenzanalyse Österreich,<br />

Coach, Supervisorin, Wien<br />

Dr. Wilhelm Schlagintweit<br />

Apotheke „Zum Löwen von Aspern“, Wien<br />

Univ. - Prof. Dr. Clemens Tempfer<br />

Klinische Abteilung für Allgemeine Gynäkologie und<br />

gynäkologische Onkologie, Universitätsklinik für <strong>Frau</strong>enheilkunde, Wien<br />

Mag. pharm. Dr. Christiane Körner, Vizepräsidentin<br />

der Österreichischen apothekerkammer, freut sich,<br />

dass die Serie „gesundheit verstehen“ mit der sechsten ausg<strong>ab</strong>e<br />

„<strong>Frau</strong> <strong>sein</strong> <strong>ab</strong> <strong>40</strong>“ <strong>sein</strong> Konzept der Patientenaufklärung fortsetzt.<br />

Sehr geehrte Kundinnen und Kunden!<br />

„<strong>Frau</strong> <strong>sein</strong> <strong>ab</strong> <strong>40</strong> – Veränderungen verstehen“. Dieses wichtige Thema<br />

begleitet mich persönlich seit vielen Jahren und betrifft rund 2,3 Millionen<br />

<strong>Frau</strong>en in Österreich. aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die altersbedingten<br />

Veränderungen im weiblichen Körper viele Fragen aufwerfen.<br />

EDITORIAL<br />

in diesem Ratgeber bieten wir Tipps und antworten zu den gesundheitlichen<br />

Themen für <strong>Frau</strong>en <strong>ab</strong> dem <strong>40</strong>. Lebensjahr. D<strong>ab</strong>ei geht es jedoch nicht nur<br />

um die „heiße Zeit im Wechsel“. Wir widmen uns auch sehr anschaulich der<br />

hormonumstellung und dem alterungsprozess generell. Welche begleiterscheinungen<br />

nehmen <strong>Frau</strong>en im alterungsprozess wahr? Warum sind <strong>Frau</strong>en um die<br />

<strong>40</strong> heutzutage keine homogene gruppe mehr? Manche Freundinnen werden<br />

Mitte vierzig erst Mütter, andere freuen sich schon auf Enkelkinder. Was vereint<br />

– bei all diesen Unterschieden – <strong>Frau</strong>en <strong>ab</strong> <strong>40</strong>? Enorm spannende Fragen,<br />

die weit über den gesundheitlichen aspekt hinausgehen.<br />

Mit dem Thema „<strong>Frau</strong> <strong>sein</strong> <strong>ab</strong> <strong>40</strong> – Veränderungen verstehen“ halten Sie den<br />

sechsten gesundheitsratgeber in händen. Die fünf bisher erschienen ausg<strong>ab</strong>en<br />

h<strong>ab</strong>en sich zu beliebten nachschlagewerken entwickelt. Die idee gesundheitliche<br />

Themen tief gehend und gut verständlich in Zusammenarbeit mit federführenden<br />

Experten aufzubereiten, findet regen anklang bei apotheken-Kundinnen. auch<br />

in diesem Jahr sind wieder spannende Themen geplant, mit der <strong>ab</strong>sicht Sie in<br />

ihrem gesundheitsverständnis rund um ihren Körper zu begleiten.<br />

ich freue mich, dass wir ihnen hiermit wieder einen informativen gesundheitsratgeber<br />

bieten können.<br />

ihre Christiane Körner<br />

Vizepräsidentin der Österreichischen apothekerkammer<br />

4 5


<strong>Frau</strong>en in der Lebensmitte<br />

<strong>40</strong> plus – wo steht die <strong>Frau</strong><br />

heute in ihrem Leben?<br />

<strong>Frau</strong>en in der Lebensmitte sind<br />

heute in sehr heterogenen Lebenssituationen:<br />

wenn sich beispielsweise<br />

Freundinnen treffen, kommt die eine<br />

aus dem Vorstandsmeeting, die andere<br />

von der besichtigung der neuen Wohnung<br />

ihres Sohnes, die dritte hat ihre<br />

Tochter vom Kindergarten zum ballettunterricht<br />

chauffiert und die vierte<br />

hat gerade einen afrika-Trip hinter<br />

sich. Für alle <strong>Frau</strong>en bringt diese<br />

Lebensphase beginnende körperliche<br />

Umstellungsprozesse (Prämenopause<br />

– Menopause) und für viele ist sie<br />

auch eine Umbruchsphase, in der alte<br />

Lebensstrukturen hinterfragt oder<br />

aufgebrochen werden. Diese Zeit birgt<br />

die Chance zur persönlichen Weiterentwicklung<br />

und bewussten bejahung<br />

des eigenen Lebens. Das beinhaltet<br />

die akzeptanz des bereits gelebten,<br />

des älter werdenden Körpers, der<br />

eigenen grenzen, <strong>ab</strong>er auch die Sehnsucht<br />

nach neuen Zielen.<br />

Das Bild vom Älterwerden<br />

ist nicht bedrohlich – oder?<br />

Die Wechseljahre können auch eine<br />

passende Zeit für den „Wechsel der<br />

betrachtungsweise“ des älterwerdens<br />

<strong>sein</strong>. Solange bei der <strong>Frau</strong> rein<br />

körperliche attribute im Vordergrund<br />

stehen, solange wird das älterwerden<br />

mit Verfall gleichgesetzt. altern kann<br />

dann bedrohlich wirken. Wenn <strong>ab</strong>er<br />

dieser Lebens<strong>ab</strong>schnitt als Erweiterung<br />

der Möglichkeiten wahrgenommen<br />

wird, in dem frau neue Werte für<br />

sich festlegt, steht die neugier auf das<br />

Leben im Vordergrund. Verminderte<br />

Vitalität wird mit zunehmendem alter<br />

eine stärkere bündelung der Kräfte<br />

und damit eine Fokussierung bewirken.<br />

Mutige Jahre –<br />

was heißt denn das?<br />

Wie man also sieht, h<strong>ab</strong>en zwar<br />

moderne <strong>Frau</strong>en neue Rollen gefunden,<br />

allerdings sind die alten Rollen<br />

keineswegs ersatzlos in den Köpfen<br />

der gesellschaft gestrichen worden.<br />

ganz im gegenteil die anforderung<br />

an die <strong>Frau</strong> stiegen. attraktiv, <strong>ab</strong>er<br />

doch zurückhaltend, fürsorglich und<br />

gleichzeitig beruflich erfolgreich soll<br />

sie <strong>sein</strong> – Mutter, Tochter, Freundin,<br />

Partnerin und Kumpel. gerade in<br />

dieser Phase beginnen sich <strong>Frau</strong>en<br />

zu hinterfragen und es kommt oft zu<br />

einer neuorientierung, auch weil sich<br />

die Lebensumstände (noch einmal)<br />

ändern (späte Mutterschaft, Kinder<br />

gehen aus dem haus etc.).<br />

<strong>Frau</strong>en h<strong>ab</strong>en das Recht und zahlreiche<br />

Möglichkeiten, einiges zu ihrer<br />

gesundheit und Schönheit beizutragen;<br />

die herausforderung besteht<br />

darin, diese Freiheit als solche wahrzunehmen.<br />

„Was ich noch tun muss –<br />

heißt soviel wie: h<strong>ab</strong> ich<br />

noch nicht getan“<br />

KAPITEL 1<br />

<strong>ab</strong> der Lebensmitte nehmen die gedanken<br />

an die eigene Endlichkeit zu.<br />

„ich werde irgendwann einmal ...“ gewinnt<br />

an bedeutung. Denn „wann ist<br />

irgendwann?“ „Kommt das noch oder<br />

hätte ich es schon längst tun müssen?“<br />

Die Frage nach dem Sinn des Lebens<br />

ist eine grundfrage des Menschen<br />

in jedem Lebensalter. „Wohin gehen<br />

wir? Und warum?“<br />

„Nachdenken über den Sinn des<br />

Lebens ist mit 25 Jahren ein geistiger<br />

Luxus. Mit 50 wird aus diesem<br />

Luxusgut ein Grundnahrungsmittel“<br />

(Schirrmacher, Frank: Das Methusalem-Komplott,<br />

München 2004).<br />

6 7


Was heißt „psychische<br />

Menopause“?<br />

<strong>Frau</strong>en leben in sichtbaren Zyklen.<br />

Die Menopause ist ein natürlicher<br />

Veränderungsprozess des weiblichen<br />

Körpers – wie die erste Menstruation<br />

oder die Schwangerschaft. Seit Mitte<br />

des 19. Jahrhunderts wird die Menopause<br />

in der biomedizinischen Literatur<br />

als eine Erkrankung verursacht<br />

durch Östrogenmangel beschrieben,<br />

die eine Reihe somatischer Erscheinungen<br />

und Verhaltensstörungen hervorruft:<br />

von Schweißausbrüchen und<br />

Kopfschmerzen bis zu angstzuständen<br />

und Depressionen. Diese betrachtungsweise<br />

geht hand in hand mit der<br />

Die gebärende oder die hegende <strong>Frau</strong> <strong>ab</strong> <strong>40</strong>.<br />

gesellschaftlichen Rolle der <strong>Frau</strong> als<br />

gebärende und hegende, die, nun auf<br />

letztere aufg<strong>ab</strong>e beschränkt und sich<br />

auch da bereits weitgehend in der <strong>ab</strong>lösungsphase<br />

befindet, psychisch und<br />

physisch die Menopause „erleidet“.<br />

Diese Pathologisierung der Phase<br />

Menopause bringt mit sich, dass die<br />

<strong>Frau</strong> automatisch zur Patientin wird.<br />

Sie ist aufgefordert von arbeitgeber,<br />

der Krankenkasse, dem Umfeld, dem<br />

Partner und ihren eigenen inneren<br />

ansprüchen die eigenen Symptome<br />

zu überwachen und Veränderungen zu<br />

diagnostizieren, um Risikofaktoren<br />

(wie Osteoporose oder herzinfarkt)<br />

<strong>ab</strong>zuschätzen und frühzeitig entsprechende<br />

gegenmaßnahmen zu ergreifen.<br />

Die Kooperationsbereitschaft der<br />

Patientin bei der Erhaltung ihrer Jugend<br />

und ihrer (erotisch anziehenden)<br />

Weiblichkeit wird als selbverständlich<br />

vorausgesetzt.<br />

Erlebt die „westliche <strong>Frau</strong>“<br />

den „Wechsel“ anders?<br />

Die unumgängliche Wirklichkeit des<br />

„Leidens der Wechseljahre“ relativiert<br />

sich beim blick über Europas grenzen.<br />

Kulturvergleichende Untersuchungen<br />

(z. b. beyene, 1989) h<strong>ab</strong>en<br />

gezeigt, dass <strong>Frau</strong>en in westlichen<br />

Kulturen mehr unter Symptomen<br />

leiden als <strong>Frau</strong>en in nicht-westlichen<br />

Kulturen (japanische <strong>Frau</strong>en litten<br />

bis vor kurzem kaum unter hitzewallungen;<br />

Maya-<strong>Frau</strong>en kennen sie bis<br />

heute nicht). Das kann zum Teil an<br />

der höheren Kinderzahl und längeren<br />

Stillzeit und dem damit verbundenen<br />

geringeren <strong>ab</strong>sinken des Östrogenspiegels<br />

liegen.<br />

Die Forscherinnen vermuten <strong>ab</strong>er<br />

auch psychologische Ursachen: <strong>Frau</strong>en<br />

in nicht-westlichen Kulturen sind<br />

freigespielt von den Verpflichtungen<br />

der Mutterschaft, und es stehen ihnen<br />

nun häufig Funktionen und Lebensbereiche<br />

offen, die bis dahin nur Männern<br />

vorbehalten waren, oder wichtige<br />

weibliche Machtbereiche, wie die<br />

des weiblichen hausvorstands, der<br />

hebamme oder der heilerin, die nur<br />

älteren <strong>Frau</strong>en zustehen.<br />

<strong>Frau</strong> <strong>sein</strong> <strong>ab</strong> <strong>40</strong> heißt<br />

auch loslassen können.<br />

Diese Entwicklung ist ohne <strong>ab</strong>schiede<br />

nicht möglich: von manchen idealen<br />

und Plänen, die wir nicht mehr<br />

verwirklichen werden, von einer art<br />

<strong>Frau</strong>-<strong>sein</strong>, die nun nicht mehr stimmig<br />

ist, von beziehungsphantasien, denen<br />

wir nicht gerecht werden konnten<br />

und deren illusionärer Charakter uns<br />

nicht mehr verborgen bleiben kann.<br />

<strong>ab</strong>schied verarbeiten wir über das<br />

gefühl der Traurigkeit – angststörungen<br />

in den Wechseljahren kommen oft<br />

aus der vermiedenen, und Depression<br />

häufig aus der nicht gelebten Trauer.<br />

Das Loslassen der Kinder ist manchmal<br />

weniger schwierig (die beziehung<br />

bleibt in den meisten Fällen,<br />

Sich den Fragen mit Gelassenheit stellen können.<br />

KAPITEL 1<br />

wenn auch verändert, erhalten) als das<br />

akzeptieren der eigenen begrenztheit<br />

in der Erziehung und dem Eingeständnis:<br />

„Das konnte ich ihnen mitgeben,<br />

nicht mehr und nicht weniger, und<br />

nun müssen sie ihren eigenen Weg<br />

finden.“ Daraus kann sich die Frage<br />

ergeben: „Was ist offen geblieben?<br />

Und was davon kann ich für mich<br />

noch leben.“<br />

Menopause muss nicht Krise bedeuten,<br />

weder psychisch noch physisch,<br />

sondern ist auch eine Möglichkeit,<br />

Perspektiven zu verändern, gelassener,<br />

selbstbewusster und fokussierter<br />

das eigene <strong>Frau</strong>-<strong>sein</strong> zu leben – denn<br />

8 9


nun geht die schöpferische Kraft<br />

definitiv in den mentalen und geistigen<br />

gestaltungsraum – die Durchsetzungsfreude<br />

nimmt zu. Langzeituntersuchungen<br />

aus den letzten Jahren<br />

h<strong>ab</strong>en ergeben, dass die Midlife Crisis<br />

durchaus nicht unbedingt in der Lebensmitte<br />

eintritt, sondern generell in<br />

Phasen des Verlusts oder der neuorientierung,<br />

und auch da nur, wenn<br />

(noch) zuwenig gesunde Ressourcen<br />

(wie z. b. Flexibilität, kreativer Umgang<br />

mit neuen anforderungen) zur<br />

bewältigung vorhanden sind.<br />

Ebenso ist das „Empty-nest-Syndrom“<br />

kritisch zu hinterfragen – viele<br />

Mütter und auch Paare blühen auf,<br />

nachdem die Kinder das haus verlassen<br />

h<strong>ab</strong>en.<br />

Im „heute“ angekommen –<br />

was heißt das?<br />

Die innere haltung ist der Schlüssel:<br />

Unser gehirn reagiert auf herausforderungen,<br />

die wir als solche erkennen<br />

und annehmen, und die letztlich für<br />

uns Sinn machen, mit der ausschüttung<br />

von motivierenden und beglückenden<br />

hormonen, während wir auf<br />

Situationen, die wir <strong>ab</strong>lehnen, vermeiden<br />

und fliehen, mit Stresshormonen<br />

reagieren.<br />

Wenn es also gelingt, den Veränderungen<br />

etwas Positives <strong>ab</strong>zugewinnen,<br />

oder ihnen – soweit wie möglich<br />

– humorvoll zu begegnen, dann<br />

Sich jung und fit fühlen ist keine Frage des Alters.<br />

können die gleichen Symptome weit<br />

weniger Leidensdruck verursachen.<br />

Das Klimakterium macht uns <strong>Frau</strong>en<br />

einmal mehr besonders deutlich, dass<br />

wir eingebunden sind in Zyklen und<br />

Lebensphasen, und gibt uns damit<br />

die Chance, aus diesem tiefen Wissen<br />

heraus bewusst altes loszulassen<br />

und für neue Möglichkeiten offen zu<br />

werden. Denn: das reife Leben liegt<br />

noch vor uns.<br />

Damit könnte die reife <strong>Frau</strong>, wie<br />

Verena Kast in „Lebenskrisen werden<br />

Lebenschancen“ es so trefflich<br />

formuliert: „Eine <strong>Frau</strong> werden, die um<br />

die Endlichkeit des Lebens weiß, <strong>ab</strong>er<br />

auch um das gestaltenwollen angesichts<br />

des Todes, die gelassenheit hat,<br />

und auch den humor behält angesichts<br />

der Verluste und die riskiert,<br />

das zu leben, was sie schon immer<br />

leben wollte.“<br />

Wie jung darf ich<br />

bleiben wollen?<br />

Die Menopause hat auswirkungen<br />

auf den alltag. Es ist eine Realität,<br />

dass sich <strong>Frau</strong>en aufg<strong>ab</strong>enbereiche,<br />

netzwerke und gestaltungsräume<br />

KAPITEL 1<br />

aufgebaut h<strong>ab</strong>en, die es zu erhalten<br />

gilt. Dem Wunsch nach Rückzug kann<br />

oft nur bedingt nachgegeben werden.<br />

Damit steigt die subjektive notwendigkeit,<br />

auf Mittel zur Erhaltung der<br />

Schönheit, gesundheit und vor allem<br />

der Leistungsfähigkeit zurückzugreifen.<br />

Dazu können eine hormontherapie<br />

bis hin zu Schönheitsoperationen<br />

gehören. <strong>Frau</strong> soll in autonomer Entscheidung<br />

einen Umgang finden, der<br />

für sie am besten zu ihrer jeweiligen<br />

Lebenssituation passt.<br />

„Wo stehe ich im Leben,<br />

was für Perspektiven sind wichtig für mich?“<br />

in der Lebensmitte zeichnet sich der<br />

drohende Verlust von Werten <strong>ab</strong>, die für<br />

die meisten <strong>Frau</strong>en wichtig sind: Jugend,<br />

Schönheit, Fruchtbarkeit.<br />

Doch auch die zweite Lebenshälfte<br />

kann reich und erfüllend <strong>sein</strong>, wenn<br />

Lebenswerte, -ziele und -visionen<br />

angepasst werden. bei der existentiellen<br />

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10 11<br />

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12<br />

Altern – mehr als<br />

ein biologischer Prozess<br />

Warum altern wir –<br />

aus biologischer Sicht?<br />

altern spielt sich in jeder einzelnen<br />

Zelle <strong>ab</strong>. Die Summe aller Veränderungen<br />

auf zellulärer Ebene führt<br />

in vielfältigem Wechselspiel zu den<br />

sichtbaren alterserscheinungen.<br />

altersbedingte Veränderungen sind<br />

individuell sehr unterschiedlich. Der<br />

alterungsprozess beginnt nicht mit<br />

den ersten Falten, sondern setzt bei<br />

den unterschiedlichen Organen zu<br />

unterschiedlichen Zeiten ganz allmählich<br />

ein.<br />

Setzt man altern mit „Veränderung“<br />

gleich, so handelt es sich um einen<br />

unaufhaltsamen biologischen, nicht<br />

revidierbaren Prozess, der schon beim<br />

Verschmelzen der Eizelle mit der Samenzelle<br />

beginnt. Jede einzelne Zelle<br />

des Körpers verändert nach und nach<br />

ihre Eigenschaften und ihre Funktionsfähigkeit.<br />

Diesem ansatz steht jedoch eine<br />

interessante These gegenüber. Erst<br />

nach Jahrzehnten machen sich <strong>ab</strong>nutzungserscheinungen,<br />

die das altern<br />

im eigentlichen Sinn mit sich bringen,<br />

beim Menschen bemerkbar. Einige<br />

wesentliche bereiche, die dies betrifft<br />

– an denen wir spüren, dass wir in die<br />

Jahre kommen – sind die augen, die<br />

Ohren, die nieren, die Elastizität des<br />

bindegewebes, die nervenfunktion,<br />

das immunsystem und der hormon-<br />

haushalt. Warum <strong>ab</strong>er altern wir so<br />

lange eigentlich nicht? Wieso sind die<br />

ersten <strong>ab</strong>nutzungserscheinungen nicht<br />

schon im Kindesalter bemerkbar? Erst<br />

das auffinden dieser Faktoren, die<br />

gegen die <strong>ab</strong>nutzung wirken, wird es<br />

in Zukunft möglich machen, den alterungsprozess<br />

zu verlangsamen oder<br />

gar zu stoppen.<br />

Sind wir machtlos gegen<br />

den Alterungsprozess?<br />

Sehr viele alterungsprozesse kann<br />

man mit gezielten Maßnahmen um<br />

Jahre hinauszögern, teilweise sogar<br />

rückgängig machen. gegen andere<br />

wiederum ist man auch heute noch<br />

machtlos.<br />

Warum wir altern – dazu<br />

gibt es mehrere Theorien:<br />

Diese Frage beschäftigt die Menschheit<br />

wohl seit „Menschengedenken“.<br />

Das aufhalten der Vergänglichkeit<br />

bietet Material für zahlreiche bestseller<br />

und Kinohits.<br />

1. nach der Evolutionstheorie<br />

verlässt der Mensch die Erde nach<br />

optimaler Lebensdauer, sprich nach<br />

dem fortpflanzungsfähigen alter.<br />

2. Die Verschleißtheorie geht davon<br />

aus, dass die Summe der während<br />

eines Lebens auf den Körper<br />

einwirkenden äußeren Einflüsse zu<br />

Verschleißerscheinungen führt. Die<br />

einzelnen Zellbestandteile büßen<br />

KAPITEL 2<br />

dadurch im Laufe der Zeit an Funktionsfähigkeit<br />

ein.<br />

3. bei der „Freie Radikale Theorie“<br />

vermuten Wissenschaftler, dass<br />

für das altern einer Zelle unter<br />

anderem genau das verantwortlich<br />

ist, was sie auch am Leben erhält:<br />

der Stoffwechsel. in jeder Zelle<br />

wird ständig nahrung mit Sauerstoff<br />

zu Energie verbrannt. D<strong>ab</strong>ei<br />

entstehen aggressive Substanzen,<br />

die so genannten freien Radikale,<br />

die die Zelle genau da schädigen,<br />

wo sie am empfindlichsten ist: im<br />

Erbgut. Zwar gibt es körpereigene<br />

Schutzsysteme gegen die freien<br />

Radikale, doch sie wirken nicht immer<br />

zuverlässig. ausgerechnet da,<br />

wo die Energieverbrennung in der<br />

Zelle stattfindet (in den Mitochondrien)<br />

versagen sie. Ein Teil dieser<br />

Schäden kann durch körpereigene<br />

Schutzsysteme (Radikalfänger)<br />

repariert werden, andere sind irreversibel.<br />

Damit wird das Erbgut der<br />

Mitochondrien mit zunehmendem<br />

alter immer mehr geschädigt. Die<br />

Zelle altert.<br />

4. Die Gen-Theorie besagt, ein hohes<br />

alter zu erreichen, ist erblich.<br />

Wessen großeltern und Eltern alt<br />

geworden sind, hat auch selbst gute<br />

Chancen auf ein langes Leben. Es<br />

gibt jedoch kein gen, das festlegt,<br />

dass nach so und so vielen Jahren<br />

das Leben zu Ende ist.<br />

5. Die Teilungstheorie besagt, dass in<br />

den Zellen eine art biologische Uhr<br />

ticken muss. So konnten Forscher<br />

13


und Forscherinnen zum beispiel<br />

beobachten, dass sich menschliche<br />

bindegewebszellen nicht unendlich<br />

oft, sondern nur eine ganz<br />

bestimmte anzahl von Malen teilen<br />

können. Danach gehen sie zugrunde.<br />

Offensichtlich wissen die Zellen<br />

also, wie alt sie sind. Schließlich<br />

konnte diese biologische Uhr in<br />

den so genannten Telomeren (= natürliche<br />

einzelsträngige Chromosomenenden)<br />

lokalisiert werden, denn<br />

wenn sich die Zelle teilt, verkürzen<br />

sich die Telomere jedes Mal, bis sie<br />

aufgebraucht sind, dadurch altert<br />

die Zelle und stirbt.<br />

Der Traum von Unsterblichkeit<br />

– bleibt es ein Traum?<br />

Körperlicher Verfall ist unter anderem<br />

genetisch bedingt – denn für unsterbliche<br />

höhere Organismen hat die<br />

natur im grunde keine Verwendung.<br />

Die Frage müsste – philosophisch<br />

weitergesponnen – dahin gehen, was<br />

passiert, wenn wir unsterblich wären?<br />

Chronologisches versus<br />

tatsächliches Alter!<br />

Das biologische alter kann sich<br />

stark vom chronologischen (kalendarischen)<br />

alter unterscheiden. Das<br />

biologische alter eines individuums<br />

wird am körperlichen und geistigen<br />

Entwicklungs- bzw. Verfallszustand<br />

gemessen. Veranlagungen, Lebensführung<br />

und Umweltfaktoren können<br />

dazu führen, dass das biologische<br />

alter nach oben oder unten vom<br />

chronologischen alter <strong>ab</strong>weicht.<br />

Die biologische altersbestimmung<br />

ist im grunde eine bestimmung ihrer<br />

Organvitalität. D<strong>ab</strong>ei misst man,<br />

inwieweit ihre einzelnen Organsystem<br />

(haut, nerven, Sinnesorgane,<br />

gehirn, Muskeln, Knochen, herz,<br />

Lungen, nieren) vital geblieben oder<br />

gealtert sind. Diese Messungen sind<br />

un<strong>ab</strong>hängig von ihrem aussehen<br />

und der Wahrnehmung ihres äußeren<br />

Erscheinungsbildes durch andere.<br />

Organfunktionen von gehirn, Lunge,<br />

Muskulatur, herz-Kreislaufsystem<br />

und gelenken werden gemessen sowie<br />

L<strong>ab</strong>orwerte erhoben. Diese werden<br />

im Vergleich zu gesunden Menschen<br />

gleichen alters und geschlechts bewertet.<br />

Zusätzlich werden Fragen zur<br />

Ernährung, zur sportlichen betätigung<br />

und zur Familienanamnese gestellt.<br />

Es heißt nicht, wenn wir länger leben,<br />

dass wir länger alt sind. Der alterungsprozess<br />

hat sich entsprechend<br />

der Lebenserwartung nach hinten<br />

verlagert. Er setzt später ein.<br />

Altern <strong>Frau</strong>en schneller<br />

als Männer?<br />

Laut Untersuchungen in den USa<br />

von 2006, ja. <strong>Frau</strong>en erreichen im<br />

Schnitt zwar ein höheres Lebensalter<br />

Mit Neugier in die Zukunft blicken belebt den Geist. Alter ist eine Sache der persönlichen Einstellung.<br />

KAPITEL 2<br />

als Männer, dennoch schreitet ihr<br />

körperlicher Verfall meist schneller<br />

voran. ältere <strong>Frau</strong>en sind weniger<br />

leistungsfähig und häufiger krank als<br />

ihre männlichen altersgenossen. Das<br />

heißt die hypothese, dass das schwache<br />

geschlecht auch auf grund der<br />

höheren Lebenserwartung entsprechend<br />

langsamer altert, stimmt leider<br />

nicht. Vom Standpunkt der Evolution<br />

aus betrachtet, ist es sinnvoll, dass der<br />

alterungsprozess bei Männern später<br />

einsetzt als bei <strong>Frau</strong>en. Das altern bei<br />

<strong>Frau</strong>en nach dem Einsetzen der Wechseljahre<br />

hat keinen Einfluss mehr<br />

auf die Fortpflanzung, während bei<br />

Männern die Chancen auf nachkommenschaft<br />

in diesem alter erhalten<br />

bleiben muss.<br />

Hinweise, die diese These<br />

unter stützen:<br />

bei <strong>Frau</strong>en treten die meisten altersbedingten<br />

augenkrankheiten früher<br />

auf als bei Männern, ihre Reaktionsfähigkeit<br />

lässt deutlich früher nach<br />

und die allgemeine gebrechlichkeit<br />

setzt in einem jüngeren alter ein als<br />

bei Männern. auch sei die körperliche<br />

Leistungsfähigkeit und der gesundheitszustand<br />

alter Männer häufig<br />

besser als der gleichaltriger <strong>Frau</strong>en,<br />

folgert der amerikanische Wissenschaftler<br />

graves und <strong>sein</strong>e Kollegen.<br />

(Brent Graves [Northern Michigan<br />

University, Marquette] et al.:<br />

American Journal of Human Biology,<br />

Bd. 18, S. 161)<br />

14 15


Im Wechsel der Hormone<br />

Welche Geschlechtshormone<br />

gibt es bei der <strong>Frau</strong>?<br />

Die wichtigsten hormone, die hauptsächlich<br />

in den Eierstöcken gebildet<br />

werden, sind Östrogen, Progesteron<br />

(chemisch hergestellt gestagene genannt)<br />

und androgen.<br />

Wie wirkt Östrogen?<br />

Östrogene werden in den Eierstöcken,<br />

in geringem ausmaß im Fettgewebe<br />

und in den nebennieren gebildet.<br />

Östrogene …<br />

• … wirken in den geschlechtsorganen<br />

und der brust am intensivsten,<br />

weil sich dort besonders viele<br />

Rezeptoren („anknüpfungspunkte“)<br />

für diese weiblichen geschlechtshormone<br />

befinden<br />

• … sorgen im natürlichen weiblichen<br />

Zyklus für das heranreifen eines<br />

Eis, das durch den Eisprung freigesetzt<br />

wird und dann befruchtet<br />

werden kann<br />

• … fördern den aufbau der gebärmutterschleimhaut<br />

• … bilden Schleim im gebärmutterhals<br />

mit klarer, flüssiger Konsistenz,<br />

dadurch wird die Passage der<br />

Spermien erleichtert<br />

• … fördern während der Schwangerschaft<br />

das Wachstum der Milchdrüsen<br />

• … hemmen den Knochen<strong>ab</strong>bau<br />

• … schützen vor arterio sklerose<br />

Konzentration von Östradiol (E2) und FSH im Serum<br />

Prämenopause Perimeno- Postmenopause<br />

pause vegetativ-<br />

Symptomatik: Zyklusstörungen Zyklusstörungen klimakterisches Syndrom<br />

vegetativ- psychische Störungen<br />

klimakterisches atrophie<br />

Syndrom Knochenschwund<br />

Östradiol<br />

hypertonie<br />

Jahre -5 -4 -3 -2 -1 Menopause<br />

• … verbessern den Schlaf<br />

• … fördern die Wassereinlagerung<br />

im gewebe<br />

• … unterstützen das Wachstum der<br />

haare und die Elastizität der haut<br />

• … schützen vor austrocknung der<br />

haut und der Schleimhäute (z. b.<br />

in der Scheide)<br />

• … beugen infektionen der harnwege,<br />

beschwerden beim Wasserlassen<br />

bzw. unwillkürlichem harn<strong>ab</strong>gang<br />

vor<br />

Was ist Progesteron?<br />

Das natürliche hormon Progesteron,<br />

auch gelbkörperhormon oder<br />

+1 +2 +3 +4 +5<br />

Schwangerschaftshormon genannt,<br />

wird in den Eierstöcken – in geringen<br />

Mengen auch in der nebennierenrinde<br />

– produziert und ist gemeinsam im<br />

Wechselspiel mit Östrogen für den<br />

<strong>ab</strong>lauf des weiblichen Zyklus sowie<br />

für das Zustandekommen und den<br />

Erhalt einer Schwangerschaft verantwortlich.<br />

Chemisch hergestellte Substanzen<br />

mit demselben Effekt werden<br />

als gestagene bezeichnet.<br />

<strong>ab</strong>hängig vom Mengenverhältnis und<br />

von der zeitlichen <strong>ab</strong>folge bewirken<br />

Progesteron und Östrogen ...<br />

• … die Einnistung des befruchteten<br />

KAPITEL 3<br />

16 17<br />

FSH


Eis in der gebärmutter<br />

• … die Umwandlung der gebärmutterschleimhaut<br />

• … die Verfestigung von Schleim im<br />

gebärmutterhals und die behinderung<br />

des Spermiendurchtritts<br />

außerdem bewirkt Progesteron<br />

im „alleingang“ …<br />

• … eine hemmung der durch<br />

Östrogen ausgelösten Vorgänge<br />

• … eine vorübergehende Senkung<br />

der Wasserbindungsfähigkeit<br />

im gewebe<br />

• … die Förderung des Schlafes<br />

Was können Androgene?<br />

androgene sind die männlichen Sexualhormone.<br />

Dazu zählen Testosteron,<br />

Dehydroepiandrosteron (DhEa) und<br />

androstendion. Sie kommen auch<br />

im weiblichen Organismus vor und<br />

werden in den Eierstöcken, in der<br />

nebennierenrinde bzw. im Fettgewebe<br />

gebildet.<br />

Androgene …<br />

• … verstärken die Körperbehaarung<br />

• … beleben das sexuelle Verlangen<br />

• … verstärken aggressives Verhalten<br />

• … fördern die bildung von roten<br />

blutkörperchen<br />

• … wirken positiv auf den Knochenstoffwechsel<br />

Überwiegen androgene, wie zum<br />

beispiel bei einem Östrogen-androgen-Ungleichgewicht<br />

in der Pubertät<br />

Richtige Hautpflege ist sehr wichtig für <strong>Frau</strong> <strong>ab</strong> <strong>40</strong>.<br />

oder in der Menopause, kommt es zu<br />

unreiner fettiger haut, Pickeln, akne,<br />

manchmal auch zu übermäßigem<br />

haarwuchs im gesicht und am Körper<br />

oder zu haarausfall.<br />

Was sind Gonadotropine?<br />

Das sind hormone, die in der hypophyse<br />

gebildet werden und die Sexualfunktion<br />

bei <strong>Frau</strong> und Mann steuern.<br />

Dazu zählen das Follikelstimulierende<br />

Hormon (FSh), das bei der <strong>Frau</strong><br />

die Follikelreifung und die Produktion<br />

von Östrogen in den Eierstöcken auslöst<br />

und das Luteinisierende Hormon<br />

(Lh). Es bewirkt den Eisprung und die<br />

gelbkörperbildung und verstärkt die<br />

bildung von androgenen.<br />

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Die <strong>Frau</strong> im Wechsel<br />

Zeitlicher Verlauf der Wechseljahre<br />

<strong>40</strong>. LJ<br />

Prämenopause<br />

unregelmäßige<br />

blutungen<br />

Klimakterium<br />

(Wechseljahre)<br />

letzte spontane<br />

Menstruation =<br />

Menopause<br />

Perimenopause Postmenopause<br />

1 Jahr nach der<br />

letzten blutung<br />

Was ist der Unterschied<br />

zwischen Klimakterium<br />

und Menopause?<br />

Oft ist nicht ganz klar, was die beiden<br />

begriffe eigentlich bedeuten, bzw.<br />

werden sie umgangssprachlich verwechselt.<br />

als Klimakterium (Wechseljahre)<br />

wird jener Lebens<strong>ab</strong>schnitt bezeichnet,<br />

der mit dem auftreten unregelmäßiger<br />

Zyklen beginnt und bis<br />

zwölf Monate nach der letzten Monatsblutung<br />

reicht.<br />

Die letzte spontane Menstruation wird<br />

auch als Menopause bezeichnet.<br />

Die Prämenopause ist die Vorphase<br />

der Wechseljahre. Sie beginnt häufig<br />

schon mit etwa <strong>40</strong> Jahren und kann<br />

sich mehrere Jahre lang hinziehen.<br />

in dieser Zeit lässt die hormonproduktion<br />

in den Eierstöcken allmählich<br />

nach. Zuerst vermindert sich die Produktion<br />

von Progesteron, später auch<br />

von Östrogen.<br />

Zwölf Monate nach der letzten Regelblutung<br />

beginnt die Phase der so<br />

genannten Postmenopause, vorher<br />

spricht man von der Perimenopause.<br />

Wie merkt eine <strong>Frau</strong>, dass<br />

sie im Klimakterium ist?<br />

Der <strong>ab</strong>lauf des Menstruationszyklus<br />

lässt Rückschlüsse auf die Eier-<br />

KAPITEL 4<br />

stockaktivität zu: bleibt die blutung<br />

aus oder wird sie sehr unregelmäßig,<br />

so liegt der Verdacht einer Unregelmäßigkeit<br />

der Eierstockfunktion nahe.<br />

Manche <strong>Frau</strong>en bemerken die Wechseljahre<br />

nur durch die ausbleibende<br />

blutung, bei anderen treten verschiedene<br />

beschwerden von unterschiedlichem<br />

ausmaß auf. Die Probleme<br />

können von gewichtszunahme,<br />

Wasserstau, depressiven Verstimmungen,<br />

unwillkürlichem harn<strong>ab</strong>gang,<br />

Konzentrationsstörungen über gelenksschmerzen<br />

bis zu den bekannten<br />

hitzewallungen und Schlafstörungen<br />

reichen. Die beiden letztgenannten<br />

Symptome sind die häufigsten klimakterischen<br />

beschwerden, die bei zirka<br />

zwei Dritteln der <strong>Frau</strong>en auftreten.<br />

nicht zuletzt wirkt sich die veränderte<br />

hormonsituation über die Jahre auf<br />

Schleimhäute, haut, haare und die<br />

Figur aus.<br />

Welche hormonellen<br />

Umstellungen passieren<br />

während der Wechseljahre?<br />

Mit ihrem <strong>40</strong>. geburtstag hat jede<br />

<strong>Frau</strong> ungefähr 320 Eisprünge erlebt.<br />

in den folgenden Jahren verändert<br />

sich die hormonproduktion der<br />

Sexualhormone der <strong>Frau</strong>, sprich der<br />

Östrogene, des gelbkörperhormons<br />

Progesteron sowie der männlichen Sexualhormone<br />

(androgene). Diese drei<br />

hormongruppen werden zum großteil<br />

in den Eierstöcken produziert. Die<br />

Eierstöcke stellen die herstellung im<br />

20 21


Schlaflosigkeit kann oft sehr belastend <strong>sein</strong>.<br />

Laufe der Wechseljahre ein. Dadurch<br />

kommt das komplexe System der<br />

hormonausschüttung vorübergehend<br />

durcheinander. im hypothalamus, einem<br />

Teil des Zwischenhirns, löst der<br />

starke <strong>ab</strong>fall von Östrogenen Reaktionen<br />

aus, welche Einfluss auf wichtige<br />

Körperfunktionen, wie zum beispiel<br />

auf die Wärmeregulation, den Stoffwechsel,<br />

den blutdruck oder auch auf<br />

den Schafrhythmus, h<strong>ab</strong>en.<br />

im Klimakterium finden also zahlreiche<br />

hormonelle Umstellungen im<br />

Körper einer <strong>Frau</strong> statt, meist nicht<br />

gleichmäßig, sondern schubförmig<br />

und es kann viele Jahre dauern, bis<br />

sich ein neues gleichgewicht eingestellt<br />

hat. außerdem kann es bei<br />

manchen <strong>Frau</strong>en auch zu einer Funktionssteigerung<br />

der Schilddrüse und der<br />

nebennierenrinde kommen. Die dort<br />

produzierten hormone h<strong>ab</strong>en ebenfalls<br />

weitreichende auswirkungen.<br />

Welche Phasen gibt es<br />

im Klimakterium?<br />

Die einzelnen Phasen des Klimakteriums<br />

können auch ineinander greifen<br />

und sind keineswegs an einen festen<br />

<strong>ab</strong>lauf gebunden:<br />

1. Prämenopause<br />

Dauer bis zu fünf Jahre. Etwa <strong>ab</strong> dem<br />

<strong>40</strong>. Lebensjahr verringert sich allmählich<br />

die Produktion des gelbkörperhormons<br />

Progesteron: immer seltener<br />

werden reife Follikel (Eibläschen)<br />

gebildet, der Eisprung findet nicht<br />

mehr regelmäßig statt. Es kommt zu<br />

einem hormonungleichgewicht, in der<br />

ersten Zyklushälfte wird oft zuwenig,<br />

in der zweiten Zyklushälfte oft zuviel<br />

Östrogen gebildet.<br />

Typisch dafür: Die hauptmerkmale<br />

des gelbkörperhormonmangels sind<br />

unregelmäßige Zyklen, die bei vielen<br />

<strong>Frau</strong>en rund um das 45. Lebensjahr<br />

einsetzen – teils zu heftige, teils ganz<br />

schwache blutungen sind üblicherweise<br />

das erste anzeichen, dass sich<br />

der hormonhaushalt verändert. bei<br />

den meisten <strong>Frau</strong>en nehmen intensität<br />

und Dauer der Monatsblutung allmählich<br />

<strong>ab</strong>, man kann nie genau vorhersagen,<br />

wann die Periode eintritt. Meist<br />

werden die <strong>ab</strong>stände zwischen den<br />

blutungen länger, zwischendurch<br />

bleiben sie oft ganz aus. <strong>ab</strong>er auch<br />

häufigere und intensivere Menstruationsblutungen<br />

sind möglich.<br />

Weitere mögliche Symptome (ebenfalls<br />

meist auf den Gelbkörperhormonmangel<br />

zurückzuführen):<br />

• Schmerzen und Spannen in der<br />

brust<br />

• Wassereinlagerung im gewebe<br />

• Venenschmerzen<br />

• gewichtsprobleme<br />

• Einschlaf- bzw. Durchschlafstörungen<br />

• geblähtheit des Darms<br />

• Kopfschmerzen<br />

• depressive Verstimmungen<br />

• nachlassen der Spannkraft der haut<br />

Das kann helfen:<br />

• bei starken beschwerden ist es<br />

möglich, das fehlende gelbkörperhormon<br />

zu ersetzen. So stimuliert<br />

der Wirkstoff des Mönchspfeffers<br />

die gelbkörperhormonproduktion<br />

und sorgt damit für mehr balance<br />

zwischen Östrogen und Progesteron.<br />

• Die Kombination von Vitamin b6<br />

und Magnesium wirkt entspannend<br />

auf das gesamte nervensystem<br />

und die Muskulatur, dies kann bei<br />

bauchkrämpfen sinnvoll <strong>sein</strong>.<br />

• grundsätzlich sind bewegung, Entspannungstechniken<br />

und atemübungen<br />

günstig.<br />

2. Perimenopause<br />

Diese dauert von kurz vor bis ein<br />

Jahr nach der letzten Regelblutung.<br />

Zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr<br />

verringern die Eierstöcke zunehmend<br />

ihre Östrogenproduktion, es kommt<br />

zu starken Schwankungen des Östrogenspiegels<br />

bis hin zu einer drastischen<br />

Reduzierung der Östrogenproduktion.<br />

KAPITEL 4<br />

Mögliche Symptome<br />

des Östrogenmangels:<br />

• Unregelmäßige bis ausbleibende<br />

Menstruation<br />

• hitzewallungen<br />

• Konzentrationsmangel<br />

• Schweißausbrüche (besonders<br />

in der nacht)<br />

• Schlafstörungen<br />

• Scheidentrockenheit<br />

• blasenschwäche<br />

• seelische Verstimmungen<br />

• sexuelle Unlust<br />

• gelenksschmerzen<br />

• Trockenheitsgefühle am ganzen Körper<br />

(vor allem in der Scheide und in<br />

den augen)<br />

• Muskelschmerzen<br />

• unregelmäßiger herzschlag<br />

• erhöhter Cholesterinspiegel<br />

• erhöhter blutdruck<br />

Der oft erhöhte Cholesterinspiegel<br />

ist für viele betroffene <strong>Frau</strong>en völlig<br />

unverständlich, da sie weder die Lebensgewohnheiten<br />

noch die Ernährung<br />

geändert h<strong>ab</strong>en. Östrogen hat die<br />

Eigenschaft den Cholesterinspiegel<br />

und den blutdruck zu senken, mangelt<br />

es an Östrogen, fehlt dieses Regulativ.<br />

Das kann helfen:<br />

• Östrogenersatz in möglichst niedriger<br />

Dosierung, Phytohormone: z. b.<br />

22 23


isoflavone<br />

• Oft werden Östrogene mit gestagenen<br />

kombiniert<br />

3. Postmenopause<br />

Sie folgt auf die Phase der Menopause,<br />

der letzten spontanen Periode.<br />

Zwischen dem 55. und 65. Lebensjahr<br />

stellen die Eierstöcke die Östrogenproduktion<br />

vollkommen ein. Durch<br />

Östrogen- und Testosteronmangel ist<br />

eine Zunahme der Wechselbeschwerden<br />

möglich.<br />

Die letzte Phase des Klimakteriums<br />

ist auch durch einen Androgenmangel<br />

gekennzeichnet. Die männlichen<br />

hormone sind wichtige Produkte der<br />

Eierstöcke. Sie regen den Stoffwechsel<br />

an, stärken das bindegewebe, sind<br />

für die Psyche und vor allem für die<br />

Libido mitverantwortlich und sind<br />

ausgangsstoffe für die Synthese anderer<br />

hormone, vor allem der Östrogene.<br />

Mögliche Symptome aufgrund<br />

des Mangels an Androgenen:<br />

• Veränderung der Körpersilhouette<br />

• gewichts- und Figurprobleme vor<br />

allem im bauchbereich<br />

• chronische Müdigkeit<br />

• Verlust der Libido<br />

Das kann helfen:<br />

• Östrogenersatz in möglichst niedriger<br />

Dosierung, Phytohormone: z. b.<br />

isoflavone<br />

• Oft werden Östrogene mit gestagenen<br />

kombiniert<br />

• ev. auch g<strong>ab</strong>e von männlichen<br />

Sexualhormonen<br />

Warum sind Vorsorgeuntersuchungen<br />

während<br />

des Wechsels so wichtig?<br />

Die Zeit des Wechsels ist auch die<br />

Zeit für ein großes gesundheitsservice!<br />

Denn im Körper der <strong>Frau</strong> spielen<br />

sich durch die hormonumstellung<br />

während des Klimakteriums derart<br />

viele Veränderungen <strong>ab</strong>, dass hormonell<br />

bedingte gesundheitsstörungen<br />

oder vorübergehende Entgleisungen<br />

die Folge <strong>sein</strong> können. Schließlich<br />

h<strong>ab</strong>en die weiblichen Sexualhormone<br />

Einfluss auf das herz-Kreislauf-System,<br />

auf die Knochendichte und vieles<br />

mehr.<br />

Welche Untersuchungen<br />

sollten regelmäßig<br />

durchgeführt werden?<br />

Gynäkologische Inspektion / Spiegel-<br />

und Tastuntersuchung:<br />

Einerseits erfolgt im Rahmen dieser<br />

Untersuchung der so genannte Krebs<strong>ab</strong>strich,<br />

mit dem bereits Vorstadien<br />

eines eventuellen gebärmutterhalskrebses<br />

erkannt und somit behandelt<br />

werden können. andererseits kann<br />

der arzt damit beurteilen, ob größe,<br />

Form und Konsistenz von Scheide,<br />

gebärmutter, Eierstöcken und<br />

Ei leitern verändert sind.<br />

Vaginaler Ultraschall:<br />

Mittels Ultraschall können etwaige<br />

Veränderungen an der gebärmutter,<br />

den Eierstöcken und den Eileitern<br />

beurteilt werden. Man kann zwischen<br />

Zysten und soliden Tumoren unterscheiden,<br />

krankhafte Veränderungen<br />

im bereich der gebärmutterschleimhaut<br />

erkennen und auch die Dicke der<br />

Schleimhaut bestimmen. Der vaginale<br />

Ultraschall ist auch zu beginn und im<br />

Verlauf einer hormonersatztherapie<br />

ein wichtiges diagnostisches hilfsmittel,<br />

um eventuelle Veränderungen in<br />

der gebärmutter zu erkennen.<br />

Tastuntersuchung<br />

der Brust:<br />

Eventuelle Knoten oder Veränderungen<br />

können hier festgestellt werden.<br />

Die ärztliche Tastuntersuchung einmal<br />

pro Jahr ersetzt <strong>ab</strong>er nicht die monatliche<br />

Selbstuntersuchung!<br />

Mammographie:<br />

Die regelmäßige Röntgenuntersuchung<br />

der brust (Mammographie) und<br />

die Ultraschalluntersuchungen sind<br />

wichtige Vorsorgemaßnahmen, um<br />

brustkrebs in einem möglichst frühen<br />

Stadium zu erkennen:<br />

• 35. bis <strong>40</strong>. Lebensjahr:<br />

basismammographie<br />

• <strong>ab</strong> dem <strong>40</strong>. bis zum 70. Lebensjahr:<br />

Mammographie im <strong>ab</strong>stand von ein<br />

bis zwei Jahren<br />

• <strong>ab</strong> dem 70. Lebensjahr: Mammographie<br />

alle zwei Jahre<br />

Darüber hinaus werden Mammogra-<br />

KAPITEL 4<br />

Tastuntersuchungen der Brust können Leben retten.<br />

phieuntersuchungen nach einem unklaren<br />

Tastbefund bzw. aufgrund des<br />

individuellen familiären Risikos auch<br />

in anderen intervallen empfohlen.<br />

Welche Untersuchungen<br />

sind außerdem wichtig?<br />

Eine Knochendichtemessung, eventuell<br />

ein hormonstatus, Vorsorgeuntersuchungen<br />

(herz, Darm etc.) sowie<br />

blutdruckkontrollen und die bestimmung<br />

von Cholesterinwerten (hDL<br />

+ LDL), Triglyzeride und nüchternblutzucker<br />

sollten einmal jährlich<br />

24 25


zw. nach ärztlicher <strong>ab</strong>sprache mit<br />

einer Überweisung in ein L<strong>ab</strong>or<br />

erfolgen.<br />

Welche Hormone werden<br />

bei einem Hormonstatus<br />

gemessen?<br />

Ein sogenannter hormonstatus ist<br />

eine der grundlegenden Untersuchungen<br />

in den Wechseljahren, besonders<br />

in der Prämenopause. allerdings<br />

sind nicht alle hormonell bedingten<br />

Symptome aus einem hormonstatus<br />

<strong>ab</strong>lesbar. Dafür wird der <strong>Frau</strong><br />

blut <strong>ab</strong>genommen und im L<strong>ab</strong>or der<br />

blutspiegel der einzelnen hormone<br />

festgestellt. anhand des hormonstatus<br />

kann der arzt erkennen, ob der<br />

hormonhaushalt noch unverändert<br />

ist, ob ein hormonmangel oder eine<br />

Überproduktion vorliegt. Daraus ist<br />

auch ersichtlich, ob eine <strong>Frau</strong> kurz<br />

vor der Menopause steht oder bereits<br />

im Wechsel ist (obwohl es noch zu<br />

Monatsblutungen kommt).<br />

Die aussagekräftigsten hormone, die<br />

bei einem hormonstatus bestimmt<br />

werden, sind gelbkörperhormone,<br />

Östrogene und androgene.<br />

Überprüft werden <strong>ab</strong>er auch:<br />

• Das follikelstimulierende hormon<br />

(FSh), das anzeigt, ob das Eierstockgewebe<br />

noch aktiv ist (Werte unter<br />

20 weisen darauf hin, dass noch ein<br />

Eisprung stattfindet und daher eine<br />

Schwangerschaft noch möglich ist).<br />

• Die Schilddrüsenhormone, da sich<br />

eine änderung im hormonhaushalt<br />

auch auf die Schilddrüsenfunktion<br />

auswirken kann. Umgekehrt<br />

kann auch eine Unterfunktion der<br />

Schilddrüse Symptome auslösen, die<br />

Wechselbeschwerden ähnlich sind.<br />

Daher ist es wichtig, die Schilddrüsenhormone<br />

zu messen.<br />

Wann ist ein Hormonstatus<br />

notwendig?<br />

Wenn erste Zyklusunregelmäßigkeiten<br />

oder beschwerden auftreten bzw. vor<br />

einer hormonersatztherapie und als<br />

Kontrolle zwischendurch.<br />

Hormonspiegel in der Prä-, Peri- und Postmenopause<br />

Hormonspiegel<br />

in der Prämenopause<br />

Progesteron: niedrig<br />

Östrogene: normal, ev. leicht<br />

erhöht<br />

FSh: normal (unter 20 Einheiten)<br />

androgene: normal<br />

Hormonspiegel<br />

in der Perimenopause<br />

Der Übergang von der Prämenopause<br />

zur Perimenopause ist<br />

fließend, da in dieser Zeit der Östrogenspiegel<br />

nur langsam <strong>ab</strong>sinkt.<br />

Zeitweise stellen die Eierstöcke<br />

ihre Funktion ein, nehmen sie dann<br />

<strong>ab</strong>er wieder auf. Der hormonspiegel<br />

schwankt daher.<br />

Progesteron: niedrig<br />

Östrogene: alle Varianten sind<br />

möglich, von relativ hoch über<br />

normal bis niedrig<br />

Verhütung – ist das<br />

noch ein Thema?<br />

Ja, un<strong>ab</strong>hängig vom hormonstatus<br />

sollte jede <strong>Frau</strong> mindestens bis zum<br />

50. Lebensjahr verhüten bzw. sich<br />

diesbezüglich in jedem Fall mit ihrem<br />

gynäkologen besprechen.<br />

Verhütung ist also auch in dieser<br />

Lebensphase angebracht, auch wenn<br />

FSh: meist leicht erhöht, manchmal<br />

zwischendurch normal<br />

androgene: normal<br />

Hormonspiegel<br />

in der Postmenopause<br />

in dieser Phase des Klimakteriums<br />

h<strong>ab</strong>en die Eierstöcke ihre Funktion<br />

eingestellt, entsprechend niedrig<br />

sind Progesteron- und Östrogenspiegel,<br />

der FSh-Wert steigt an.<br />

Die androgene, deren Produktion<br />

erst später eingestellt wird, zeigen<br />

anfangs noch normale Werte,<br />

später sinkt auch ihr Spiegel.<br />

Progesteron: so gut wie nicht<br />

vorhanden<br />

Östrogene: niedrig bzw.<br />

kaum nachweisbar<br />

FSh: hoch<br />

androgene: anfangs normal,<br />

später ebenfalls niedrig<br />

KAPITEL 4<br />

viele <strong>Frau</strong>en meinen, spätestens <strong>ab</strong><br />

45 nicht mehr verhüten zu müssen.<br />

Man kann erst dann mit Sicherheit<br />

die Möglichkeit schwanger zu werden<br />

ausschließen, wenn die letzte blutung<br />

festgestellt wurde. Erst wenn Sie mindestens<br />

zwölf Monate keine blutung<br />

mehr hatten, kann man davon ausgehen<br />

kann, dass kein Eisprung mehr<br />

stattfinden wird und Sie ungeschützt<br />

nicht schwanger werden können.<br />

26 27


Begleiterscheinungen<br />

im Wechsel und ihre Therapie<br />

Welche Behandlungsoptionen<br />

gibt es bei<br />

Wechselbeschwerden?<br />

bei Weitem sind nicht alle <strong>Frau</strong>en<br />

von behandlungsbedürftigen Wechselbeschwerden<br />

betroffen. Ein Drittel<br />

bleibt im Klimakterium völlig beschwerdefrei,<br />

bei einem Drittel treten<br />

nur leichte anzeichen des Wechsels<br />

auf und ein Drittel leidet unter stärkeren<br />

bis starken Wechselbeschwerden.<br />

Was kann man gegen leichte<br />

Beschwerden tun?<br />

Werden die Wechselbeschwerden<br />

nicht so ausgeprägt empfunden, kann<br />

der arzt neben einer Ernährungsum-<br />

Soja enthält pflanzliche Östrogene.<br />

stellung und mehr bewegung zu einer<br />

gezielten Einnahme von Phytohormonen<br />

raten. Wie man heute weiß,<br />

besitzen Isoflavone, das sind pflanzliche<br />

Östrogene, wie sie in Soja und<br />

Rotklee vorkommen, eine Reihe von<br />

Wirkungen: Sie können einen positiven<br />

Einfluss auf die Knochendichte<br />

und das herz-Kreislaufsystem h<strong>ab</strong>en<br />

und werden unter anderem gegen milde<br />

hitzewallungen eingesetzt. Wenn<br />

die Wirkung der pflanzlichen Substanzen<br />

nicht ausreicht, zieht man eine<br />

hormonersatztherapie in betracht.<br />

Welche Möglichkeiten<br />

bieten pflanzliche Inhaltsstoffe?<br />

bei leichten bis mittleren beschwerden<br />

gibt es eine Fülle von Möglichkeiten,<br />

die Symptome erfolgreich<br />

in den griff zu bekommen: Von der<br />

Ernährungsumstellung über körperliche<br />

betätigung bis zur Einnahme von<br />

Phytohormonen. Diese sind natürlich<br />

vorkommende, pflanzliche Substanzen,<br />

die eine ähnlichkeit mit dem<br />

menschlichen Östrogen aufweisen,<br />

<strong>ab</strong>er wesentlich sanfter wirken und<br />

vorwiegend durch die nahrung aufgenommen<br />

werden.<br />

in Studien konnte in eindrucksvoller<br />

Weise demonstriert werden, dass die<br />

in Rotklee und Soja enthaltenen Pflanzenhormone<br />

gegen leichte bis mittelstarke<br />

Wechselbeschwerden wirken,<br />

vor allem, wenn sie unmittelbar nach<br />

beginn des Klimakteriums (= Einsetzen<br />

von Zyklusunregelmäßigkeiten)<br />

eingenommen werden.<br />

KAPITEL 5<br />

Den besten beweis liefern <strong>Frau</strong>en,<br />

die Sojaprodukte ein Leben lang<br />

zu sich nehmen: asiatinnen leiden<br />

nahezu überhaupt nicht an Wechselbeschwerden,<br />

ihr Risiko an brustkrebs<br />

zu erkranken ist geringer als jenes<br />

von Europäerinnen. Darüber hinaus<br />

h<strong>ab</strong>en zwei große Untersuchungen<br />

klar gezeigt, dass Pflanzenhormone<br />

im blut der <strong>Frau</strong> vor der Entstehung<br />

von brustkrebs schützen können: Je<br />

höher die Konzentration der Pflanzenhormone,<br />

desto geringer das Risiko<br />

an brustkrebs zu erkranken – und<br />

umgekehrt. auch Darmkrebs und<br />

Osteoporose treten bei asiatinnen, die<br />

sich traditionell mit viel Soja ernähren,<br />

kaum auf. Verantwortlich dafür<br />

ist der hohe anteil an isoflavonen in<br />

Sojaprodukten.<br />

Was sind Isoflavone?<br />

isoflavone sind sekundäre Pflanzenstoffe,<br />

also Substanzen, die von<br />

Pflanzen zu ihrem eigenen Schutz vor<br />

Krankheiten und Schäden produziert<br />

werden. isst der Mensch diese Pflanzen,<br />

so nimmt er auch ihre Schutzstoffe<br />

auf, die nicht nur die Pflanze,<br />

sondern in der Folge ebenso den<br />

menschlichen Körper vor Krankheiten<br />

bewahren. in ihrem aufbau sind<br />

isoflavone weiblichen Östrogenen<br />

vergleichbar und weisen auch eine<br />

28 29


30<br />

ähnliche Schutzwirkung auf. allerdings<br />

etwas schwächer ausgeprägt,<br />

dafür <strong>ab</strong>er sehr gut verträglich.<br />

isoflavone werden auch pflanzliche<br />

Östrogene oder Phytoöstrogene<br />

bezeichnet. Sie sind hauptsächlich in<br />

Soja und Sojaprodukten (Milch, Tofu,<br />

Joghurt, …) und Rotklee enthalten.<br />

<strong>ab</strong>er auch hülsenfrüchte wie Erbsen,<br />

Kichererbsen, Linsen, bohnen,<br />

Erdnüsse und Soj<strong>ab</strong>ohnen enthalten<br />

Phytoöstrogene.<br />

Wie wirken Isoflavone?<br />

isoflavone h<strong>ab</strong>en nachweislich bei<br />

vielen <strong>Frau</strong>en eine lindernde Wirkung<br />

bei klimakterischen beschwerden wie<br />

hitzewallungen und Schweißausbrüche.<br />

Weiters h<strong>ab</strong>en sie einen günstigen<br />

Effekt auf die Knochen und das<br />

herz-Kreislaufsystem und werden seit<br />

Jahren erfolgreich eingesetzt.<br />

isoflavone können den fallenden<br />

Östrogenspiegel zum Teil sanft und<br />

wirksam kompensieren. Oft wird<br />

daher bei leichten bis mittelschweren<br />

Wechselbeschwerden die Einnahme<br />

von Phytohormonen empfohlen.<br />

Welchen Einfluss h<strong>ab</strong>en<br />

Isoflavone auf das Knochengerüst?<br />

neuere Untersuchungen zeigen, dass<br />

sie auch einen deutlichen Schutzeffekt<br />

auf die Knochen ausüben, indem sie<br />

den Knochen<strong>ab</strong>bau hemmen und den<br />

aufbau stimulieren. Vor allem das in<br />

Soja-isoflavonen enthaltene genistein<br />

übt einen positiven Einfluss auf den<br />

Knochenstoffwechsel aus. Mehrere<br />

Studien belegen, dass die behandlung<br />

mit isoflavonen, Kalzium und Vitamin<br />

D 3 den Knochen<strong>ab</strong>bau hemmt.<br />

Sie werden daher zur Osteoporosevorbeugung<br />

bzw. zur behandlung<br />

einer Osteopenie oder geringgradigen<br />

Osteoporose eingesetzt.<br />

Können Isoflavone das<br />

Herzinfarktrisiko senken?<br />

isoflavone h<strong>ab</strong>en einen äußerst<br />

günstigen Einfluss auf die blutfette,<br />

verringern das „böse“ Cholesterin,<br />

verbessern die gefäßelastizität und<br />

senken den blutdruck. Somit leisten<br />

sie durchaus einen wichtigen beitrag<br />

zur Senkung des herzinfarktrisikos.<br />

Kann man mit Hilfe<br />

von Isoflavonen gegen<br />

Brustkrebs vorbeugen?<br />

Epidemiologische Untersuchungen<br />

zeigen, dass isoflavone das Risiko für<br />

manche Krebsarten (brust, Prostata,<br />

Darm, Eierstock) senkt. Sie blockieren<br />

mehrere Enzyme, die wichtige<br />

Funktionen in der Zellteilung inneh<strong>ab</strong>en,<br />

und greifen auf diese Weise in<br />

den Zellteilungsmechanismus ein. So<br />

kann das unregelmäßige Wachstum<br />

von Krebszellen unterbunden werden.<br />

Eine besondere bedeutung kommt den<br />

Phytoöstrogenen bei der Vorbeugung<br />

gegen brustkrebs zu. Sie entfalten im<br />

Körper eine hormonähnliche Wirkung<br />

und bewahren das brustgewebe vor<br />

überschießenden Reaktionen körpereigener<br />

Östrogene.<br />

Kann man Isoflavone mit<br />

Wirkstoffen gegen seelische<br />

Unruhe kombinieren?<br />

Ja, es gibt beispielsweise ein Präparat,<br />

das mehrfach wirkt: isoflavone aus<br />

Soja wirken den auswirkungen des<br />

<strong>ab</strong>sinkens der weiblichen hormone in<br />

den Wechseljahren entgegen, ohne das<br />

empfindliche hormonelle gleichgewicht<br />

zu stören.<br />

Lactobacillus sporogenes sorgt für<br />

eine verbesserte Verwertung und aufnahme<br />

dieser Soja-isoflavone. anders<br />

als die meisten gewöhnlichen Milchsäurebakterien,<br />

gelangt dieser spezielle<br />

Lactobacillus durch <strong>sein</strong>e widerstandsfähige<br />

Sporenform intakt in den<br />

Darm und kann sich dort vermehren.<br />

Durch die Kombination mit Magnolienextrakt<br />

und Magnesium werden<br />

Zustände wie Reizbarkeit und beklemmungen<br />

gebessert. Magnolienextrakt<br />

besitzt eine ausgleichende<br />

Wirkung bei Schlafstörungen und<br />

Verstimmungszuständen (innere Unruhe,<br />

ängstlichkeit, Reizbarkeit etc.).<br />

Die wesentlichen inhaltsstoffe des<br />

Magnolienrindenextraktes sind hono-<br />

Estromineral serena<br />

Magnolien extrakt besitzt ausgleichende Wirkung.<br />

KAPITEL 5<br />

kiol und Magnolol. ihre Wirkung ist<br />

wissenschaftlich gut dokumentiert.<br />

Magnesium kann beklemmungsgefühlen<br />

und Verstimmungszuständen<br />

entgegenwirken und Muskelkrämpfen,<br />

leichter Ermüdbarkeit und <strong>ab</strong>geschlagenheit<br />

vorbeugen. auf den herzmuskel<br />

übt Magnesium eine beruhigende<br />

Wirkung aus und sorgt für einen<br />

gleichmäßigen herzschlag. Weiters<br />

unterstützt Magnesium den Mineralstoff<br />

Kalzium bei der Mineralisation<br />

der Knochen.<br />

Vorteilhaft ist es, wenn auch noch<br />

Kalzium und Vitamin D 3 zugeführt<br />

werden, um die vermehrte ausscheidung<br />

von Calcium in den Wechseljahren<br />

zu kompensieren und einer mangelhaften<br />

Mineralisation der Knochen<br />

vorzubeugen. Vitamin D 3 benötigt<br />

Soja-Isoflavone • Lactobacillus sporogenes •<br />

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der Körper, um die aufnahme von<br />

Calcium aus dem Darm zu fördern<br />

und dessen Einbau in die Knochen zu<br />

verbessern.<br />

Was kann ich tun, wenn mir<br />

psychische Beschwerden<br />

zu schaffen machen?<br />

Unruhezustände, burn-Out, nervöse<br />

Einschlafstörungen, nervöses herzklopfen<br />

– bei all diesen Symptomen<br />

h<strong>ab</strong>en sich die inhaltsstoffe der<br />

Passionsblume sehr gut bewährt. Die<br />

inhaltsstoffe im Passionsblumenkrautextrakt<br />

sind hauptsächlich Flavonoide,<br />

glykoside und Spuren von ätherischem<br />

Öl, welche bei nervösen Spannungen<br />

gelassenheit fördern. auch<br />

Die Passionsblume bringt innere Ruhe.<br />

KAPITEL 5<br />

bei angstzuständen bzw. angstbesetzten<br />

Situation h<strong>ab</strong>en sich die Extrakte<br />

der Passionsblume bei guter Verträglichkeit<br />

bewährt.<br />

bei depressiven Verstimmungen reicht<br />

manchmal die alleinige g<strong>ab</strong>e von<br />

isoflavonen bzw. Traubensilberkerze<br />

(siehe nächste Frage) nicht aus. bei<br />

diesen beschwerden, wie auch bei<br />

angstzuständen bzw. niedergeschlagenheit<br />

hat sich Johanniskraut bewährt.<br />

Trockenextrakte dieser Pflanze<br />

wirken – mit einer Dosis von zirka<br />

<strong>40</strong>0 mg täglich – stimmungsaufhellend.<br />

allerdings ist ein wenig geduld<br />

erforderlich, denn die Wirkung tritt<br />

erst nach etwa 14-tägiger behandlung<br />

ein, wenn ein gewisser Spiegel<br />

im Körper aufgebaut ist. Daher ist<br />

die Einnahme nach ärztlicher Rücksprache<br />

auch über mindestens einen<br />

Monat durchzuführen.<br />

Welche anderen pflanzlichen<br />

Wirkstoffe können<br />

mir noch helfen?<br />

… Rotklee<br />

Rotklee ist die europäische „antwort“<br />

auf die asiatische Soj<strong>ab</strong>ohne. Er ist<br />

mit Soja der wichtigste Lieferant für<br />

isoflavone in der natur. in Rotklee<br />

finden sich große Mengen der isoflavone<br />

Formononetin und biochanin a.<br />

Die Phytoöstrogene aus Soja und<br />

Rotklee ergänzen einander optimal<br />

und helfen bei Wechselbeschwerden<br />

auf natürliche Weise.<br />

32 33


Die Traubensilberkerze wirkt wie ein Östrogen.<br />

… Traubensilberkerze<br />

Extrakte aus dieser Pflanze werden<br />

seit Jahrzehnten zur behandlung von<br />

hitzewallungen, nächtlichen Schweißausbrüchen<br />

und nervösen beschwerden<br />

im Wechsel eingesetzt. Es handelt<br />

sich bei den inhaltsstoffen dieser<br />

Pflanze (Saponinglykoside, Phenolcarbonsäuren<br />

und hydroxyzimtsäureester)<br />

nicht um Phytoöstrogene<br />

im engeren Sinn. Eher sind sie den<br />

sogenannten SERM ähnlich: Selektive<br />

Östrogenrezeptor-Modulatoren,<br />

die östrogenähnliche Effekte h<strong>ab</strong>en.<br />

Sie wirken in einigen geweben des<br />

Körpers wie ein Östrogen. Sie lindern<br />

hitzewallungen, Schweißausbrüche,<br />

Schlafstörungen, wirken positiv auf<br />

die Knochen und das herz-Kreislaufsystem.<br />

… Salbei<br />

Die Wirkstoffe des Salbei, vermutlich<br />

in erster Linie <strong>sein</strong>e gerbstoffe,<br />

normalisieren die Schweißdrüsen<strong>ab</strong>sonderung<br />

und h<strong>ab</strong>en regulierenden<br />

Einfluss auf das vegetative nervensystem,<br />

das für die Steuerung der<br />

Schweißdrüsen<strong>ab</strong>sonderung zuständig<br />

ist. Vor allem die im Salbei enthaltene<br />

Rosmarinsäure ist für die schweißhemmende<br />

Wirkung verantwortlich.<br />

Salbei hat schweißhemmende Wirkung.<br />

… Kürbiskerne<br />

Extrakte von Kürbiskernen kommen<br />

bei einer (nicht bakteriell bedingten)<br />

Reizblase zum Einsatz. Spezielle inhaltsstoffe<br />

der Kürbiskerne entfalten<br />

eine positive Wirkung auf die blase,<br />

sie h<strong>ab</strong>en auch einen stärkenden Effekt<br />

auf die beckenbodenmuskulatur<br />

der <strong>Frau</strong>.<br />

Komplementäre Medizin bei klimakterischen<br />

Beschwerden (in Absprache mit dem Arzt):<br />

Therapeutikum Vorrangig geeignet bei:<br />

Phytoöstrogene (Isoflavone, Rotklee) allen durch Östrogen-Mangel bedingten Zuständen;<br />

Wirksamkeit bei Wallungen wissenschaftlich<br />

belegt<br />

<strong>Frau</strong>enblume, Rosmarin, Mönchspfeffer Zwischenblutungen<br />

Magnolienextrakt, Helmkraut, Eisenkraut,<br />

Passionsblume<br />

Gibt es Pflanzeninhaltsstoffe,<br />

die in der Prämenopause<br />

unter stützen?<br />

Die Wechseljahre beginnen oft mit<br />

Symptomen einer gestagenschwäche<br />

(einer <strong>ab</strong>nahme des gelbkörperhormons).<br />

Daher sind viele beschwerden<br />

weniger auf einen Östrogen- als<br />

vielmehr auf einen gestagenmangel<br />

zurückzuführen. Wasserstau, Venenprobleme<br />

und Depressionen werden<br />

eher durch einen Mangel an gelbkörperhormon<br />

ausgelöst. Die typischen<br />

Ängstlichkeit, Schlafstörungen<br />

Wanzenkraut, Ginseng trockener Scheide, Haarausfall<br />

Magnolienextrakt, Johanniskraut, Angelika,<br />

Hopfen, Mönchspfeffer<br />

Salbei, Yamswurzel, <strong>Frau</strong>enmantel, Traubensilberkerze<br />

depressiven Verstimmungen<br />

Wallungen, Hitzewallungen, nächtlichen Schweißausbrüchen<br />

Homöopathie bei allen Beschwerden möglich<br />

Hydrotherapien (Kneipp)<br />

Massagen<br />

Entspannungsmaßnahmen (Yoga, autogenes<br />

Training etc.)<br />

Extrakte von Kürbiskernen Reizblase<br />

vegetativen Beschwerden<br />

hitzewallungen als Kennzeichen der<br />

Menopause sind hingegen eine Folge<br />

des Östrogenmangels.<br />

KAPITEL 5<br />

bewährt hat sich in der „Vorwechsel“-<br />

Phase der Mönchspfeffer. Seine<br />

Wirkstoffe kurbeln die Produktion<br />

von gelbkörperhormonen an. Daher<br />

wirkt die Pflanze lindernd bei Menstruationsbeschwerden<br />

wie bauchkrämpfen<br />

und brustspannen, sowie<br />

bei ähnlichen beschwerden, die durch<br />

den Progesteronmangel vor allem<br />

im Vorwechsel auftreten. auch zur<br />

34 35


Regulierung von Zyklusstörungen<br />

und zur behandlung von Stimmungsschwankungen<br />

wird Mönchspfeffer<br />

eingesetzt.<br />

Mönchspfeffer – bewährt bei Zyklusstörungen.<br />

Erst mit Fortschreiten der Wechseljahre<br />

kommen dann isoflavone oder<br />

Traubensilberkerzen-Extrakte zum<br />

Einsatz.<br />

Wann spricht<br />

man von schweren<br />

Wechsel beschwerden?<br />

nur bei rund einem Drittel der <strong>Frau</strong>en<br />

kommt es in der Menopause tatsächlich<br />

zu mittelschweren bis schweren<br />

vegetativen, psychischen und körper-<br />

lichen beschwerden, die mit einer<br />

wesentlichen Einschränkung der<br />

Lebensqualität einhergehen.<br />

Diese können im Extremfall so<br />

belastend <strong>sein</strong>, dass die betroffenen<br />

<strong>Frau</strong>en ihre sozialen Kontakte <strong>ab</strong>brechen<br />

und sich nicht mehr in der Lage<br />

sehen, ihrem beruf nachzugehen.<br />

Wenn Sie sehr schlecht schlafen bzw.<br />

nicht mehr durchschlafen können,<br />

mehrmals das durchgeschwitzte<br />

nachthemd wechseln müssen, wenn<br />

Sie extrem gereizt oder vollkommen<br />

erschöpft sind, ihnen starke gelenksschmerzen,<br />

Scheidentrockenheit oder<br />

herzklopfen zu schaffen machen,<br />

dann sollten Sie mit ihrem arzt über<br />

eine hormonersatztherapie sprechen.<br />

Für welche <strong>Frau</strong>en ist<br />

eine Hormonersatztherapie<br />

(HRT) geeignet?<br />

Für <strong>Frau</strong>en mit starken Wechselbeschwerden.<br />

bei starken hitzewallungen<br />

und Schweißausbrüchen etwa<br />

kann eine hormonersatztherapie eine<br />

nachhaltige Linderung bringen, oder<br />

oft sogar zum völligen Verschwinden<br />

des beschwerdebildes führen. ähnliches<br />

gilt für klimakterisch bedingte<br />

Schlafstörungen, starkes herzklopfen<br />

oder gelenksschmerzen.<br />

Eine hRT kann auch die Stimmung<br />

deutlich verbessern, denn Störungen<br />

des hormonellen Regelkreises unmittelbar<br />

vor und während des Wechsels<br />

sind eine häufige Ursache von<br />

Konzentrationsstörungen, vermehrter<br />

Reizbarkeit und depressiven Verstimmungen.<br />

Der arzt kann aus einer Vielzahl von<br />

Östrogen- und gestagenpräparaten<br />

auswählen und aufgrund der befunde<br />

die hormonersatztherapie genau auf<br />

die hormonellen bedürfnisse der Patientin<br />

„Maß schneidern“. angestrebt<br />

wird die geringste hormondosis, die<br />

zu einer Linderung der beschwerden<br />

führt. begonnen wird meist mit der<br />

halben normaldosis. Die Veränderung<br />

der Symptomatik wird ein bis drei<br />

Monate beobachtet. bleiben die beschwerden<br />

bestehen, kann die Dosis<br />

erhöht werden.<br />

Welche Anwendungsformen<br />

gibt es?<br />

In T<strong>ab</strong>lettenform (oral): große auswahl<br />

an Präparaten unterschiedlicher<br />

Dosierung, gut steuerbar, Wirkstoffe<br />

werden vom Dünndarm bzw. von der<br />

Leber in den Stoffwechsel aufgenommen.<br />

Über die Haut (transdermal):<br />

anwendung als gel oder Pflaster am<br />

Unterbauch oder Oberschenkel, konstanter<br />

Wirkstoffspiegel.<br />

Als Injektion in den Muskel (Depotinjektion):<br />

Zu beginn kann es<br />

zu hohen Östrogenkonzentrationen<br />

kommen, die sich dann <strong>ab</strong>er normalisieren.<br />

Hormone können oral eingenommen werden.<br />

KAPITEL 5<br />

Lokal in der Scheide (intravaginal):<br />

Da Östrogene die Wassereinlagerung<br />

im gewebe fördert, wird<br />

bedingt durch den Östrogenmangel<br />

im Klimakterium auch die Scheidenwand<br />

dünner und trockener. Dies kann<br />

zu Schmerzen beim Sexualverkehr<br />

und einer größeren anfälligkeit für<br />

Scheidenentzündungen führen. Lokal<br />

angewendete östrogenhältige Cremes<br />

und Zäpfchen können in solchen<br />

Fällen helfen.<br />

Welche Vorteile<br />

bringt eine HRT?<br />

Sie kann zu einer Verringerung der<br />

klimakterischen Symptome wie hitzewallungen,<br />

nächtlichen Schweißausbrüchen<br />

und vaginaler Trockenheit<br />

führen. Schlafprobleme können<br />

gemildert werden, das zugeführte<br />

36 37


Ihr Gynäkologe berät Sie zuverlässig.<br />

Östrogen erhöht die Knochendichte,<br />

das Risiko für einen bruch wird<br />

minimiert.<br />

Kann eine HRT-Behandlung<br />

das Brustkrebs- bzw.<br />

Herzinfarktrisiko erhöhen?<br />

noch vor einigen Jahren war die<br />

hormonersatztherapie (hRT) für viele<br />

<strong>Frau</strong>en im Klimakterium eine selbstverständliche<br />

Unterstützung – nicht<br />

nur zur Linderung von Wechselbeschwerden,<br />

sondern auch als eine art<br />

Lifestyle-Droge zur bewahrung der<br />

Jugendlichkeit. Das hat sich durch die<br />

Diskussion über Vor- und nachteile<br />

der hRT in Folge zweier großer Stu-<br />

dien an <strong>Frau</strong>en in großbritannien und<br />

den USa grundlegend geändert. Laut<br />

diesen Studienergebnissen kann die<br />

jahrelange Zufuhr künstlicher hormone<br />

das Risiko für brustkrebs bzw.<br />

Thrombosen sowie für herzinfarkt<br />

und Schlaganfall erhöhen.<br />

heimische Experten halten diesen<br />

Studien <strong>ab</strong>er entgegen, dass die<br />

bedingungen, unter denen sie durchgeführt<br />

wurden, nicht auf Österreich<br />

umzulegen sind. So war das Durchschnittsalter<br />

der Teilnehmerinnen an<br />

der US-Studie 63 Jahre, manche der<br />

<strong>Frau</strong>en waren sogar 79. Die meisten<br />

von ihnen waren über die Wechseljahre<br />

also längst hinaus und viele litten<br />

an altersbedingten Erkrankungen wie<br />

atherosklerose. auch waren sie vor<br />

beginn der behandlung weder auf<br />

ihren hormonbedarf noch auf Risikofaktoren<br />

untersucht worden.<br />

Man hat allen Probandinnen ein Einheitspräparat<br />

ver<strong>ab</strong>reicht, während in<br />

Österreich mehr als 15 verschiedene<br />

Kombinationspräparate (Östrogene<br />

plus gestagene = künstliche gelbkörperhormone)<br />

sowie eine Vielzahl<br />

von Monopräparaten zur Verfügung<br />

stehen, die individuell miteinander<br />

kombiniert werden können.<br />

Welche Nebenwirkungen<br />

kann eine HRT-Behandlung<br />

h<strong>ab</strong>en?<br />

Es können Zwischenblutungen oder<br />

brustspannen auftreten.<br />

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38 39<br />

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Primär hormonell<br />

bedingte Symptome<br />

in dem Kapitel 5a werden primär<br />

hormonell bedingte Veränderungen<br />

des Körpers erläutert. im Kapitel 5b<br />

werden weitere mögliche Veränderungen<br />

dargestellt. Diese können Mann<br />

und <strong>Frau</strong> gleichermaßen betreffen.<br />

Primär hormonell bedingte Symptome Weitere mögliche Alterserscheinungen<br />

Hitzewallungen Immunsystem<br />

Gewichtszunahme Augen<br />

Osteoporose Ohren<br />

Blasenschwäche/Harnwegsinfekte Gelenke<br />

Trockene Scheide Verdauung<br />

Schlaflosigkeit Herz und Gefäße<br />

Stimmungsschwankungen Gehirn und Nerven<br />

Haare / Haut / Nägel Abnahme der Lungenkapazität<br />

Muskeln<br />

1. Hitzewallungen<br />

Gehören Hitzewallungen<br />

zum Wechsel?<br />

nein, nicht alle <strong>Frau</strong>en in der Menopause<br />

leiden darunter. So durchleben<br />

etwa 30 Prozent aller <strong>Frau</strong>en die<br />

Wechseljahre ohne eine einzige hitzewallung,<br />

ein weiteres Drittel leidet<br />

manchmal darunter, <strong>ab</strong>er nicht wirklich<br />

heftig. Ein Drittel der <strong>Frau</strong>en ist<br />

<strong>ab</strong>er sehr davon betroffen: Sie h<strong>ab</strong>en<br />

so starke aufsteigende hitzegefühle,<br />

dass sie die Wäsche wechseln müssen.<br />

Diese Wallungen können bis zu 30mal<br />

pro Tag auftreten und gehen oft<br />

mit extrem starker Schweißbildung<br />

einher.<br />

Warum kommt es<br />

zu Hitzewallungen?<br />

hitzewallungen überkommen die betroffenen<br />

<strong>Frau</strong>en meist völlig unvorbereitet<br />

und sind durch den hormonellen<br />

Umstellungsprozess bzw. durch<br />

die hormonschwankungen bedingt.<br />

Sie äußern sich in einem kribbelnden<br />

gefühl, das im brustbereich beginnt<br />

und sich rasch nach oben fortsetzt.<br />

Das blut schießt in den Kopf, die<br />

haut rötet sich, Schweißperlen treten<br />

auf. häufig ist die aufsteigende hitze<br />

mit einem unangenehmen beklemmungsgefühl<br />

oder auch mit herzrasen<br />

verbunden. nach nur einigen Minuten<br />

ist der Spuk dann wieder vorbei,<br />

oft bleibt kurz ein unangenehmes<br />

Frösteln. Selbst in der nacht können<br />

Schweißanfälle empfindlich stören:<br />

sie unterbrechen den Schlaf, erschweren<br />

das (Wieder-)Einschlafen und<br />

vermindern so den Erholungswert der<br />

nachtruhe.<br />

normalisiert sich der hormonspiegel<br />

wieder (meist nach drei bis fünf<br />

Jahren), dann hören auch die hitzewallungen<br />

auf.<br />

Gibt es pflanzliche<br />

Wirkstoffe, die<br />

schweißhemmend sind?<br />

KAPITEL 5a<br />

Zur erfolgreichen und schonenden bekämpfung<br />

von übermäßigem Schwitzen<br />

hat sich der Einsatz von Salbei<br />

(Salvia officinalis) bewährt. Die<br />

schweißhemmende Wirkung der Salbeiblätter<br />

ist schon lange bekannt und<br />

wird durch die moderne Wissenschaft<br />

bestätigt. Seine inhaltsstoffe – in erster<br />

Linie wahrscheinlich <strong>sein</strong>e gerbstoffe<br />

– normalisieren die Schweiß<strong>ab</strong>sonderung<br />

und regulieren das Zentrale<br />

nervensystem, das für die Steuerung<br />

der Schweißdrüsen zuständig ist.<br />

Salbei wirkt daher gleichzeitig an den<br />

Produktionsstätten des Schweißes und<br />

an deren Steuerungszentrale.<br />

Für eine spürbare Schweißreduktion<br />

ist allerdings eine relativ große<br />

Menge dieser gerbstoffe nötig. Durch<br />

das Trinken von Salbeitee allein wird<br />

diese Menge nur schwer erreicht.<br />

Es gibt daher Präparate mit einem<br />

Salbeiextrakt, die eine ausgeprägte<br />

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innerhalb von zwei Stunden nach der<br />

ersten Einnahme ein und hält bis zu<br />

sechs Stunden an.<br />

Was kann noch helfen?<br />

Sport betreiben! Man weiß, dass <strong>Frau</strong>en,<br />

die regelmäßig Sport ausüben,<br />

seltener von hitzewallungen betroffen<br />

sind als unsportliche <strong>Frau</strong>en.<br />

hilfreich ist es auch, den Kreislauf<br />

durch Wechselduschen und Saun<strong>ab</strong>esuche<br />

in Schwung zu halten.<br />

Ebenfalls empfehlenswert: nur Kleidung<br />

aus naturfasern tragen (damit<br />

die haut „atmen“ kann) und sich<br />

nach dem „Zwiebelprinzip“ anziehen<br />

(mehrere dünne Schichten statt einer<br />

dicken). Das Zwiebelprinzip kann<br />

auch in bezug auf bettdecken angewendet<br />

werden.<br />

Ein Tipp zur Soforthilfe: Die innenseiten<br />

beider handgelenke unter<br />

fließendes kaltes Wasser halten.<br />

auch akupunktur hilft manchen<br />

<strong>Frau</strong>en.<br />

2. Gewichtszunahme<br />

Wieso nimmt man in den<br />

Wechseljahren so leicht zu?<br />

Eine von mehreren Ursachen ist der<br />

Mangel an gelbkörperhormon (Progesteron):<br />

in einem ausgewogenen<br />

Gewichtszunahme ist oft hormonell bedingt.<br />

hormonhaushalt fördern Östrogene<br />

die Wassereinlagerung im Körper,<br />

überschüssiges Wasser im gewebe<br />

hingegen wird vom gelbkörperhormon<br />

<strong>ab</strong>gebaut. geht die Produktion<br />

des gelbkörperhormons <strong>ab</strong> etwa dem<br />

<strong>40</strong>. Lebensjahr langsam zurück, fehlt<br />

die ausgleichende Regulierung. Die<br />

Waage zeigt also mehr gewicht!<br />

Wird dann mit der Zeit auch weniger<br />

Östrogen produziert, merkt man das<br />

auch an einer änderung der Körperform.<br />

Oft bemerken <strong>Frau</strong>en eine Fettzunahme<br />

im bereich der Schultern,<br />

der Taille und des bauches.<br />

außerdem nimmt mit den Jahren die<br />

Muskelmasse <strong>ab</strong>. So hat auch das<br />

männliche hormon Testosteron einen<br />

gewissen Einfluss auf die Muskel-<br />

KAPITEL 5a<br />

42 43


Fett-Verteilung im weiblichen Körper.<br />

geht <strong>sein</strong>e Produktion zurück,<br />

verstärkt sich der bereits durch den<br />

Wachstumshormonmangel hervorgerufene<br />

Effekt.<br />

Ein generell verringerter grundumsatz<br />

ist ein weiterer grund für die<br />

gewichtszunahme in den Wechseljahren.<br />

Der weibliche Organismus<br />

braucht nach der Menopause nicht<br />

mehr so viel Energie, um Funktionen<br />

wie den Eisprung aufrechtzuerhalten.<br />

Die überschüssige Energie wird also<br />

ebenfalls in Fettdepots angelegt.<br />

Machen künstliche<br />

Hormone dick?<br />

Wenn Sie künstliche hormone einnehmen,<br />

sollten Sie zu beginn des<br />

Klimakteriums mit der niedrigsten<br />

Östrogendosis beginnen und diese<br />

langsam steigern. So wird ein <strong>ab</strong>ruptes<br />

Überangebot an hormonen<br />

vermieden, die das Energiereservoir<br />

der Fettzellen vergrößern.<br />

3. Osteoporose<br />

Wie verändert sich<br />

unser Skelett im Laufe<br />

des Lebens?<br />

Während des gesamten Lebens wird<br />

Knochenmasse auf- und wieder <strong>ab</strong>gebaut.<br />

So wird innerhalb von acht bis<br />

zehn Jahren das gesamte Skelett rund-<br />

herum erneuert. Vitamin D, Kalzium,<br />

Phosphat, Magnesium, verschiedene<br />

hormone (wie etwa Calcitonin,<br />

Östrogene, Parathormon oder die<br />

Schilddrüsenhormone), ausreichende<br />

bewegung, Sonnenexposition etc.<br />

tragen zu einem gesunden Knochenwachstum<br />

bei.<br />

Zwischen dem 30. und <strong>40</strong>. Lebensjahr<br />

erreicht jeder Mensch <strong>sein</strong> persönliches<br />

Maximum an Knochendichte,<br />

danach nimmt diese kontinuierlich<br />

<strong>ab</strong>. Viel bewegung von Kindheit an<br />

und ausgewogene Ernährung (Kalzium,<br />

Vitamin D) lassen diesen Prozess<br />

wesentlich langsamer <strong>ab</strong>laufen.<br />

Was ist Osteoporose?<br />

Mit zunehmendem alter verliert der<br />

Mensch an Knochensubstanz und<br />

somit auch an Knochenstärke. bei der<br />

Osteoporose (umgangssprachlich auch<br />

Knochenschwund genannt) handelt es<br />

sich um eine Skeletterkrankung, die<br />

durch niedrige Knochendichte und<br />

verringerte Knochenqualität gekennzeichnet<br />

ist. Während bei gesunden<br />

Menschen zwischen der aktivität von<br />

knochenaufbauenden Zellen (Osteoblasten)<br />

und knochen<strong>ab</strong>bauenden Zellen<br />

(Osteoklasten) ein gleichgewicht<br />

herrscht, so wird mit zunehmendem<br />

alter deutlich mehr Knochenmasse<br />

<strong>ab</strong>- als aufgebaut. Die Knochen werden<br />

leichter, schwächer und buchstäblich<br />

zerbrechlicher. Das Risiko für<br />

Knochenbrüche nimmt erheblich zu.<br />

Osteoporotische Knochenbrüche<br />

können spontan während des Stehens,<br />

Laufens, Sitzens oder sogar im Schlaf<br />

auftreten. Einfache bewegungen,<br />

wie z. b. die Einkaufstasche hochheben<br />

oder die hand an einem Kasten<br />

anschlagen, können schon zu einer<br />

Fraktur führen. <strong>Frau</strong>en sind durch<br />

den vermehrten <strong>ab</strong>bau von Knochensubstanz<br />

während der Wechseljahre<br />

weitaus häufiger von Osteoporose<br />

betroffen als Männer. in der Menopause<br />

wird immer weniger Östrogen<br />

produziert, dieses hormon hat jedoch<br />

einen schützenden Effekt für die<br />

Knochen.<br />

Was können erste Anzeichen<br />

für Osteoporose <strong>sein</strong>?<br />

Der Knochen<strong>ab</strong>bau bleibt lange Zeit<br />

unbemerkt. Erste Symptome für<br />

diese Erkrankung können chronische<br />

Rückenschmerzen nach dem 50.<br />

Lebensjahr, Verlust an Körpergröße,<br />

zunehmende Rundrückenbildung, Vorwölbung<br />

des bauches ohne gewichtszunahme,<br />

blitzartige Schmerzattacken<br />

an der Wirbelsäule, vermehrte Faltenbildung<br />

am Rücken sowie brüche vor<br />

allem im bereich der hände, arme,<br />

Rippen und hüften (keine Sport- und<br />

Verkehrsunfälle) <strong>sein</strong>. Eine wichtige<br />

Vorsorgemaßnahme ist in diesem<br />

Zusammenhang die Knochendichtemessung,<br />

die man erstmalig unbedingt<br />

zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr<br />

vornehmen lassen sollte. blutuntersuchungen<br />

geben auskunft über den<br />

Knochenstoffwechsel und die hormonwerte.<br />

auch Röntgen oder CT /<br />

MRT sind bei starken Veränderungen<br />

der Wirbelsäule wichtige Diagnosemethoden.<br />

Was passiert bei der<br />

Knochendichtemessung?<br />

KAPITEL 5a<br />

Mit diesem Verfahren, das der<br />

Frühdiagnose und der Verlaufskontrolle<br />

bei Osteoporose dient, wird die<br />

Knochendichte (Mineralsalzgehalt<br />

der Knochen) bestimmt. Diese wird<br />

mittels eines Durchstrahlverfahrens<br />

(kurz DXa) an zwei verschiedenen<br />

Körperregionen, meistens im bereich<br />

der Lendenwirbelsäule und des Oberschenkels<br />

gemessen. Das Prinzip der<br />

Messung besteht darin, dass Strahlen<br />

<strong>ab</strong>hängig von der Knochendichte in<br />

unterschiedlicher intensität den Knochen<br />

durchdringen. Diese intensität<br />

wird gemessen und mit einem normwert<br />

verglichen. Die ang<strong>ab</strong>e des Mineralgehalts<br />

der Knochen erfolgt mit<br />

dem sogenannten T-Wert. Ein T-Wert<br />

> -1 gilt als normale Knochendichte.<br />

als Schwellenwert für die Osteoporose<br />

gilt ein T-Wert von -2,5. Werte zwischen<br />

-1 und -2,5 sprechen für eine<br />

Osteopenie (Vorstufe der Osteoporose<br />

mit Minderung der Knochendichte).<br />

Was kann ich zur Festigkeit<br />

meiner Knochen beitragen?<br />

Regelmäßige bewegung stärkt das<br />

Knochengewebe, da der Knochen-<br />

44 45


stoffwechsel angeregt und die aufbaumechanismen<br />

im inneren der<br />

Knochen angekurbelt werden.<br />

Stichwort Ernährung: Die ausreichende<br />

Zufuhr von Kalzium und Vitamin<br />

D spielt hier die hauptrolle. Wichtige<br />

Kalziumlieferanten sind Milch und<br />

Milchprodukte, <strong>ab</strong>er auch Spinat,<br />

brokkoli, haselnüsse sowie kalziumreiches<br />

Mineralwasser. Vermeiden Sie<br />

weitgehend „Kalziumräuber“ wie alkohol,<br />

Koffein, nikotin und phosphorhältige<br />

Lebensmittel wie Softdrinks<br />

oder Fast Food.<br />

Vitamin D: Um Kalzium überhaupt<br />

aufnehmen zu können, braucht der<br />

Milchprodukte sind wichtige Kalziumlieferanten.<br />

Körper Vitamin D. Zur bildung dieses<br />

Vitamins ist Sonnenlicht nötig, daher<br />

sollte man täglich mindestens 30 Minuten<br />

im Freien verbringen.<br />

Zur Bildung von Vitamin D ist Sonnenlicht nötig.<br />

Vitamin D-Mangel ist sehr häufig, daher<br />

benötigen <strong>Frau</strong>en und Männer in<br />

<strong>ab</strong>sprache mit dem arzt oft zusätzlich<br />

Vitamin D-Präparate.<br />

Medikamente einnehmen: Falls der<br />

arzt ihnen Medikamente verschrieben<br />

hat, um den Verlust an Knochenmasse<br />

zu minimieren, sollten Sie diese unbedingt<br />

auch nach Vorschrift einnehmen,<br />

da sonst die gefahr von Knochenbrüchen<br />

zunimmt.<br />

4. Beschwerden<br />

mit der Blase<br />

Warum nehmen Blasenbeschwerden<br />

im Wechsel zu?<br />

Schuld daran sind unter anderem hormonelle<br />

Veränderungen, daher leiden<br />

<strong>Frau</strong>en in den Wechseljahren besonders<br />

häufig unter blasenbeschwerden<br />

wie wiederkehrenden blasenentzündungen<br />

oder auch häufigem harndrang,<br />

harnverlust oder Problemen<br />

beim Wasserlassen.<br />

Welche Rolle spielt d<strong>ab</strong>ei<br />

der Beckenboden?<br />

Eine sehr wichtige. Ein genetisch<br />

schwächer angelegter beckenboden,<br />

der beispielsweise durch geburten<br />

oder schwere körperliche arbeit<br />

belastet wurde, kann um die Zeit der<br />

Wechseljahre beginnen Probleme zu<br />

machen.<br />

Zu den Symptomen einer geschwächten<br />

beckenbodenmuskulatur zählt<br />

harnverlust (beginnende belastungsinkontinenz).<br />

Was bedeutet Belastungsinkontinenz?<br />

Von belastungsinkontinenz (früher<br />

Stressinkontinenz) spricht man bei<br />

harnverlust, der gleichzeitig mit körperlicher<br />

anstrengung auftritt (z. b.<br />

husten, niesen, heben, Laufen).<br />

Was versteht man unter<br />

einer überaktiven Blase?<br />

Die überaktive blase ist durch drei<br />

wesentliche Symptome gekennzeichnet:<br />

• zwanghafter harndrang<br />

• häufiges Wasserlassen, besonders in<br />

der nacht (nycturie)<br />

• mit oder ohne Dranginkontinenz<br />

(ungewollter harnverlust)<br />

Die betroffenen müssen sehr oft auf<br />

die Toilette gehen (über achtmal pro<br />

Tag), leiden an plötzlichem und nicht<br />

unterdrückbarem harndrang oder<br />

verlieren ungewollt harn (Dranginkontinenz).<br />

Wichtig ist der möglichst<br />

frühzeitige arztbesuch, um eine erfolgreiche<br />

behandlung zu beginnen.<br />

Wie wirkt sich die<br />

überaktive Blase aus?<br />

KAPITEL 5a<br />

Für viele betroffene wird das Leben<br />

zur Qual: in der angst, nicht rechtzeitig<br />

eine Toilette zu finden, werden<br />

persönliche, berufliche und öffentliche<br />

beziehungen eingeschränkt. Der<br />

besuch eines Konzerts, die ausübung<br />

einer Sportart oder auch eine längere<br />

Reise werden durch den Zwang,<br />

ständig eine Toilette in der nähe<br />

wissen zu müssen, für viele Menschen<br />

unmöglich. Der Verlust der blasenkontrolle<br />

hat weitreichende auswirkungen<br />

auf die Lebensqualität, da sich<br />

betroffene aus Scham immer mehr<br />

aus ihrem sozialen Umfeld zurückziehen.<br />

46 47


Es kann also einerseits zu einer erschwerten<br />

Kontrolle des harndranges<br />

kommen, andererseits tritt auch häufig<br />

eine beckenbodenschwäche auf. bei<br />

gleichzeitigem auftreten dieser zwei<br />

hauptformen der harninkontinenz<br />

spricht man von Mischinkontinenz.<br />

Was kann man<br />

dagegen tun?<br />

bereits vor dem Klimakterium sollten<br />

<strong>Frau</strong>en daher regelmäßig die beckenbodenmuskulatur<br />

trainieren. Frühzeitige<br />

beckenbodengymnastik – anfangs<br />

unter anleitung eines Physiotherapeuten<br />

– stärkt die beckenbodenmuskulatur<br />

und hilft diese willkürlich zu<br />

steuern.<br />

Das hilft einerseits gegen den harnverlust<br />

bei anstrengung, andererseits<br />

lässt sich vermehrter harndrang<br />

besser zurückhalten und somit kontrollieren.<br />

ist diese Therapie nicht ausreichend,<br />

kann die belastungsinkontinenz<br />

auch sehr gut mit einer minimal<br />

invasiven Operation, dem sogenannten<br />

TVT-band geheilt werden.<br />

Welche Medikamente<br />

kommen zum Einsatz?<br />

Steht die überaktive blase im Vordergrund,<br />

ist diese mit hilfe moderner<br />

Medikamente, die vom arzt verordnet<br />

werden, gut behandelbar. Eine lokale<br />

hormonbehandlung mit Cremen oder<br />

Scheidenovula ist hilfreich, d<strong>ab</strong>ei wir-<br />

ken 85 % der Substanz lokal und nur<br />

etwa 15 % systemisch. auch durch<br />

eine Elektrotherapie (nervenstimulation,<br />

meistens mit intravaginalen<br />

Elektroden) kann man beide Formen<br />

verbessern. Die hauptsäule der Therapie<br />

der überaktiven blase ist <strong>ab</strong>er<br />

weiterhin die sogenannte anticholinergika-behandlung<br />

(in der blase<br />

wirkende, den Drang reduzierende<br />

Substanzen). Mit neuen, gut verträglichen<br />

Medikamenten sind auch die bisher<br />

häufigsten nebenwirkungen wie<br />

Mundtrockenheit deutlich reduziert.<br />

noch immer verwendete Substanzen<br />

wie Oxybutynin h<strong>ab</strong>en bei oraler<br />

g<strong>ab</strong>e massive nebenwirkungen, deswegen<br />

ist man auf eine transdermale<br />

applikation (Pflaster) umgestiegen.<br />

auch wurden neue Substanzen mit<br />

weniger nebenwirkungen entwickelt<br />

wie z. b. früher Tolterodine und jetzt<br />

Solifenacin, oder das in Österreich<br />

noch nicht erhältliche Darifenacin.<br />

Der Wirkstoff Trospiumchlorid hat<br />

den Vorteil, dass er die intakte bluthirn-Schranke<br />

nicht passiert, somit<br />

sind keine zentralnervösen nebenwirkungen<br />

zu erwarten, das gedächtnis<br />

wird durch die Einnahme nicht<br />

beeinträchtigt. Das ist besonders für<br />

ältere Personen wichtig. bei der Einnahme<br />

von Trospiumchlorid kommt<br />

es nicht zu Wechselwirkungen mit<br />

anderen Medikamenten, auch gelangt<br />

der aktive Wirkstoff in die blase, wo<br />

er zusätzlich auch lokal auf die blase<br />

wirken kann.<br />

Warum sind Harnwegsinfekte<br />

in den Wechseljahren<br />

so häufig?<br />

Eine gewisse Östrogenmenge ist<br />

notwendig, damit bestimme bakterien<br />

(die Laktobazillen), welche die<br />

Scheide besiedeln und dort für das<br />

saure Milieu sorgen, wachsen und<br />

sich vermehren können. Fährt der<br />

Körper in den Wechseljahren die<br />

Östrogenproduktion zurück, so nimmt<br />

die anzahl an Laktobazillen und<br />

damit die Schutzfunktion <strong>ab</strong>. Darunter<br />

leidet auch die harnröhre, da sie nicht<br />

mehr von dem schützenden Effekt aus<br />

der Scheide profitiert und verstärkt<br />

angriffen von bakterien ausgesetzt<br />

ist. Deswegen neigen <strong>Frau</strong>en in und<br />

nach den Wechseljahren verstärkt zu<br />

harnwegsinfekten.<br />

Wie macht sich ein Harnwegsinfekt<br />

bemerkbar?<br />

Die häufigsten anzeichen eines<br />

harnwegsinfekts sind brennen und<br />

Schmerzen beim Wasserlassen und<br />

starker, häufiger harndrang bei meist<br />

nur geringen trüben Urinmengen.<br />

Je nach art des Erregers kann der<br />

harn übel riechen, häufig findet sich<br />

auch blut im harn, dieser kann sogar<br />

massiv blutig werden. Ein Druckschmerz<br />

im Unterbauch ist auch meist<br />

feststellbar. großteils handelt es sich<br />

um eine sogenannte „simple“ blasenentzündung.<br />

Es kann <strong>ab</strong>er zu einem<br />

„aufsteigen“ des infektes in den obe-<br />

Harnwegsinfekte sind mitunter sehr schmerzhaft.<br />

ren harntrakt kommen. betrifft die<br />

Entzündung dann die nieren, empfindet<br />

man häufig Schmerzen in den<br />

Flanken, Fieber und ein allgemeines<br />

Krankheitsgefühl. bei einer reinen<br />

blasenentzündung ist Fieber selten.<br />

hervorgerufen wird der harnwegsinfekt<br />

praktisch immer von eigenen<br />

Stuhlkeimen, es handelt sich also<br />

um keine ansteckende Erkrankung<br />

(im gegensatz zu Entzündungen der<br />

harnröhre oder manchen Scheidenentzündungen).<br />

Treten harnwegsinfekte bei der <strong>Frau</strong><br />

immer wieder auf (mehr als ein- bis<br />

zweimal jährlich), oder kommt es<br />

zu aufsteigenden infekten, so sollten<br />

harnkulturen angelegt werden,<br />

um den Keim zu identifizieren. Eine<br />

urologische Durchuntersuchung sollte<br />

eingeleitet werden.<br />

KAPITEL 5a<br />

48 49


Wie wird ein Harnwegsinfekt<br />

behandelt?<br />

Eine wichtige grundsätzliche Maßnahme<br />

bei harnwegsinfektionen ist<br />

eine Erhöhung der Trinkmenge mit<br />

regelmäßiger blasenentleerung und<br />

Wärme.<br />

bei einer infektion der unteren harnwege<br />

wird eine Kurzzeittherapie mit<br />

einem antibiotikum über 3 bis 7 Tage<br />

empfohlen, je nachdem wann mit der<br />

behandlung begonnen wurde. Da die<br />

häufigsten Erreger von harnwegsinfektionen<br />

sehr empfindlich gegen<br />

antibiotika sind, reicht diese kurze<br />

behandlung aus. Durch die allgemein<br />

verbreitete, leider oft kritiklose antibiotikag<strong>ab</strong>e<br />

(zur Prophylaxe im Krankenhaus,<br />

zur Sicherheit in den Ordinationen<br />

etc.) kommt es vermehrt zu<br />

Resistenzen, deshalb ist eine harnkultur<br />

mit austestung der Wirksamkeit<br />

der einzelnen antibiotika hilfreich.<br />

bei komplizierter harnwegsinfektion<br />

mit Fieber und beteiligung der nieren<br />

wird eine antibiotische Therapie mindestens<br />

zehn Tage lang durchgeführt.<br />

Wie kann ich vorbeugen?<br />

basismaßnahmen zur Vorbeugung von<br />

harnwegsinfektionen sind ausreichende<br />

Trinkmengen, regelmäßige blasenentleerung<br />

und Vermeidung von Kältereizen.<br />

Richtige nicht übertriebene<br />

hygiene und blasenentleerung nach<br />

einem sexuellen Verkehr sind weitere<br />

Maßnahmen. auch eine impfkur mit<br />

<strong>ab</strong>getöteten bakterien bringt Erfolg,<br />

wird <strong>ab</strong>er derzeit von der Sozialversicherung<br />

nicht bezahlt. als hausmittel<br />

gelten: täglich <strong>ab</strong>ends ein Esslöffel<br />

apfelessig oder auch spezielle Cranberryextrakte.<br />

hilfreich ist auch eine richtige<br />

Urinansäuerung, denn die Mehrzahl<br />

aller harnwegsinfekte wird durch<br />

sogenannte gramnegative Keime<br />

verursacht, die in saurem Urinmilieu<br />

nur eingeschränktes Wachstum<br />

zeigen. Dies gelingt mit dem Wirkstoff<br />

L-Methionin, damit lässt sich oft<br />

eine neuerliche harnwegsinfektion<br />

vermeiden, da die Erreger in ihrem<br />

Wachstum gehemmt werden.<br />

Wo bekomme ich Hilfe bei<br />

Problemen mit der Blase?<br />

beim allgemeinmediziner, beim Urologen<br />

bzw. beim <strong>Frau</strong>enarzt bekommen<br />

Sie hilfe, wenn Sie Probleme mit<br />

der blase h<strong>ab</strong>en. Unter der hotline<br />

0810 / 100 455 der Medizinischen<br />

Kontinenzgesellschaft Österreich<br />

(MKÖ) können Sie von Montag bis<br />

Donnerstag von 8.00 bis 11.00 Uhr<br />

allgemeine anfragen stellen bzw.<br />

info-Material anfordern.<br />

Jeden Dienstag von 16.30 bis 18.00<br />

Uhr beraten Sie unter der oben angeführten<br />

Telefonnummer ausgebildete<br />

Kontinenz- und Stom<strong>ab</strong>eraterinnen –<br />

anonym und zum Ortstarif.<br />

www.inkontinenz.at<br />

5. Trockene Scheide<br />

Warum wird<br />

die Scheide trockener?<br />

Durch Östrogenmangel verliert die<br />

haut im bereich von Vulva und Scheide<br />

an Feuchtigkeit und Elastizität. Sie<br />

trocknet aus und juckt. Die Scheidenschleimhaut<br />

wird dünner und auch<br />

verletzungsanfälliger. Zusätzlich vermindert<br />

sich durch die <strong>ab</strong>nahme der<br />

hormonproduktion die Sekretion von<br />

Zervikalschleim. als Ergebnis all dieser<br />

Veränderungen kann es zu Scheideninfektionen<br />

und zu Schmerzen beim<br />

geschlechtsverkehr kommen.<br />

Was kann man<br />

dagegen tun?<br />

als behandlung eignen sich Salben<br />

und Zäpfchen, die Feuchtigkeit zuführen<br />

und so die Elastizität der haut<br />

verbessern. bei starken beschwerden<br />

kommen meist lokal aufzutragende<br />

östrogenhältige Salben oder Zäpfchen<br />

zur anwendung.<br />

Schlafstörungen nehmen mit dem Alter zu.<br />

6. Schlaflosigkeit<br />

Warum kann ich nachts<br />

nicht mehr durchschlafen?<br />

Die Schlaflosigkeit in den Wechseljahren<br />

zeigt ein typisches Muster: Die<br />

betroffene schläft am <strong>ab</strong>end zwar<br />

ein, wird dann in der nacht wach und<br />

kann nur schwer wieder einschlafen.<br />

Das aufwachen ist häufig von hitzewallungen<br />

begleitet.<br />

Veränderungen des hormonhaushalts<br />

sind oft mit einer kurzzeitigen Erhöhung<br />

der hauttemperatur und einer<br />

Erweiterung der gefäße, also mit hitzewallungen<br />

und Schweißausbrüchen<br />

verbunden. Sie treten auch nachts auf<br />

und stören den Schlaf. Der daraus<br />

KAPITEL 5a<br />

50 51


esultierende Schlafmangel führt untertags<br />

zu bleierner Müdigkeit.<br />

Schlafstörungen nehmen mit dem<br />

alter zu, sie liegen bei 50-Jährigen<br />

bei ca. <strong>40</strong> %. Wer hingegen mehr als<br />

drei nächte pro Woche nicht schlafen<br />

kann und das mehr als einen Monat<br />

lang, sollte mit <strong>sein</strong>em arzt nach den<br />

Ursachen suchen und gleichzeitig<br />

<strong>sein</strong>e Schlafgewohnheiten prüfen:<br />

• Schlafen Sie nur so lange, wie es<br />

nötig ist: nicht kürzer schlafen,<br />

<strong>ab</strong>er auch nicht über die nötige<br />

Schlafdauer hinaus im bett bleiben!<br />

gehen Sie regelmäßig zu bestimmten<br />

Zeiten schlafen. Diese st<strong>ab</strong>ilisieren<br />

die Schlaffähigkeit und sorgen<br />

für einen konstanten Schlaf-Wach-<br />

Rhythmus (kein Mittagsschläfchen<br />

am Wochenende!)<br />

• Schaffen Sie angenehme Schlafbedingungen<br />

(kühle Zimmertemperatur,<br />

Licht- und Schalldämpfung,<br />

keine Uhr, keine Stressfaktoren)!<br />

• Abends auf schwere Speisen und<br />

Koffein (Kaffee, Cola, Schwarztee)<br />

verzichten.<br />

• Auf körperliche Betätigung achten!<br />

Sportliche aktivität vier bis<br />

sechs Stunden vor dem Zubettgehen<br />

wirkt schlaffördernd, zu große<br />

körperliche belastung knapp vor der<br />

Schlafenszeit stört den Schlaf.<br />

• Die Abendstunden entspannend<br />

gestalten.<br />

• Wenn der Schlaf einmal länger auf<br />

sich warten lässt, bleiben Sie nicht<br />

grübelnd im bett liegen, sondern<br />

verlassen Sie das Schlafzimmer, um<br />

ruhige Musik zu hören oder um zu<br />

lesen. Kehren Sie erst wieder ins<br />

Bett zurück, wenn Sie müde sind.<br />

auch wenn Sie morgens zu früh aufwachen,<br />

stehen Sie auf und nutzen<br />

Sie die Zeit. Versuchen Sie nicht<br />

zwanghaft weiterzuschlafen.<br />

• Pflanzliche Präparate mit Magnolienextrakt,<br />

der Passionsblume oder<br />

Johanniskraut beruhigen und können<br />

den Schlafrhythmus verbessern.<br />

7. Stimmungsschwankungen<br />

Warum schwankt die<br />

Stimmung im Wechsel oft?<br />

Während des Klimakteriums leiden<br />

viele <strong>Frau</strong>en zunehmend an psychischen<br />

beschwerden wie nervosität,<br />

Reizbarkeit, Schlaflosigkeit oder depressiven<br />

Verstimmungen. Oft treten<br />

die Stimmungstiefs schon einige Zeit<br />

vor der Menopause auf, wenn nämlich<br />

die Produktion des gelbkörperhormons<br />

nachlässt und in der Folge der<br />

Serotonin-haushalt im gehirn aus<br />

dem gleichgewicht gerät.<br />

Meist werden diese Symptome jedoch<br />

nicht ernst genommen und nicht sofort<br />

mit der hormonellen Umstellung<br />

in Zusammenhang gebracht. Tatsächlich<br />

ist es <strong>ab</strong>er so, dass das Risiko,<br />

dass eine depressive Verstimmung<br />

oder gar eine Depression zwei Jahre<br />

vor dem Eintreten der letzten blutung<br />

(Menopause) auftritt, 14-mal höher,<br />

als in den vorhergehenden 30 Jahren<br />

im Leben einer <strong>Frau</strong>.<br />

Welche Symptome kennzeichnen<br />

eine Depression?<br />

Zu unterscheiden ist zwischen einem<br />

vorübergehenden Stimmungstief, das<br />

auch auf einen konkreten, äußeren<br />

anlass wie z. b. eine Scheidung, ein<br />

Todesfall, Jobverlust etc. zurückzuführen<br />

ist und einer länger anhaltenden<br />

Depression ohne äußeren anlass.<br />

Nicht jede <strong>Frau</strong> im Wechsel hat „gut lachen“.<br />

Die drei Hauptsymptome<br />

einer Depression sind:<br />

• niedergeschlagenheit, Traurigkeit,<br />

gefühlsleere,<br />

• Verlust von interesse und Freude wie<br />

zunehmendes Desinteresse an Menschen<br />

und aktivitäten, die früher<br />

Spaß gemacht h<strong>ab</strong>en, sowie<br />

• antriebslosigkeit, Erschöpfungsgefühl<br />

und starke Müdigkeit<br />

Als sogenannte Zusatzsymptome<br />

können z. B. auftreten:<br />

• Konzentrationsstörungen, Verlangsamung<br />

von Denken, Sprechen und<br />

handeln<br />

• gefühl der Wertlosigkeit, Verlust an<br />

Selbstvertrauen, Schuldgefühle<br />

• große Sorge um die Zukunft<br />

• Ein- / Durchschlafschwierigkeiten<br />

oder erhöhtes Schlafbedürfnis<br />

• verminderter appetit oder gesteigerte<br />

nahrungsaufnahme<br />

• gedanken an Selbsttötung<br />

Sind zwei der drei hauptsymptome<br />

über die Dauer von mindestens zwei<br />

Wochen gleichzeitig mit zwei bis vier<br />

Zusatzsymptomen vorhanden, spricht<br />

man von einer depressiven Episode.<br />

Körperliche Erkrankungen können<br />

einerseits Depressionen auslösen,<br />

umgekehrt gehören körperliche beschwerden<br />

meist zu den Symptomen<br />

einer Depression. im Mittelpunkt<br />

stehen d<strong>ab</strong>ei eine allgemeine Kraft-<br />

und Energielosigkeit, Schlafstörungen,<br />

appetitlosigkeit, Verstopfung,<br />

KAPITEL 5a<br />

52 53


sexuelle Lustlosigkeit, Kopfdruck und<br />

herzbeschwerden.<br />

Wo bekomme ich Hilfe?<br />

bei anzeichen einer Depression<br />

unbedingt einen arzt aufsuchen.<br />

bei Stimmungsschwankungen und<br />

leichten depressiven Verstimmungen<br />

hat sich regelmäßiger Sport in<br />

Form von ausdauertraining bewährt.<br />

Laufen, Walken oder auch Radfahren<br />

kurbeln die körpereigene Produktion<br />

von gelbkörperhormon an. andererseits<br />

werden durch ausdauersport<br />

im gehirn Endorphine, sogenannte<br />

glückshormone freigesetzt, die die<br />

Stimmung heben. Wer mindestens<br />

dreimal wöchentlich trainiert, hebt<br />

damit bereits den grundsätzlichen<br />

Endorphinspiegel und in der Folge die<br />

grundstimmung.<br />

Weiters können vor allem entspannende<br />

Maßnahmen empfohlen werden.<br />

Regelmäßige Entspannungsübungen<br />

wie Yoga, autogenes Training oder<br />

Muskelentspannung nach Jacobson<br />

helfen, den alltagsstress <strong>ab</strong>zubauen,<br />

das Körperbewusst<strong>sein</strong> zu stärken und<br />

die innere balance wieder zu finden.<br />

auch eine Psychotherapie kann –<br />

alleine oder in Kombination mit<br />

medikamentöser behandlung – sehr<br />

hilfreich <strong>sein</strong>. Mit hilfe eines Experten<br />

können Probleme professionell<br />

aufgearbeitet und die Lebensfreude<br />

wieder erlangt werden.<br />

Gibt es Unterstützung<br />

aus der Natur?<br />

bei leichten nervösen beschwerden<br />

helfen pflanzliche inhaltsstoffe wie<br />

Magnolienextrakt, baldrian, Melisse,<br />

Passionsblume, hopfen oder Lavendel.<br />

auch Johanniskraut hat sich<br />

bewährt. Diese Pflanze hat eine stimmungsaufhellende<br />

Wirkung und kann<br />

die charakteristischen Stimmungsschwankungen<br />

in den Wechseljahren<br />

lindern.<br />

Johanniskraut – gut wirksam bei nervöser Unruhe.<br />

allerdings ist ein wenig geduld erforderlich,<br />

denn die Wirkung tritt erst<br />

nach etwa 14-tägiger behandlung ein.<br />

Daher ist die behandlung auch über<br />

mindestens einen Monat durchzuführen.<br />

Weiters ist durch die längere<br />

Einnahme von Johanniskraut erhöhte<br />

Lichtempfindlichkeit gegeben, daher<br />

sollte man während der behandlung<br />

auf Sonnenbäder verzichten.<br />

8. Haut / Haare / Nägel<br />

Warum bekomme ich mehr<br />

Falten und warum werden<br />

meine Haare schütter?<br />

Das Ergrauen setzt, bestimmt durch<br />

die genetik bei den Menschen sehr<br />

unterschiedlich ein. Darüber hinaus<br />

leiden <strong>Frau</strong>en – oft auch ausgelöst<br />

durch Östrogenmangel – darunter,<br />

dass die haare schütterer und dünner<br />

werden.<br />

bei der haut werden die alterserscheinungen<br />

am ehesten sichtbar.<br />

Die Erneuerung der hautzellen geht<br />

immer langsamer vor sich (bis zu doppelt<br />

so lange wie bei einem Jugendlichen),<br />

Schweiß- und Talgproduktion<br />

lassen nach (als Folge kommt es zur<br />

Faltenbildung), die haut wird allgemein<br />

verletzlicher und dünner.<br />

Viele dieser Veränderungen, die<br />

<strong>Frau</strong>en stärker als Männer betreffen,<br />

hängen mit dem Mangel an Östrogenen<br />

zusammen. Denn dieses weibliche<br />

geschlechtshormon regt die<br />

Zellen an, sich zu regenerieren und<br />

zu teilen, und steuert darüber hinaus<br />

den Feuchtigkeitsgehalt des Unterhautgewebes.<br />

Östrogen beeinflusst<br />

also maßgeblich die hautqualität und<br />

produziert Kollagen, das enorm wichtig<br />

ist für die Elastizität und Straffheit<br />

der haut. Wenn <strong>ab</strong> den Wechseljahren<br />

weniger Östrogen produziert wird,<br />

fehlt das Kollagen. <strong>Frau</strong>en <strong>ab</strong> <strong>40</strong> sind<br />

Schützen Sie Ihre Haut vor Umwelteinflüssen!<br />

daher besonders von der schnelleren<br />

hautalterung betroffen.<br />

aus diesem grund ist Pflege von außen<br />

enorm wichtig, um die haut vor<br />

den Effekten der alterung zu schützen.<br />

Wenn Sie sich ihr junges aussehen<br />

bewahren wollen, sollten Sie also<br />

unbedingt darauf achten, dem sensiblen<br />

Organ haut nicht zu viel zuzumuten<br />

– Rauchen, ungesunde Ernährung<br />

und übermäßiger „Sonnenkonsum“<br />

schaden nachhaltig. Ebenso sollten<br />

Sie die haut mit ausreichend Feuchtigkeit<br />

z. b. durch pflegende Tages-<br />

und nachtcremes so gut es geht beim<br />

Regenerationsprozess unterstützen.<br />

KAPITEL 5a<br />

54 55


Weitere mögliche<br />

Alterserscheinungen<br />

1. Immunsystem<br />

Warum machen mir mit zunehmenden<br />

Alter Schnupfen<br />

& Co. mehr zu schaffen?<br />

aus der nachlassenden Funktionsweise<br />

des immunsystems resultiert<br />

eine erhöhte infektanfälligkeit. Ein<br />

grund dafür liegt darin, dass sich die<br />

dafür verantwortliche Thymusdrüse<br />

zurückbildet. Da der Thymus für die<br />

Entwicklung der <strong>ab</strong>wehrzellen eine<br />

große Rolle spielt, kann also den „angriffen“,<br />

welche an das immunsystem<br />

gerichtet sind, schlechter standgehalten<br />

werden. in der Folge kann es<br />

häufiger zu Erkrankungen wie grippe,<br />

Erkältung oder auch bronchitis bis<br />

hin zu sogenannten autoimmunerkrankungen<br />

wie beispielsweise Rheuma<br />

kommen. auch das Krankheitsbild<br />

der infektionen kann sich verändern.<br />

Das typische Fieber kann fehlen,<br />

ebenso kann das <strong>ab</strong>klingen banaler<br />

infekte deutlich länger dauern.<br />

Darüber hinaus kann die Lunge generell<br />

nicht mehr so viel Sauerstoff aus<br />

der atemluft in das blut aufnehmen.<br />

im täglichen Leben merkt man das<br />

nicht, im Krankheitsfall <strong>ab</strong>er ist das<br />

Risiko für Komplikationen mit den<br />

atmungsorganen höher.<br />

hier kann die jährliche grippeimpfung<br />

<strong>ab</strong>hilfe schaffen. Sie bietet am<br />

besten Schutz vor der saisonalen in-<br />

fluenza (= grippe). Sie wird Personen<br />

<strong>ab</strong> dem 50. Lebensjahr empfohlen.<br />

2. Augen<br />

Ist Altersweitsichtigkeit<br />

eine Erkrankung?<br />

Schon von geburt an verliert die<br />

augenlinse langsam ihre Elastizität.<br />

<strong>ab</strong> etwa dem 45. Lebensjahr kommt<br />

es bei vielen Menschen durch diesen<br />

fortschreitenden Prozess zur altersweitsichtigkeit.<br />

Die Fähigkeit des<br />

„Scharfstellens“ in der nähe nimmt<br />

kontinuierlich <strong>ab</strong>. Dinge im Fernbereich<br />

können demnach besser erkannt<br />

werden als solche im nahbereich.<br />

Die altersweitsichtigkeit wird in<br />

der Medizin nicht als Krankheit,<br />

sondern als ein normaler, altersbedingter<br />

Funktionsverlust beschrieben.<br />

auch die Pupillen sind nicht mehr so<br />

reaktionsschnell. Das bedeutet, sie<br />

können sich nicht mehr so schnell<br />

auf den Wechsel von hell auf dunkel<br />

einstellen.<br />

Grauer Star<br />

Die altersbedingte Eintrübung der<br />

ursprünglich klaren augenlinsen wird<br />

als grauer Star bezeichnet. Menschen,<br />

die daran erkranken, sehen die Welt<br />

wie durch einen Schleier. Farben<br />

werden für sie blasser und Kontraste<br />

schwächer. Dies wird mit der<br />

Zeit immer stärker. im Spätstadium<br />

verschlechtert sich die Sehkraft so<br />

drastisch, dass es nahezu zur Erblindung<br />

kommen kann. Der graue Star<br />

betrifft nahezu alle über 65-Jährigen.<br />

Daher wird der jährliche besuch beim<br />

augenarzt empfohlen. Er kann bei der<br />

augenuntersuchung an der Spaltlampe<br />

(= Untersuchungsmikroskop<br />

des augenarztes), die Linsentrübung<br />

feststellen und damit die Diagnose<br />

grauer Star stellen. Eine effektive behandlung<br />

ist im späten Stadium eine<br />

Operation. Die getrübte Linse wird<br />

operativ entfernt und stattdessen eine<br />

Kunstlinse in das auge eingesetzt.<br />

bei dieser jährlichen Untersuchung<br />

sollte der augenarzt gleichzeitig den<br />

augendruck messen.<br />

3. Ohren<br />

Die hörfähigkeit lässt bereits <strong>ab</strong> dem<br />

20. Lebensjahr nach, wobei <strong>Frau</strong>en<br />

davon weniger stark betroffen sind<br />

als Männer. Verantwortlich dafür<br />

kann man den Verlust an hörzellen<br />

im innenohr aufgrund von extremer<br />

KAPITEL 5b<br />

56 57


Lärmbelastung in der Jugend (laute<br />

Musik), die Verengung des äußeren<br />

gehörganges und Verkalkungsprozesse<br />

in den blutgefäßen im bereich der<br />

Ohren machen. Diese Veränderungen<br />

machen sich oft nur schleichend bemerkbar.<br />

Vor allem Töne im hochtonbereich<br />

werden schlechter wahrgenommen.<br />

nur bei etwa einem Viertel<br />

aller älteren Menschen manifestiert<br />

sich dadurch eine echte hörschwäche.<br />

Diesen höreinschränkungen kann<br />

man kaum vorbeugen und sie lassen<br />

sich nur durch mechanische hilfen<br />

ausgleichen.<br />

4. Gelenke<br />

nach oft jahrelanger Fehlbelastung<br />

führt der altersbedingte Wasserverlust<br />

des gewebes zu Verschleißerscheinungen.<br />

Zusätzlich macht die <strong>ab</strong>nehmende<br />

Muskelmasse den gelenken zu<br />

schaffen, da die natürliche Stützfunktion<br />

verringert wird.<br />

Diese altersbedingten Veränderungen<br />

treten bei allen Menschen in unterschiedlicher<br />

ausprägung auf. Sie<br />

sind unter anderem von Veranlagung,<br />

körperlicher Fitness, Körpergewicht<br />

und Ernährung <strong>ab</strong>hängig. So wirken<br />

sich z. b. bewegungsmangel und<br />

einseitige Ernährung schädigend aus.<br />

Die <strong>ab</strong>nutzung der gelenke wird <strong>ab</strong><br />

einem gewissen Stadium als arthrose<br />

bezeichnet. am häufigsten betroffen<br />

sind die Fingergelenke, sowie die<br />

hüft- und Kniegelenke. insgesamt<br />

resultieren diese altersveränderungen<br />

in einer verminderten belastbarkeit<br />

des bewegungsapparates und in einer<br />

erhöhten Frakturhäufigkeit (siehe<br />

auch Osteoporose, Kapitel 5a).<br />

5. Verdauung<br />

Das liegt mir <strong>ab</strong>er im Magen<br />

– eine natürliche Alterserscheinung?<br />

Probleme mit den Verdauungsorganen<br />

(Speiseröhre, Magen und Darm) gehören<br />

zu den meist beschriebenen begleiterscheinungen<br />

in reiferen Jahren.<br />

blähungen, Verstopfung, Völlegefühl<br />

sind nur einige der leider noch viel zu<br />

oft t<strong>ab</strong>uisierten Themen. Der grund<br />

dafür liegt einerseits darin, dass durch<br />

die <strong>ab</strong>nehmende Produktion der Magensäure<br />

der Magen langsamer entleert<br />

wird. andererseits kommt hinzu,<br />

dass der nahrungsbrei langsamer<br />

durch den Verdauungskanal befördert<br />

wird, weil die Muskeln träger werden.<br />

Die Verdauung der Speisen dauert<br />

daher also länger. auch im Dickdarm<br />

bildet sich die Muskelschicht zurück,<br />

die für den Weitertransport des Stuhls<br />

verantwortlich ist. aus diesem grund<br />

kann bei reiferen Menschen leicht<br />

Verstopfung auftreten. Ein weiterer<br />

grund für die Verstopfungsneigung<br />

ist die veränderte Darmflora und oftmals<br />

die gesteigerte Medikamenteneinnahme.<br />

Anzeige<br />

Iberogast<br />

Und Magenweh ist Geschichte.<br />

®<br />

wirkt schnell und zuverlässig bei<br />

Magen- und Darmbeschwerden<br />

rein pflanzlich<br />

KAPITEL 5b<br />

58 59<br />

Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.


3 x Hilfe<br />

für den trägen Darm<br />

Bei Verstopfung und verlangsamter Verdauung:<br />

Agiolax® Granulat. Die pflanzliche Kombination<br />

von darmanregenden Sennesfrüchten<br />

mit verdauungsfördernden Ballaststoffen<br />

bewirkt eine zuverlässige und schonende<br />

Darmentleerung. Agiolax® wirkt 3-fach durch<br />

• Medizinische Ballaststoffe<br />

füllen den Darm und<br />

erleichtern den Transport<br />

• Quellstoffe<br />

erweichen den Stuhl und<br />

machen ihn gleitfähiger<br />

• Extrakt aus Senna-Früchten<br />

regt die Darmtätigkeit direkt an<br />

und bringt den Darm in Schwung<br />

Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker. anzeige<br />

Helfen pflanzliche Wirkstoffe<br />

im Falle von Magen-<br />

und Darmbeschwerden?<br />

Ja. Es gibt rein pflanzliche arzneimittel<br />

(z. b. iberogast®) mit dem<br />

Wirkstoff der bitteren Schleifenblume<br />

(iberis amara), die bei Magen-Darmbeschwerden,<br />

wie Magenschmerzen,<br />

Übelkeit, Sodbrennen, blähungen und<br />

Völlegefühl natürlich unterstützend<br />

helfen. Diese rezeptfreie arznei hat<br />

lediglich eine regulierende Wirkung<br />

auf die Magenmuskulatur, ohne d<strong>ab</strong>ei<br />

in die natürlichen Verdauungs<strong>ab</strong>läufe<br />

störend einzugreifen. neben einem<br />

schnellen Wirkeintritt ist iberogast®<br />

sehr gut verträglich. Die Tropfen<br />

können auch über einen längeren<br />

Zeitraum ohne bedenken angewendet<br />

werden.<br />

Was kann ich tun, wenn ich<br />

trotz Ernährungsumstellung<br />

an Verstopfung leide?<br />

als Verstopfung bezeichnet man den<br />

Extremfall von Darmträgheit. hierbei<br />

wird der gewohnte Stuhlgang mit<br />

leicht <strong>ab</strong>setzbarem nicht zu hartem<br />

Kot oft tagelang nicht möglich und<br />

zu einer mühsamen, viel Zeit beanspruchenden,<br />

unter Umständen sogar<br />

schmerzhaften angelegenheit. auch<br />

wirken Medikamente – die oftmals in<br />

fortgeschrittenem alter zum alltag<br />

gehören – stopfend. ballaststoffreiche<br />

Ernährung, ausreichende Flüssigkeits-<br />

zufuhr und viel bewegung können<br />

hier grundsätzlich <strong>ab</strong>hilfe schaffen.<br />

Tritt trotz der Lebensumstellung<br />

kein Erfolg ein, sollte der hausarzt<br />

feststellen, ob ein Darmverschluss<br />

vorliegt und welches Mittel für Sie<br />

das beste ist, um die Verstopfung<br />

zu „lösen“. achtung: <strong>ab</strong>führmittel<br />

(Laxantien) können Wechselwirkungen<br />

mit anderen arzneien h<strong>ab</strong>en und<br />

sollten über einen längeren Zeitraum<br />

nicht ohne Rücksprache mit dem arzt<br />

eingenommen werden.<br />

Das Wirkprinzip der <strong>ab</strong>führenden Mittel<br />

ist sehr unterschiedlich, im grunde<br />

basieren sie <strong>ab</strong>er darauf, dass sie das<br />

Stuhlvolumen im Darm vergrößern,<br />

wodurch sich der Druck auf den Darm<br />

vergrößert und man den Drang hat auf<br />

die Toilette zu gehen. Sie dürfen diese<br />

Medikamente keinesfalls als Mittel<br />

zum <strong>ab</strong>nehmen benutzen.<br />

Was sind verdauungsfördernde<br />

Lebensmittel?<br />

grundsätzlich kurbeln ballaststoffreiche<br />

Lebensmittel die Verdauung<br />

an. ballaststoffe (auch Faserstoffe<br />

oder Pflanzenfasern) sind gerüst- und<br />

Stützsubstanzen der Pflanzen. Tierische<br />

Produkte sind praktisch frei von<br />

ballaststoffen. Reichlich sind diese in<br />

folgenden nahrungsmitteln enthalten:<br />

Roggen, Dinkel, Weizen, hafer,<br />

gerste, Mais, Kohl, Knollensellerie,<br />

Karotten, broccoli, Fenchel, Roten<br />

Rüben, hülsenfrüchten (wie Kicher-<br />

erbsen, Linsen, bohnen), heidelbeeren,<br />

himbeeren, Kiwi, brombeeren,<br />

birnen, äpfeln, Orangen, bananen,<br />

Trockenobst (Feigen, Datteln, Pflaumen,<br />

aprikosen, Rosinen), Mandeln,<br />

Kokosnüssen, haselnüssen, Walnüssen,<br />

naturreis.<br />

Kann man zu viele Ballaststoffe<br />

zu sich nehmen?<br />

KAPITEL 5b<br />

Vollkornprodukte und hülsenfrüchte<br />

sind die hauptballast stofflieferanten<br />

und regen die Darm tätigkeit am effektivsten<br />

an. Es empfiehlt sich, viel dazu<br />

zu trinken, damit die ballaststoffe<br />

entsprechend aufquellen können. Ein<br />

„Zuviel“ an ballaststoffreichen nahrungsmitteln<br />

gibt es kaum. Wenn der<br />

Darm jedoch jahrelang ballaststoffarm<br />

leben musste, sollte man ihn langsam<br />

an <strong>sein</strong> neues „Futter“ gewöhnen,<br />

sonst können anfangs blähungen die<br />

Folge <strong>sein</strong>.<br />

Ballaststoffe fördern die Verdauung.<br />

60 61


Tipp: Tauschen Sie so oft wie möglich<br />

ballaststoffarme Lebensmittel<br />

durch ballaststoffreiche aus: nudeln<br />

Vollkornnudeln, Weißbrot <br />

Vollkornbrot, Reis naturreis. Ein<br />

zusätzlicher, sehr positiver Effekt: Es<br />

gibt hinweise darauf, dass ballaststoffreiche<br />

Kost das Darmkrebsrisiko<br />

senkt.<br />

Gibt es pflanzliche Wirkstoffe,<br />

die mich von Verstopfung<br />

befreien können?<br />

Ja. Es hat sich in Studien gezeigt, dass<br />

die Wirkung des indischen Wegerichs<br />

(Plantago ovata) auf die Verdauung<br />

eine harmonisierende Wirkung hat.<br />

Dieser Pflanzenstoff hat einen hohen<br />

anteil an löslichen und unlöslichen<br />

ballaststoffen, die sich auch positiv<br />

auf den Reizdarm auswirken. Einen<br />

weiteren positiven Einfluss h<strong>ab</strong>en die<br />

Wirkstoffe, welche in den Früchten<br />

der Senna-Pflanze enthalten sind. Sie<br />

stimulieren die Darmwand und regen<br />

so den Weitertransport der nahrungsreste<br />

im Dickdarm an. Sie wirken also<br />

nur dort wo das Problem „sitzt“ und<br />

nicht im oberen Magen-Darm-Trakt.<br />

beide inhaltsstoffe sind beispielsweise<br />

in granulaten (wie agiolax®) gut<br />

kombiniert. Die hauptwirkung zielt<br />

auf die schonende ankurbelung der<br />

Darmbewegung <strong>ab</strong>. auch hier gilt:<br />

Wenn rezeptfreie <strong>ab</strong>führmittel nicht<br />

ausreichend wirken oder dauerhaft benötigt<br />

werden, sollten Sie unbedingt<br />

einen arzt aufsuchen.<br />

Im Alter brauchen wir stärkere Würze<br />

als in der Jugend!<br />

Warum schmeckt das<br />

Essen zunehmend fade?<br />

Die Zahl der geschmacksknospen<br />

nimmt, ebenso wie die Riechfasern<br />

der nase, mit zunehmenden alter<br />

rapide <strong>ab</strong>. Dies führt dazu, dass viele<br />

geschmacksrichtungen und gerüche<br />

nicht mehr so intensiv wahrgenommen<br />

werden wie in der Jugend.<br />

bis zum 70. Lebensjahr geht die<br />

anzahl der geschmacksknospen<br />

um etwa 67 Prozent zurück.<br />

6. Herz und Gefäße<br />

Was entscheidet darüber<br />

wie es meinem Herzen<br />

geht?<br />

Schon <strong>ab</strong> dem 30. Lebensjahr beginnen<br />

sich die Wände der blutgefäße zu<br />

verändern. Die Elastizität der arterien<br />

(= blutgefäße, die sauerstoffangereichertes<br />

blut vom herzen wegtransportieren)<br />

nimmt <strong>ab</strong>. Durch diese<br />

Veränderungen nimmt die Fähigkeit<br />

der arterien <strong>ab</strong>, blutdruckschwankungen<br />

durch änderung ihres Durchmessers<br />

und ihrer Wandspannung<br />

auszugleichen. Daher ist bei vielen<br />

älteren Menschen ein höherer blutdruck<br />

feststellbar. außerdem gibt es<br />

„äußere“ Risikofaktoren, die das herz<br />

belasten. Sie sind bei beiden geschlechtern<br />

gleich: Rauchen verengt<br />

die gefäße, ebenso wie fettes Essen<br />

und bewegungsmangel. all das begünstigt<br />

herzkrankheiten. Weiters ist<br />

die genetische Veranlagung dafür verantwortlich,<br />

wie „gut“ das herz und<br />

die gefäße (arterien und Venen) noch<br />

funktionieren. Keiner der genannten<br />

Faktoren steht d<strong>ab</strong>ei für sich allein.<br />

Sie alle beeinflussen sich gegenseitig<br />

und verstärken einander. arterien verhärten<br />

sich mit zunehmendem alter.<br />

Krankhafte Veränderungen der Venen<br />

(= blutgefäße, die sauerstoffarmes<br />

blut zum herzen führen) beginnen<br />

sich, ähnlich wie die Veränderungen<br />

der arterien, meist im mittleren<br />

Lebensalter zu entwickeln und zeigen<br />

einen mit zunehmendem Lebensalter<br />

fortschreitenden Verlauf. Typische<br />

beschwerden sind Schweregefühl der<br />

beine, Schwellungen oder Schmerzen<br />

beim Stehen.<br />

Wie kann ich gegen Venenleiden<br />

vorbeugen oder sie<br />

natürlich behandeln?<br />

KAPITEL 5b<br />

Oftmaliges anspannen der bein- und<br />

Fußmuskulatur – auch im Sitzen –<br />

steigert die Funktion der Wadenmuskelpumpe<br />

und fördert die Venenfunktion.<br />

geeignete Sportarten um den<br />

blutfluss zu unterstützen sind ausdau-<br />

Ausdauersport unterstützt den Blutfluss.<br />

62 63


ersportarten wie Wandern, Walken,<br />

Schwimmen und Radfahren, hierdurch<br />

wird der zielgerichtete <strong>ab</strong>strom<br />

gestauten blutes aus den beinen<br />

gefördert. auch können Kompressionsstrümpfe<br />

oder das hochlagern<br />

der beine Erleichterung verschaffen.<br />

Kaltwassergüsse können eine<br />

Verbesserung der Wandspannung in<br />

den beinvenen bewirken ebenso wie<br />

Wassertreten (= Schreitbewegungen in<br />

kaltem Wasser). Kontraproduktiv ist<br />

langes Stehen und das Übereinanderschlagen<br />

der beine im Sitzen.<br />

natürliche Essenzen, wie die der<br />

Medizinische Bein-<br />

und Venenpflege<br />

Zur Linderung von Stauungen, Spannungs gefühl<br />

und schmerzhaften Schwellungen<br />

der Beine:<br />

Reparil® Gel mit Aescin<br />

aus der Rosskastanie.<br />

Dieses farblose Arznei-Gel ist<br />

angenehm aufzutragen, zieht<br />

rasch ein und wirkt<br />

• <strong>ab</strong>schwellend<br />

• kühlend<br />

• schmerzstillend<br />

• entzündungshemmend<br />

Bei regelmäßiger Anwendung kann<br />

die Spannkraft der Venen verbessert werden.<br />

Zur Behandlung von Venenentzündungen<br />

und Krampfadern geeignet.<br />

Rosskastanie oder des roten Weinlaubs,<br />

können beschwerden, welche<br />

aufgrund der Stauungen des blutflusses<br />

auftreten, lindern. auch systemische<br />

behandlungen mit sogenannten<br />

Ödemprotectiva können bei einzelnen<br />

Personen erfolgversprechend<br />

<strong>sein</strong>. Diese können aufgetragen (oft<br />

in Form von kühlenden gels) oder<br />

eingenommen werden. Sinnvoll ist<br />

es hier sich mit ihrem hausarzt zu<br />

beraten. Sollten die beschwerden ihr<br />

Leben sehr beeinflussen, sind operative<br />

Möglichkeiten – von einem Venenspezialisten<br />

durchgeführt – sinnvoll.<br />

Reparil® Ice Spray<br />

Der Frische-Kick für schwere Beine!<br />

Reparil® Gel: Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker. anzeige<br />

Regelmäßige geistige Betätigung hält fit.<br />

7. Gehirn und Nerven<br />

Muss ich im Alter mit<br />

Vergesslichkeit rechnen?<br />

nein, grundsätzlich nicht, d. h. in<br />

höherem alter kommt es nicht automatisch<br />

zu einer Einschränkung der<br />

intellektuellen Fähigkeiten. Einem<br />

Verlust geistiger Fähigkeiten (wie<br />

Wahrnehmung, Denken, Erkennen<br />

und Erinnern) kann durch regelmäßige<br />

geistige betätigung (von der<br />

aufrechterhaltung sozialer Kontakte<br />

bis hin zum Rätsellösen) entgegengewirkt<br />

werden. Kontraproduktiv ist<br />

der Rückzug und die isolation für den<br />

Erhalt der kognitiven Fähigkeiten.<br />

8. Was verändert sich noch<br />

in meinem Körper?<br />

• Die Schreibgeschwindigkeit sinkt<br />

beispielsweise mit 65 Jahren um bis<br />

zu 30 Prozent.<br />

• Die Orientierung in einer neuen<br />

Umgebung wird mit zunehmendem<br />

alter langsamer.<br />

• heftigen Gefühlsschwankungen<br />

sind reifere Menschen nicht mehr<br />

so oft unterworfen. Sie zeigen auch<br />

häufig ein eher <strong>ab</strong>wartendes Verhalten.<br />

• Die Schlafdauer nimmt mit durchschnittlich<br />

sechs bis sieben Stunden<br />

leicht <strong>ab</strong>. Die Qualität des Schlafs<br />

verändert sich ebenfalls. Tiefschlafphasen<br />

werden kürzer, der Schlaf<br />

kann leichter gestört werden. häufiges<br />

kurzes aufwachen ist die Folge.<br />

KAPITEL 5b<br />

65


Life-Style<br />

der <strong>Frau</strong> in der Lebensmitte<br />

Life-Style<br />

Ist Sexualität überhaupt<br />

noch ein Thema in reiferen<br />

Jahren?<br />

Definitiv ja! So Sexualität in der<br />

Vorstellung nicht lediglich auf den<br />

geschlechtsakt beschränkt ist, kann<br />

sie ein wahrer Jungbrunnen für Mann<br />

und <strong>Frau</strong> auch noch in hohem alter<br />

<strong>sein</strong>. Wer das Liebesleben jedoch auf<br />

genitalen Sex reduziert, verzichtet<br />

bedauerlicherweise auf die verschiedensten<br />

Facetten der körperlichen<br />

Zweisamkeit. Durch „schmusen“,<br />

„sich halten“, „berühren“ und den<br />

zärtlichen Umgang miteinander erhält<br />

Sexualität eine neue Dimension.<br />

Gibt es gesundheitliche<br />

Auswirkungen von<br />

zu wenig Sex?<br />

auch hier lautet die antwort: ja. Sowohl<br />

Männer als auch <strong>Frau</strong>en zwischen<br />

<strong>40</strong> und 60 neigen ohne regelmäßiges<br />

Sexleben vermehrt zu angstzuständen<br />

und zu Depressionen (Senger-Report<br />

„Österreich intim“). ganz <strong>ab</strong>gesehen<br />

von der belebenden Wirkung die Sex<br />

auf herz und gefäße hat.<br />

Warum steht die <strong>Frau</strong> noch<br />

immer zu wenig zu gelebter<br />

Sexualität?<br />

Das hat sehr viel mit dem Rollenbild<br />

der <strong>Frau</strong> zwischen <strong>40</strong> und 60 zu tun.<br />

Während gleichaltrige Männer mit augenzwinkerndem<br />

Verständnis bedacht<br />

werden, wenn sie mit einer jüngeren<br />

<strong>Frau</strong> frisch verliebt durch die<br />

Welt stolzieren, gesteht man oft der<br />

Durchschnittsfrau im gleichen alter<br />

kein ausgeprägtes Liebesleben zu. Die<br />

<strong>Frau</strong> hat die Rolle der fürsorglichen<br />

Mutter oder gar großmutter einzunehmen.<br />

Diesem Klischee wirken in<br />

den letzten Jahren vermehrt hollywoods<br />

„grand Dames“, wie Madonna<br />

und Demi Moore entgegen, die mit<br />

jüngeren Männern erotische <strong>Frau</strong>en<br />

verkörpern, die selbstverständlich zu<br />

ihrer Sexualität stehen.<br />

Was ist Schönheit?<br />

Man muss gar nicht so weit gehen,<br />

mit einem jüngeren Mann zusammen<br />

zu <strong>sein</strong>, um Erotik zu verkörpern. im<br />

Wesentlichen geht es darum, <strong>sein</strong>e<br />

eigene körperliche Schönheit neu zu<br />

entdecken und <strong>sein</strong>en Körper wohlwollend<br />

anzunehmen. auch wenn uns<br />

das die Medien weismachen wollen,<br />

so ist frau nicht nur schön, wenn sie<br />

jung und makellos ist. Schönheit hat<br />

nichts mit einem faltenlosen gesicht<br />

und schlanken hüften zu tun. Es geht<br />

viel mehr um die gesamtausstrahlung<br />

der <strong>Frau</strong>. Die <strong>Frau</strong> <strong>ab</strong> <strong>40</strong> hat die<br />

Chance ohne Verbitterung über die<br />

gelebten Jahre im Einklang mit sich<br />

selbst zu stehen, das spürt das gegenüber.<br />

Es ist wie eine art erfahrener,<br />

mystischer Zauber, der die <strong>Frau</strong> in<br />

diesen Jahrzehnten umgibt.<br />

Gelebte Persönlichkeit stärkt die Ausstrahlung.<br />

Über <strong>40</strong> – was jetzt?<br />

KAPITEL 6<br />

Michele Pfeiffer (51), Sandra bullok<br />

(44), Oscarpreisträgerin Meryl Streep<br />

(59) und Sigourney Weaver (60), sie<br />

alle zeigen uns, wie sehr man zu Erotik<br />

und gelebter Leidenschaft stehen<br />

kann und darf. Dazu brauchen wir<br />

jedoch nicht so weit schauen. Julia<br />

Stemberger (45), Senta berger (68),<br />

iris berben (59), vielleicht einige<br />

<strong>Frau</strong>en in ihrer Umgebung oder Sie<br />

selbst leben der gesellschaft vor, dass<br />

„<strong>Frau</strong>en mit <strong>40</strong> plus“ sich bei weitem<br />

nicht hinter dem Ofen verstecken<br />

müssen, sondern gelebte Kraft verkörpern<br />

und Sexappeal im positivsten<br />

66 67


Sinn ausstrahlen. gelebte Persönlichkeit<br />

ist das Schlagwort, das für <strong>Frau</strong><br />

über <strong>40</strong> erstrebenswert ist.<br />

Ernährung<br />

Was kann ausgewogene<br />

Ernährung im Wechsel<br />

für mich tun?<br />

<strong>ab</strong> <strong>40</strong> ist es oft sinnvoll die Ernährungsgewohnheiten<br />

auf den Prüfstand<br />

zu stellen. hat uns der Körper so<br />

manchen gravierenden Ernährungsfehler<br />

gerne in früheren Jahren verziehen,<br />

so gleicht der Körper nun diese<br />

„Vergehen“ nicht mehr so schnell aus.<br />

Was ändert sich in meinem<br />

Körper im Wechsel?<br />

in den Wechseljahren stellt frau oft<br />

fest, dass sie nicht mehr das gleiche<br />

in gleicher Menge zu sich nehmen<br />

kann wie mit 30 oder davor. Rascher<br />

nimmt frau zu. Dies kommt daher,<br />

dass sich der Energiebedarf des Körpers<br />

im Wechsel ändert.<br />

Nicht nur das „Was“ auch<br />

das „Wie“ ist entscheidend?<br />

Es geht hier in erster Linie um das<br />

genießen. Erstaunlicherweise können<br />

auch hochwertige nahrungsmittel<br />

schnell hinuntergeschlungen vom<br />

Stoffwechsel kaum richtig ausgenützt<br />

werden. Wichtig ist es sich ausrei-<br />

chend Zeit zu nehmen (mindestens<br />

½ Stunde für eine Mahlzeit). Essen<br />

Sie d<strong>ab</strong>ei mit genuss und in Ruhe.<br />

nehmen Sie nur kleine bissen in den<br />

Mund und kauen Sie jeden bissen<br />

mindestens 30-mal. Salzen Sie so<br />

wenig wie möglich und essen Sie<br />

nicht zu spät am <strong>ab</strong>end.<br />

Was spricht für<br />

weniger essen?<br />

<strong>ab</strong> dem 30. Lebensjahr sinkt der<br />

Energieverbrauch. Das heißt, das<br />

gleiche gegessene, setzt nun deutlich<br />

stärker an. <strong>ab</strong>er jedes Kilo um die<br />

Leibesmitte mehr bedeutet eine zusätzliche<br />

belastung für gelenke, herz<br />

und Stoffwechsel. besonders gefährlich<br />

ist das Fett um den bauch. Es ist<br />

zwar das erste, welches bei gezieltem<br />

<strong>ab</strong>nehmen auch wieder verschwindet,<br />

<strong>ab</strong>er eben auch das die gesundheit<br />

beeinträchtigendste Fett.<br />

Tipp: gehen Sie das <strong>ab</strong>nehmen<br />

langsam <strong>ab</strong>er konsequent an, sparen<br />

Sie beim Kochen mit Fett – es gibt<br />

heutzutage sehr viele alternativen<br />

(Topfen aufs brot statt butter, Dünsten<br />

statt herausbacken, Salzstangerl<br />

statt Chips).<br />

Bluthochdruck – warum<br />

ist er so gefährlich?<br />

bluthochdruck erhöht das Schlaganfallrisiko<br />

deutlich. an erster Stelle<br />

im Kampf gegen erhöhten blutdruck<br />

Gesunde Ernährung hält das Herz fit.<br />

steht der Kampf gegen die lästigen<br />

Kilos. Denn: Mehr als jeder zweite<br />

bluthochdruckpatient ist zu dick.<br />

Überflüssiges Körperfett bedeutet für<br />

den Organismus – und damit in erster<br />

Linie für das herz – Mehrarbeit.<br />

Das herz muss stärker schlagen, um<br />

das blut in bewegung zu halten.<br />

Zusätzlich produziert auch das bauchfett<br />

blutdrucksteigernde hormone,<br />

die direkt das herz-Kreislaufsystem<br />

negativ beeinflussen können. Ein<br />

gewichtsverlust von lediglich ein Prozent<br />

lässt den blutdruck nachhaltig<br />

um bis zu 2 mmhg fallen.<br />

Goldene Regeln zur<br />

besseren Herzgesundheit:<br />

Genießen Sie äußerst sparsam:<br />

• tierisches Fett (wie butter, Schmalz,<br />

fettes Fleisch, Wurstwaren, fetten<br />

Käse, Torten)<br />

• Salz, versteckt in Chips, geräuchertem<br />

Schinken, Konserven und<br />

Fertiggerichten,<br />

• Milchprodukte mit hohem Fettanteil<br />

• Schalen- und Krustentiere, innereien<br />

– sie sind Cholesterinbomben<br />

• alkohol<br />

Davon können Sie<br />

ruhig mehr konsumieren:<br />

• mindestens einmal pro Woche sollte<br />

Fisch auf ihren Speiseplan<br />

• ballaststoffreiche Ernährung (Obst,<br />

gemüse, getreide) ist sinnvoll<br />

• ausreichendes Trinken von ungesüßten<br />

Säften und Mineralwasser<br />

Gibt es Nahrungsmittel,<br />

die „herzschützend“ sind?<br />

KAPITEL 6<br />

Ja, die gibt es. Die bekanntesten sind<br />

wohl Knoblauch, hülsenfrüchte,<br />

Fisch und Vollkornprodukte. Knoblauch<br />

schreibt man eine stark cholesterinsenkende<br />

Wirkung zu, ebenso<br />

wie schwarzem oder grünem Tee.<br />

hülsenfrüchte sind Proteinlieferaten,<br />

die reich an ballaststoffen, Vitaminen<br />

und Mineralien und wie das Vollkornbrot<br />

nahrhaft und gut sättigend sind,<br />

was ihnen helfen kann ihr gewicht zu<br />

reduzieren. Wer regelmäßig Walnüsse<br />

isst, macht durch den hohen alpha-<br />

Linolensäure-anteil <strong>sein</strong>e arterien<br />

dehnbarer und senkt den Cholesterinspiegel.<br />

nahrungsmittel mit Sulfiden<br />

wird eine cholesterinsenkende,<br />

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entzündungshemmende und antitrombotische<br />

Wirkung nachgesagt. Dazu<br />

zählen Lauchgewächse. auch wird<br />

roten Weintrauben eine gefäßschützende<br />

Eigenschaft zugeordnet.<br />

Kann man Knochen<strong>ab</strong>bau<br />

mit Ernährung verhindern?<br />

nein, man kann den vorprogrammierten<br />

<strong>ab</strong>bau der Knochenmasse jedoch<br />

mit geeigneten Maßnahmen verlangsamen.<br />

Da die hormonelle Schutzwirkung<br />

der Östrogene (vor allem für<br />

den Knochenapparat) nachlässt,<br />

sollten Sie vorsorglich bereits vor der<br />

Menopause kalzium- und vitaminreiche<br />

Kost (vor allem Vitamin D)<br />

zu sich nehmen. bewegung, geringer<br />

alkoholkonsum und nichtrauchen<br />

sind ebenfalls gute Verbündete im<br />

Kampf gegen die Verminderung der<br />

Knochendichte bzw. der Osteoporose.<br />

Kalziumreich sind: grünes gemüse,<br />

hülsenfrüchte, Sojaprodukte,<br />

Vollkorn- und Milchprodukte. Viel<br />

Vitamin D ist beispielsweise in Fisch<br />

enthalten.<br />

Trinken, trinken, trinken –<br />

warum ist das so wichtig?<br />

Mit zunehmendem alter lässt das<br />

Durstgefühl nach. Sie sollten darauf<br />

achten, dass Sie ausreichend trinken,<br />

auch wenn Sie keinen Durst verspüren,<br />

da gerade Flüssigkeit beispielsweise<br />

für das gehirn lebensnotwenig<br />

ist. auch erleichtert eine ausreichende<br />

Menge an Flüssigkeit neben ballaststoffreicher<br />

Ernährung (z. b. Obst,<br />

Vollkornprodukte, Weizenkleie, Sauerkraut,<br />

Dörrpflaumen) die Verdauung.<br />

Flüssigkeit bringt den Darm auf<br />

Tr<strong>ab</strong>, zwei Liter pro Tag sollten es da<br />

schon <strong>sein</strong>.<br />

Bewegung<br />

Sport – dem Körper zu liebe<br />

Falls Sport bisher nicht in ihrem<br />

Kalender stand, so ist es <strong>ab</strong> <strong>40</strong> allerhöchste<br />

Zeit, bewegung in ihren<br />

alltag einzuplanen. Sinnvoll ist es die<br />

Komponente ausdauer mit beweglichkeit<br />

und Kraft zu kombinieren.<br />

Das gelingt einerseits mit ausdauersportarten<br />

wie nordic Walking,<br />

Radfahren, schnellem gehen und<br />

Schwimmen, andererseits mit Muskeltraining<br />

in Form von gymnastik<br />

(z. b. mit einem elastischen band,<br />

bodenübungen, gerätetraining im<br />

Fitnesscenter).<br />

besonders viele Kalorien verbrauchen<br />

Sie mit ausdauertraining. auch sind<br />

diese Sportarten sehr geeignet, da sie<br />

herz, Lunge und den Kreislauf optimal<br />

trainieren. Der herzmuskel wird<br />

wie jeder andere Muskel kräftiger und<br />

die Lungenkapazität erhöht sich. Muskeltraining<br />

wirkt sich sehr positiv auf<br />

ihren Muskel- und Knochenapparat<br />

aus. Es stärkt diese, schützt vor Stürzen<br />

und macht Spaß. gerade <strong>ab</strong> der<br />

zweiten Lebenshälfte ist regelmäßige<br />

bewegung nicht mehr wegzudenken<br />

um fit zu bleiben. Regelmäßig heißt:<br />

mindestens drei Mal pro Woche für<br />

rund 45 Minuten. Damit rückt man<br />

den lästigen Fettpölsterchen, welche<br />

sich vielleicht in Folge der hormonumstellung<br />

um bauch und Taille<br />

angesiedelt h<strong>ab</strong>en gekonnt zu Leibe.<br />

Positive Effekte<br />

von Bewegung<br />

gewichtsreduktion, Stärkung des<br />

herz-Kreislaufsystems, Verbesserung<br />

der Durchblutung, anregung der<br />

Darmtätigkeit, Stärkung der Muskulatur,<br />

Senkung von blutzucker- und<br />

Cholesterinspiegel, Steigerung der<br />

immun<strong>ab</strong>wehrkräfte, Verbesserung<br />

der Lungenfunktion. bewegung ist<br />

und bleibt die wirkungsvollste „Medizin“<br />

für ein gesundes und langes<br />

Leben. auch fördert Sport die seelische<br />

ausgeglichenheit, und hat damit<br />

entscheidende positive auswirkungen<br />

auf die Psyche.<br />

Die bewegte <strong>Frau</strong> –<br />

was ist anders?<br />

Der Fokus liegt auf Muskeltraining<br />

für stärkere Knochen und Spannkraft<br />

der Muskulatur. im besonderen kann<br />

die Verschlechterung der blasenfunktion<br />

(inkontinenz) problematisch<br />

werden. Verantwortlich ist meist eine<br />

schlaffe beckenbodenmuskulatur, sie<br />

verläuft vom Scham- zum Steißbein.<br />

Es ist nie zu spät, mit dem Training zu beginnen!<br />

KAPITEL 6<br />

Dem kann ganz gezielt mit beckenbodengymnastik<br />

entgegengewirkt<br />

werden. Wichtig ist: Es ist nie zu spät,<br />

um mit dem Training anzufangen.<br />

Oft lohnt es sich schon für eine <strong>Frau</strong><br />

mit derartigen Problemen, darüber<br />

nachzudenken, wie sie morgens aus<br />

dem bett kommt. Lassen Sie den<br />

Oberkörper gerade hochschnellen?<br />

Das sollten Sie in Zukunft vermeiden,<br />

denn diese bewegung drückt auf den<br />

beckenboden und verschlimmert eher<br />

die Problematik. besser ist es, sich<br />

im Liegen zunächst auf die Seite zu<br />

rollen und den Oberkörper erst dann<br />

aufzurichten.<br />

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Gelassenheit<br />

in den Wechseljahren<br />

Beruhigt durch die Wechseljahre - mit der Kraft der Magnolie!<br />

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