05.01.2013 Aufrufe

Lernhilfen - Institut für Pädagogische Psychologie

Lernhilfen - Institut für Pädagogische Psychologie

Lernhilfen - Institut für Pädagogische Psychologie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Spielformat zur Vertiefung kritischer Wörter<br />

Mit diesem spielerisch ausgelegten Übungsformat können individuell kritische Wörter, die<br />

sich im Einzelfall wiederholt als schwierig bzw. als noch unsicher erwiesen haben, wiederholend<br />

thematisiert und in ihrer Schreibung vertieft werden.<br />

Der Schüler soll ein bestimmtes Wort erraten, das sich aus maximal zehn Buchstaben zusammensetzt.<br />

Dazu wird ihm zunächst die Anzahl der Buchstaben mitgeteilt, so dass er<br />

mögliche überflüssige Kästchen streichen kann (Schritt 1). Ihm werden dann die im Wort<br />

vorkommenden Selbstlaute (bzw. Um- und Zwielaute) und ihre Position benannt (Schritt<br />

2). Unter diesen Voraussetzungen muss er nun das Wort schrittweise ermitteln, indem er<br />

nach den passenden Mitlauten fragt. Bei einem Mitlauttreffer wird ihm die jeweilige Wortstelle<br />

gesagt – kommt der betreffende Buchstabe mehrfach vor, wird jede einzelne Wortstelle<br />

verraten. Der im Einzelnen erfragte Mitlaut wird in der Buchstabenliste durchgestrichen<br />

(Schritt 3). Pro Wort stehen dem Schüler zehn Fragen zur Verfügung, wobei er nur<br />

die Fehlbuchstaben durch Kreuze notiert. Durch Treffer werden keine Fragen verbraucht<br />

(Schritt 4). Dabei hat der Schüler auch die Möglichkeit, das Wort schon vorher zu nennen.<br />

Hat er alle zehn Fragen verbraucht, erfolgt die Auflösung durch die Lehrkraft.<br />

Die Anwendung dieses Spielformats dürfte weitgehend nach folgendem Muster geschehen:<br />

Schritt 1: „Mein Wort hat sieben<br />

Buchstaben.“ Der Schüler<br />

kreuzt die übrigen Wortstellen<br />

durch.<br />

Schritt 2: „Es hat ein e an der<br />

zweiten und ein u an der<br />

vierten Stelle.“ Der Schüler<br />

trägt die Buchstaben ein und<br />

streicht sie in der betreffenden<br />

Liste durch. Für den weiteren<br />

Rateverlauf spielen die<br />

anderen Selbstlaute keine<br />

Rolle mehr – d.h. sie müssen<br />

nicht erfragt werden.<br />

Schritt 3: Der Schüler fragt nun<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

g e w u s s t X X X<br />

aä e i oö uü y<br />

b c d f g h j k l m n p q r s ß t v w x z<br />

nach einem Mitlaut: „Hat das Wort ein d?“ Dieser Buchstabe kommt nicht vor. Er wird in der betreffenden<br />

Liste durchgestrichen. Außerdem wird <strong>für</strong> ihn eine verbrauchte Frage notiert. „Ist ein t drin?“ Die Lehrkraft<br />

bejaht die Frage und verrät die entsprechende Wortstelle.<br />

Je nach Förderungssituation kann dieses Wörterraten auch im Wechsel zwischen Schüler<br />

und Lehrkraft durchgeführt werden – d.h. in alternierender Reihenfolge müssen Schüler<br />

und Lehrkraft jeweils ein Wort herausfinden.<br />

Dabei hat es sich allerdings als sinnvoll erwiesen, dass der Schüler sein „Spielwort“ möglichst<br />

einer geeigneten Wortliste, seiner Lernkartei oder sonstigen verfügbaren Vorgaben<br />

(etwa Arbeitsblättern) entnimmt, um nicht unnötig fehlerhafte Vorgaben zu riskieren.<br />

Insgesamt sollte die Verwendung dieses Spielformats eine ergänzende Möglichkeit zu den<br />

sonstigen <strong>Lernhilfen</strong> darstellen, die es in wohl dosierter Häufigkeit und Dauer gezielt in<br />

den jeweiligen Förderungsverlauf zu einzubinden gilt – die aber auf gar keinen Fall zum<br />

gleichsam ritualisierten Lückenfüller in der Arbeit mit dem Schüler werden dürfen.<br />

<strong>Lernhilfen</strong><br />

Kopiervorlagen zur systematischen Rechtschreibförderung<br />

pdf-Datei (© Faber 2004) – Seite 76

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!