Lernhilfen - Institut für Pädagogische Psychologie
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Übungsformat zur Lautlänge<br />
Manchen Schülern bereitet es zu Anfang der Förderung erhebliche Probleme, die Länge<br />
des Stammvokals in einem Wort richtig erkennen bzw. aus- oder nachsprechen zu können.<br />
In solchen Fällen sollte diese Kompetenz systematisch aufgebaut, kontrolliert und gesichert<br />
werden. Da<strong>für</strong> ist das Übungsformat zur Bestimmung der Lautlänge (Kopiervorlagen<br />
26, 27) vorgesehen, mit dem der lang vs. kurz gesprochene Vokal mit einem Stift auf<br />
der graphischen Vorlage laut sprechend „nachgefahren" und analysiert werden kann.<br />
Die Arbeit mit diesem Übungsformat muss von der Lehrkraft auf jeden Fall modellhaft<br />
vorgemacht und zusammen mit den Schülern zunächst einmal systematisch eingeübt werden.<br />
Die Schüler bekommen ein Wort gesagt und sprechen es sowohl mit langem als auch<br />
mit kurzem Stammvokal aus. Auf dem Arbeitsblatt begleiten sie dabei die lange Lautung<br />
mit einem zeitgleich gezogenen Strich, die kurze Lautung mit einem zeitgleich gesetzten<br />
Punkt. Bei Unsicherheiten sollte dieser Vorgang (notfalls mehrfach) wiederholt werden.<br />
Erst nach dem kontrastierenden Vergleich beider Möglichkeiten entscheiden sie sich verbindlich<br />
<strong>für</strong> eine Lösung. Die Verwendung dieser Vorlage erfolgt demgemäß in vier Schritten:<br />
Schritt 1: Der Schüler bekommt das betreffende Wort in normaler Sprechweise gesagt.<br />
Schritt 2: Der Schüler spricht das genannte Wort nun deutlich aus – und zwar zunächst mit langer Vokallautung.<br />
Dabei wird die lang gesprochene Lautung mit einem Strich begleitet.<br />
Schritt 3: Nun spricht er das Wort mit kurzer Vokallautung aus und begleitet die kurz gesprochene Lautung<br />
mit einem Punkt. Bei Unsicherheiten greift die Lehrkraft sofort ein und veranlasst den Schüler, seinen<br />
Versuch nötigenfalls auch mit ihr gemeinsam zu wiederholen.<br />
Schritt 4: Der Schüler entscheidet über die richtige Lautlänge und markiert seine Lösung mittels Kreuz in<br />
dem betreffenden Symbolkästchen.<br />
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Abb. 7<br />
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Im Sinne eines visuomotorischen feedback-Effekts hilft die begleitende Strichführung dem<br />
Schüler absehbar, die willentlich lange vs. kurze Aussprache eines Vokals sprech- und bewegungsabhängig<br />
besser kontrollieren zu können – wodurch er zugleich eine genauere<br />
Rückmeldung über die von ihm jeweils realisierte Lautung erhält.<br />
Bei fortgeschrittener Sicherheit kann die gesprochene Lautlänge ersatzweise auch mit analogen<br />
Handzeichen begleitet und unterstützt werden, indem die Schüler mit dem Zeigefinger bei langen<br />
Lauten einen deutlichen Strich in der Luft „nachfahren" und bei kurzen Lauten einen Punkt in die<br />
Luft „setzen". Die graphische Übungsvorlage sollte aber immer wieder dann gezielt genutzt werden,<br />
wenn bestimmte Wörter hinsichtlich ihrer Vokallänge nicht bewältigt werden können.<br />
<strong>Lernhilfen</strong><br />
Kopiervorlagen zur systematischen Rechtschreibförderung<br />
pdf-Datei (© Faber 2004) – Seite 56