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Lernhilfen - Institut für Pädagogische Psychologie

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Übungsformate zur Silbenbildung<br />

Falls Schüler grundlegende Schwierigkeiten beim algorithmisch entscheidenden Syllabieren<br />

des kritischen Wortes (bzw. seiner abgeleiteten oder verlängerten Form) erkennen lassen,<br />

sollten unbedingt einschlägige Übungsphasen in die Förderung aufgenommen werden.<br />

Dazu können die betreffenden Aufgabenformate genutzt werden. Sie sollen den Vorgang<br />

des silbenweisen Segmentierens gezielt verlangsamen und in unterschiedlicher Weise<br />

systematisch sichern helfen. Besondere Bedeutung kommt bei allen Silbenübungen die<br />

Verlangsamung des silbenweisen Sprechens und die konsequente Beachtung der Sprechpause<br />

zwischen den Silben zu. Nur so ist ein artikulatorisch, mithin auch sprechmotorisch<br />

bewusstes Sprechen zu gewährleisten – so dass ein Schüler bspw. beim Syllabieren von<br />

„trin-ken“ die eigenen Lautbildungsfunktionen explorieren, bestimmen und ausnutzen<br />

kann: „trin… (Zunge berührt vorn oben den Gaumen und macht) ein n.“ Bei Bedarf kann<br />

der jeweils gebildete Laut auch zeitlich verlängert gesprochen werden.<br />

Die vorliegenden Übungsformate sind allesamt so angelegt, dass jedes beliebige zweisilbige<br />

Wort mit ihnen bearbeitet werden kann – und dass die Kompetenz der Schüler zum<br />

Syllabieren allmählich aufgebaut, in der Folge auch zunehmend habitualisert werden kann.<br />

Im jeweiligen Förderungsverlauf sollten sie unbedingt regelmäßig, aber stets nur in einer<br />

kurzen Arbeitsphase verwendet werden.<br />

Silben 1 (Kopiervorlage 21). Der Schüler spricht nur die jeweils erste oder zweite Silbe<br />

des kritischen Worts langsam und deutlich aus: „Sag die erste Silbe von winken… die<br />

zweite heißt -ken. Wie heißt die erste Silbe... wie hört sie auf… was mach deine Zunge dabei…?“<br />

Die zusätzlichen Fragen sind als optionale Hilfestellungen gedacht und können im<br />

Einzelfall natürlich entsprechend modifiziert, verkürzt oder weggelassen werden. Ebenso<br />

hängt es von der jeweiligen Fördersituation ab, ob die betreffende Silbe nur ausgesprochen<br />

oder auch in das leere Silbenkästchen eingetragen werden soll.<br />

Silben 2 (Kopiervorlage 22). Auf vergleichbare Weise können hier nun beide Silben des<br />

kritischen Wortes gesprochen und gegebenenfalls auch geschrieben werden: „Wer-…<br />

(Pause) -fen.“<br />

Silben 3 (Kopiervorlage 23). Dieses Übungsformat<br />

verbindet die silbenweise Segmentierung eines kritischen<br />

Wortes mit der Bildung des häufig schwierigen<br />

Anlautes bei Konsonantenhäufungen (unter<br />

anderem br, dr, gl, gr, kl, kn, kr, pr, tr) und bei besonderen<br />

Graphierungsregeln (sch, sp, st, qu). Der<br />

Schüler bekommt das Wort gesagt (Schritt 1), bildet<br />

zunächst den Anlaut, bestimmt dessen Verschriftung<br />

und trägt die entsprechenden Buchstaben<br />

in die Sprechblase ein (Schritt 2). Diese Lösung übernimmt er <strong>für</strong> die erste Sprechsilbe,<br />

schreibt die Anfangslautung in das erste Silbenkästchen und artikuliert nun langsam<br />

diese erste Silbe, deren Verschriftung er dann im Kästchen vervollständigt (Schritt 3). Zum<br />

Schluss bildet er die zweite Silbe und trägt sie in das zweite Silbenkästchen ein (Schritt 4):<br />

„…br… brin-… (Pause) -gen.“ Bei allen Teilschritten sollte der Schüler durch einschlägige<br />

Hilfestellungen und Wiederholungen in die Lage versetzt werden, die maßgeblichen Lautbildungvorgänge<br />

sprechmotorisch weitgehend selbst explorieren und bewusst rekonstruieren<br />

zu können.<br />

<strong>Lernhilfen</strong><br />

Kopiervorlagen zur systematischen Rechtschreibförderung<br />

pdf-Datei (© Faber 2004) – Seite 49

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