05.01.2013 Aufrufe

Lernhilfen - Institut für Pädagogische Psychologie

Lernhilfen - Institut für Pädagogische Psychologie

Lernhilfen - Institut für Pädagogische Psychologie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Algorithmische Lösungspläne ieih<br />

Die Förderung beginnt mit der Erarbeitung des notwendigen Regelwissens, indem die<br />

Lehrkraft mit den Schülern den Algorithmus zur Ermittlung der kritischen Schreibung anhand<br />

des visualisierten Lösungsplans exploriert und schrittweise rekonstruiert – also die<br />

Feststellung der gehörten bzw. gesprochenen Länge des kritischen Selbstlauts als sachstrukturell<br />

zentrales Lösungsprinzip entwickelt.<br />

Zur intensiven und wiederholten Sicherung der häufig kritischen Lautlängeanalyse kann zudem auf ein gesondertes<br />

Übungsformat zurückgegriffen werden (Kopiervorlagen 26, 27).<br />

Der algorithmische Lösungsplan (Kopiervorlage 13) und die betreffenden Selbstinstruktionen<br />

können nunmehr gezielt eingeübt werden. Dazu übernehmen die Schüler laut denkend<br />

die von der Lehrkraft modellhaft vorgeführten Entscheidungs- bzw. Handlungsschritte<br />

und fahren den jeweils gefundenen Lösungsweg im<br />

Algorithmusschema mit Farbstift nach. Die einzelnen<br />

Selbstanweisungen lassen sich dabei nach folgendem<br />

Muster konkretisieren:<br />

Schritt 1: Die Lehrkraft sagt das kritische Wort. Der Schüler konzentriert<br />

sich auf das Wort: „Stopp, das Wort heißt Wiese.<br />

Schreibe ich i, ih oder ie?"<br />

Schritt 2: „Spreche ich kurz oder lang?" Beide Möglichkeiten werden<br />

laut ausgesprochen, dabei gestisch mit dem Zeigefinger<br />

begleitet und miteinander verglichen – unter Umständen auch<br />

mehrmals, bis eine Entscheidung gefunden ist: „Ich spreche<br />

lang."<br />

Schritt 3: „Ist es ein ih-Wort? – Nein."<br />

Schritt 4: „Also schreibe ich das Wort mit ie."<br />

Schritt 5: Das Wort wird nun geschrieben. Durch Hinweise der<br />

Lehrkraft werden auch etwaige andere Problemstellen im Wort<br />

(bspw. bezüglich der Großschreibung) gemeinsam geklärt.<br />

Bei hinreichender Sicherheit der Schüler lassen sich<br />

die Selbstinstruktionen zunehmend verkürzen: „Wiese<br />

…lang – also ie.“<br />

In der Arbeit mit dem Basisalgorithmus<br />

fortgeschrittene Schüler können den erweiterten<br />

Lösungsplan (Kopiervorlage 14) benutzen, in dem<br />

nunmehr auch ausgewählte Lernwörter und sog. ine-<br />

Wörter berücksichtigt werden. Deren Verschriftung lässt sich anhand der gehörten bzw.<br />

gesprochenen Lautlänge algorithmisch nicht bewältigen. Die Anwendung des Basisalgorithmus<br />

würde hier zwangsläufig zu systematischen Fehlentscheidungen führen. Der<br />

erweiterte Lösungsplan enthält deshalb entsprechende symbolische Hinweise auf diese<br />

beiden Sonderfälle:<br />

„Ich höre lang, stopp… ist es ein Lernwort? Ja, also mit i (Nein, also mit ie) ... Ich höre lang… es ist aber ein<br />

ine-Wort, also schreibe ich mit i!“<br />

Die wichtigsten Lernwörter können dazu in einer entsprechenden Liste (Kopiervorlage 15)<br />

nachgesehen bzw. eingetragen werden. Dazu scheint es sinnvoll, nicht sicher erkannte<br />

Lernwörter in der Liste farbig zu markieren und im weiteren Verlauf der Förderung gezielt<br />

zu wiederholen. Die sog. ine-Wörter (Kopiervorlage 16) lassen sich von den Schülern nach<br />

entsprechender Instruktion erfahrungsgemäß eindeutig identifizieren – und brauchen nicht<br />

mehr auswendig gelernt werden.<br />

<strong>Lernhilfen</strong><br />

Kopiervorlagen zur systematischen Rechtschreibförderung<br />

pdf-Datei (© Faber 2004) – Seite 37

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!