Lernhilfen - Institut für Pädagogische Psychologie

Lernhilfen zur systematischen Rechtschreibförderung
Diese Kopiervorlagen umfassen ausgewählte Lern- und Strukturierungshilfen für die Förderung
rechtschreibschwacher Kinder und Jugendlicher. Sie sind als optionale Arbeitsmittel
im Kontext eines systematisch schülerzentrierten, mithin auch umfassend individualisierenden
Interventionsansatzes gedacht (Faber 1990, 2001, 2002, 2003) – d.h. die Arbeit
mit ihnen dürfte stets nur in Abhängigkeit vom Lernstand und von den Lernbedürfnissen
der jeweiligen Schüler sinnvoll und effektiv sein. Die einzelnen Arbeitsblätter sind nicht an
ein bestimmtes Wortmaterial gebunden und beziehen sich auf recht unterschiedliche Momente
des Förderungsgeschehens:
• So ist mit den Formblättern zur schülerorientierenden Fehleranalyse, zur systematischen Wörterliste und
zur individuellen Lernplanung auf die konzeptionellen Möglichkeiten einer kooperativen diagnostischen
Einleitung und Begleitung der Förderung verwiesen.
• Eine umfängliche Auswahl an visualisierten Lösungsalgorithmen zeigt Möglichkeiten zur kleinstschrittigen
und anschaulichen Erarbeitung orthographischer Lösungsstrategien auf.
• In Verbindung damit bieten ausgewählte algorithmische und selbstinstruktive Aufgabenformate zur Silbenbildung,
zur Lautlänge- sowie zur Lautschärfeanalyse methodische Möglichkeiten zur intensiven Entwicklung
und Automatisierung einschlägiger Teilkompetenzen an.
• Eine Auswahl gleichsam „kleiner“ Diktatformate umreißt vielfältige methodische Möglichkeiten zur allmählichen
Einübung in das selbstinstruktive Rechtschreiben.
• Und schließlich werden mit den ausgewählten Signalkarten praktikable Möglichkeiten zur ergänzenden
Unterstützung und Orientierung des orthographischen Lösungsverhaltens dargestellt.
Die konkreten Anwendungsmöglichkeiten werden für jedes Arbeitsformat exemplarisch
aufgezeigt. Wie letztlich in der realen Förderungssituation vorzugehen ist, hängt indes immer
auch von den konkreten Schülervoraussetzungen und der Lehrkraft ab – in jedem Fall
aber sollten die vorgestellten Materialien genügend Spielräume für eine entsprechend „angepasste“
Verwendung gewährleisten können.
Von der Lehrkraft verlangen die vielfältigen Möglichkeiten einer systematisch individualisierenden
und differenzierenden Arbeit mit den Materialien zweifellos ein durchgängig hohes
Ausmaß an Präsenz in der Förderungssituation. Sie muss das Lerngeschehen sowohl
umfassend strukturieren wie auch gezielt variieren. Dazu bedarf sie fachlich und psychosozial
weitreichender Kompetenzen, die den erfolgreichen Einsatz der Materialien überhaupt
erst ermöglichen können – d.h. die mit den Materialien zu erreichenden Veränderungen
in den kritischen Schülerkompetenzen werden entscheidend von den konzeptionellen
Handlungsorientierungen und von den praktischen Handlungsmöglichkeiten der Lehrkraft
abhängen. Eine Förderung, die sich gleichsam rezeptartig auf die bloße Abarbeitung der
dargestellten Materialien beschränken wollte, dürfte bestenfalls unwirksam bleiben.
Literatur
Faber, G. (1990). Differenzierte Leistungsrückmeldungen
und kooperative Schülerbeteiligung: Zur
Entwicklung schülerzentrierter Arbeitsformen in
der Rechtschreibförderung. Sonderpädagogik
20, 146-160.
Faber, G. (2001). Visualisierte Lösungsalgorithmen
in der Arbeit mit rechtschreibschwachen Schulkindern:
Ein Ansatz zum systematischen Aufbau
orthographischer Kompetenzen. Sonderpädagogik
31, 108-117.
Faber, G. (2002). Algorithmische und selbstinstruktive
Lernhilfen in der Rechtschreibförderung.
Konzept und Anwendung visualisierter Lösungspläne.
Zeitschrift für Heilpädagogik 53, 194-198.
Faber, G. (2003). Lösungsalgorithmen und Selbstinstruktionen
in der Rechtschreibförderung. Kindheit
und Entwicklung 12, 243-248.
Lernhilfen
Kopiervorlagen zur systematischen Rechtschreibförderung
pdf-Datei (© Faber 2004) – Seite 3