Lernhilfen - Institut für Pädagogische Psychologie
Lernhilfen - Institut für Pädagogische Psychologie
Lernhilfen - Institut für Pädagogische Psychologie
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Lautes Denken beim Schreiben: Verbale Selbstinstruktionen<br />
Zu Beginn der Förderung sollten den Schülern grundlegende Informationen vermittelt werden,<br />
die ihnen verständlich machen, dass sie durch das laute Denken der einzelnen algorithmischen<br />
Lösungsschritte zunächst vor dem Schreiben, später auch beim Schreiben<br />
ihre Sicherheit erhöhen und mehr kritische Wörter erfolgreich bewältigen können. Solche<br />
metakognitiven Schülerinstruktionen sollten unbedingt die folgenden Überlegungen enthalten<br />
und anhand der betreffenden Graphik (Kopiervorlage 06) erklären:<br />
• Unterschiede zwischen bestimmten kritischen Buchstaben (z.B. g oder k am Wortende)<br />
kann man nicht hören.<br />
• Alle richtigen Wortschreibungen kann man sich nicht einprägen.<br />
• Es gibt aber viele „Denkwörter“, deren richtige Schreibung sich durch die Anwendung<br />
einer Regel sicher beweisen lässt.<br />
• Wenn man eine Regel kennt, kann man sie aber nicht<br />
schon sicher anwenden.<br />
• Deshalb ist es besser, eine Regel in kleine Schritte<br />
aufzuteilen und daraus einen „Denkplan“ zu machen.<br />
• Die Anwendung eines solchen Denkplans kann man<br />
dann in kleinen Schritten lernen und trainieren.<br />
• Dabei hilft es sehr, die einzelnen „Planschritte“ auf jeden<br />
Fall erst einmal laut zu denken.<br />
• Stopp – erst denken (entscheiden) und dann schreiben.<br />
• Durch lautes Denken erkennt man deutlicher, worauf man beim jeweiligen Wort achten<br />
und was man genau tun muss.<br />
• Durch lautes Denken merkt man auch rechtzeitig, was man vielleicht noch falsch macht<br />
oder bei welchem „Planschritt“ man noch unsicher ist.<br />
• Fehler lassen sich so rechtzeitig feststellen und besser verhindern.<br />
• Lautes Denken hilft, den Plan immer sicherer (und damit auch schneller) anwenden zu<br />
können.<br />
• Dazu ist es aber erforderlich, die laut denkende Anwendung des Plans ausführlich und<br />
sorgfältig zu üben.<br />
• Wenn man auf diese Weise sicher genug geworden ist, kann man das laute Denken<br />
wieder „ausschalten“ und braucht beim Schreiben nur noch still zu denken.<br />
Wie die einzelnen Instruktionspunkte in der konkreten Fördersituation tatsächlich aufbereitet und vermittelt<br />
werden können, hängt entscheidend von den betreffenden Schülern ab und erschließt sich der Lehrkraft oftmals<br />
erst im Verlauf dieser Instruktionsphase – mögliche didaktische Varianten dürften sich insbesondere<br />
hinsichtlich des Zeitbedarfs, der Auswahl und Menge geeigneter Wort- und Regelbeispiele sowie des Grads<br />
bzw. der Art der Veranschaulichung unterscheiden.<br />
Bei alledem sollte die Lehrkraft aber immer wieder Situationen entwickeln, in denen sie<br />
modellhaft demonstriert, wie lautes Denken funktioniert und wie man es beim Rechtschreiben<br />
nutzen kann.<br />
<strong>Lernhilfen</strong><br />
Kopiervorlagen zur systematischen Rechtschreibförderung<br />
pdf-Datei (© Faber 2004) – Seite 26