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Lernhilfen - Institut für Pädagogische Psychologie

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zu ersetzen. Zugleich dürften sie ihr eigenes<br />

Vorgehen bewusster wahrnehmen und genauer<br />

kontrollieren können. Schwierigkeiten bei der<br />

Bewältigung eines bestimmten Schrittes lassen<br />

sich im Lösungsplan eindeutig lokalisieren und<br />

gezielt angehen. Nur wenn die Schüler den Algorithmus<br />

hinreichend beherrschen, sollten sie<br />

das laute Denken allmählich ausblenden und<br />

die Schrittfolge des Lösungsplans verkürzen.<br />

Der Einsatz visualisierter Lösungsalgorithmen<br />

und laut gedachter Selbstinstruktionen kann der<br />

Förderung vielfältige Möglichkeiten zum systematischen<br />

Aufbau orthographischer Regelkenntnisse<br />

und Handlungsstrategien eröffnen.<br />

Hinsichtlich seiner konkreten Gestaltung bietet<br />

er genügend Spielräume, einen auf die Voraussetzungen<br />

der Schüler zugeschnittenen Aneignungsmodus<br />

zu entwickeln und ein höchstmögliches<br />

Maß an strukturiertem, transparentem<br />

und individualisiertem Lernen zu gewährleisten<br />

(Borchert 1996; Souvignier 2003) – etwa durch<br />

die gezielte Variation der Anzahl und Komplexität<br />

einzelner Lösungsschritte sowie die Einführung<br />

alternativer Begrifflichkeiten und Selbstinstruktionen.<br />

Lösungsweg<br />

Problem<br />

Lösung<br />

Bei alledem werden sich durch visualisierte Lösungsalgorithmen<br />

insgesamt aber nur dann hin- Handlung<br />

längliche Förderungseffekte erreichen lassen,<br />

Abb. 1<br />

wenn ihr Einsatz in einem didaktisch-methodisch<br />

Arbeitskontext mit klein(st)schrittigen Individualisierungsmöglichkeiten, fehlerartspezifischen<br />

Lernsequenzen, analog formatierten Übungsmaterialien und alternativen Diktatpraktiken<br />

erfolgt (Kossow 1979; Mann 1991; Schulte-Körne 2003; Weigt 1994).<br />

Vor allem konzeptionell adäquaten Übungsmaterialien kommt hier ein zentraler Stellenwert<br />

zu: Sie müssen die jeweiligen orthographischen Anforderungen mittels algorithmisch<br />

formatierter Aufgabentypen abbilden, durch die es den Schülern konsequent ermöglicht<br />

wird, ihre erworbenen Regelkenntnisse in lernstrategisch angemessenes Verhalten umzusetzen.<br />

Deshalb sollten sie die Bearbeitung des fehlerartspezifisch kritischen Wortmaterials<br />

stets optional mit der Verbalisierung selbstinstruktiver Lösungskommentare verknüpfen<br />

und dazu geeignete Hilfestellungen vorsehen – so dass die gedankliche Festigung des individuell<br />

vorhandenen Lösungswissens bereits durch die Aufgabenstruktur je nach Lernstand<br />

der Schüler gezielt unterstützt und die Habitualisierung einschlägiger Handlungsroutinen<br />

erleichtert wird. Je nach Lernstand der Schüler können die betreffenden Denkhilfen<br />

verkürzt und schließlich ganz weggelassen – bei auftretenden Schwierigkeiten aber auch<br />

wieder vollständig genutzt werden (Faber 2001b, 2002a,b, 2003a).<br />

Die bislang praxisbegleitend durchgeführten Effektkontrollen zur systematischen Rechtschreibförderung<br />

mit Lösungsalgorithmen und Selbstinstruktionen haben an vier verschiedenen<br />

Kohorten, deren Förderung jeweils nach knapp zwei Jahren beendet worden ist,<br />

bedeutsame Leistungsfortschritte nachweisen können. Die betreffenden Analysen umfas-<br />

<strong>Lernhilfen</strong><br />

Kopiervorlagen zur systematischen Rechtschreibförderung<br />

pdf-Datei (© Faber 2004) – Seite 23

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