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Abstimmungstext - Erweiterungsbeitrag - admin.ch

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Argumente der Referendumskomitees<br />

Gegen die Vorlage haben drei Komitees das Referendum ergriffen.<br />

Das «Referendumskomitee gegen die Milliardenzahlungen an die EU» hat na<strong>ch</strong> eigenen<br />

Angaben 71 958 Unters<strong>ch</strong>riften eingerei<strong>ch</strong>t und argumentiert wie folgt:<br />

«Nein zum Freipass für Milliardenzahlungen an die EU<br />

Das Osthilfegesetz s<strong>ch</strong>afft für Bundesrat und Parlament einen Freipass für Kohäsionszahlungen<br />

an die EU. Im ersten S<strong>ch</strong>ritt geht es um die Zahlung von 1 Milliarde Franken<br />

an die neuen EU-Länder. Der Bundesrat verspra<strong>ch</strong>, diese Zahlung vollumfängli<strong>ch</strong><br />

bei anderen Beiträgen ans Ausland einzusparen. Dieses Verspre<strong>ch</strong>en wird ni<strong>ch</strong>t eingehalten.<br />

Da im Gesetz ni<strong>ch</strong>t einmal ein konkreter Betrag über die zu leistende Zahlung<br />

steht, können Bundesrat und Parlament sogar jederzeit zusätzli<strong>ch</strong>e Kohäsionszahlungen<br />

leisten. Eine weitere Zahlung von 350 Mio. Franken wurde der EU bereits in Aussi<strong>ch</strong>t<br />

gestellt. – Diese Zahlungen sind ni<strong>ch</strong>t Gegenstand der genehmigten Bilateralen<br />

Verträge. Ein Nein gefährdet diese ni<strong>ch</strong>t.<br />

Weitere Zahlungen bereits in Aussi<strong>ch</strong>t gestellt<br />

2007 sollen Rumänien und Bulgarien EU-Mitglieder werden. Im Hinblick darauf erwartet<br />

die EU eine weitere Zahlung der S<strong>ch</strong>weiz in der Höhe von 350 Mio. Franken. Diese<br />

wurde der EU bereits in Aussi<strong>ch</strong>t gestellt. Das ist mögli<strong>ch</strong>, weil der konkrete Betrag<br />

der Zahlungen im vorliegenden Gesetz bewusst offen gelassen wurde. Damit hätte<br />

das Volk zu sol<strong>ch</strong>en Zahlungen ni<strong>ch</strong>ts mehr zu sagen. Weitere Zahlungen müssten<br />

wohl au<strong>ch</strong> bei einem Beitritt der Türkei und der Balkan-Staaten (Ex-Jugoslawien) erfolgen.<br />

Das vorliegende Gesetz ist ni<strong>ch</strong>ts anderes als ein Freipass für weitere Zahlungen<br />

an die EU: Die S<strong>ch</strong>weiz wird damit bei jeder künftigen EU-Erweiterung erpressbar.<br />

Dabei brau<strong>ch</strong>t die S<strong>ch</strong>weiz kein s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tes Gewissen zu haben: Seit 1990 haben wir<br />

freiwillig 3,4 Mia. Franken für die Entwicklungshilfe na<strong>ch</strong> Osteuropa bezahlt (Osthilfe)<br />

– über 200 Mio. Franken pro Jahr.<br />

Unakzeptables Vorgehen des Bundesrates<br />

Bereits im Mai 2004 hat der Bundesrat der EU ohne Re<strong>ch</strong>tsgrundlage den Beitrag von<br />

1 Milliarde Franken verspro<strong>ch</strong>en. Es ist ni<strong>ch</strong>t in Ordnung, dass der Bundesrat sol<strong>ch</strong>e<br />

Zahlungen verspri<strong>ch</strong>t und Parlament und Volk die nötige Re<strong>ch</strong>tsgrundlage dazu erst<br />

im Na<strong>ch</strong>hinein vorlegt. Der Bundesrat hat Parlament und Volk vor vollendete Tatsa<strong>ch</strong>en<br />

gestellt – in der Hoffnung, dass niemand wagt, die Verspre<strong>ch</strong>ungen gegenüber<br />

der EU zu widerrufen. Dies ist in einer Demokratie ni<strong>ch</strong>t akzeptabel.<br />

Weitere Steuererhöhungen für Milliardenzahlungen?<br />

Ursprüngli<strong>ch</strong> hat der Bundesrat verspro<strong>ch</strong>en, die Milliarde bei anderen Zahlungen ans<br />

Ausland einzusparen. Das Volkswirts<strong>ch</strong>aftsdepartement (EVD) und das Departement<br />

für auswärtige Angelegenheiten (EDA) sollten je die Hälfte beitragen. Die Parlamentsmehrheit<br />

jedo<strong>ch</strong> lehnte diesen Vors<strong>ch</strong>lag ab und wollte keine Kompensation beim<br />

EDA und EVD. Die Milliarde soll zusätzli<strong>ch</strong> zu den heutigen Ausgaben gezahlt werden.<br />

Diese Zusatzkosten müssen weitgehend dur<strong>ch</strong> zusätzli<strong>ch</strong>e Steuern sowie dur<strong>ch</strong> Zahlungen<br />

aus anderen Departementen zusammengetragen werden – oder aber die<br />

S<strong>ch</strong>ulden steigen weiter an.<br />

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