PDF mit lesbischem Schwerpunkt - Löwenherz
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iografisches<br />
Matthias Frings:<br />
Der letzte Kommunist.<br />
Das traumhafte Leben des<br />
Ronald M. Schernikau.<br />
D 2011, 488 S. <strong>mit</strong> S/W-Fotos, Pb, € 13.31<br />
Im Alter von 20 Jahren<br />
zieht Ronald M. Schernikau<br />
1980 nach Westberlin.<br />
Dort stürzt sich<br />
der junge Schwule in die<br />
schöne schwule<br />
Subkultur der Cabarets,<br />
Saunen und Discos. Er<br />
gewinnt neue Freunde<br />
– darunter den jungen<br />
Schauspieler/Kellner/<br />
Autor Matthias Frings –,<br />
begegnet seiner großen Liebe, schreibt die provokante<br />
»Kleinstadtnovelle«, wird zum Shooting<br />
Star der westdeutschen Literaturszene.<br />
Alle Freunde um Schernikau haben hochfliegende<br />
Pläne. Doch Schernikau ist anders als<br />
die Anderen: er ist Kommunist und hegt einen<br />
Lebenstraum: ihn zieht es zurück in die DDR,<br />
in der er geboren wurde. Er will am Literaturinstitut<br />
in Leipzig ein Studium beginnen. Auch<br />
seine Freunde können ihn nicht von dieser<br />
Idee abbringen. Im Herbst 1989 – als Honeckers<br />
DDR den Bach runterzugehen beginnt und<br />
schon Tausende Ostdeutsche gen Westen strömen<br />
– erfüllt sich Schernikaus größter Wunsch.<br />
Er wird (als letzter Westler) in der DDR eingebürgert<br />
– wenige Wochen später fällt die<br />
Mauer. Dann folgt die Diagnose: HIV-positiv.<br />
1991 stirbt Schernikau an Aids.<br />
Heinz Heger:<br />
Die Männer <strong>mit</strong> dem rosa Winkel.<br />
Der Bericht eines Homosexuellen über<br />
seine KZ-Haft von 1939 - 1945.<br />
D 2011 (5. überarbeitete Aufl.), 180 S.,<br />
Broschur, € 12.13<br />
Diese »klassischen« Memoiren eines schwulen<br />
österreichischen KZ-Häftlings sind endlich<br />
wieder aufgelegt worden. Die von Heinz<br />
Heger aufgezeichneten Erinnerungen an die<br />
harte KZ-Haft eines Wiener Schwulen stehen<br />
28<br />
exemplarisch für Verfolgung, Kriminalisierung,<br />
Erniedrigung und Misshandlung von Schwulen<br />
unter dem NS-<br />
Regime. Schnell zeigt<br />
sich welche »besondere<br />
Behandlung« die Träger<br />
der rosa Winkel in den<br />
Konzentrationslagern<br />
verfuhren - sowohl durch<br />
ihre Mitgefangenen <strong>mit</strong><br />
andersfarbigen Winkeln<br />
als auch durch die Wachmannschaften<br />
der SS.<br />
Schwule standen in der<br />
Hierarchie der KZs auf der untersten Stufe.<br />
Trotzdem war ein Überleben (wenn auch bei<br />
weitem nicht für alle) möglich, wie der von<br />
Heinz Heger geschilderte Fall zeigt.<br />
Alexander Zinn:<br />
»Das Glück kam immer zu mir«.<br />
Rudolf Brazda - Das Überleben eines<br />
Homosexuellen im Dritten Reich.<br />
D 2011, 356 S. <strong>mit</strong> Abb., geb., € 25.60<br />
Vermutlich ist Rudolf<br />
Brazda der letzte, noch<br />
lebende Zeitzeuge, der<br />
wegen Homosexualität in<br />
einem KZ inhaftiert war.<br />
Kurz nach der »Machtergreifung«<br />
der Nazis lernt<br />
er seine erste große<br />
Liebe kennen. Er und<br />
sein Freund leben sogar<br />
offen als Paar zusammen.<br />
Sie feiern eine Hochzeit. Bald jedoch<br />
werden die beiden verhaftet. Brazda wird ins<br />
KZ Buchenwald verschleppt. Mit Zuversicht,<br />
Humor und viel Glück überlebt er Terror und<br />
Schikane des KZs. Irgendwie gelingt es ihm,<br />
das alltägliche Grauen immer wieder auszublenden.<br />
Alexander Zinn verbindet diese Biografie<br />
eines Zeitzeugen <strong>mit</strong> der allgemeinen<br />
Geschichte der Verfolgung von Homosexuellen<br />
während der NS-Zeit. Und selbst nach 1945<br />
ging die Verfolgung weiter: der durch die Nazis<br />
verschärfte §175 galt bis 1969.