IBS Irritable Bowl Syndrome

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In der westlichen Welt scheinen bis zu 20% der Bevölkerung zu einem gegebenen Zeitpunkt von Reizdarm betroffen zu sein. Kapitel 2 Epidemiologie des Reizdarms (<strong>IBS</strong>) 7 Der Reizdarm ist ein weltweites Problem, von dem alle Rassen und Altersgruppen sowie beide Geschlechter betroffen sind. Die zu der Erkrankung vorliegenden epidemiologischen Daten sind begrenzt, hauptsächlich aufgrund des Mangels an einer standardisierten Definition des Reizdarms. In nationalen Datenbanken wird eine Reihe verschiedener Definitionen verwendet, welche direkte Vergleiche schwierig oder ungültig machen. In der Gemeinde durchgeführte Studien können hingegen jedoch eine Vorstellung von der Grössenordnung des Problems bei individuellen Populationen vermitteln. 2.1 Inzidenz und Prävalenz Die präzise Inzidenz des Reizdarms ist ungewiss. Schätzungen zufolge sind es jedoch jährlich zirka 1%. 6 In der westlichen Welt scheinen bis zu 20% der Bevölkerung zu einem gegebenen Zeitpunkt von Reizdarm betroffen zu sein. 4 Prävalenz (%) 70 60 50 40 30 20 10 0 GB 5 Frankreich 8 Neu- USA 14 China 17 Nigeria 19 Dänemark 7 seeland 10 Abbildung 3. Weltweite Prävalenz des Reizdarms
Kulturelle und wirtschaftliche Einflüsse ebenso wie die, die sich auf die Lebensweise auswirken, können zu der Schwankung der berichteten Prävalenzraten des Reizdarms beitragen. 8 Publizierten Schätzungen zufolge variieren die Inzidenz und Prävalenz des Reizdarms sehr erheblich (Abbildung 3), selbst in einem einzelnen Land, hauptsächlich aufgrund einer fehlenden vereinbarten Definition der Erkrankung. So wurde zum Beispiel in einer dänischen Studie in Abhängigkeit von der für den Reizdarm verwendeten Definition eine Prävalenz von 5–65% mitgeteilt. 7 Die ethnische Mischung in einem Land kann die Befunde beeinflussen, wie anhand einer Studie nachweislich veranschaulicht wurde, aus der hervorging, dass das Reizdarm unter weissen Bevölkerungsgruppen in den USA um das Fünffache häufiger auftrat als unter den schwarzen Bevölkerungsgruppen. 14 Die Prävalenz des Reizdarms in China scheint mit der im Westen beobachteten vergleichbar zu sein. In einer Studie wurden bei bis zu 22,8% der Patienten Symptome des Reizdarms festgestellt. 12 In anderen Teilen Südostasiens und im Nahen Osten scheint die Prävalenz hingegen viel niedriger zu sein. So wurde zum Beispiel ermittelt, dass in Singapur die Prävalenz des Reizdarms bei eben 2,3% liegt, 15 wohingegen im Iran unter zwei sich aus Männern zusammensetzenden Populationen eine Prävalenz von 3,1% und 3,6% mitgeteilt wurde. 16 Epidemiologische Studien können manchmal scheinbar widersprüchliche Ergebnisse ergeben. Eine von Segal und Walker 17 durchgeführte Studie deutete darauf hin, dass der Reizdarm unter Afrikanern selten vorkommt, wohingegen eine neuere Studie mit einem zufälligen Populationssample in Nigeria berichtete, dass die mit einer Diagnose des Reizdarms übereinstimmenden Symptome unter einer afrikanischen Population häufig gesehen werden. 13 Soziale und wirtschaftliche Änderungen, die während der 10 Jahre auftraten, die zwischen den beiden Studien lagen, können mindestens eine teilweise Erklärung für die verschiedenen Befunde bereitstellen. Kulturelle, und wirtschaftliche Einflüsse ebenso wie die, die sich auf die Lebensweise auswirken, können zu der Schwankung der berichteten Prävalenzraten des Reizdarms beitragen. Weitere Studien sind zur Bestätigung der relativen Bedeutung dieser Faktoren erforderlich. 2.2 Einfluss von Alter und Geschlecht Es ist bekannt, dass Frauen im Westen die Sprechstunde des Arztes mit Symptomen des Reizdarms häufiger aufsuchen als Männer. In diesem Zusammenhang wurde ein Verhältnis von Frauen zu Männern von 2,4 zu 1 berichtet. 18 Die scheinbar höhere Prävalenz des Reizdarms bei Frauen zeichnet sich in allen Altersgruppen ab und kann die Tatsache widerspiegeln, dass Frauen eher aufgrund von Symptomen den Arzt konsultieren als Männer. In einer ländlichen Bevölkerung in Zentralindien hingegen wurde berichtet, dass der Reizdarm bei Männern häufiger vorkam als bei Frauen. 19 Die Autoren
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