IBS Irritable Bowl Syndrome
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Kapitel 1<br />
Reizdarm (<strong>IBS</strong>) –<br />
eine gastrointestinale Funktionsstörung<br />
2<br />
Der Reizdarm, auch als Reizkolon, irritables Darmsyndrom, irritables Kolon<br />
und Colon irritabile (englisch: irritable bowel syndrome; <strong>IBS</strong>) bekannt, gehört<br />
einer Gruppe von Störungen an, die sich klinisch auf vielfältige Art äussert<br />
und als gastrointestinale (GI) Funktionsstörungen bekannt sind (Abbildung 1).<br />
Sie werden seit jeher als funktionelle Störungen eingestuft, da allgemein die<br />
Ansicht besteht, dass sich ihr Auftreten nicht durch eine zugrunde liegende<br />
strukturelle oder biochemische Normabweichung erklären lässt. 1 Beim<br />
‹klassischen› Reizdarm handelt es sich um eine chronische Erkrankung, die<br />
durch eine Reihe verschiedener Symptome, einschliesslich Bauchschmerzen<br />
oder abdomineller Beschwerden gekennzeichnet ist, die von Obstipation oder<br />
Diarrhöe begleitet einhergehen kann. Die Art und der Schweregrad der<br />
Symptome können zwischen den Patienten sehr erheblich voneinander abweichen<br />
und können sich selbst bei einem einzelnen Patienten im Laufe der<br />
Zeit ändern. Das klinische Erscheinungsbild und die Diagnose des Reizdarms<br />
werden eingehender in den Kapiteln 5 und 6 besprochen.<br />
Zu weiteren funktionellen Störungen des unteren GI-Traktes zählen funktionelle<br />
‹Verdauungsbeschwerden› wie Bauchschmerzen, Blähungen, Obstipation<br />
und Diarrhöe, während zu den Erkrankungen des oberen GI-Traktes<br />
Dysphagie, nichtkardialeThoraxschmerzen, Sodbrennen, funktionelle Dyspepsie<br />
und funktionelle Erkrankungen der Gallenwege gehören. Zwischen den<br />
Symptomen der verschiedenen GI-Funktionsstörungen können erhebliche<br />
Überlappungen vorkommen. Deshalb werden weitere Studien benötigt, zur Bestätigung,<br />
ob es sich bei diesen Störungen um eindeutige klinische Entitäten<br />
oder regionale Manifestationen eines einzelnen pathophysiologischen Vorganges<br />
handelt. In diesem Kapitel werden einige der häufiger vorkommenden<br />
Störungen und ihr möglicher Zusammenhang mit dem Reizdarm besprochen.<br />
1.1 Dysphagie<br />
Bei der Dysphagie liegen Störungen des Schluckaktes und dadurch bedingt<br />
Probleme bei der Beförderung von Nahrung vom Mund in den Magen vor. 2 In<br />
diesem Zusammenhang können Schwierigkeiten bei der Einleitung des<br />
Schluckaktes (obere Dysphagie) oder eine Empfindung vorliegen, dass die<br />
Nahrung nach erfolgreichem Schlucken ‹aufgehalten› wird (untere Dysphagie).<br />
Die letztere Empfindung kann mit Thoraxschmerzen einhergehen. Obwohl