IBS Irritable Bowl Syndrome
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Stress kann die<br />
Symptome des<br />
Reizdarms triggern<br />
und exazerbieren.<br />
Psychologische Faktoren<br />
Psychologische oder emotionale Stressfaktoren können selbst bei nicht erkrankten,<br />
gesunden Personen zur Störung der GI-Funktion beitragen, die zu<br />
Symptomen, wie zum Beispiel Schmerzen und Durchfall Anlass geben. Häufig<br />
gebrauchte Aussagen wie ‹mein Magen krampft sich zusammen› oder ‹mir ist<br />
ganz flau im Magen› beschreiben sehr treffend die Empfindungen, die während<br />
Stresssituationen erfahren werden können. Stress wirkt sich auf verschiedene<br />
Menschen auf unterschiedliche Weise aus, und bei einer Person<br />
kann der Response des GI-Traktes auf Stress je nach geistiger Verfassung<br />
von Tag zu Tag variieren.<br />
Stress kann die Symptome des Reizdarms triggern und exazerbieren. Patienten<br />
mit Reizdarm erleiden während Zeiten des Stresses wahrscheinlich häufiger<br />
schwere GI-Symptome als gesunde Menschen. Die für diese erhöhte<br />
Anfälligkeit gegenüber Stress verantwortlichen Mechanismen werden bisher<br />
nicht vollkommen verstanden. Es wird jedoch angenommen, dass die neuronale<br />
Kontrolle des Darmes daran beteiligt ist. Die Neuronenübertragung erfolgt<br />
bidirektional, das heisst, der Darm beeinflusst das Gehirn und das Gehirn<br />
beeinflusst seinerseits den Darm (die sogenannte ‹Gehirn-Darm-Achse›).<br />
Bestimmte psychologische Störungen können auch zu einer Prädisposition für<br />
GI-Symptome führen und können sich auf die Fähigkeit auswirken, wie ein<br />
Patient mit diesen Symptomen fertig wird (Tabelle 2). Es ist in diesem Zusammenhang<br />
interessant, dass die viszerale Überempfindlichkeit, wobei es<br />
sich um ein wichtiges Merkmal des Reizdarms handelt, auch bei einigen<br />
pyschologischen Störungen beobachtet wird.<br />
19<br />
Tabelle 2. Psychologische Störungen, die sich auf die GI-Funktion<br />
auswirken können.<br />
Angst- und Panikstörungen sowie Depressionen<br />
Somatoforme Störungen (unerklärte körperliche Symptome)<br />
Körperlicher, sexueller oder emotionaler Abusus<br />
Alkohol- und Substanzmissbrauch<br />
Essstörungen<br />
Anhand einiger, wenngleich auch nicht aller Studien wurde ermittelt, dass<br />
psychiatrische Erkrankungen und abnormes Krankheitsverhalten häufiger bei<br />
Patienten mit Reizdarm als bei an Reizdarm leidenden Menschen, die sich<br />
nicht in ärztliche Behandlung begeben und Menschen ohne Reizdarm auftreten.<br />
47-49 Bei Patienten, die aufgrund ihrer Reizdarm-Symptome den Arzt konsultieren,<br />
findet sich eine besonders hohe Frequenz psychologischer Probleme,<br />
während an Reizdarm Leidende, die keinen Arzt konsultieren, in psychologi-