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IBS Irritable Bowl Syndrome

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schmerzen, Diarrhöe oder Obstipation führen. Diese Hypothese ist plausibel,<br />

obgleich keine eindeutigen Hinweise vorliegen.<br />

Die meisten Studien zur intestinalen Motilität bei Reizdarm haben sich auf<br />

das Colon sigmoideum konzentriert. Mit wenigen dieser Studien liessen sich<br />

deutliche Unterschiede zwischen Patienten mit Reizdarm und gesunden<br />

Probanden identifizieren, obwohl eine grössere motorische Aktivität im Colon<br />

sigmoideum von Patienten mit Reizdarm als Response auf eine fettreiche<br />

Mahlzeit berichtet wurde. 41 Studien zur Dünndarmmotilität haben auch<br />

inkonsistente Befunde erbracht. 41 Abnorme intensive Aktivitätsausbrüche<br />

(‹diskrete, in Clustern auftretende Kontraktionen›) wurden jedoch im Duodenum<br />

und Ileum von an Reizdarm Leidenden während einer Nahrungskarenz<br />

nachgewiesen. 42 Diese Aktivitätsbursts werden von langen Ruheperioden<br />

unterbrochen. Bei Patienten mit Reizdarm treten diskrete, in Clustern auftretende<br />

Kontraktionen zwar häufiger auf, sie werden aber auch bei Gesunden<br />

beobachtet. 42 Sie sind von Schmerzen und Beschwerden im Abdominalbereich<br />

begleitet, und diese Beschwerden treten häufiger bei Patienten mit<br />

Reizdarm als bei Gesunden auf. 42,43<br />

Einige intestinale Passage-Studien haben im Vergleich zu den Kontrollen bei<br />

Patienten mit Reizdarm mit vorwiegend Diarrhöe eine schnellere Passagezeit<br />

vom Mund bis zum Caecum und eine beschleunigte intestinale Gesamtpassagezeit<br />

nachgewiesen, während für andere Gruppen negative Befunde berichtet<br />

wurden. 41<br />

4.3 Begrenzte intestinale Entzündung<br />

Es wurde vorgeschlagen, dass eine begrenzte intestinale Entzündung als<br />

primäre Ursache des Reizdarms in Frage kommt. Diese Theorie erhält durch<br />

die Observation Unterstützung, dass eine signifikante Anzahl an Patienten mit<br />

Reizdarm früher bereits an Episoden einer infektiösen Enteritis gelitten<br />

haben. Es besteht die Annahme, dass die Inflammation aufgrund einer erhöhten<br />

Anfälligkeit für Lebensmittelallergene auftreten kann. Die Abgrenzung<br />

des Reizdarms von entzündlichen Erkrankungen, die primär auf eine organische<br />

Schädigung des Darms, wie zum Beispiel Morbus Crohn und Colitis<br />

ulcerosa zurückzuführen sind, werden in Abschnitt 6.5 besprochen.<br />

4.4 Reduzierte intestinale Compliance<br />

Die reduzierte intestinale Compliance oder‚ ‹beeinträchtigte Akkomodation›<br />

wurde bei einer weiteren GI-Funktionsstörung, der ‹funktionellen Dyspepsie› 44<br />

festgestellt, und hierbei kann es sich auch um einen Faktor des Reizdarms<br />

handeln. Bestimmte Abschnitte des GI-Traktes können eine verminderte Fähigkeit<br />

zum Anpassen ihres Volumens auf die durch ihren Inhalt auferlegten<br />

Drücke anpassen. Compliance wird durch die tonische Muskelaktivität in der<br />

Wand des GI-Traktes bestimmt.<br />

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