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IBS Irritable Bowl Syndrome

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Es wird angenommen, dass Patienten mit viszeraler Überempfindlichkeit auf<br />

übliche physiologische Stimuli, die während der Verdauung im Darm entstehen,<br />

übermässig empfindlich reagieren. Es hat den Anschein, dass im Gehirn<br />

vorliegende Mechanismen, welche diese Stimuli herausfiltrieren sollen, bei<br />

Patienten mit Reizdarm nicht ordnungsgemäss funktionieren (Abbildung 5). 33<br />

Aufgrund dessen können diese Patienten bei normalen Kolonkontraktionen<br />

an Schmerzen und Blähungen leiden. Diese Patienten können allerdings auch<br />

über eine verminderte Empfindlichkeitsschwelle gegenüber aussergewöhnlichen<br />

Ereignissen verfügen.<br />

Anhand von Ballondistensionsstudien wurde bei an Reizdarm leidenden<br />

Patienten eine erhöhte rektale Empfindlichkeit ermittelt. 34,35 Diese war besonders<br />

ausgeprägt bei Patienten mit Reizdarmsyndrom, das vorwiegend von<br />

Diarrhöe begleitet war. Patienten mit Reizdarm können allerdings auch eine<br />

veränderte Empfindlichkeit in anderen Bereichen des GI-Traktes aufweisen,<br />

einschliesslich Magen, Dünn- und Dickdarm. 36,37 Die erhöhte Empfindlichkeit<br />

bildet jedoch keinen Teil der globalen Herabsetzung der Schmerzschwelle.<br />

Cook et al. (1987) planten eine Studie zur Ermittlung, ob Patienten mit Reizdarm<br />

unabhängig von der GI-Funktion Schmerzen anders als gesunde Probanden<br />

berichteten. Die von dieser Gruppe erfassten Ergebnisse wiesen darauf<br />

hin, dass an Reizdarm leidende Patienten weniger empfindlich auf nicht<br />

schmerzhafte Stimuli von geringer Intensität reagieren und eine höhere<br />

Schwelle für schmerzhafte Stimuli aufweisen als gesunde Probanden. 38<br />

Bei an Reizdarm leidenden Patienten scheint das Kolon auf das während der<br />

Verdauung gebildete Gas (das üblicherweise ohne Schmerzen abgegeben<br />

wird), Stress sowie fett- und ballastreiche Nahrung äusserst empfindlich zu<br />

reagieren. Veränderungen der peripheren Mechanismen, wie zum Beispiel<br />

14<br />

Abnorme<br />

motorische Kontrolle<br />

im ZNS<br />

Abnorme Aktivität<br />

der glatten Muskulatur<br />

im GI-Trakt<br />

Veränderte Empfindung<br />

Abnorme<br />

sensorische Verarbeitung<br />

im ZNS<br />

Abnorme Mechanorezeptor-Empfindlichkeit<br />

im GI-Trakt<br />

Abbildung 6.<br />

Der möglicherweise<br />

bei der<br />

Entwicklung der<br />

viszeralen Überempfindlichkeit<br />

beteiligte<br />

Mechanismus.

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