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Theorie der Resignation Thomas Krauskopf

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scheint, dennoch nur <strong>der</strong> Glaube besteht, es gäbe ferne<br />

Existenzen. Sobald jedoch Erkundungen erfolgreich sind, ist eine<br />

Ethik des Umgangs mit an<strong>der</strong>en Lebensformen unerläßlich, doch<br />

darf dabei die psychologisch-moralische Ausrichtung zur<br />

mittelbaren Zukunft <strong>der</strong> zu entdeckenden Zeit- und<br />

Raumdimensionen, sowie des allzumenschlichen Forscherdrangs<br />

und Abenteuergeistes in ferne Welten vorzudringen, keinesfalls<br />

unberücksichtigt bleiben. Die allzutierischen Parabeln verbreiten<br />

im übrigen eine so glänzend dargestellte Philosophie <strong>der</strong><br />

menschlichen Psyche, wie sie Philosophen in einer solchen Kürze<br />

und Würze kaum vermögen, denn was braucht es <strong>der</strong> langen<br />

Erörterung, wenn die moralische Grundlage in den enormen<br />

Gleichnissen ungleich solch originellen Witz verbreiten, die<br />

obendrein Kin<strong>der</strong>n die Welt erklären hilft. Es bleibt dennoch<br />

festzuhalten, daß die Philosophie die Schattenreiche des Geistes<br />

vollends leuchten läßt, sich jedoch ob <strong>der</strong> schwierigen und<br />

schwerwiegenden Sinnfragen nicht leicht auszudrücken vermag,<br />

aber in ihren Antworten unverzichtbar bleibt, auch wenn diese<br />

Antworten keinerlei Lösung offenbaren, aber ist nicht schon die<br />

Stellung einer Frage und das Debattieren über mögliche<br />

Antworten schon in gewisser Weise eine Lösung? Das eigentlich<br />

Melancholische an <strong>der</strong> Melancholie ist ja auch ihr Gegenteil, die<br />

Euphorie, weil sie nicht bleibend sein kann, son<strong>der</strong>n den Weg<br />

alles Stolzes gehen muß, nämlich mit dem Bewußtsein ha<strong>der</strong>n zu<br />

müssen, tot aufwachen zu müssen, und darüberhinaus<br />

aushalten zu können, in aller Würde nie<strong>der</strong>geschlagen zu<br />

sterben! Das sexuelle Element <strong>der</strong> Schlangenparabel ist<br />

insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> soulgeprägten Variation gegeben – inwieweit<br />

ist <strong>der</strong> philosophische Kreis geschlossen zur Länge des<br />

Schwanzes? Die hübsche Vorhaut glitzert im Schein <strong>der</strong> Laterne<br />

und wird zu Marlon Brando 20 in <strong>der</strong> Scheide einer Hollywood-<br />

20 Die Ikone Marlon Brando, geb. 3. April 1924 in Omaha/Nebraska, war bereits<br />

in den 50ern mit dem Rebellenimage indoktriniert und ist es nicht zuletzt mit<br />

dem Film The Fugitive Kind (dt. Der Mann in <strong>der</strong> Schlangenhaut, 1959) geworden.<br />

Das 119 Minuten lange Drama, produziert in den USA durch United Artists, unter<br />

<strong>der</strong> Regie von Sidney Lumet. Das Drehbuch schrieb Meade Roberts nach<br />

dem Theaterstück Orpheus Descending (dt. Orpheus steigt herab, 1956) von<br />

Tennessee Williams. Die Darsteller und ihre (Rollen): Marlon Brando (Valentine<br />

Xavier), Joanne Woodward (Carol Cutrere), Anna Magnani (Lady Torrance), Maureen<br />

Stapleton (Vee Talbot), Victor Jory (Jabe M. Torrance), R.G. Armstrong<br />

(Sheriff Jordan Talbot), Virgilia Chew (Krankenschwester Porter), Mary Perry<br />

(Ruby Lightfoot), Ben Yaffee (Dog Hamma), Joe Brown Jr. (Pee Wee Binnings).<br />

Musik: Kenyon Hopkins. Inhalt: Valentin Xavier (Marlon Brando) ist ein soge-<br />

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